Diskussionsthema Schule

Probleme und Lösungen für den Schulalltag
Momo
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Re: Diskussionsthema Schule

Beitrag von Momo »

Hallo Ihr Lieben,
ich habe gerade einen sehr beeindruckenden Trailer entdeckt, in dem es um freie demokratische Schulen geht- vielleicht kann Euch dieser kleine Film mit all seinen Aussagen auch etwas inspirieren :) Ich wünsche unseren Kindern mehr von diesen Schulen und mehr Erwachsene, die sich von veralteten Denkmustern lösen und sich für neue Wege öffnen!!

https://www.youtube.com/watch?v=4Ud7SX7ZHdc

Liebe Grüße von Momo
"Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht." Mark Aurel (121-180)
Momo
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Re: Diskussionsthema Schule

Beitrag von Momo »

Das Wochenende steht vor der Tür und vielleicht möchtet Ihr Euch etwas Zeit für eine wirklich beeindruckende Diskussion mit dem Hirnforscher Gerald Hüther und dem Philosophen Richard David Precht zum Thema Schule nehmen: https://www.youtube.com/watch?v=Cht7uLcQ_xc

Wie steht Ihr zu diesem Thema? Was kann Eurer Meinung nach jeder einzelne tun? Oder seht Ihr keinen Handlungsbedarf?

Schöne Grüße von Momo
"Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht." Mark Aurel (121-180)
laurina
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Re: Diskussionsthema Schule

Beitrag von laurina »

Hallo an alle,
ich möchte hier auch kurz meine Erfahrungen mitteilen, nachdem ich nun zwei Kinder durch die bayrische Grundschulzeit gebracht habe:

Mein Sohn hatte in vier Jahren insgesamt fünf verschiedene Lehrerinnen, weil wegen Krankheit und Vertretungen ein dauernder Wechsel stattfand. Die Erstklasslehrerin sagte uns, wir sollten ihm nicht so viel beibringen bzw. nicht so viel lesen lassen, weil er ohnehin schon so viel weiß und sich sonst noch mehr in der Schule langweilt (...). In der zweiten Klasse waren zwei verschiedene Lehrerinnen damit beschäftigt, Disziplin in die lebhafte Klasse zu bringen. Die Drittklasslehrerin war die einzige wirklich engagierte, leider wurde sie in der vierten Klasse durch eine Lehrkraft abgelöst, die nach eigener Aussage mit Viertklässlern nichts anfangen konnte und die Hälfte der Klasse sich selbst überließ, die andere pauschal aufs Gymnasium schickte, indem sie die entsprechenden Noten vergab. Mein Sohn hatte zum Glück niemals leistungsmäßige Probleme, da er dem Stoff mit links folgen konnte und seine darüber hinausgehenden Interessen im privaten Bereich verfolgen konnte.

Meine Tochter hatte bis zur zweiten Klasse einen engagierten Lehrer, der aber leider viel Energie darauf verwenden musste, Kinder mit Migrationshintergrund oder aus bildungsfernen Schichten irgendwie "mitzunehmen". Bewundernswerterweise gelang es ihm dennoch, auch gewitztere Kinder wie unsere Tochter durch Differenzierungsmaßnahmen (Geschichtenheft, Leseangebot) angemessen zu fördern. Auf seine Empfehlung hin sprang unsere Tochter nach den Osterferien 2014 zunächst auf Probe von Klassenstufe zwei nach drei, wo sie auch geblieben ist. Die neue Lehrerin war eine gute Pädagogin - und als einzige Grundschullehrkraft meiner Kinder hat sie ganz gezielt die Interessen der Kinder aufgegriffen und verfolgt, auch wenn es nicht im Lehrplan stand. Da wurden Referate gehalten, Kindernachrichten referiert und andere Projekte gemacht, wie Bergsteigen gehen oder "Osysseus" als Theaterstück angesehen. Die beste Lehrerin, die meine Kinder je hatten, nicht mehr jung, aber offen für alles.

