Förderung in der Schule: Fehlanzeige/Bitte selbst übernehmen

Probleme und Lösungen für den Schulalltag
zweierpack
Dauergast
Beiträge: 74
Registriert: Do 26. Jun 2014, 11:15

Re: Förderung in der Schule: Fehlanzeige/Bitte selbst übernehmen

Beitrag von zweierpack »

@rabaukenmama
Ich habe hier ein ähnliches Exemplar: Englisch Komfortzone in der 5.Klasse.
Lustige Taschenbücher auf Englisch sind uninteressant, weil er viele Geschichten schon aus dem Deutschen kennt.
Zwischendrin liest er gerne von Andy Griffiths die "xx-storey treehouse" Bücher. Die ersten hat er mit 6/7 auf deutsch gelesen. Ein bisschen wie Comics, aber fortlaufender Text, ziemlich abgefahrener Humor für Jungs. Er liest jetzt die neueren auf Englisch, da sie nicht mehr auf Deutsch übersetzt werden. Keine große Literatur - aber lustig.
Schau mal, ob das was sein könnte.
Meine3
Dauergast
Beiträge: 1074
Registriert: Mo 11. Mär 2019, 10:55

Re: Förderung in der Schule: Fehlanzeige/Bitte selbst übernehmen

Beitrag von Meine3 »

Den Wochenplan für die letzten Tage vor den Ferien hat sie an einem Abend bearbeitet, weil sie nicht einschlafen konnte. Und für die kommende Woche ist in Mathe auch kaum mehr was da. Auf der einen Seite langweilt sie sich damit ("Das ist so babyleicht. Warum muss ich das machen?"), denkt aber, wenn sie schnell alles erledigt hat, braucht sie nichts mehr zu tun. Wenn ich dann mit alternativen Aufgaben um die Ecke komme, hat sie dazu aber auch keine Lust. Weil: Die kommt ja nicht von der Lehrerin. Sie möchte gerne wieder in die Schule und mit den anderen starken Kindern zusammen arbeiten. An manchen Tagen möchte sie sich bis Stoff Klasse 5 vorarbeiten. Ich verstehe diese schwankende Einstellung da auch nicht.
Hallo nosupermum,

