Schule ist langweilig
Re: Schule ist langweilig
Ich kann Alexander nur zustimmen. Jedes Kind hat seine eigenen Begabungen und manche können dies besser und manche können das besser - einige sind eben hochbegabt und die Probleme ergeben sich daraus, dass das in der Gesellschaft oft nicht verstanden, bzw. missverstanden wird, und es einfach nicht ausreichend Fördermöglichkeiten gibt. Das Problem ist nicht die Hochbegabung, sondern wie damit umgegangen wird.
Re: Schule ist langweilig
Hallo Barbara,
auch bei unserer Tochter war die Langeweile in der Grundschule ein Dauerthema. Mit 7 Jahren übersprang sie dann die 4. Klasse - ebenfalls mit dem Gedanken ihrerseits, dass nach der 4. ohnehin der Schulwechsel ansteht. Sie war zwar einerseits traurig, dass sie ihre Freundinnen zurück lassen musste, hat es aber mit riesengroßer Freude dennoch durchgezogen. (Aber Vorsicht bei Nachahmung: In einigen Bundesländern steht einem solchen Sprung das Schulgesetz entgegen.)
Der Rektor der Grundschule hatte keine Bedenken gegen den Sprung, wollte aber verstehen, was in so einem Köpfchen vor sich geht. Unsere Tochter erklärte ihm dann, dass für sie Lernen wie Schokolade essen ist. Und in der Grundschule gäbe es tagtäglich nur ein paar Krümel davon, so dass man fast daran verhungern könnte. Im Gymnasium wären dann die Portionen dieser "Lern-Schokolade" eben größer. Und sie wollte oder konnte sich partout nicht vorstellen, noch ein ganzes Jahr dieser Lern-Diät mitzumachen. Ich fand dieses Gleichnis gar nicht so übel.
Viele Grüße,
Neckri
auch bei unserer Tochter war die Langeweile in der Grundschule ein Dauerthema. Mit 7 Jahren übersprang sie dann die 4. Klasse - ebenfalls mit dem Gedanken ihrerseits, dass nach der 4. ohnehin der Schulwechsel ansteht. Sie war zwar einerseits traurig, dass sie ihre Freundinnen zurück lassen musste, hat es aber mit riesengroßer Freude dennoch durchgezogen. (Aber Vorsicht bei Nachahmung: In einigen Bundesländern steht einem solchen Sprung das Schulgesetz entgegen.)
Der Rektor der Grundschule hatte keine Bedenken gegen den Sprung, wollte aber verstehen, was in so einem Köpfchen vor sich geht. Unsere Tochter erklärte ihm dann, dass für sie Lernen wie Schokolade essen ist. Und in der Grundschule gäbe es tagtäglich nur ein paar Krümel davon, so dass man fast daran verhungern könnte. Im Gymnasium wären dann die Portionen dieser "Lern-Schokolade" eben größer. Und sie wollte oder konnte sich partout nicht vorstellen, noch ein ganzes Jahr dieser Lern-Diät mitzumachen. Ich fand dieses Gleichnis gar nicht so übel.
Viele Grüße,
Neckri
Re: Schule ist langweilig
Das ist ein netter Vergleich! Vor allem finde ich gut, dass Deine Tochter das so ausdruecken kann/konnte.
Welche Bundeslaender sind das (Neugier) - irgendwann steht bei uns ja auch eine Rueckkehr nach Deutschland an.
Meine beiden aelteren Jungs (10 und 9) haben den Vergleich zwischen lernen duerfen und eben nicht lernen duerfen hautnah erlebt. Erst regulaeren Kindergarten, der Aeltere dann erste Klasse und dann 2. Kl. in einer H.B. Schule hier. Der andere direkt vom Dt. Kindergarten in den amerikanischen, der eher Vorschule ist.
Beide wissen genau, was ihnen seinerzeit gefehlt hat.
Nun ja.
Wie alt ist Deine Tochter jetzt?
Liebe Gruesse von Sylvia
Welche Bundeslaender sind das (Neugier) - irgendwann steht bei uns ja auch eine Rueckkehr nach Deutschland an.
Meine beiden aelteren Jungs (10 und 9) haben den Vergleich zwischen lernen duerfen und eben nicht lernen duerfen hautnah erlebt. Erst regulaeren Kindergarten, der Aeltere dann erste Klasse und dann 2. Kl. in einer H.B. Schule hier. Der andere direkt vom Dt. Kindergarten in den amerikanischen, der eher Vorschule ist.
Beide wissen genau, was ihnen seinerzeit gefehlt hat.
Nun ja.
Wie alt ist Deine Tochter jetzt?