Aus meiner eigenen Schulzeit weiß ich noch, dass mir das fächerübergreifende Diskutieren am Gymnasium (z. B. mit dem Religionslehrer über die Evolutionslehre) in den höheren Klassen erstmals richtig das Gefühl gegeben habe, fürs Leben zu lernen und nicht nur für die Schule / den Beruf.
Allerdings habe ich die vielgelobte Gruppenarbeit gehasst. Als gute Schülerin war ich immer diejenige, die mitschreiben musste und am Ende das Ergebnis vortragen sollte. Und da viele keine Lust oder keine Kenntisse hatten, war das Ergebnis in der Regel auch zu 90 % von mir. Insofern bewerte ich unbegleitete Gruppenarbeit in der Schule mit Skepsis, weil sich da die bequemen Schüler nicht einbringen ...
Wenn ich allerdings heute mit gleichgesinnten Erwachsenen in einem Seminar Gruppenarbeit erlebe, bin ich oft sehr positiv überrascht, was für Erkenntnisse und Ergebnisse man gemeinsam erarbeiten kann, wenn jeder seinen Teil dazu beiträgt.

Allerdings denke ich, dass die Schule es nicht leisten kann, ohne Bezug zum späteren Berufsleben Inhalte zu vermitteln. Wer nicht tippen oder mit dem PC umgehen kann, hat später keine Chancen. Und die wenigsten können später einen Beruf ergreifen, der ausschließlich ihren Neigungen entspricht. Zum Glück ist es ja im Normalfall möglich, besonderen Interessen und Neigungen auch außerhalb von Schule und Beruf nachzugehen, also sollte man hier nicht allzu viel von der Schule erwarten.
Viel wichtiger finde ich es, dass es in der Schule gelingt, die sehr divergierenden Voraussetzungen der Kinder in Sachen Intellekt, Sprachkenntnisse und Vorwissen so zu integrieren, dass nicht laufend nach unten nivelliert wird, wie aktuell der Fall ...
Rabaukenmama
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Re: Diskussionsthema Schule

Beitrag von Rabaukenmama »

laurina hat geschrieben: Allerdings habe ich die vielgelobte Gruppenarbeit gehasst. Als gute Schülerin war ich immer diejenige, die mitschreiben musste und am Ende das Ergebnis vortragen sollte. Und da viele keine Lust oder keine Kenntisse hatten, war das Ergebnis in der Regel auch zu 90 % von mir. Insofern bewerte ich unbegleitete Gruppenarbeit in der Schule mit Skepsis, weil sich da die bequemen Schüler nicht einbringen ...
Als ich das gelesen habe kamen auch bei mir sofort Erinnerungen an Gruppenarbeiten hoch. Ich erinnere mich vor allem an einem "Allgemeinwissenstest" im polytechnischen Lehrgang, wo ich in einer Gruppe war, die aus insgesamt 5 Mädchen bestand. Die anderen Mädchen hatten keine Ahnung und haben mich einfach machen lassen und unsere Gruppe hatte das weitaus beste Ergebnis obwohl es eigentlich fast ausschließlich MEINE Arbeit gewesen war.

Auch andere Gruppenarbeiten habe ich in negativer Erinnerung. Wenn es z.B. um eine Nacherzählung in Deutsch ging, hatte ich oft Streit mit den anderen Schülerinnen in der Gruppe, weil ich teilweise als einzige die Fälle und Zeiten korrekt beherrscht habe. Für mich war das einfach nur Streß und ich habe nie verstanden was überhaupt der Zweck so einer Gruppenarbeit sein soll.
laurina hat geschrieben: Viel wichtiger finde ich es, dass es in der Schule gelingt, die sehr divergierenden Voraussetzungen der Kinder in Sachen Intellekt, Sprachkenntnisse und Vorwissen so zu integrieren, dass nicht laufend nach unten nivelliert wird, wie aktuell der Fall ...
Das sehe ich ganz genauso. Danke für Deine Erfahrungen, ich bin schon gespannt was ich in ein paar Jahren berichten kann :) .
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
Rabaukenmama
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Re: Diskussionsthema Schule