Für mich stellt sich hier die Frage, warum sie denn überhaupt noch alternative Aufgaben bearbeiten soll? Es ist doch super, dass sie im Homeschooling nach ihrem Tempo die Aufgaben bearbeiten kann und dann mehr Freiraum hat für Dinge, die nicht zwangsläufig was mit Schule zu tun haben müssen...Warum sollte sie denn immer noch mehr tun? Ich finde es durchaus legitim, dass ein kluges Kind "schnell und ordentlich" die Pflichtaufgaben erledigt und dann keine Lust auf "mehr" hat.... Auch dass ihr die Zusammenarbeit mit anderen Kindern fehlt, kann ich gut nachvollziehen... Für mich ist das auch nicht "schwankend". JEDER ist mal mehr, mal weniger motiviert. An einem Tag hat man Lust zu "arbeiten", an einem anderen fällt es einem eher schwer. Das ist bei Kindern, auch bei den klugen Kindern, nicht anders.
Ich habe der Lehrerin schon ganz lieb geschrieben und freundlich um ein Gespräch gebeten, aber schon zwei Mal keine Antwort erhalten. Bei der Beratungsstelle für Hochbegabte teilte man mir mit, dass ich derzeit nicht auf Unterstützung/Förderung hoffen bräuchte. Die Schulen seien so überlastet. Ich solle mich lieber selbst einlesen und mit ihr dann alleine durcharbeiten, dazu habe ich ein paar Links zu Seiten bekommen, auf denen ich irgendwelche Handreichungen für den Unterricht finde. Ich bin zwar gerne dazu bereit, aber wie soll ich das machen?
a) ohne dem Stoff vorwegzugreifen; es ist ja nicht damit zu rechnen, dass die Lehrerin die dann entstehende Langeweile gemanagt bekommt
b) mit manchmal dermaßen geringer Akzeptanz des Kindes
c) ohne didaktisches Knowhow
d) ohne die ganzen vollständigen Materialien
d) neben einem (fast) Vollzeitjob im Homeoffice
Ich würde erst mal garnicht groß was machen, vorgreifen oder dem Kind immer wieder anbieten, wenn es keine Lust hat. Wenn deine Tochter in der Regel schnell ihre Pflichtaufgaben erledigt und dann nicht mehr möchte, dann lass sie sich ihre Freizeit doch auch selbst gestalten. Sie hat schon eine Klasse übersprungen, warum jetzt, wenn es NICHT von IHR kommt, das noch weiter forcieren?Was hat sie für Hobbies?
Die Online-Kurse der Beratungsstelle darf sie nur eingeschränkt nutzen, weil sie nicht getestet ist. Eigentlich wollten wir sie nicht testen lassen, weil wir dachten, das mit dem Klassensprung alles gut ist. Aber es verstärkt sich mein Eindruck, dass wir ohne einen Test nicht das bekommen, was sie brauchen würde.
Ein hochbegabtes Kind ist nicht plötzlich befriedigt, nur weil es eine Klasse überspringen darf... Bei meinem Sohn war das ja auch so mit dem Sprung. Er ist stofflich super mitgekommen, das war teilweise immer noch zu leicht (grade in Sachkunde und Mathe hat er sich da beklagt), er war notentechnisch direkt bei 1-2 und 2+ und wäre er weiterhin motiviert gewesen nud hätte er sich wohl gefühlt, so wäre er auch sicherlich unter den Klassenbesten gewesen am Ende des Jahres. ABER: er hat sich eben in der Klasse so garnicht wohl gefühlt und die Klasse sich nicht mit ihm. Ganz zu schweigen von der Lehrerin. Außerdem war ihm das Schreibpensum zu hoch. Er ist jemand, der grundsätzlich ALLES im Kopf versteht und transferieren kann, soll er es dann zu Papier bringen, fehlt ihm da die nötige Motivation, sich mit dem Vorgang des Schreibens besser anzufreunden. DAS ist nämlich sein Manko: die Feinmotorik. Bei euch lief oder läuft der Klassensprung ja um einiges besser und du weißt nicht, wie sie jetzt drauf wäre ohne den Sprung. Von daher würde ich den Sprung schon als Erfolg betrachten.

Aber heißt das automatisch, dass sie jetzt "passen" muss? Nein... Mein Sohn ist im Kopf ähnlich weit wie der 13-jährige, auch recht pfiffige Sohn von einem bekannten Pärchen, das jüngst zu Besuch war. Aber emotional und verhaltenstechnisch passt es garnicht. Wenn mein Sohn sich aber mit seinen 2.-Klässlern trifft, so passt das besser sozial und emotional, aber kognitiv liegen da Welten dazwischen und seine Interessen kann er nicht mit seiner Peergroup teilen. Ich versuche mich jeden Tag aufs Neue damit abzufinden, dass er nie wirklich "passen" wird, dass das aber auch völlig in Ordnung ist. Er ist gut wie er ist. Ich versuche oft mit ihm darüber zu reden, dass er sich zwar oft nicht passend fühlt (auch wegen seiner Verhaltensprobleme und Wahrnehmungsprobleme, durch die er zusätzlich zur HB noch "herausgefordert" ist sozial), aber dass er genau so richtig ist und dass es leichter wird, wenn er älter ist und aus ihm mal ein toller Mann werden wird. Und weil er große Anpassungsprobleme hat, rate ich ihm auch öfter, er soll versuchen sich vielleicht ab und zu ein wenig anzupassen, damit er nicht ganz ausgeschlossen wird. Dieser Misfit, den deine Tochter erlebt, den viele HB-Kinder erleben, der verschwindet nicht durch einen Klassensprung, er kann dadurch aber gemildert werden und das ist, denke ich, bei euch schon der Fall. Bei uns ging der Schuss nach hinten los... Sei froh, dass es bei euch so gut klappt.
Kennt ihr auch diesen Wechsel von hochmotiviert und allem Neuen gegenüber ablehnend?
natürlich! Mein Sohn lässt sich grundsätzlich mal garnichts erklären :roll:. Und wenn er mal nicht selbst durchsteigt, hat er auch schnell keinen Bock mehr. Er spielt gerne Schach, hat aber bislang alle Tipps, wie er besser ans Ziel kommt, abgelehnt oder schlicht einfach nicht angenommen. So langsam, hat er verstanden, dass wir ihm helfen wollen, einen richtigen Zugang zur Größe dieses Spiels zu erlangen, aber bis dahin war es ein langer Weg. Erst einmal hat er rundweg dicht gemacht, wenn wir ihm Strategien oder ähnliches erklären wollten.