Liebe Gruesse von Sylvia
Re: Schule ist langweilig
Hallo Sylvia,
ja ja, der Schnabel unseres Töchterleins war schon immer an der richtigen Stelle angewachsen... Sie ist inzwischen acht Jahre alt und sagt recht oft, dass ihr das Gymnasium (O-Ton:) "lecker schmeckt". Sie fühlt sich im Augenblick pudelwohl (das merkt man sowohl an ihrem Notendurchschnitt, als auch am fröhlichen Vor-sich-hin-Pfeifen den ganzen Tag!). Wir hoffen, dass es auch dann so bleibt, wenn ihre neuen Freundinnen in der Klasse (es sind wirklich viele!) allmählich in die Pubertät kommen. Manche Leute sagen uns voraus, dass es dann für ein Kind mit dieser Altersdifferenz wieder zu Problemen kommen wird. Hast du diesbezüglich eventuell irgendwelche Erfahrungswerte oder Tipps für uns?
Zum Schulgesetz und 4. Klasse: Es gibt in einigen Bundesländern noch Versionen von Schulgesetzen, die besagen, dass am Anfang und am Ende einer Schulart (also Grundschule bzw. weiterführende Schule) keine Jahrgangsstufe übersprungen werden darf. Im Zuge des "Pisa-Schocks" werden aber sukzessive die Schulgesetze nach unnötigen Bremsklötzen durchforstet. Ein gutes Beispiel bietet Berlin, wo diese Regelung gekippt wurde. Hier ein Kommentar dazu:
http://www.senbjs.berlin.de/bildung/bil ... gabung.pdf
Da sich die Gesetzeslandschaft bezüglich Schule im Umbruch befindet, ist es am besten, sich bei Bedarf nach dem aktuellen Stand zu erkundigen. Hier ein Link dazu:
http://www.kmk.org/doc/beschl/SchulgesetzeInternet.pdf
In einigen Bundesländern gilt, dass auf Antrag ein Springen auch der vierten Klasse von der Schulbehörde "in Ausnahmefällen genehmigt" werden kann. Das hört sich genau nach dem an, was es bedeutet: lange Behördengänge. In solchen Fällen sollte man eben wissen, dass es so ist. Ein Beispiel hierfür bietet Rheinland-Pfalz:
http://www.bgs.bildung-rp.de/fileadmin/ ... 95;leb.pdf
In anderen Bundesländern ist ein Überspringen der 4. Klasse laut Schulgesetz gar nicht gestattet. Da wären wohl dann noch viel dickere Bretter zu durchbohren. Ein Beispiel hierfür ist Thüringen:
http://www.thueringen.de/de/tkm/schule/ ... ulordnung/
Da heißt es lappidar: "Das Überspringen ist nur innerhalb derselben Schulart möglich." Also eben nicht von der Klasse 3 zu Klasse 5, weil da ein Wechsel der Schularten dazwischenliegt.
Viele Grüße,
Neckri
ja ja, der Schnabel unseres Töchterleins war schon immer an der richtigen Stelle angewachsen... Sie ist inzwischen acht Jahre alt und sagt recht oft, dass ihr das Gymnasium (O-Ton:) "lecker schmeckt". Sie fühlt sich im Augenblick pudelwohl (das merkt man sowohl an ihrem Notendurchschnitt, als auch am fröhlichen Vor-sich-hin-Pfeifen den ganzen Tag!). Wir hoffen, dass es auch dann so bleibt, wenn ihre neuen Freundinnen in der Klasse (es sind wirklich viele!) allmählich in die Pubertät kommen. Manche Leute sagen uns voraus, dass es dann für ein Kind mit dieser Altersdifferenz wieder zu Problemen kommen wird. Hast du diesbezüglich eventuell irgendwelche Erfahrungswerte oder Tipps für uns?