Beitrag von Rabaukenmama »

Heute ist der "Tag der Wiener Schulen" und ich habe mir vorgenommen, 4 Schulen anzusehen, die für meinen Großen in Frage kommen. Zwar habe ich schon einen Favoriten, da ist aber nicht sicher ob er einen Platz bekommt und daher macht es natürlich Sinn, sich die Alternativen bzw. die Schule wo er "hin muß", falls die anderen keine Plätze mehr frei haben, anzusehen.

Kriterium sind neben dem Konzept (inwieweit es umgesetzt wird lässt sich ohnehin nicht feststellen) auch ob es ab 7h die Möglichkeit einer Frühbetreuung gibt und ob die Schule als Ganztagsschule oder "offene Schule" geführt wird. Denn bei offenen Schule muss man das Kind nicht täglich in die Nachmittagsbetreuung geben. Natürlich spielen auch die Kosten eine Rolle, manche Schulkonzepte hören sich nämlich super an, sind aber in der Praxis nicht leistbar, weil alles extra bezahlt werden muss (Mittagessen, Jause und Nachmittagsbetreuung sowieso, aber oft auch Frühbetreuung, Bastelbeiträge usw.).

Die Schulen, die in die engere Auswahl kommen, werde ich mir wenn zeitlich möglich am jeweiligen "Tag der offenen Tür" nochmal genauer ansehen. Ich werde berichten :) !
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Momo
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Re: Diskussionsthema Schule

Beitrag von Momo »

Guten Morgen Rabaukenmama,

toll, dass es in Wien solch ein Angebot gibt! Ich bin gespannt, was Du berichten wirst, viel Spaß heute!

Momo
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Rabaukenmama
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Re: Diskussionsthema Schule

Beitrag von Rabaukenmama »

So, bin gerade heimgekommen und im Prinzip so klug wie vorher :mrgreen: . Folgedene Eindrücke habe ich heute gewonnen:

Schule 1: Die Schule, wo mein Sohn voraussichtlich "hin muß" wenn ihn meine Wunschschule nicht nehmen sollte. Diese Volksschule hat vor knapp 40 Jahren auch mein Mann besucht. Erster Eindruck: nicht viel anders als in meiner Schulzeit: enge, dunkle Gänge und Treppen, kleine Klassenzimmer, viele Kinder pro Klasse, Frontalunterricht. Lehrer meiner Beobachtung nach (sofern man sich in so kurzer Zeit ein Bild machen kann) sehr unterschiedlich engagiert und motiviert. Kinder mäßig motiviert, teilweise hatte ich den Eindruck dass manche gar nicht richtig mitbekommen haben, was gerade unterrichtet wird. Aber in einer Klasse war ein junger, engagierter Lehrer wo die meisten Kinder mit Begeisterung dabei waren. Ein Lehrer pro Klasse, keine Integrationsklassen. In der Klasse mit den wenigsten Kindern habe ich 22 gezählt, in der mit den meisten Kindern 25.

Frühbetreuung wäre dort ab 7h morgens kostenlos und um ca. Euro 250,- pro Monat gibt´s auch Mittagessen und Nachmittagsbetreuung im selben Haus bis 17h30. Vom Zeitmanagement her also ideal, in den anderen Punkten leider nicht so.

Im Gespräch mit der Direktorin hat sie mir - nachdem sie sich kurz angehört hat wie mein Sohn so ist - genau die Schule für ihn empfohlen, die ohnehin mein Favorit ist. Sie hat auch offen eingestanden dass es auf ihrer Schule keine Möglichkeit der Begabungsförderung gibt, wobei die Lehrer laut ihrer Aussage "unterschiedlich differenzieren". So gesehen haben sich ihre Aussagen gut mit meinen eigenen Beobachtungen gedeckt.

