Diskussionsthema Schule

Probleme und Lösungen für den Schulalltag
alibaba

Re: Diskussionsthema Schule

Beitrag von alibaba »

Moin,

es wird NIE für alle das Passende geben. Jeder hat individuelle andere Bedürfnisse und entsprechend dann daraus Wünsche. Das geht nie individuell. Es geht immer nur die Ausrichtung nach der Mitte, was also die meisten im System brauchen.

Probiert wird immer viel, meistens mit wenig Erfolg. Allerdings will gut Ding vielleicht auch manchmal Zeit haben, die einem ja politisch gesehen nicht immer so zur Verfügung steht. Und dann sind da ja noch wir Eltern, mit unserer starken Lobby. Minderheiten im Schulsytem kommen da nicht zu Gehör.

Was auch problematisch ist, ist die Ausbildung der Lehrer von Morgen. Zwar bekommen sie viel an Wissen mit, dem kognitiven Input, aber fast nichts über Pädagogik, Führungsstärke, Einfühlungsvermögen, Psychologie und Physiologie. Interessierte müssen sich hier zusätzlich weiterbilden.

Es ist somit eine Krux zu denken das sich etwas ändern wird. Es sind Vereinzelte die neue Schulen ins Leben rufen, die dann alternativ sind. Ich habe das Buch gelesen, vom ehemiligen Hamburger Bürgermeister der ja eine Schulreform einleiten wollte und vor allem am Willen der Eltern scheiteret, der Eltern die die größte Lobby zusamen trommeln konnten.

Ich habe im Schulleben als Mama vor allem eins gelernt, nur für sein Kind zu kämpfen. So weit sind wir dann schon. Aber man wird vom System förmlich dazu gezwungen.

Übrigens wollte ich noch etwas zu den Unterrichtsmethoden schreiben. An der Schule von meinem Ältesten gehen Lehrer unterschiedlich vor. Die einen Lehrer arbeiten viel mit Stationen, die man einzlen aber auch in Gruppenarbeit erledigen muss, einige Lehrer komplett auf Frontalunterricht und andere mixen den Unterricht. Am wenigsten mögen meine Kinder Gruppenarbeit und zu langen Forntalunterricht. Es ist wirklich extrem Lehrerabhängig wie hier der Unterricht gestaltet wird.

Mein Fazit: ich kann es nicht ändern. Jeder kämpft hier alleine. Ich mittlerweile auch. Schule steht und geht mit uns Eltern. Es ist extremst wichtig die Kinder hier zu begleiten und dran zu bleiben. Ich kann mir wünschen was ich will, träumen kann man ja mal. :mrgreen: Man kann die Schule wechseln, nur wo ist schon alles nach seinen Wünschen?

VG
Maca
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Re: Diskussionsthema Schule

Beitrag von Maca »

Wieder einmal,

Wünschte ich mir
in einer Welt zu leben

wo ENDLICH

dieses stupide monokausale Denken abgelöst wird

durch das Denken

reflektierender,selslbstverantwortlicher Individuen

die ihr Sehen mit den eigenen Erfahrungen und den daraus resultierenden Urteilen abgleichen

immer im Bewußtsein dessen,

was für eine Verantwortung
einem sozialen Wesen
In einem Gemeinwesen innewohnt
Maca
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Re: Diskussionsthema Schule

Beitrag von Maca »

aber ich weiß

diesen Anspruch kann Schule nicht haben

sie bietet nur einen Minimalkonsens für alle

Und doch

wie schade!
Momo
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Re: Diskussionsthema Schule

Beitrag von Momo »