Was die Schule angeht: Manchmal hat er einfach richtig Bock was für die Schule zu machen, intrinsisch motiviert eben, und dann ist das auch ein Selbstläufer und manchmal, besonders wenn er SOLL, wird er richtig bockig und sehr unkonzentriert. Bei den anderen beiden sehe ich das Verhalten auch, immer wieder mal, wobei meine Große (6 Jahre, 1. Klasse und ein Fleißbienchen ;) ) viel emsiger und motivierter ist bei von außen auferlegten Aufgaben. Sie möchte gefallen und ein Lob der Lehrerin oder auch von uns ist ihr wichtig. Sie meckert nicht rum, dass es alles zu leicht ist (obwohl es das ist, weil sie mit dem 1. Klasse-Stoff praktisch schon durch war, bevor sie in die 1. Klasse kam), sondern macht ihre Aufgaben ordentlich und gewissenhaft. Meistens. Mal hat sie aber eben auch nen Tag, da motzt und zickt sie rum, schmiert alles nur so hin und findet alles doof.


Ich habe einfach Bedenken, dass das schon wieder der Beginn einer Frustspirale wie im ersten Lockdown ist...
Ich glaube ja, dass der Lockdown vorrangig nicht frustig ist, wegen des Schulstoffs, sondern vielmehr wegen der fehlenden sozialen Kontakte. DA helfen hier aber eben alternative Aufgaben auch nicht.

Wenn du wirklich den Eindruck hast, sie sollte 5. Klasse-Stoff bekommen und dass SIE das auch möchte, so würde ich mich dahinter klemmen, ansonsten würde ich es nicht "pushen", wenn sie genügend Freizeitbeschäftigungen hat, mit denen sie den Freiraum, den sie durch ihr schnelles arbeiten gewinnt, füllen kann.
Es kann sein, dass nicht alles wahr ist, was ein Mensch dafür hält, denn er kann irren, aber in allem, was er sagt, muss er wahrhaftig sein.
nosupermum
Dauergast
Beiträge: 161
Registriert: Fr 8. Nov 2013, 12:54

Re: Förderung in der Schule: Fehlanzeige/Bitte selbst übernehmen

Beitrag von nosupermum »

Guten Morgen,

vielen Dank für eure Erfahrungsberichte und Tipps. Über Weihnachten und in den ersten zwei Wochen Homeschooling hat sich die Thematik weiter konkretisiert. Angetrieben durch die technische Ausstattung mit Tablet und Co (vormals nur Laptop) hat sich meine Tochter eigene Betätigungsfelder gesucht. Sie programmiert nun ganz gerne in Scratch, spielt Schach oder wird auf andere Art kreativ. Außerdem macht sie einen Computerkurs und lernt, wenn sie Lust hat, 10-Finger-Schreiben. Sie hat sich auch auf eigenen Antrieb ein eigenes "Forschungsthema" rausgesucht, den Farbwechsel der Chamäleons.Dazu bereitet sie ein Referat vor, dass sie gerne auch mal halten möchte. Dazu lernt sie Powerpoint. Außerdem hat sie sich drei digitale Workshops (u.a. Mathe und kreatives Schreiben) ausgesucht.

