Waldorfschule

Probleme und Lösungen für den Schulalltag
Rabaukenmama
Dauergast
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Re: Waldorfschule

Beitrag von Rabaukenmama »

Sine hat geschrieben: Das täuscht vielleicht. Klar haben sie ihre Methode, aber es wird schon unterschieden. (Zumindest innerhalb der Methode ;) ). Sie empfehlen z.B., daß die Kinder (bei Hausaufgaben z.B.) möglichst mit dem für sie schwierigsten beginnen, damit das sozusagen aus der Welt ist und nicht vor sich her geschoben wird (ganz so banal haben sie es nicht geschrieben). Und genau das habe ich neulich anderswo wieder ganz anders gelesen. Das die Kinder mit einfachen Dingen beginnen sollen, damit sie motiviert sind und erstmal ein Erfolgserlebnis haben. Ich selbst finde es gut, von beiden Möglichkeiten gehört zu haben, und werde bei Sohnemann (und später dann auch Töchterlein) sehen, was bei ihm letztendlich besser paßt. Ich kann mir auch vorstellen, daß es abhängig von der Tagesverfassung ist, bzw. den Fächern an sich. Also eins was wirklich das ultimative Haßfach ist, und wo Kind am Ende so ausgelaugt ist, daß nichts mehr geht, daß würde ich vielleicht dann doch ans Ende schieben. Wobei anderseits in dem Buch Wege gezeigt werden, es zu vermeiden, daß es soweit kommt (also das eine Aufgabe bzw. Schulfach die Motivation und Energie raubt).
Ui, so weit denke ich noch überhaupt nicht. Welche Herangehensweise an Hausaufgaben für mein Kind "besser passt" fange ich erst an nachzudenken, wenn mein Kind mit der von ihm selbst gewählten Herangehensweise offensichtlich nicht gut zurechtkommt.

Ich glaube in so Wertungen, ob die einfachen oder schwierigen Aufgaben bzw. die geliebten oder gehassten Fächer zuerst erledigt werden sollen, spiegelt sich in erster Linie die Weltsicht des Autors (oder der Autoren). Vielleicht hat die favorisierte Vorgehensweise bei den eigenen Kindern (oder beim Autor/der Autorin) selbst gut funktioniert und daher wird sie generell empfohlen. Aber Menschen sind nun mal komplett verschieden und genau DIESE Erkenntnis vermisse ich in den meisten Ratgebern.

Ich habe z.B. einen Arbeitskollegen, der nicht imstande ist, eine begonnene Aufgabe zu unterbrechen, weil zwischendurch was "reinkommt". Der kommt nur damit zurecht, alles schön der Reihe nach zu erledigen (und er ist sehr gut was seine Arbeit betrifft). Ich dagegen fühle mich durch "Multitasking" sogar positiv herausgefordert und liebe es regelrecht, mehrere Dinge praktischt "gleichzeitig" zu erledigen. Mein Mann ist derjenige, der wirklich wichtige Dinge meistens in allerletzter Minute erledigt - ob in der Arbeit oder zu Hause. Eine manchmal nervenaufreibende Arbeitsweise! Aber tatsächlich schafft er es eigentlich immer, rechtzeitig fertig zu werden und er ist trotz dieser Arbeitsweise sehr gewissenhaft.

Allein an Hand dieser persönlichen Beobachtungen fällt es mir sehr schwer zu glauben, dass für alle Kinder die gleiche Herangehensweise an Hausaufgaben passend sein soll.
Sine hat geschrieben: Naja, aber irgendwann muß es ja gelernt werden. Und da finde ICH es schon, wie im Buch beschrieben, sinnvoll, bald (also dann schon ab Schulalter; wenn früher würde ich es von den Reaktionen des Kindes abhängig machen, ob es den Spaß verliert oder nicht) damit zu beginnen, als später alles falsch gelernte wieder umlernen zu müssen. Das wäre für mich glaube ich schrecklicher. Jedenfalls finde ich es auch hier hilfreich, davon gehört zu haben, so kann ich einfach ein Auge drauf haben und schauen, wie es bei meinen Kindern ist/wird.
Da frage ich mich echt, wie ein Kind daran Freude oder Interesse empfinden kann. Wie interessant kann eine Geschichte sein, die z.B. ohne Ö, Ä, Ü, SCH, CK, CH, EI, AU, EU, IE und ß geschrieben werden kann? Und warum wird anscheinend generell davon ausgegangen, dass ein Kind, welches frei (also nach Gehör) schreibt, so viele Wörter falsch verinnerlicht und nur ganz mühsam umlernen kann, nur weil es diese Wörter mal falsch geschrieben hat?

Wenn das Kind einfach mal nur zum Spaß ein paar Wörter oder einfache Sätze nach Gehör (teilweise falsch) schreibt, hat es diese Schreibweise deshalb doch nicht auf Lebenszeit "gespeichert". Da finde ich eingreifen im Sinne von korrigieren nicht so wichtig.