Es mag stimmen, das Kinder unterschiedliche Lernwege brauchen. Und doch haben alle Kinder grundsätzlich einen Lernwillen. Ich glaube auch, dass sich sowohl in den Köpfen der Politiker als auch in den Köpfen der Eltern einiges ändern muss, wenn sich das ganze System ändern soll. Was uns Erwachsenen vor Allem fehlt, ist das Vertrauen in die Kompetenz und den Lernwillen der Kinder! Viele können sich dies nicht vorstellen. Doch warum nicht? Wie haben unsere Kinder sprechen und Laufen etc. etc. gelernt? Aus ihrer vollsten Eigenmotivation heraus. Kein Ziehen und Zerren, keine Beurteilungen, haben dies beschleunigt. Wir Erwachsenen gehen davon aus, dass man Kinder zum Lernen zwingen oder wenigstens bewegen muss. Das ist nicht so! Das ganze Leben ist lernen und das, was wirklich im Gehirn hängen bleibt sind Erlebnisse und Erkenntnisse, die aus Eigenmotivation und mit Begeisterung erfahren wurden! Solange wir Erwachsenen den Kindern/Schülern nicht vertrauen, wird es Druck und aufgesetzte Lernprogramme geben. Und resultierend daraus kommt es zu Motivationsverlust, Verhaltensauffälligkeiten und Lernverweigerung der Schüler. Für mich ist es eine Krux, dies so klar zu sehen und letztendlich kaum eine Möglichkeit zu haben, daran etwas zu ändern. Natürlich werde ich für meine Tochter kämpfen, doch mir sind auch alle anderen Kinder wichtig. Es hört sich zwar kitschig an, doch Kinder sind die Gesellschaft von morgen, die Gesellschaft, in der unsere Kinder leben werden. Könnt Ihr akzeptieren mit offenen Augen zuzusehen, wie viele Kinder durch ihre Erfahrungen in der Schule sehr leiden oder kaputtgemacht werden? Ich nicht.

Momo
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Momo
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Re: Diskussionsthema Schule

Beitrag von Momo »

Ich möchte noch ergänzen, dass es bei den Kindern nicht nur zu Verhaltensauffälligkeiten und Verweigerung kommen kann, sondern auch in erschreckendem Maße zu handfesten Erkrankungen- ADHS, Tics, Depressionen, um nur die Spitze des Eisbergs zu nennen. Schon in meinem Bekanntenkreis gibt es genug Beispiele. Wie viele Kinder leiden? Es ist unverantwortlich!

Momo
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Rabaukenmama
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Re: Diskussionsthema Schule

Beitrag von Rabaukenmama »

Momo hat geschrieben:Viele können sich dies nicht vorstellen. Doch warum nicht? Wie haben unsere Kinder sprechen und Laufen etc. etc. gelernt? Aus ihrer vollsten Eigenmotivation heraus. Kein Ziehen und Zerren, keine Beurteilungen, haben dies beschleunigt.
Ich stimme voll mit Dir überein!
Momo hat geschrieben:Wir Erwachsenen gehen davon aus, dass man Kinder zum Lernen zwingen oder wenigstens bewegen muss.
Da bin ich anderer Ansicht, vor allem mag ich so Verallgemeinerungen wie "WIR" Erwachsene nicht. Himmel, so wie Kinder nun mal verschieden sind sind es Erwachsene auch. Und es gibt nun mal sehr viele Erwachsene die sich auf "bewährte" Methoden verlassen, auch was Unterricht und lernen betrifft. Nicht, weil sie darüber nachgedacht und es für gut empfinden, sondern weil es nun mal bisher so gehandhabt wurde (unabhängig von Erfolg oder Mißerfolg) und es nicht in ihre Vorstellung geht dass es auch anders bzw. einfacher gehen könnte.
Momo hat geschrieben:Das ganze Leben ist lernen und das, was wirklich im Gehirn hängen bleibt sind Erlebnisse und Erkenntnisse, die aus Eigenmotivation und mit Begeisterung erfahren wurden! Solange wir Erwachsenen den Kindern/Schülern nicht vertrauen, wird es Druck und aufgesetzte Lernprogramme geben. Und resultierend daraus kommt es zu Motivationsverlust, Verhaltensauffälligkeiten und Lernverweigerung der Schüler. Für mich ist es eine Krux, dies so klar zu sehen und letztendlich kaum eine Möglichkeit zu haben, daran etwas zu ändern.
Naja, ehrlich gesagt gibt es zumindest bei mir einige Dinge die ich ohne (sanften) Zwang nicht gelernt hätte. Ich bin für mehr Freiheit und Schüler-Mitsprache was die Auswahl des Lernstoffes betrifft, aber es gibt mMn schon ein paar untere Standards in den verschiedenen Bereichen. Ich erwarte von Schülern kein großes Interesse für Politik, aber wer Bundeskanzler, Bundespräsident und amerikanischer Präsident ist sollte schon Allgemeinwissensgut sein, ebenso wie ein grundsätzliches Verständnis für die verschiedenen politischen Denkweisen. Schließlich ist die politische Ebene die einzige, wo die Bevölkerung die Möglichkeit hat, zu bestimmen, in welche Richtung es weiter geht. Unwissen weil man nur für nötig hält Kinder die eigenen Interessen verfolgen zu lassen bzw. weil man sie vor der "bösen Welt" da draußen so lange wie möglich fernhalten möchte, führt dann zu so Auswüchsen wie Verherrlichung von totalitären Systemen (aus Unwissenheit) und Neonazismus.