Trotzdem (!) hatten wir am Wochenende ein sehr ernstes Gespräch. Sonst sehr duldsam, hat sie mir nun klipp und klar gesagt, dass sie sich langweilt und nicht mehr den langweiligen Kram machen möchte. Sprich: 6 Blätter Formen abzeichnen in Mathe oder Sätze abschreiben und die Satzglieder unterstreichen in Deutsch. Und HSU ist zu 70% bekannt und besteht aus Bildchen ausschneiden und zu Texten kleben. Da lerne sie nichts. Sie möchte was anderes machen, aber nicht zusätzlich, sondern anstatt der vielen langweiligen Aufgaben. Ich muss auch sagen, das ist sehr viel Zeitaufwand für... nichts. Sie bat mich drum, mit der Lehrerin zu sprechen. Während des letzten Lockdowns hatte man ihr ja Material Klasse 3 gegeben, um zu schauen, wie sie damit klar kommt und ob sie den Sprung machen könnte. Okay, ich war sehr optimistisch. Aber das Gespräch war sehr ernüchternd. Laut Lehrerin ginge nur alles on top. Aus rechtlichen Gründen, weil ja zu den Inhalten eine Arbeit geschrieben würde und dann könne ich mich ja beschweren, dass sie eben jede Blätter/Inhalte nicht erhalten habe. Aber erstaunt war sie schon, dass sie noch immer nicht ausgelastet ist. Tja, nun reihe ich mich bei euch ein. Entweder jemand will differenzieren oder nicht. Zwar schickt die Lehrerin nun fleißig Material und macht das auch ganz nett, aber nach Stunden langem Zeichnen, Abschreiben hat man auch einfach keine Lust mehr.

Meine Tochter weiß es noch nicht. Sie fragt mich aber morgens immer danach, ob endlich die Mail geschrieben habe und ob sie nun was neues und interessanteres machen dürfe. Während ich im ersten Lockdown einfach situativ selbst entschieden habe, was sie macht (mal ein Arbeitsblatt gegen ein thematisch gleiches, aber interessanteres, umfassenderes getauscht oder eins wo inhaltlich keine Fehler drin waren)und wie gründlich macht (eben mal stupides Ausmalen weggelassen), geht das nun nicht mehr. Letzes Mal gab es noch keine Plattform und die Lehrer waren der Meinung, dass die Aufgaben im Lockdown nicht gewertet werden dürfen und haben rein gar nichts eingesammelt. Kein Zuschicken,kein Abgeben nicht. Hier muss aber nahezu jedes Blatt hochgeladen werden und alles ist schön transparent eingestellt.

Wie ich schon versucht habe zu erläutern. Das Problem ist nicht, dass ich sie mit Schule bei Laune halten will, weil sie sich allgemein langweilt. Sondern weil sie von dem was Schule zu bieten hat, gefrustet ist. Aber ich glaube, das wird ihre Lernaufgabe sein, damit zurecht zu kommen. :?
Meine3
Dauergast
Beiträge: 1074
Registriert: Mo 11. Mär 2019, 10:55

Re: Förderung in der Schule: Fehlanzeige/Bitte selbst übernehmen

Beitrag von Meine3 »

nosupermum hat geschrieben:Guten Morgen,



Wie ich schon versucht habe zu erläutern. Das Problem ist nicht, dass ich sie mit Schule bei Laune halten will, weil sie sich allgemein langweilt. Sondern weil sie von dem was Schule zu bieten hat, gefrustet ist. Aber ich glaube, das wird ihre Lernaufgabe sein, damit zurecht zu kommen. :?
Hallo,

nach nunmehr 2 Jahren Schule mit einem nicht Regelschul-kompatiblen Kind muss ich feststellen, dass es wohl tatsächlich ist, dem Kind die Illusion zu nehmen, dass in der Grundschule noch was spannendes passiert. Deine Tochter ist ja zum Glück bald soweit aufs Gymnasium wechseln zu dürfen, das ist für viele eine Kehrtwende, eine Erleichterung.

Aber bis dahin heißt es: lernen kannst du als kluges Kind in der GS wohl nur, wie man Langeweile aushält. Aber vielleicht kann man das ja auch positiv sehen, mir gelingt es nur noch nicht so gut :roll: .