Und wenn das Kind länger Interesse am schreiben hat - was ist daran wirklich so schlimm, ihm zu sagen, welche Wörter falsch geschrieben sind und ihm zu zeigen, wie die korrekte Schreibweise ist? Nicht jedes Kind nimmt diese Form von Korrektur gleich persönlich (vor allem, wenn sie nicht als Angriff formuliert ist).

Ich jedenfalls war niemanden böse wenn mir gesagt wurde dass man das Wort "spatzieren" nicht mit t in der Mitte schreibt ;) . Hingegen hätte mich frustriert, nur Wörter schreiben zu dürfen, die man so schreibt, wie man sie spricht. Ich habe mit 7 Jahren meine ersten eigenen "Bücher" geschrieben, und das war es eben ein "Fotel" und kein "Fauteuil" und ich freute mich auf die "Erstkominjon". Trotzdem habe ich später problemlos die korrekte Schreibweise gelernt :) .
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
Sine
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Re: Waldorfschule

Beitrag von Sine »

Momo hat geschrieben:
Sine hat geschrieben:
Momo, ich habe ein Buch aus der Bibliothek hier, zum Thema Walddorfschule. Da steht drin, daß die Kinder ein Haus zusammen bauen. Also ein richtiges (Holz)Häuschen. Habt ihr das an eurer Schule auch gemacht? Die Idee fand ich sehr schön. Gemeinsames Projekt, und allerhand Sachen, die man dabei lernt. Und etwas weiter gedacht führt mich das zum Thema Mobbing. Wie wird damit an Walddorfschulen umgegangen, sollte sowas vorkommen? Oder kann sowas über diese Gemeinschaftsaktivitäten tatsächlich restlos aufgefangen bzw. verhindert werden? Oder auch Schüler, die außerschulisch irgendeinen Streß haben (zu Hause, Drogen, die erste Liebe oder was auch immer), wie gehen die Lehrer an Walddorfschulen damit um?
Die Aktivitäten hängen, denke ich, stark vom Klassenlehrer ab. In unserer Schule wurde auch von einer Klasse ein Holzhaus gebaut, unsere Klasse hat im dritten Schuljahr über das Jahr verteilt unterschiedlichste Aktionen erlebt.
Im Buch klang es, als wenn es zum Stundenplan gehört. Jedenfalls finde ich das nach wie vor toll. Auch die anderen Aktivitäten, die Du beschreibst - sofern eben nicht abgelehnt wird, daß es sowas wie Traktoren und ergleichen gibt. Wir hatten immerhin ein Unterrichtsfach, was "Schulgarten" hieß. Da sind wir einmal die Woche (oder jede zweite Woche) für zwei Stunden hin und haben auch allerhand angepflanzt. An Kohlrabi kann ich mich noch erinnern. Aber einen Lehmbackofen haben wir leider nicht gebaut. Sowas hätte ich heute gerne im Garten ;) .
Momo hat geschrieben: Sehr gestärkt wird die Klassengemeinschaft auch während der "Klassenspiele", also Theaterstücke, die in der 8. und der 12. Klasse gemeinsam mit einem oder auch mehreren Lehrern erarbeitet werden. Es gibt unglaublich viele Bereiche, die Organisation, das gemeinsame Spielen, letztendlich die Aufführung vor vielen Menschen- durch diese Aufgaben sind wir alle sehr (zusammen)gewachsen.
Das kann ich mir vorstellen. Bei uns (zu DDR-Zeiten, danach gab es das nicht mehr), gab es einmal im Jahr etwas ähnliches. Jede Klasse hat sich zusammen mit dem Klassenlehrer ein Programm von einer halben (?) Stunde ausgedacht, und das dann vor einer anderen Klasse aufgeführt. Da konnte sich dann jeder einbringen. Ich "mußte" mit einer Freundin zusammen immer singen, da wir auch in einem Chor waren, ein anderer hat Brakedance gezeigt, der/die nächste/n was anderes usw. Was ich dann wieder blöd fand, waren die Pioniernachmittage, da Zwangsveranstalltung. War zwar auch gemeinsames Tun, aber eben unfreiwillig und in einer Zeit, wo ich lieber was anderes gemacht hätte.
Momo hat geschrieben: Ganz aufgefangen werden kann das Thema Mobbing leider auch in der Waldorfschule nicht. Auch hier gab es Kinder, die schnell aus der Gemeinschaft herausfielen, doch ich hatte den Eindruck, dass die Lehrer und auch die Schüler nicht weggesehen haben. Es wurde gemeinsam thematisiert und nach Lösungen gesucht. Da in Waldorfschulen der Klassenlehrer/ die Klassenlehrerin acht Jahre lang sehr präsent ist, kennt dieser Lehrer seine Schüler auch sehr genau und kann dadurch Veränderungen oder schwierige Entwicklungen erkennen. Durch diese lange Verbindung entsteht meistens auch ein Vertrauensverhältnis zu den Eltern und die Lehrer stehen mit den Eltern in einem engen Kontakt.
Werden auch Hausbesuche durchgeführt? Ich nehme aber eher an, daß ist eher so ein "sozialistisches Ding", daß die Lehrer einmal im Jahr zu den Familien nach Hause kommen (zu einem Gespräch mit den Eltern). Darauf hätte ich allerdings auch eher gerne verzichtet ;) . Ein guter Kontakt zu den Eltern hat auf jeden Fall in den höheren Klassen gefehlt. Naja, zu den Schülern auch.