Auf meine Aussage dass die "andere Schule" (die sie mir empfohlen hat) ohnehin mein Favorit ist, es aber unsicher ist ob es dort noch einen Platz geben wird, kam ein unerwarteter Vorschlag. Da diese andere Schule sowohl Begabtenförderung als auch Sprachheilpädagogik als Schwerpunkt hat hätte mein Kleiner, der erst in 3 Jahren eingeschult wird, allein auf Grund seines sonderpädagogoschen Förderbedarfs (den er mit 80% Behinderung automatisch hat) Anspruch auf einen Platz genau in dieser Schule. Und dann würde die "Geschwisterkinder werden bevorzugt aufgenommen"-Regel greifen und mein älterer Sohn könnte nach 2 Jahren in diese Schule wechseln. Ein interessanter Aspekt, sicher nicht mein Wunsch-Weg aber immerhin eine Möglichkeit mehr, die ich noch nicht bedacht hatte.

Schule 2 Ganztagsschule, die auch der ältere Sohn meines Mannes besucht hat. Vom Gebäude her moderner und freundlicher, aber auch mit vielen Kindern und einer Lehrperson pro Klasse (gezählt: 21 bis 24). Ähnlicher Gesamteindruck wie in der vorigen Schule, wobei mir allein schon das ansprechende Äußere (helle, freundliche Gänge, größere Klassenräume) deutlich besser gefallen hat. Vom Unterricht her aber wie vorher beschrieben: Frontalunterricht, ein Lehrer pro Klasse

Durch das Ganztags-Konzept gibt es hier keine Hausaufgaben, was mir persönlich sehr sympathisch ist. Die Schule dauert täglich bis 15h30 und danach gibt es wenige Gehminuten entfernt (wenn gewünscht) Hort-Betreuung bis 17h30. Kostenpunkt mit Mahlzeiten ca. Euro 250,-.

Im Gespräch mit dem Direktor habe ich wieder kurz meinen Sohn beschrieben und prompt kam eine Empfehlung für die Schule, die ohnehin unser Favorit ist. Er meinte die Lehrer könnten zwar differenzieren, aber nicht klassenübergreifend. Sprich: wenn ein Kind den Lernstoff des aktuellen Schuljahres schon beherrscht gibt´s keine Alternativen. Das wäre in der Schule, die ohnehin mein Favorit ist, deutlich besser.

Schule 3 Halbtagsschule mit Schwerpunkt englisch. Hier habe ich gleich in der ersten Klasse, in die ich reingschaut habe (eigentlich eine 2. Klasse) eine ehemalige Kindergartenkollegin meines Sohnes getroffen, der es dort sehr gut gefällt. Besonderheit der Schule ist eine tägliche Englischstunde mit native speakers. Da mein Sohn englisch auch im Kindergarten sehr gerne hat ein interessanter Punkt.

Mein Eindruck in den Klassen war hier sehr positiv, es kann aber auch sein, dass ich bei dem, was ich gesehen habe, einfach Glück hatte. Die Schülerzahlen pro Klasse waren etwas kleiner als in den beiden vorher besichtigten Schulen. In einer Klasse habe ich während die Kinder "freies arbeiten" hatten, mit der Lehrerin gesprochen. Sie meinte dass es von Lehrkraft zu Lehrkraft unterschiedlich sei, ob und wie viel "freies arbeiten" gemacht würde. Manche KollegInnen richten sich nach dem Stundenplan, andere (so wie sie, das hat sie aber nicht gesagt) unterrichten eher instinktiv.

Da es eine Halbtagsschule ist gibt es die Möglichkeit, nach dem Unterricht (der bis 12h oder 1h dauert) einen Hort zu besuchen. Das muss nicht jeden Tag sein sondern kann z.B. auch nur an 3 (fix vereinbarten) Tagen in der Woche sein. Ein Punkt, der für mich auch interessant ist, weil ich eigentlich gar nicht will dass meine Kinder täglich erst am Abend von der Schule heimkommen.

