schlechte Schreibschrift

Probleme und Lösungen für den Schulalltag
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Neckri
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Re: schlechte Schreibschrift

Beitrag von Neckri »

Hallo Loewe,

du solltest ihr jetzt schon die ungeschminkte Wahrheit berichten, dass Christkind und Nikolaus von einem Schulkind jeweils einen netten, hübschen, selbstverfassten Brief mit den Kinderwünschen erwarten... Schummeln nützt da nichts! Also hat es gar keinen Sinn, so lange an der Mama rumzuquengeln, bis die genervt einen Wunschzettel schreibt... Das merkt doch jeder, dass es die falsche Schrift vom falschen Absender ist! Und eine erwachsene Mama kriegt doch nicht den Wunsch nach Kinderspielsachen erfüllt...!

Aber es wäre ja wünschenswert, dass Christkind und Nikolaus die Briefchen auch lesen können, denn sonst bringt der Nikolaus ein "Lkawuegfawemj" und das Chriskind ein "Ksjdghegz"... Nur, was sollte man damit als kleines Mädchen bloß anfangen...? - Da hilft nur eins: Die Briefe an den Nikolaus und das Christkind müssen mit großer Sorgfalt so vorbereitet werden, dass die beiden die Schrift auch wirklich gut lesen können! Schließlich bemühen sich Nikolaus und Christkind ja dann auch, einen der Wünsche zu erfüllen...

;) von Neckri
Neckri
Moderator
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Re: schlechte Schreibschrift

Beitrag von Neckri »

Hallo Urmelis,

ich bin ebenfalls der Auffassung, dass die Schrift prinzipiell den Zweck haben sollte, vom Empfänger gelesen werden zu können. Egal, wer auch immer der Empfänger sein soll... Für die Malkunst gibt es ja ein eigenes Schulfach.

Die Feinmotorik ist unabhängig vom Intellekt. Die graphomotorischen Pendelbewegungen von Hand und Arm zum Anfertigen von Buchstaben funktionieren ohnehin erst dann korrekt, wenn Muskeltonus, Elastizität und Handmasse eines Erwachsenen halbwegs erreicht sind (weil die Schrift nun mal von Erwachsenen entwickelt wurde). Aber trotzdem ist es wichtig, die Zusammenarbeit zwischen Striatum und Kleinhirn zu bahnen, auch wenn sich das sichtbare Ergebnis auf dem Papier mit dem Längenwachstum und der Massezunahme ständig verändert.

Spätestens beim Vokabeltest sollte das schriftliche Ergebnis halt eindeutig sein, da manche Lehrer bei zweideutiger Interpretationsmöglichkeit patout nicht die naheliegendste Auswahl auf dem Schirm haben... :evil:

@Loewe: Die selbstkritische Haltung deiner kleinen Großen spricht für ihre geistige Reife. Trotzdem ist es für ein Kind sehr schwer, aus der Erkenntnis des eigenen Unvermögens ein Plus an Motivation zu gewinnen. Kinder lernen dann am besten, wenn eine Verbesserung - über eine positive Erwartungshaltung beflügelt - nachher als Erfolg erlebt wird. Da es schwierig ist, Kinder zu einer unliebsamen Tätigkeit zu bewegen, ist es oft leichter, die entsprechende Tätigkeit als Mittel zu einem selbstgewollten Zweck umzudefinieren... ;)

Grüße von Neckri
alibaba

Re: schlechte Schreibschrift

Beitrag von alibaba »

Hallo löwe,

also so zum Trost, Meiner wird auch kein Schönschreiber. Es ist ein Jammer. Schnell schnell muss alles immer gehen, keine Zeit zm draüber nachdenken. Im Moment ist mein bester Freund der Radiergummi. Und das Dumme daran ist noch, er kann es eigentlich, wenn er mehr Zeit dafür verwenden würde. Kommentar der Lehererin: er sei zu faul. Warum auch immer? Mir ein Rätsel. Wir haben hier in der Schule richtige Probleme wegem dem Schreiben in Reih und Glied und immer das selbe. Nicht, das ich den Sinn und Nutzen des Schreiben snicht einsehen würde, ja man muss gut und lesbar schreiben, aber wo ist bitte das Patentrezept? Nur einen Brief sauber zu schreiben, Naja, das ist ja nicht das Problem. Das würde mit hoher Sicherheit akribisch verfasst werden. Nein, alles was mit Schule zusammenhängt muss man ja nicht toll (wobei definiere toll) schreiben. Jemand ein Rezept dafür? Ich nicht, löwe.

VLG
keshali
Dauergast
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Re: schlechte Schreibschrift

Beitrag von keshali »

Hallo,

wenn ich so darüber nachdenke was von den Kleinen da abverlangt wird, fang ich ja selbst zum Verzweifeln an.

Meine Schrift ist auch ein Sammelsurium an Druck- und Schreibbuchstaben, ich kann meinen Kind oft bei den Buchstaben gar nicht mehr helfen, weil sich die Schreibschrift verändert hat seid meiner Volksschulzeit....gleichzeitig besteht mein Kind darauf, das es so gemacht wird wie die Lehrerin gesagt hat (Mama ich weiß nicht mehr ob sie oben angefangen hat oder unten).

Sie lernen definitiv nicht die Schrift nach dem Konzept "Schreiben nach dem Hören"...mir graut vor der Zeit wo das D noch als Buchstabe dazukommt,...gibt es doch schon Krieg mit T und TT...und das in einen Land wo man statt "Peter" eigentlich "Peda" sagt, weil die Lehrerin doch dazwischen immer Aufgaben gibt wo man die Buchstaben raushören soll.
Nur wie soll man einem Kind, dass dann fehlerfrei schreiben soll erklären, warum man nicht "Peda" schreibt, vor allem wenn dieses Kind 100x nachfragt und dann fast schon stotternd dasitzt und den Anspruch an sich hat jeden Buchstaben fehlerfrei aus dem Wort zu hören.

Ich sehe sie dann dasitzen, konzentriert und tapfer im Versuch nicht zu verzweifeln, sehe förmlich ihre Gehirnwindungen glühen. Dann der Weg, indem die rasenden Gehirngänge sich zu der hinkenden Feinmotorik schleichen, dort stolpern...(Einwurf der Lehrerin,...sie hält den Stift nicht richtig...wieder ein Fehler...oh Gott überall Fehler)...und im verzweifelten Versuch alles aber auch alles richtig zu machen (schreib langsam!)...ziehen sich die Buchstaben im Wort immer weiter auseinander.

Was ist da besser? Schnell, schnell das Schreiben hinter sich zu bringen...oder lange auszudehnen um jeden Buchstaben perfekt machen zu können...

Nun gut, mein Kind landete im Förderunterricht (Verzweiflung bei ihr...sie ist schwach, nicht gut, nur die schlechten Kinder die dumm sind müssen in den Förderunterricht).

Aber hoppla,...gute Lehrerin (im großen und ganzen)...weil aus dem Förderunterricht kam sie mit einem Blatt Papier wo sie stolz die Zahlenpyramide präsendierte, die sie Rechnen durfte.

Es ist halt ein Unterschied ob man mit 25 Kindern in der Klasse sitzt oder mit 10 Kindern...
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