Ebenso sollte ein gewisser Grundstock an mathematischen Kenntnissen fix sein, allein aus praktischen Gründen, um sich z.B. das eigene Gehalt so einteilen zu können dass man damit bis Monatsende auskommt bzw. um nicht ständig übers Ohr gehauen zu werden.

Momo hat geschrieben: Natürlich werde ich für meine Tochter kämpfen, doch mir sind auch alle anderen Kinder wichtig. Es hört sich zwar kitschig an, doch Kinder sind die Gesellschaft von morgen, die Gesellschaft, in der unsere Kinder leben werden. Könnt Ihr akzeptieren mit offenen Augen zuzusehen, wie viele Kinder durch ihre Erfahrungen in der Schule sehr leiden oder kaputtgemacht werden? Ich nicht.
Uns was TUST du dagegen wenn du, wie du schreibst, nicht mit offenen Augen zusehen kannst? Hier im Forum denken viele ähnlich wie du, da zu posten und sich auszutauschen ist einfach, aber nicht sehr wirksam was Veränderungen betrifft. Die Menschen, deren denken zu verändern willst, schreiben nicht hier sondern haben (wie im Lied "lass die Leute reden") ihre Bildung bestenfalls aus der "Bild". Diese Menschen sind auch Großteil mit überleben beschäftigt und den Rest der Zeit dröhnen sie sich zu, wenn nicht mit Drogen dann mit den Suchtmitteln unserer Zeit (TV, Internet, FB, virtuelle Spiele,...). Reinhard Mey beschreibt das schön in seinem Lied "Heimatlos" - eines meiner Lieblingslieder.

Ich gebe zu im Moment absolut nicht die Kraft und die Kapazität zu haben mit wehenden Fahnen für eine Veränderung des Systems zu kämpfen. Und kampflos wird es nicht gehen wenn es schnell gehen soll. Langsame Veränderung in den Köpfen vieler Menschen findet ohnehin statt. Es tut sich ja auch was, nur werden eben nicht mehr UNSERE Kinder davon in erster Linie profitieren sondern unsere Enkel. So, wie wir Frauen von heute davon profitieren was die ersten Feministinnen von 100 und mehr Jahren angefeindet und mit Einsatzu von Leib und Leben für uns erkämpft haben. Auch wenn wir echte Gleichberechtigung immer noch nicht erreicht haben ist ganz viel besser geworden. Ich durfte als Kind nicht basteln oder geometrisch zeichnen weil ich ein Mädchen war und auch der Fußballverein hat mich nicht aufgenommen. Heutige Mädchen profitieren davon dass seit meiner Schulzeit ein umdenken stattgefunden hat und dieses auch umgesetzt wurde. So gesehen ist mein Weg nicht, gegen Windmühlen zu kämpfen und Denkweisen von Fundamentalisten zu verändern sondern einfach meine Meinung in die Welt zu "streuen" (nicht nur dort, wo sie gerne gehört und aktzeptiert wird) und zu hoffen dass sie ein bißchen was verändert.
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
Momo
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Re: Diskussionsthema Schule