Zum Schulgesetz und 4. Klasse: Es gibt in einigen Bundesländern noch Versionen von Schulgesetzen, die besagen, dass am Anfang und am Ende einer Schulart (also Grundschule bzw. weiterführende Schule) keine Jahrgangsstufe übersprungen werden darf. Im Zuge des "Pisa-Schocks" werden aber sukzessive die Schulgesetze nach unnötigen Bremsklötzen durchforstet. Ein gutes Beispiel bietet Berlin, wo diese Regelung gekippt wurde. Hier ein Kommentar dazu:
http://www.senbjs.berlin.de/bildung/bil ... gabung.pdf
Da sich die Gesetzeslandschaft bezüglich Schule im Umbruch befindet, ist es am besten, sich bei Bedarf nach dem aktuellen Stand zu erkundigen. Hier ein Link dazu:
http://www.kmk.org/doc/beschl/SchulgesetzeInternet.pdf
In einigen Bundesländern gilt, dass auf Antrag ein Springen auch der vierten Klasse von der Schulbehörde "in Ausnahmefällen genehmigt" werden kann. Das hört sich genau nach dem an, was es bedeutet: lange Behördengänge. In solchen Fällen sollte man eben wissen, dass es so ist. Ein Beispiel hierfür bietet Rheinland-Pfalz:
http://www.bgs.bildung-rp.de/fileadmin/ ... 95;leb.pdf
In anderen Bundesländern ist ein Überspringen der 4. Klasse laut Schulgesetz gar nicht gestattet. Da wären wohl dann noch viel dickere Bretter zu durchbohren. Ein Beispiel hierfür ist Thüringen:
http://www.thueringen.de/de/tkm/schule/ ... ulordnung/
Da heißt es lappidar: "Das Überspringen ist nur innerhalb derselben Schulart möglich." Also eben nicht von der Klasse 3 zu Klasse 5, weil da ein Wechsel der Schularten dazwischenliegt.
Viele Grüße,
Neckri
Re: Schule ist langweilig
Hallo Neckri,
Tipps nicht. Meine Jungs sind in sehr untraditionellem "Setting" unterwegs
Aber die generelle HB-Forschung steht dem Springen (Akzeleration) im Allgemeinen positiv gegenueber - es ist schwierig, Literatur zu finden, die das Gegenteil behauptet. Und Kinder, die nachher soziale Probleme haben, hatten sie im Normalfall auch vorher. Du koenntest, wenn Du englisch gut genug lesen kannst, mal bei http://www.nationdeceived.com reinschauen, das ist eine Zusammenfassung aktueller amerikanischer Forschungsarbeiten zum Thema (Es gibt eine Kurz- und eine Langform...)
Insgesamt waere es wohl vernuenftig, wenn Ihr ueber die DGhK oder einen aehnlichen Verein eine Kindergruppe oder einzelne Kontakte im aehnlichen Alter faendet - damit Deine Tochter sich irgendwo "normal" fuehlen kann.
Ach du meine Guete, das sind ja dicke Bremskloetze. Wir hatten vor drei Jahren mal nachgefragt, weil wir damals schon an Rueckkehr dachten (Das war bevor sich Thomas` Feinmotorikprobleme rauskristallisierten). Man sagte uns dann, wir sollten doch einfach unseren Auslandsaufehthalt um 6 Wochen kuerzen, damit unser Aeltester noch die Grundschulempfehlung fuers Gym bekommen koennte. Netterweise waren aber die Gymnasien, mit denen wir damals in Kontakt traten nicht alle so stur (und es war scih auch keiner so recht bewusst, dass das mit dem Kuerzen des Aufenthaltes vielleicht superteuer werden koennte oder gar unmoeglich...)
Aber die Stolpersteine gegen Springen finde ich auch recht heftig.
Liebe Gruesse von Sylvia
Tipps nicht. Meine Jungs sind in sehr untraditionellem "Setting" unterwegs
Aber die generelle HB-Forschung steht dem Springen (Akzeleration) im Allgemeinen positiv gegenueber - es ist schwierig, Literatur zu finden, die das Gegenteil behauptet. Und Kinder, die nachher soziale Probleme haben, hatten sie im Normalfall auch vorher. Du koenntest, wenn Du englisch gut genug lesen kannst, mal bei http://www.nationdeceived.com reinschauen, das ist eine Zusammenfassung aktueller amerikanischer Forschungsarbeiten zum Thema (Es gibt eine Kurz- und eine Langform...)
Insgesamt waere es wohl vernuenftig, wenn Ihr ueber die DGhK oder einen aehnlichen Verein eine Kindergruppe oder einzelne Kontakte im aehnlichen Alter faendet - damit Deine Tochter sich irgendwo "normal" fuehlen kann.
Ach du meine Guete, das sind ja dicke Bremskloetze. Wir hatten vor drei Jahren mal nachgefragt, weil wir damals schon an Rueckkehr dachten (Das war bevor sich Thomas` Feinmotorikprobleme rauskristallisierten). Man sagte uns dann, wir sollten doch einfach unseren Auslandsaufehthalt um 6 Wochen kuerzen, damit unser Aeltester noch die Grundschulempfehlung fuers Gym bekommen koennte. Netterweise waren aber die Gymnasien, mit denen wir damals in Kontakt traten nicht alle so stur (und es war scih auch keiner so recht bewusst, dass das mit dem Kuerzen des Aufenthaltes vielleicht superteuer werden koennte oder gar unmoeglich...)
Aber die Stolpersteine gegen Springen finde ich auch recht heftig.
Liebe Gruesse von Sylvia