Von den Schulen bisher war mir diese jedenfalls am sympathischten.

Im Gespräch mit dem Direktor habe ich wieder unsere Situation beschrieben - und bekam den Rat, mich an die Hochbegabtenförderstelle zu wenden und dort nach einer geeigneten Schule zu fragen. Das habe ich ja bereits gemacht und da kam ich wieder auf die Schule, die ohnehin mein Favorit ist.

Schule 4 Zuletzt war ich noch in der Schule, die schon seit über einem Jahr mein Favorit ist. Es ist ebenfalls eine Halbtagsschule mit Hortmöglichkeit (auch weniger als 5 Tage/Woche möglich), wobei der Hort in einem anderen Gebäude untergebracht ist.

Pro Klasse habe ich 8 bis 12 Kinder gezählt und teilweise waren 2 Lehrer dabei. Es sind Integrationsklassen, wo auch Kinder mit ADHS, Aperger Syndrom oder Autismus unterrichtet werden. In den meisten Klassen hat mir das, was ich an Unterricht gesehen habe, sehr gut gefallen. Auch die Kinder kamen mir motiviert vor. In einer Klasse war aber eine Lehrerin, die in einer Art und Weise mit den Kindern gesprochen hat, die mir gar nicht gefallen hat. Ich kann´s gar nicht richtig beschreiben, es war einfach Gefühllsache bei mir: so ein herablassender Tonfall mit dem Unterton "na eh klar dass du wieder mal Schwierigkeiten machst" in einer Situation, wo es mMn überhaupt nicht angebracht oder notwendig gewesen wäre. Aber auch in einer an sich "guten" Schule steht und fällt eben alles mit der Lehrperson. Kann natürlich auch sein, dass die Frau einfach einen schlechten Tag hatte.

Die Schule hat zwei Schwerpunkte, wobei einer Begabtenförderung und der anderes "sprachheilpädagogisch" ist. Die Kinder können sich selbst entscheiden in welcher Klasse sie unterrichtet werden wollen und so z.B. schon im ersten Schuljahr den Stoff der 3. oder 4. Klasse lernen. Auch das Klassen-überspringen ist relativ unkompliziert, da ohnehin kein so starres Trennungskonzept durchgezogen wird.

Fazit: Wie bereits beschrieben: ich bin so schlau wie vorher. Was ich jetzt zusätzlich noch erfahren habe ist die Möglichkeit des Schulwechsels nach 2 Klassen, falls der Große keinen Platz in "Schule 4" bekommen sollte, weil der Kleine eben Anspruch auf so einen Platz hätte und er dann als Geschwisterkind bevorzugt werden würde. Ob ich meinem Kind aber dann wirklich einen Schulwechsel zumuten würde hängt natürlich davon ab, wie es ihm bis dahin in der Schule, die er dann besuchen wird, geht.

Nächster Weg ist dann mit meinem Sohn gemeinsam am "Tag der offenen Tür" die Wunschschule besuchen. Ich werde berichten :) !
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Momo
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Re: Diskussionsthema Schule

Beitrag von Momo »

Hallo Rabaukenmama,
da hast Du ja einen wahren Schulmarathon hinter Dir, wow! Interessant ist für Dich doch, dass Du in unterschiedlichsten Situationen genau die Schulempfehlung für die Schule erhalten hast, die sowieso Deine Favoritenschule ist. Das spricht doch sehr für Eure Einschätzung! Außerdem wurde Dir ein neuer Weg aufgezeigt, wie auch Dein großer Sohn eine Chance auf einen Platz in dieser Schule hat. Und Dein kleiner Sohn hätte hier aufgrund des sprachheilpädagogischen Schwerpunkts auch eine ganz tolle Möglichkeit, individuell gefördert zu werden und nicht auf eine Sonderschule gehen zu müssen, was für ihn ganz bestimmt der absolut falsche Weg wäre!! Es gibt immer wieder Lehrer, die einem nicht liegen, die wird es leider überall geben. Aber ich sehe Deine heutigen Ergebnisse doch als sehr positiv für Euch, oder?