Beitrag von Momo »

Rabaukenmama hat geschrieben:
Ich erwarte von Schülern kein großes Interesse für Politik, aber wer Bundeskanzler, Bundespräsident und amerikanischer Präsident ist sollte schon Allgemeinwissensgut sein, ebenso wie ein grundsätzliches Verständnis für die verschiedenen politischen Denkweisen. Schließlich ist die politische Ebene die einzige, wo die Bevölkerung die Möglichkeit hat, zu bestimmen, in welche Richtung es weiter geht. Unwissen weil man nur für nötig hält Kinder die eigenen Interessen verfolgen zu lassen bzw. weil man sie vor der "bösen Welt" da draußen so lange wie möglich fernhalten möchte, führt dann zu so Auswüchsen wie Verherrlichung von totalitären Systemen (aus Unwissenheit) und Neonazismus.

Ebenso sollte ein gewisser Grundstock an mathematischen Kenntnissen fix sein, allein aus praktischen Gründen, um sich z.B. das eigene Gehalt so einteilen zu können dass man damit bis Monatsende auskommt bzw. um nicht ständig übers Ohr gehauen zu werden.
Ich glaube alle Themen sind spannend, wenn man sie spannend vermittelt. Mein Geschichtslehrer war auch ganz klassisch ein super trockener Typ, ich konnte mich nie für Geschichte begeistern. Schade, denn im Grunde ist dieses Thema super spannend. Doch selbst heute verbinde ich mit diesem Thema noch trockene Zahlen und undurchsichtige Zusammenhänge. Mein Interesse, welches ich vielleicht durch einen lebendigen Lehrer hätte entwickeln oder erhalten können, muss ich mir jetzt als Erwachsene hart erarbeiten. Deshalb stimme ich Dir zu, gewisse Dinge, die nicht den ersten Interessen von Kindern entsprechen, sind natürlich auch wichtig zu lernen. Hir kommt es dann darauf an, wie das Wissen vermittelt wird um trotzdem eine Begeisterung oder ein Interesse der Schüler zu wecken.

Rabaukenmama hat geschrieben:
Uns was TUST du dagegen wenn du, wie du schreibst, nicht mit offenen Augen zusehen kannst? Hier im Forum denken viele ähnlich wie du, da zu posten und sich auszutauschen ist einfach, aber nicht sehr wirksam was Veränderungen betrifft. Die Menschen, deren denken zu verändern willst, schreiben nicht hier sondern haben (wie im Lied "lass die Leute reden") ihre Bildung bestenfalls aus der "Bild". Diese Menschen sind auch Großteil mit überleben beschäftigt und den Rest der Zeit dröhnen sie sich zu, wenn nicht mit Drogen dann mit den Suchtmitteln unserer Zeit (TV, Internet, FB, virtuelle Spiele,...). Reinhard Mey beschreibt das schön in seinem Lied "Heimatlos" - eines meiner Lieblingslieder.
Reinhard Mey mag ich auch- ich habe vor einiger Zeit zusammen mit ihm in der "Paris Bar" in Berlin gegessen- ein toller Mann ;)
Es ist absolut richtig, was Du schreibst. Was tue ich dagegen? Ich rede darüber, hier im Forum doch auch im "realen Leben" mit Freunden und Bekannten, mit Müttern und Vätern, die ich auf Spielplätzen etc. kennenlerne. Grundsätzlich denken viele Menschen, dass sich etwas ändern muss, doch da die meisten Erwachsenen selbst nichts anderes erlebt haben, können sie sich alternative Wege schwer vorstellen. Deshalb wird es tatsächlich Zeit brauchen und ich sehe es ähnlich wie Du, durchgreifend ändern kann ich alleine nichts, doch ich kann dazu beitragen, dass sich die Sensibilität der Menschen vergrößert.