Unsere Kinder müssen sich damit abfinden, dass das lernen außerhalb der Schule stattfindet und Schule etwas ist (zumindest in der Grundschule), wo sie Aufgaben abarbeiten und eben nicht viel Neues lernen...
Es kann sein, dass nicht alles wahr ist, was ein Mensch dafür hält, denn er kann irren, aber in allem, was er sagt, muss er wahrhaftig sein.
Karen
Dauergast
Beiträge: 317
Registriert: Mo 27. Jul 2015, 22:46

Re: Förderung in der Schule: Fehlanzeige/Bitte selbst übernehmen

Beitrag von Karen »

Das Problem der Lehrerin scheint ja zu sein dass sie ihr die Blätter geben muss. Wie würde sie dann reagieren wenn deine Tochter die Blätter nicht laden würde, stattdessen was anderes? Werden diese Blätter benotet?
Oder du machst selber die Hälfte davon und lass die Tochter was anders machen. Mir scheint dass Problem ist nicht dass die Lehrerin nicht differenzieren will, aber das sie Angst hat dass wenn deine Tochter schlechte Noten bei der Arbeit hat, dass es ihr zugeschoben wird. Vielleicht hat sie kein Problem damit wenn du oder dein Kind die Verantwortung übernimmt und die Blätter nicht macht - dann hat die Lehrerin nicht falsches gemacht.
nosupermum
Dauergast
Beiträge: 161
Registriert: Fr 8. Nov 2013, 12:54

Re: Förderung in der Schule: Fehlanzeige/Bitte selbst übernehmen

Beitrag von nosupermum »

Hey, danke! Ich hab mir auch schon überlegt, ob sie die Blätter einfach nicht macht. 29.1. gibt es Zeugnisse, das dürfte ja keinen Einfluss haben. Und die Kinder, die nix machen kriegen dafür ja auch keinen Dizi. Oder selbst machen, stimmt :D
Karen
Dauergast
Beiträge: 317
Registriert: Mo 27. Jul 2015, 22:46

Re: Förderung in der Schule: Fehlanzeige/Bitte selbst übernehmen

Beitrag von Karen »

Du kannst auch der Weg der passives Wiederstands gehen - deine Tochter macht die Blätter nicht und warten bis die Lehrerin sich meldet. Falls sie sich überhaupt meldet - die Reaktion abwarten und wenn zu negativ - mal mit so einer Erklärung abtun dass das Kind sich nicht wohl fühlt, mühe hat mit Situation, usw. (was auch stimmen würde, wenn sie sie Blätter machen würde), und das sie es sicher nachholt nächste Woche. (Was sie dann aber nicht macht, was die Lehrerin mit grösster Wahrscheinlichkeit entgehen würde, wenn ihr dann ein paar Tage wieder normal mitmacht). So schaffst du wenigsten Pausen in das ganze Stress ohne auf direkte Konfrontation zu gehen das auf Noten Auswirkungen haben kann. Andere Kinder die alleine zu Hause sind, Eltern nicht helfen können, werden vermutlich auch nicht alles machen, und dann fällt ihr gar nicht so auf.
Auguste
Dauergast
Beiträge: 287
Registriert: Do 4. Jul 2019, 22:34

Re: Förderung in der Schule: Fehlanzeige/Bitte selbst übernehmen

Beitrag von Auguste »

Ja, das mit dem "Anstatt" statt "Dazu" wollen viele Lehrer nicht (begreifen).

Deine Tochter würde ja die Tests wahrscheinlich trotzdem gut schreiben, auch wenn sie die "Übungsaufgaben" nicht macht. Sie kann das ja. Nur glauben das die Lehrer halt nicht und denken, dass die Kids dann in den Tests versagen und die Lehrer die Schuld bekommen. :roll: Vielleicht sollte man der Lehrerin mal jemanden von einer Begabten-Beratungsstelle "auf den Hals hetzen". Sie scheint ja grundsätzlich gewillt, hat aber zu viel Angst, dass ihr jemand ans Bein pinkeln könnte oder wollte, wenn das begabte Kind dann nicht nur 1er schreibt.