Die Schule, die Du als Deinen Favoriten beschreibst, ähnelt übriges etwas meiner derzeitigen Favoritenschule. Bei uns werden maximal 16 Kinder von 2 Lehrern betreut, die Kinder arbeiten in Lerngruppen, es gibt keinen Frontalunterricht. Jedes Kind wird dort abgeholt, wo es steht, alle Kinder werden individuell gefördert. Auch hier gibt es Kinder mit Lese- Rechtschreibschwäche aber auch spezielle Hochbegabtenförderung. Die 16 Kinder einer Klasse setzen sich zusammen aus jeweils 4 Kindern der Klassen 1 bis 4, somit können jüngere und ältere Kinder ganz natürlich zusammenarbeiten. Die Kinder können nach ihren Interessen frei (und natürlich in Begleitung der Lehrer) arbeiten, trotzdem gibt es das Ziel am Ende des Jahres, dass die Kinder ein gewisses Lernpensum (oder mehr) erreicht haben, darin werden sie von den Lehrern unterstützt und motiviert. Insgesamt gibt es in dieser Schule nur 50 Kinder, die Atmosphäre erinnert mich an eine große, helle, freundliche Wohnung- von der Atmosphäre eher eine Weiterführung eines Kindergartens als eine riesige Schule. Die Eltern hospitieren bei Interesse 2 Tage an dieser Schule, gemeinsam mit dem Kind und dann wird geschaut, ob das Konzept passt. Ich bin sehr gespannt!

So, nun bin ich etwas von Thema abgewichen- Euch viel Freude beim Tag der offenen Tür in Eurer Favoritenschule!

Schöne Grüße von Momo
"Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht." Mark Aurel (121-180)
elboku
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Re: Diskussionsthema Schule

Beitrag von elboku »

Ich posten hier mal einen Artikel, der ganz gut da reinpasst ;)

http://derstandard.at/2000023192424/Bil ... ass-machen
Momo
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Re: Diskussionsthema Schule

Beitrag von Momo »

Elboku hat geschrieben:
Ich posten hier mal einen Artikel, der ganz gut da reinpasst ;)

http://derstandard.at/2000023192424/Bil ... ass-machen
Eine der Kernaussagen des Artikels: "Lernen muss nicht Spaß machen". Was für eine Aussage! Denkt/glaubt Ihr wirklich, dass Leistungsdruck zum Erfolg - damit meine ich innere Ausgeglichenheit, Gesundheit, , Verantwortungsbewusstsein, Engagement, ein gesundes Selbstbewusstsein und dadurch zu einer stabilen und guten Entwicklung (auch kognitiv), führt??? Hirnforscher können eindeutig belegen, dass Dinge erlernt und vor allem auch später wieder abrufbar sind (das sollte der Sinn und das Ziel einer Schule sein), wenn sie mit Interesse und Freude gelernt wurden. Ich kann nicht begreifen, warum wir als Erwachsene solch eine Aussage treffen können, wir waren selbst einmal Kinder und steckten in einem Schulsystem. Haben wir daraus nicht gelernt? Oder denke ich nur anders, weil ich selbst auf einer freien Schule war und einen anderen Weg ( übrigens sehr erfolgreich) gegangen bin? Ich sehe aus meiner Perspektive so viele Kinder, die am gängigen Schulsystem kaputtgehen, deren Motivation auf der Strecke bleibt, die keine Lust mehr haben, zur Schule zu gehen oder schlimmer noch, keine Lust mehr haben zu lernen! Aber laut diesem Artikel ist das wohl auch völlig in Ordnung... diese Denkweise kann ich nicht begreifen...

Momo
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