Momo
"Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht." Mark Aurel (121-180)
alibaba

Re: Diskussionsthema Schule

Beitrag von alibaba »

Momo hat geschrieben: Deshalb wird es tatsächlich Zeit brauchen und ich sehe es ähnlich wie Du, durchgreifend ändern kann ich alleine nichts, doch ich kann dazu beitragen, dass sich die Sensibilität der Menschen vergrößert.
Das Problem dabei ist aber, das Schule uns nur einen kleinen Lebenswegteil begleitet. Zuerst ist es die GS, das sind hier nur 4 Jahre. In der 1.Klasse denkt man noch, das muss so sein, ich will nicht zu Beginn an "stänkern" oder gebne das System rebellieren. In der 2.Klasse hofft man auf den Lehrerwechsel. :mrgreen: In Klasse 3 will man dem Lehrer Zeit geben und Ende Klasse 3 hat man nur noch ein Jahr, was man dann auch noch schafft. :mrgreen:

Ab Klasse 5 und weiterführender Schule werde die Kinder selbständiger. Sie wollen vielleicht gar nicht mehr unsere Einmischung, auch wenn es langweilig ist, kommen andere Dinge die wichtiger für die Kinder, die Jugendliche werden, sind. Außderdem klappt es vielleicht weil man gute Lehrer hat, oder nur ein, zwei "doofe".

Nicht verhelen kann ich auch eine gwwisse Angst, das, wenn man etwas anderes macht, dies zu Lasten des Kindes geht und sei es in der mündlichen Note, die man nie "beweisen" kann. Ab Klasse 5 geht es um die Wurst, da ist der Kampf noch viel stiller den man führt. Und in den BL mit verbindlicher Empfehlung kämpft gar keiner, die ducken sich alle, ganz brav weg. Kann ich verstehen.

Und -Schule hat ein Ende, ein sichtbares. :mrgreen:

VG
Karen
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Re: Diskussionsthema Schule

Beitrag von Karen »

Um etwas ändern zu können braucht es ein paar erkentnissen sonnst reden wir hier weiter ohne das was passiert:
1) wir müssen genau wissen was zu ändern ist und wo prioritäten sind. Reden das was ändern muss bringst genau gar nichts. Reden dass kinder mitsprache recht haben sollen und auswählen können zu welchen geschichte lehrer sie gehen möchten bringt schon mehr da es konkret ist. Es braucht konkrete schritte und umsetzungs idee um was bewirken zu können. Und noch budget dazu. Dann bringt reden auch was.
2) das problem ist nicht das schlechte system. Das problem sind schlechte lehrer. Gute lehrer findet sich auch in schlechten system zu recht. Und wenn mehrheit gut sind, werden sie auch system einpassen können. Das beste idee wird scheitern wenn es nicht gut umgesetzt ist. Und lehrer sind halt für umsetzung verantwortlich. Deshalb konkrete frage: wie bekommen wir schlechte lehrer raus, ausbilden mittelgute weiter und unterstützen die gute? Und diese frage haben wir schon vor 20 jahren an der unis gestellt und teilerfolg in uni-ausbildung gebracht (ganz schleche dozenten sind in vergleich zu vor 20 jahren zu austerbende spezies geworden).
2) top down funktioniert nicht (hat auch nie funktioniert) es braucht mehr "bottm-up". Behörden und sogar lehrer wissen nicht (mehr) was kinder brauchen. Nur kinder wissen was sie brauchen. Wie können wir kinder die stimme geben? Vor 20 jahren wurden fast an allen Unis bewertungen für dozenten und vorlesungen angeführt - die kritische stimmen damals haben behauptet dass studenten es misbraucht werden um die vorlesungen auszuwählen wo sie am einfachsten gute note bekommen. Das gegenteil ist wahr - die vorlesungen/labors von kompetenten (und oft strengen) professoren sind voll, und schlechte vorlesung auch mit gratis 1 ist schlecht besucht. Und ich traue grundsatzlich 11 jahrigen kinder das mehrheit diese kompetenz schon hat beurteilen zu können (ein paar ausnahmen zählen nicht da sie das system nicht beeinflüssen können). Wie kann das umgesetzt werden? Lehrer würden sich gegen so eine beurtrilung sein und wenn eltern es borschlagen, werden sie es nicht gegen lehrer durchsetzen können. Unless...
4) kinder müssen selber solche beurteilungen einführen und eltern können sie dazu bewegen wenn sie kinder beibringen durch vorleben kritisch zu denken und selbstwirksamkeit erfahren und sie wege aufzeigen wie man so was kompetent und richtig macht. Es braucht ein paar prezident fall und medien würden das rest machen
5) und so ist es möglich für 2-3 kinder und eltern einfluss auf ganze system nehmen.
Ich schreibe es so bestimmt da ich es zwei mal schon gemacht habe: erste mal mit 11 in der schule (und bin dort rausgeflogen.zum meinem grossen glück) zweite mal an der uni: resultat wir haben ganzes fakultät von korruption befreit, wurden zu prezidentfall, der dominoeffect im ganzen land ausgelöst hat. Und statt rausfliegen (ich habe damit gerechnet) wurde ich zu uni mitarbeiterin schon vor ich abschlüss hatte bis ich dann in der schweiz ausgewandert bin).
Und jetzt in meinen wasser projekten in afrika geht es um das gleiche: mitsprache recht für "bottom" und freies wahl.
alibaba