Momo hat geschrieben: Die Kinder werden von den Lehrern gesehen, sie sind ihnen als Menschen wichtig, dadurch gibt es ein starkes Auffangnetz, wenn man mal ins Straucheln geraten sollte. So viel kann ich aus meiner Perspektive dazu sagen.
Weitere Fragen beantworte ich gerne :)

Liebe Grüße von Momo
Danke. Ich habe es noch nicht zu Deinen Link geschafft, vielleicht kommen dann noch Fragen.
Sine
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Re: Waldorfschule

Beitrag von Sine »

Rabaukenmama hat geschrieben: Ui, so weit denke ich noch überhaupt nicht. Welche Herangehensweise an Hausaufgaben für mein Kind "besser passt" fange ich erst an nachzudenken, wenn mein Kind mit der von ihm selbst gewählten Herangehensweise offensichtlich nicht gut zurechtkommt.
Ich hätte mir ohne dieses Buch auch noch keine Gedanken zu dem Thema gemacht. Beim lesen kommen die dann automatisch. Die Praxis wird es dann aber erst zeigen.
Rabaukenmama hat geschrieben: Ich glaube in so Wertungen, ob die einfachen oder schwierigen Aufgaben bzw. die geliebten oder gehassten Fächer zuerst erledigt werden sollen, spiegelt sich in erster Linie die Weltsicht des Autors (oder der Autoren). Vielleicht hat die favorisierte Vorgehensweise bei den eigenen Kindern (oder beim Autor/der Autorin) selbst gut funktioniert und daher wird sie generell empfohlen. Aber Menschen sind nun mal komplett verschieden und genau DIESE Erkenntnis vermisse ich in den meisten Ratgebern.
Die Autoren gehen davon aus, daß das Kind möglichst mit einem positiven Gefühl das Lernen beenden soll. Endet es in Müdigkeit und Anstrengung und Frust, so wird das auf die nächste Lerneinheit übertragen, und gleich mit diesem Gefühl begonnen. Also Unwille, Weigerung. Hört das Kind positiv auf, mit einem Erfolgserlebnis, etwas erreicht/bewältigt zu haben, wirkt sich dann auch entsprechend aus.
Rabaukenmama hat geschrieben: Ich habe z.B. einen Arbeitskollegen, der nicht imstande ist, eine begonnene Aufgabe zu unterbrechen, weil zwischendurch was "reinkommt". Der kommt nur damit zurecht, alles schön der Reihe nach zu erledigen (und er ist sehr gut was seine Arbeit betrifft). Ich dagegen fühle mich durch "Multitasking" sogar positiv herausgefordert und liebe es regelrecht, mehrere Dinge praktischt "gleichzeitig" zu erledigen. Mein Mann ist derjenige, der wirklich wichtige Dinge meistens in allerletzter Minute erledigt - ob in der Arbeit oder zu Hause. Eine manchmal nervenaufreibende Arbeitsweise! Aber tatsächlich schafft er es eigentlich immer, rechtzeitig fertig zu werden und er ist trotz dieser Arbeitsweise sehr gewissenhaft.
Hier geht es ja nicht mehr wirklich ums Lernen an sich, oder? Im Buch geht es ja um die Grundlagen. Die absoluten Grundlagen sollen automatisiert werden - die Buchstaben, das Schreiben/Lesen, die Grammatik, das Rechnen. Also das, worauf dann alles weitere aufbaut. Entstehen schon in dieser ersten Phase Probleme, wird ein solcher Mensch nicht weit kommen.
Okay, wenn die Kinder dann am besten erst in der letzten Minute lernen, oder zwischendrin unterbrechen oder neben Mathe gleichzeitig im Hintergrund Englischvokabeln laufen lassen - das wird sich dann wohl zeigen und ist ja auch mit abhängig wie gut ein Kind lernt, wie oft es etwas wiederholen muß usw. Und wenn das funktioniert, kann ich mir nicht vorstellen, daß da wer schreien wird: "Aufhören, ihr müßt es wie folgt machen!"