Solche Lehrer können einfach nicht glauben, dass begabte Kinder den Grundschulstoff meist "im Vorbeigehen" mitnehmen, ohne gefühlt 300 Übungseinheiten zu jedem einzelnen Lehrabschnitt zu absolvieren. Begabte Kids brauchen den Stoff doch meist nur im Unterricht "am Rande" mithören und haben es dann trotzdem drauf. Ja und wenn ihnen doch mal was fehlt, dann sind sie sicher auch bereit, das Fehlende nachzuarbeiten ;) Wäre deutlich besser, als ständig Sachen zu "üben", die schon längst können.

Fürs Homeschooling fällt mir da auch nur ein, dass Kind halt ein paar Pflicht-Aufgaben machen zu lassen und wenn die Lehrerin schreibt, dass es zu wenig ist, ihr mitzuteilen, dass mehr eben nicht geht. Und der Tochter würde ich sagen, dass es keine andere Aufgaben geben wird und die Lehrerin erwartet, dass sie das Zeug macht, was sie schon lange kann.
koala27
Dauergast
Beiträge: 270
Registriert: So 31. Mai 2020, 18:26

Re: Förderung in der Schule: Fehlanzeige/Bitte selbst übernehmen

Beitrag von koala27 »

Hallo Nosupermum,

ich weiß ja nicht was für Aufgaben/ Zettel ihr habt, aber ist es nicht einfach möglich, dass sich deine Tochter davon den rausucht, wo alles einmal drauf ist, was sie machen muss und nur den macht? Also quasi die Zusammenfassung bzw. den Minitest, ob sie alles verstanden hat?

Also als Bsp. es kommt ein Zettel mit +. ein Zettel mit -, ein Zettel mit X und ein Zettel mit : und ein Zettel wo alle Aufgabentypen drauf sind, dann macht sie halt nur den fertig und den Rest eben nicht. So kann sie zeigen, dass sie es kann, die Lehrerin hat einen Nachweis darüber und deine Tochter muss nicht ewig alle Übungen dazu durchkauen.

Der Kurze ist ja erst in Klasse 1 und hatte jetzt auch einige Zettel in Mathe zu machen-- rechnen ist ja kein Thema aber die Zettel waren halt mit Ausmalen der einzelenen Aufgaben in bestimmten Farben und Punkten verbinden vorher---wie Prickelpunkte quasi und dann ganz dicht.... er hat 1 Zettel ganz gemacht--- und ewig für das Verbinden gebraucht....hat danach natürlich die Nase voll davon...obwohl er gerne rechnet.
Wir haben es dann so gelöst, dass er rechnet und die Aufgaben in den entsprechenden Farben mit einem Strich markiert und fertig.
Er malt sie eben nicht mehr an und er verbindet auch nicht die Punkte- klar wäre das super für seine Feinmotorik, aber die kann er auch anders beüben
Rechnen hat er trotzdem gemacht, aber eben anders als vorgesehen.

Ich habe auch den Eindruck, die Lehrerin würde gerne anders handeln ist aber an das Curriculum gebunden--- dazu müßte man sich ansehen, was genau für euer Bundesland da vorgesehen ist.
Ich weiß ja auch nicht, ob es bei Euch Freilerner Schulen gibt, die arbeiten ja anders und müssen trptzdem einen gewissen Stand am Ende der Klasse 4 erreicht haben-- evtl. gibt es da auch Möglichkeiten mal zu schauen, wie lösen die das Problem, der fehlenden Nachweise...
dazu bin ich aber zu wenig in dem Thema drin...
Katze_keine_Ahnung
Dauergast
Beiträge: 1487
Registriert: Do 23. Jan 2020, 09:33

Re: Förderung in der Schule: Fehlanzeige/Bitte selbst übernehmen

Beitrag von Katze_keine_Ahnung »

Bevor man schwierigere Aufgaben einfordert, muss es einem klar sein, ob das eigene Kind sie überhaupt will. Denn Verweigerung bei den leichten Aufgaben heißt nicht automatisch Begeisterung für die schwierigen. Was stellt sich das Kind unter bessseren Aufgaben vor?
Antworten