Re: Diskussionsthema Schule

Beitrag von alibaba »

Hallo Karen,

meine Erfahrungen sind da anders. Das 2-3 Kinder und deren Eltern ein System stürzen können - nein, das können sie nicht. Hier hat es an der GS sieben Jahre lang gedauert bis sich etwas getan hat und der Lehrer seinen Hut nehmen musste. Sieben Jahre wo viele Eltern gekämpft haben - vor allem welche die ausharrten und dann keine Angst mehr um ihre Kinder haben mussten, da sie bereits von der Schule gegangen waren.

Es gibt durchaus Lehrer die sich einsetzen und wissen was Kinder wollen. Aber auch hier möchte ich kritisch anmerken, es gibt nicht immer nur das was man will. Menschen sind Individuen und es muss uns gelingen sich auch einstellen zu können, auf das Indiviuum. Mehr oder weniger begleitet uns das ein Leben lang.

Und nicht zu vergessen, Schule ist in den jungen Lebensjahren auch elterngeprägt. Aber oft will mein Kind gar nicht das ich dagegen ankämpfe, was ich vielleicht ungerecht finde. Mein Kindgroß übernimmt immer mehr Selbständigkeit und dazu gehört es in erster Linie nicht dazu erst einmal gegen seine Lehrer zu rebellieren, sondern sich in der Peergroup zu formieren. Du warst vielleicht damals als 5.Klässler weiter - das mag gut so gewesen sein. Mein Sohn möchte von keiner Schule fliegen, um keinen Preis. Es ist ja nicht immer alles schlecht.

Ein guter Lehrer hat es in einem schlechten System einfach schwer. Das er sich hiergegen ständig wehren kann, das stimmt so nicht. Machte er das, würde er schnell in der Psychiatrie landen. Mit guten Lehrerfreuden spreche ich oft über gute Lehrer, gute Schulen, wie wir sie gerne hätten - nein, das hält keiner durch. Weil das System kränkelt wollen die guten Lehrer dann lieber andere Posten. Doch das dauert. In dieser Dauerzeit wechseln die Schüler dann eben die Schule oder die Schüler werden älter und gehen ab.

Ich galueb fest darn, das ein gutes Schulsystem auch automatisch gute Lehrer mit sich bringt. Das regelt das System. Gibt es ja heute schon, wo Abteilungslehrer kontrollieren - aber auch nur gut, wenn das System sie stützt.

VG
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