Rabaukenmama hat geschrieben: Da frage ich mich echt, wie ein Kind daran Freude oder Interesse empfinden kann. Wie interessant kann eine Geschichte sein, die z.B. ohne Ö, Ä, Ü, SCH, CK, CH, EI, AU, EU, IE und ß geschrieben werden kann? Und warum wird anscheinend generell davon ausgegangen, dass ein Kind, welches frei (also nach Gehör) schreibt, so viele Wörter falsch verinnerlicht und nur ganz mühsam umlernen kann, nur weil es diese Wörter mal falsch geschrieben hat?
Erfahrungswerte? Ich weiß es nicht. Mich hat es damals irritiert, als aus dem "M" oder "F" plötzlich das "Em" und "Ef" wurde. Sohnemann mit seinen 4einhalb Jahren hat damit gar keine Probleme. Vielleicht weil er weiß, daß es zwei Bezeichnungen gibt? Ich habe es als "M" usw. gelernt, und dann in Klasse 3 oder 4??? sollte es plötzlich eine andere Bezeichnung geben. Klar, irgendwann hatte auch ich es begriffen, aber ich denke, ich habe dafür tatsächlich eine Weile gebraucht. Ebenso hieß es in der Schule "1 Plus 1". Wenn meine Mutter mit mir übte, sagte sie "1 UND 1". Mich hat das UND wahnsinnig gemacht, weil ich nicht kapiert habe, warum sie das sagt. Ich habe mir den Kopf darüber zerbrochen, ob zwischen UND und PLUS wohl Unterschiede bestehen. Ich war wohl wirklich sehr begriffsstutzig.
Rabaukenmama hat geschrieben: Wenn das Kind einfach mal nur zum Spaß ein paar Wörter oder einfache Sätze nach Gehör (teilweise falsch) schreibt, hat es diese Schreibweise deshalb doch nicht auf Lebenszeit "gespeichert". Da finde ich eingreifen im Sinne von korrigieren nicht so wichtig.
Es geht ja auch um das falsch schreiben über mehrere Jahre. Und nicht um das spielerische probieren im Kindergarten. Es sei denn, ein Kind fängt wirklich ernsthaft an, viel und ausdauernd zu schreiben. Ich weiß nicht, warum sollte man es denn ewig falsch schreiben lassen? Ich kann mir nun nicht wirklich vorstellen, daß jedes Kind gleich die Lust verliert, wenn man ihm die Wörter richtig zeigt. Hängt dann auch vom Kind mit ab.
Rabaukenmama hat geschrieben: Und wenn das Kind länger Interesse am schreiben hat - was ist daran wirklich so schlimm, ihm zu sagen, welche Wörter falsch geschrieben sind und ihm zu zeigen, wie die korrekte Schreibweise ist? Nicht jedes Kind nimmt diese Form von Korrektur gleich persönlich (vor allem, wenn sie nicht als Angriff formuliert ist).
Das wird begründet mit: das Kind sieht so den Fehler noch einmal, und speichert ihn dadurch womöglich noch fester ab. Also könnte es sein, daß es im Diktat das falsche Wort vor sich sieht, aber nicht auf die Lösung kommt, wie es denn nun richtig geschrieben wird. Also es weiß: ah, das war doch falsch, hat aber den Fehler nach wie vor abgespeichert. Das wird ja noch später ausführlicher im Buch beschrieben, also lasse ich es erstmal so stehen, zumal es eh schwierig rüber zu bringen ist, um was es den Autoren geht, da sie ja noch ganz andere Dinge beschreiben. Mit anderen Worten: wir werden uns vermutlich ewig im Kreise drehen, wenn nicht alle Informationen vorhanden sind.
Rabaukenmama hat geschrieben: Ich jedenfalls war niemanden böse wenn mir gesagt wurde dass man das Wort "spatzieren" nicht mit t in der Mitte schreibt ;) .
Das kann ich mir auch noch als Korrekturspeicherung vorstellen. Das "t" im Wort rot durchstreichen = Wort wird so gespeichert, mit dem durchgestrichenen roten "t" und es ist eindeutig. Also ich erinnere mich an dieses Bild mit dem durchgestrichenen "t" und weiß, wie ich es schreiben muß (zumindest wenn man visueller Lerntyp ist). Wenn aber Bustaben fehlen und es komplexere Wörter werden - keine Ahnung, was da der bessere Weg ist. (heißt es nicht auch immer, daß "Nicht" wird vom Bewußtsein bzw. Unterbewußtsein nicht erkannt? "Denke nicht an rosa Elefanten", und man denkt daran. "Schreibe das Wort "spazieren" nicht mit 't'" - fällt das dann nicht auch unter dieses "Gesetz"? Wobei ich ehrlich sagen muß, daß ich mir nicht sicher bin, ob das mit dem "Nicht" tatsächlich so ist. Also das es nicht wahrgenommen/aufgenommen wird. Oder ich habe es bisher einfach nicht richtig verstanden. Wer hat das eigentlich zuerst endeckt und der Welt vermittelt? Jedenfalls sagte eine Kindererzieherin neulich zu mir, man soll zu einem Kind nicht sagen "Du darfst dies und das nicht tun", sondern stattdessen lieber, was es tun darf, weil das "nicht" eben nicht wahrgenommen wird. Wäre vielleicht ein spannendes Thema zum diskutieren an anderer Stelle, was für Erfahrungen damit gemacht wurden/werden, falls das jemand so umsetzt.)

