Hallo Räubertochter,
ich glaube, es gibt keine eindeutigen Antworten auf deine Fragen
Wir standen vor einem Jahr an deiner Stelle, nur dass unser Sohn eine Montessorischule besucht.
Unsere Erfahrungen: Es war für uns immer gut, die Lehrerinnen über die Hb zu informieren, denn er selbt zeigt nicht alles selbst (vor allem nicht in Mathe,, was eigentlich seine extreme Stärke ist).
Kinder, die nicht getestet waren und ihre Stärken auch nicht zeigten, hatten erheblich mehr Probleme, von den Lehrerinnen angemessen gefördert zu werden!So war es in unserer Schule,...als Lehrerin übrigens ist es mir viel lieber, wenn die Eltern gleich mit "offenen Karten" spielen was solche wichtigen kognitiven oder eben auch psychischen Aspekte betrifft..aber da ist sicherlcih jede Lehrerin anders!
Multiplikation steht in BW im zweiten Schuljahr im Bildungsplan. Mein Sohn durfrte es nun schon "lernen" , da er in der Monteschule jahrgangsunabhägig arbeiten darf (und somit schon kurz nach Schuljahresbeginn in Mathe und Deutsch mit der zweiten Klasse begann).
Zu deiner Beunruhigung

:
Was meinen Sohn betrifft, so ziehe ich folgendes Resumee: In der Grundschule gibt es für hb-Kinder einfach nicht viel inhaltlich zu lernen. Vieles konnte er schon mit 4 Jahren (Lesen, Schreiben, Addieren, Subtrahieren, Multiplizieren, leichte Aufgaben dividieren), aber interessanterweise hat er so manches auch wieder "verlernt", vor allem die Fertigkeiten, die man
üben muss: er versteht beispielsweise die Multiplikation schon seit Jahren, aber wenn ich ihn dann konkret frage:" Wieviel ist 8 mal 7?", dann muss er schon überlegen und an manchen Tagen sagt er, dies wäre ihm zu schwer-warum?! Weil man das üben muss, sonst vergisst man es..
FÜr mich ist die Grundschule mittlerweile eine Schule der Übung geworden. Zu Hause würde er nicht üben (schon gar nicht mit mir!!), in der Schule sollte er es müssen. (Ich schreibe "sollte", da er in der Montessorischule kaum üben muss, was zur Folge hat, dass er vieles einfach wieder schnell vergisst oder vermeidet: Schreibschrift schreiben, das Einmaleins usw...aber das ist ein anders Thema..)
Ganz ehrlich, schau dir die Inhalte der GS mal im Bildungsplan an (kann man im Internet einsehen), dazu sind keine geistigen Höhenflüge erforderlich, auch nicht in Mathe-das meiste ist Training...(ich finde sowieso, die Mathematik bis zur 10.Klasse ist wie Kuchen backen: "Rezept" lesen(richtigen Lösungsweg einhalten) , durchführen und dann hat man den "Kuchen" bzw. das Ergebnis

).
Unser Sohn wurde übrigens sehr früh eingeschult (5,8 Jahre), und ob das eine gute Entscheidung war, werden wir nie erfahren, da wir nur diese Entscheidung gelebt hatten und niemals vergleichen können. Aber es gab auf jeden Fall auch altersbedingt schwere Zeiten, vor allem in den ersten Monaten....im Kiga waren es andererseits die "kognitive Wüsten", die ihm das tägliche Leben schwer machten....Es gibt für unsere Kinder keinen idealen Weg, das ist meine ganz persönliche Erfahrung.
Inzwischen geht er zumindest ohne Widerstand zur Schule(heute sogar lächelnd!!), kommt oft gut gelaunt nach Hause, spielt immer öfter mit Kindern in der Pause, hat auch Verabredungen in den Ferien oder am WE (unregelmäßig) - gelernt hat er in Mathe und Deutsch nicht viel, obwohl er ja schon lange in der zweiten Klasse arbeiten darf...Aber nachmittags ist er inzwischen wieder so fit, dass er einiges nachholt, indem er musiziert, sich mit Technik beschäftigt oder mit sonstigem....
Ach und in Kunst, Englisch und vor allem in Musik hat er sehr viel gelernt!!
Ach und ich finde, dass er sich sozial stark entwickelt hat, was ich sehr wertvoll finde!Auch spricht er nun viel offener mit ERwachsenen und kann sich Fremden deutlich besser mitteilen,hat seine extreme "Schüchternheit" fremden Erwachsenen und Kindern gegenüber deutlich vermindert! DAs kommt gewiss von der Schule, da er sich da ja verbal durschsetzen muss, sonst wird er überhört bei den vielen Kindern..
Deine Sorgen kann ich sehr gut nachfühlen, denn ich kenne sie immer noch. Oft überlege ich mir, was das für ihn bedeutet, wenn er mal wieder keine kognigive Herausforderung hatte!
Die Schule hat ihn nun an der Kinderakademie angemeldet, ich hoffe einfach, dass er dort dann das Lernen lernen wird....

alles in allem bin ich jedoch ziemlich desillusioniert was Schule betrifft...
Vielleicht kann ich es so sagen: Solange dein Sohn nachmittags nach der Schule (nach ein paar Monaten Eingewöhnungszeit) noch Energie hat, sich mit en themen zu bschäftigen, die ihn interessieren, kommt er gewiss mit dem Vormittag gut zurecht...
In meiner Stadt können übrigens an den meisten Grundschulen viele Erstklässler rechnen und lesen, zwar nicht so wie mein (oder dein ) Sohn, aber immerhin....Wie ist das an eurr Schule??
Liebe Grüße shaja