Es ist ja nun auch nicht so, daß man gezwungen ist, alles im Buch so zu übernehmen. Für mich ist es ein Weg, und der macht für mich so recht viel Sinn, wie es beschrieben wird etc. Alles weitere hängt dann aber auch von den Kindern ab, ob es funktioniert oder eine andere Methode die bessere ist. So für sich klingt es erstmal logisch (für mich).
Rabaukenmama hat geschrieben: Hingegen hätte mich frustriert, nur Wörter schreiben zu dürfen, die man so schreibt, wie man sie spricht. Ich habe mit 7 Jahren meine ersten eigenen "Bücher" geschrieben, und das war es eben ein "Fotel" und kein "Fauteuil" und ich freute mich auf die "Erstkominjon". Trotzdem habe ich später problemlos die korrekte Schreibweise gelernt :) .
Du hast auch sicher zu den lernstarken Schülern gezählt. Wenn ein Kind mit 7 Jahren Bücher schreibt, denke ich, ist es auch eher in der Lage etwas falsch gelerntes umzulernen, als ein Kind im gleichen Alter, was sich mit Buchstabenlernen rumplagt und damit womöglich schon überfordert ist. Davon hängt ja auch vieles ab.
Sine
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Re: Waldorfschule

Beitrag von Sine »

Lese mich gerade durch den Link von Momo. Da ist vom Werkunterricht die Rede. Den hatten wir auch, gibt es heute sowas auch noch? Bzw. gab es im "Westen" damals an den "normalen" Schulen auch sowas?

Das zwei Fremdsprachen von Beginn an gelehrt werden, finde ich auch interessant, wenn gleich ich es mir schwer vorstelle, daß zu lernen, wenn man dabei ist, die Buchstaben der eigenen Muttersprache zu lernen. Wie sind da Deine Erfahrungen, Momo? Ich hatte in der Schule Russisch und später dann noch englisch. Russisch hat ja nun komplett andere Buchstaben, ich weiß nicht, ob ich das geschafft hätte, beides in der ersten Klasse zu lernen. Oder geht es zunächst um das Sprechen und verstehen, und das Schreiben folgt später? Was für Fremdsprachen kann man wählen? Ist das von der Schule abhängig?

Dann steht dort, daß die Kinder entscheiden können bzw. zunächst die Eltern, an was für einen Religionsiunterricht teilgenommen wird. Was gibt es denn da für Möglichkeiten??

Das wären dann noch ein paar Fragen von meiner Seite aus.
Momo
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Re: Waldorfschule

Beitrag von Momo »

Sine hat geschrieben:
Lese mich gerade durch den Link von Momo. Da ist vom Werkunterricht die Rede. Den hatten wir auch, gibt es heute sowas auch noch? Bzw. gab es im "Westen" damals an den "normalen" Schulen auch sowas?
Ob es in den westdeutschen Regelschulen auch einen Werkunterricht gab, kann ich leider nicht sagen. Wir haben in unserer Waldorfschule während des Werkunterrichts viele schöne Dinge aus Holz hergestellt. Ich habe z.B. exaktes Sägen gelernt, habe schöne Stücke in mit der "Schwalbenschwanzverbindung" hergestellt, die heute noch meine Wohnräume zieren ;) Schön, auch (besonders) für Mädchen!
Sine hat geschrieben:
Das zwei Fremdsprachen von Beginn an gelehrt werden, finde ich auch interessant, wenn gleich ich es mir schwer vorstelle, daß zu lernen, wenn man dabei ist, die Buchstaben der eigenen Muttersprache zu lernen. Wie sind da Deine Erfahrungen, Momo? Ich hatte in der Schule Russisch und später dann noch englisch. Russisch hat ja nun komplett andere Buchstaben, ich weiß nicht, ob ich das geschafft hätte, beides in der ersten Klasse zu lernen. Oder geht es zunächst um das Sprechen und verstehen, und das Schreiben folgt später? Was für Fremdsprachen kann man wählen? Ist das von der Schule abhängig?
Beim Erlernen von zwei Fremdsprachen von Schulbeginn an geht es zunächst um das Erlernen des "Sprachgefühls". Wir haben viele Lieder und Gedichte auf Englisch und Französisch gelernt und bekamen durch das aktive Sprechen und Singen einen ersten Zugang zu den Fremdsprachen. Das Schreiben und Lesen kam erst später. Welche Sprachen man wählen kann ist tatsächlich von der Schule abhängig.
Dann steht dort, daß die Kinder entscheiden können bzw. zunächst die Eltern, an was für einen Religionsiunterricht teilgenommen wird. Was gibt es denn da für Möglichkeiten??
Alternativ zum Religionsunterricht wurde in unserer Schule ein sogenannter "Ethikunterricht" angeboten. Hier haben wir viel über Wertvorstellungen, alltägliche und auch soziale Themen etc. diskutiert und philosophiert. Ich fand`s gut :)

Liebe Grüße von Momo
"Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht." Mark Aurel (121-180)
charlotte2
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Re: Waldorfschule

Beitrag von charlotte2 »

@Momo: Wie gehst Du mit Aussagen wie dieser um? "Erst aus der Metamorphose dieser Lebensvorgänge, die mit dem beginnenden Zahnwechsel einsetzen, entwickeln sich die für die Schule benötigten seelischen Fähigkeiten. Wird die Lebenskraft nicht durch Erklärungen, intellektuelle Nachfragen oder durch falsch verstandenes, verfrühtes Lernen abgezogen, kann sie ungehindert in der Bildung des Körpers wirken, um sich dann aus dem Aufbau des Leibes zu befreien. Jetzt, mit etwa sieben Jahren, können Vorstellungs-, Denk- und Erinnerungsleistungen abverlangtt werden, die den Organismus nicht mehr belasten." Also mit anderen Worten, Lesen/Schreiben mit 3-4 Jahren ist schlecht, weil dadurch Lebenskraft abgezogen wird, die dann nicht mehr für den Aufbau des Körpers zur Verfügung steht, so dass die Kinder blass und schwächlich werden.
Glaubst Du daran (in Variationen begegnet mir diese Aussage im Waldorfkindergarten ständig)? Die Folgerung daraus ist, dass meine Tochter lt. Erzieherin noch nicht lesen/schreiben soll und auch besser später als früher eingeschult werden soll.
Momo
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Re: Waldorfschule

Beitrag von Momo »

Charlotte2 hat geschrieben:
@Momo: Wie gehst Du mit Aussagen wie dieser um? "Erst aus der Metamorphose dieser Lebensvorgänge, die mit dem beginnenden Zahnwechsel einsetzen, entwickeln sich die für die Schule benötigten seelischen Fähigkeiten. Wird die Lebenskraft nicht durch Erklärungen, intellektuelle Nachfragen oder durch falsch verstandenes, verfrühtes Lernen abgezogen, kann sie ungehindert in der Bildung des Körpers wirken, um sich dann aus dem Aufbau des Leibes zu befreien. Jetzt, mit etwa sieben Jahren, können Vorstellungs-, Denk- und Erinnerungsleistungen abverlangtt werden, die den Organismus nicht mehr belasten." Also mit anderen Worten, Lesen/Schreiben mit 3-4 Jahren ist schlecht, weil dadurch Lebenskraft abgezogen wird, die dann nicht mehr für den Aufbau des Körpers zur Verfügung steht, so dass die Kinder blass und schwächlich werden.
Glaubst Du daran (in Variationen begegnet mir diese Aussage im Waldorfkindergarten ständig)? Die Folgerung daraus ist, dass meine Tochter lt. Erzieherin noch nicht lesen/schreiben soll und auch besser später als früher eingeschult werden soll.
Wie gehe ich damit um... zunächst habe ich selbst gerade Waldorfkindergartenerfahrungen gesammelt, dabei wurde mir klar, dass die klügsten pädagogischen Ansätze immer Auslegungssache sind und deshalb alles nur von den Menschen abhängt, die man in einer Schule oder einem Kindergarten trifft. Grundsätzlich kann ich diesen Gedanken Rudolf Steiners verstehen, doch ich finde es immer schwierig, eine Theorie auf alle Kinder anwenden zu wollen. Unser Kindergarten war in vielen Ansätzen recht "versteinert" ;), ich finde eine Offenheit und Flexibilität sehr wichtig und dass das Kind im Zentrum steht. Mir wurde zum Beispiel gesagt, dass meine Tochter zu viel "denken" würde, dass sie lieber noch voll und ganz Kind sein solle und dass sie das Denken behindern würde. Ich verstehe, was gemeint ist, doch meine Tochter ist so wie sie ist und dort müsste sie abgeholt werden.

So würde ich auch diesen Ansatz von Rudolf Steiner verstehen. Es ist gut, wenn Kinder nicht zu früh von Elternseite mit theoretischen Wissen "belastet" werden und sie in den ersten Lebensjahren primär die Möglichkeit haben dürfen, ihre Sinne zu schulen und einfach nur zu "sein". Wenn aber andererseits Kinder von sich aus Dinge wissen und lernen wollen, kann es meiner Meinung nach nur gesund sein, sie darin zu unterstützen. Und hier hängt es wie in jeder Schule (denke ich) von den Lehrern ab, wie sie mit den Fragen und der Neugierde der Kinder umgehen.

In unserer Umgebung gibt es sehr unterschiedliche Waldorfschulen- sehr alte, konservative und wahrscheinlich auch inflexiblere Schulen aber auch junge, dynamische und kreative. Ich finde man spürt sehr schnell die Atmosphäre einer Schule, wenn man zu öffentlichen Veranstaltungen geht. Auf dieses Gefühl würde ich vertrauen und mich dann weiter informieren.

Alles Gute wünscht Euch Momo
"Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht." Mark Aurel (121-180)
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Re: Waldorfschule

Beitrag von charlotte2 »

Danke für Deine Anwort. Der Ausspruch von Eurem Kindergarten hätte genau so auch von unserem Kindergarten stammen können. Ich erlebe gerade im Bekanntenkreis Diskussionen zwischen einem Erstklässler und seiner Mutter mit, wenn er widerwillig Buchstaben übt. Da versteh ich Steiner, es ist bestimmt besser zu warten, bis das Interesse von selbst kommt. Nur habe ich immer mehr das Gefühl, dass das Waldorf-System auf seine Weise genau so starr ist wie das "normale" Schulsystem, zumindest unser Kindergarten. Von der Schule aus (es gibt nur eine Waldorfschule in der Umgebung) war ich bei einem Vortrag, dort wurde betont, wie wichtig es ist, den Kindern das letzte Kindergartenjahr zu gönnen, sie nicht zu früh einzuschulen, am besten erst mit sieben Jahren. Dass die Langeweile zur Entwicklung dazugehört und fruchtbar ist. Im Prinzip finde ich es toll, wenn Kinder auch lernen, selbst Honig herzustellen, die Buchstaben erst mal pantomimisch darstellen und sich langsam nähern, auch dass nicht nur Leistung und Intellektuelles zählt. Nur wird dieser pädagogische Ansatz meinem Kind nicht gerecht. Vor dem Kindergarten schreibt sie ihren kranken Puppen Rezepte, beim Heimfahren diskutiert sie mit mir, warum man "Bär" mit "ä" schreibt, obwohl es nicht von irgendwas mit "a" abgeleitet ist. Im Kindergarten malt sie Kritzelkratzel, "beobachtet viel", wie die Erzieherin es ausdrückt (sprich, steht nur rum?), und wenn ich sie abhole, liest sie mir heimlich die Plakate vor, die dort hängen. Heimlich deshalb, weil sie genau weiß, dass sie das vom Kindergarten aus nicht soll. Du merkst, dass ich immer mehr zur normalen Grundschule tendiere. Das mit den Jahrsiebten ist so eine Grundüberzeugung von denen, wenn ich die Auffassung nicht teile, dass es schädlich ist, im ersten Jahrsiebt zu lesen, dann zweifle ich genauso daran, dass im zweiten Jahrsiebt das "Herz" dran ist und stehe insgesamt nicht mehr hinter dem gesamten pädagogischen Prinzip.
Momo
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Re: Waldorfschule

Beitrag von Momo »

Hallo Charlotte2,
ich glaube unsere Mädels sind sich sehr ähnlich und Deine Gedanken kann ich gut nachvollziehen. Aus diesem Grund habe ich mir auch andere Schulsysteme angeschaut, bzw. bin ich gerade dabei. Natürlich muss eine Schule zum Kind passen. Zu unserer Tochter würde eine Waldorfschule gut passen, wenn die Atmosphäre dort offen und herzlich ist, doch so eine Schule muss man natürlich erst mal finden. In der nächsten Woche schauen wir uns eine ganz freie Schule an, hier gibt es nur offene Räume, in denen sich das Kind ganz frei Aufgaben suchen und bearbeiten kann. Es gibt dort keinen klassischen Unterricht, keine Klassenarbeiten und keine Benotung von Leistungen. Erwachsene stehen den Kindern als Lehrer und Lernbegleiter unterstützend zur Seite. Ich habe noch keine Ahnung, wie dies funktionieren kann, finde das Konzept trotzdem spannend. Gerade weil die Hirnforschung immer mehr zu dem Ergebnis kommt, dass das sensomotorische Lernen im Grundschulalter sehr wichtig ist und lange unterschätzt wurde und wird. Ebenso die Freude am Lernen.
Auf der anderen Seite kann ich mir auch vorstellen, dass ein sicherer Klassenverband, ein Vertrauenslehrer und ein geregelter Stundenplan einem Kind bzw. meiner Tochter auch Halt und Sicherheit geben. Zum Glück haben wir ja noch ein wenig Zeit.

Am allerwichtigsten ist mir bei einer Schule, dass die Kinder die Lust am Lernen nicht verlieren sondern ganz im Gegenteil, dort gerne hingehen, gerne lernen und sich aktiv einbringen. Alles andere ist für mich zweitrangig, denn aus diesem Fundament entwickelt sich automatisch eine positive Bildung, in jeder Hinsicht.

Ach ja, bei dem Thema Einschulungsalter komme ich immer mehr dahin, dass es nicht verkehrt ist, die Kinder lieber später als früher einzuschulen (und dann eventuell eine Klasse zu überspringen). Ich erlebe es gerade bei meiner Tochter, die kognitiv sehr fit ist, doch emotional noch sehr an uns Eltern hängt. Hirnfutter kann ich ihr auch zu Hause geben und wenn sie dann auch innerlich stark und sicher ist, ist sie reif für die Schule. Und das Problem mit der Langeweile in der Schule wird sowieso bestehen, wenn unsere Mädels mit 4 bereits den Lernstoff der ersten Klasse können...

Schreib doch mal, wie es bei Euch weitergeht.

Liebe Grüße von Momo
"Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht." Mark Aurel (121-180)
Rabaukenmama
Dauergast
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Re: Waldorfschule

Beitrag von Rabaukenmama »

Momo hat geschrieben: Ach ja, bei dem Thema Einschulungsalter komme ich immer mehr dahin, dass es nicht verkehrt ist, die Kinder lieber später als früher einzuschulen (und dann eventuell eine Klasse zu überspringen). Ich erlebe es gerade bei meiner Tochter, die kognitiv sehr fit ist, doch emotional noch sehr an uns Eltern hängt. Hirnfutter kann ich ihr auch zu Hause geben und wenn sie dann auch innerlich stark und sicher ist, ist sie reif für die Schule. Und das Problem mit der Langeweile in der Schule wird sowieso bestehen, wenn unsere Mädels mit 4 bereits den Lernstoff der ersten Klasse können...
Ich sehe das Thema Einschulungsalter genauso wie alle anderen Themen: es gibt keine allgemeingültige Regel, weil die Menschen (in dem Fall die Kinder) dafür einfach zu verschieden sind. "Klugheit" allein sollte mMn nicht der Hauptgrund für eine vorzeitige Einschulung sein, da gehört noch viel mehr dazu. Auch die so viel angesprochene "emotionale Reife" ist nur EIN Kriterium für frühere oder auch spätere Einschulung. Denn wenn sich ein regulär eingeschultes 6jähriges Kind wie ein 3jähriges benimmt bleibt den Pädagogen nichts anderes übrig als damit irgendwie umzugehen - jedenfalls wird dieses Kind nicht so lange zurückgestellt werden bis es die erforderliche soziale Reife erreicht hat (sonst wäre ich etwa mit 13 eingeschult worden :schwitz: ).

Auch wie lange und intensiv ein Kind emotional an den Eltern hängt ist sehr, sehr verschieden. Meine Buben sind z.B. früh ganztags in den Kindergarten gekommen und es gab wirklich NIE Heimweh-Probleme (dass diese noch kommen können - vor allem beim Kleinen - ist mir natürlich bewußt).

Ich war als Jugendliche jahrelang als Betreuerin auf Kinder-Feriencamps dabei und kenne Kinder, die mit 6 Jahren problemlos 2 Wochen mit ihnen wildfremden Menschen super zurechtkamen und erinnere mich in diesem Zusammenhang auch ein ein sehr liebes, 13jähriges Mädchen, welches täglich nach seiner Mama geweint hat (und leider deswegen auch noch verspottet wurde - sogar von einigen jugendlichen Betreuern :evil: ). Dieses Mädchen ist übrigens heute längst eine erwachsene Frau und meine Mutter hat sie neulich getroffen. Sie konnte sich noch daran erinnern dass ich als einzige ihr Heimweh ernst genommen habe und hat mich in sehr guter Erinnerung :) .

Für mich spielt beim Gedanken um eine vorzeitige Einschulung sehr mit, wie das Kind selbst dazu steht (sprich: ob es schon in die Schule WILL) und ob es überhaupt bereit ist, sich um eine gewisse Anpassung und Rücksicht (die auch in sehr freien Schulformen notwendig ist) zu bemühen. Wenn nicht ist das Thema ohnehin vom Tisch.

Ob das Klasse-überspringen die bessere Lösung ist hängt auch von vielen Kriterien ab. Es wird Kinder geben, die damit keine bis nur wenig Probleme haben (vor allem mit den sozialen Kontakten zu den Mitschülern) und andere, die "ihre" Klasse nicht verlassen wollen - egal, wie weit sie den anderen voraus sind.
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
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