Das erste Schuljahr

Probleme und Lösungen für den Schulalltag
LiLaLaunebär
Dauergast
Beiträge: 158
Registriert: Mi 24. Okt 2012, 14:35

Re: Das erste Schuljahr

Beitrag von LiLaLaunebär »

Guten Morgen,

Nein, wir als Eltern hätten schon noch sagen können - wir wollen das nicht. Allerdings hat es mich stutzig gemacht, das sie überhaupt davon ausgeht, das er Mathenachhilfe braucht. Wir hatten gestern ein Gespräch mit ihr - davon erzähle ich gleich.
Der Nachhilfekurs ist kostenlos - wird von der Schule mit angeboten. Dort nehmen jeweils 2 Schüler aus jeder 2. Klasse (also 8 insg.) teil. Er wird zwar von einer Mathelehrerin durchgeführt - aber nicht von unserer :-)
Der Deutschkurs funktioniert ähnlich - nur das es ein einer Lesekurs ist!

Gestern hatten wir Elternabend und da ich Elternvertreterin bin, hatte ich anschliessend noch etwas Zeit, mit ihr zu sprechen. Sie gab mir den Fragebogen des Arztes zurück, den sie ausfüllen sollte. Und sie betonte noch einmal, das sie ihn als einen tollen, ruhigen Jungen empfindet, der Geduld bei anderen Mitschülern hat, beliebt ist und keinerlei "Probleme" macht.

Ich sagte ihr noch einmal, das ich das mit dem Mathe Kurs nicht ganz nachvollziehen könnte, weil er eben zu Hause gut rechnen kann und auch nicht mehr an den Fingern abzählt. Sie sagte daraufhin, das sie sich selber manchmal auch wundert. Es gibt Tage, da ist er richtig gut, und dann eben, wo sie das Gefühl hat, er rechnet mit Fingern. Sie erzählte von einer Situation, in der er ihr erklärte, warum er eine Aufgabe "so" gelöst habe. Sie sagte, das war durchaus richtig - aber eben nicht die Aufgabenstellung. Immerhin hat sie sich ein wenig angenommen - denn vor gut 8 Monaten wollte sie nix davon hören, das er ggf. "schlau" ist. Dort hat sie das kategorisch abgelehnt. Jetzt sind wir immerhin soweit, das sie dort ein wenig ein Auge drauf hat.

Sie sagte, er komme nicht dazu, die Zusatzaufgaben zu machen - er sei dafür zu langsam. Ja, das kann ich nachvollziehen und glaube ich auch sofort. Der schnellste ist er nicht. Er schaut gern wie Hans guck in die Luft :-P Es gibt vier Kinder in der Klasse, die immer immer schnell fertig sind, das frustet mein Mittelkind sehr. Er will auch gern schnelle fertig sein, schafft es aber nicht.
Vielleicht baut das den Frust auf. Das zusätzliche Warten auf seine (nochlangsamere) beste Freundin vielleicht ebenfalls (sie gehen gemeinsam in die Schule, und nach Hause - sie braucht nach dem Sportunterricht seeehr sehr lange - sagt selbst die Lehrerin). Keine Ahnung!
LiLaLaunebär
Dauergast
Beiträge: 158
Registriert: Mi 24. Okt 2012, 14:35

Re: Das erste Schuljahr

Beitrag von LiLaLaunebär »

Ich muss nochmal etwas anschliessen!

Bislang ist mir nur ADHS bekannt, zwar habe ich von ADS gehört, aber kenne mich null aus. Das was ich bislang gelesen habe - da könnte das ebenfalls zu passen. Allerdings bin ich immer strikt gegen "ab in die AD(H)S Schublade", wenn es irgendwie welche Probleme gibt.

Hat jemand Erfahrung? Kann er mir dann mal von seinem Kind erzählen?
mamma42
Dauergast
Beiträge: 154
Registriert: Mi 12. Jan 2011, 23:56

Re: Das erste Schuljahr

Beitrag von mamma42 »

Hallo Lilalaunebär,

habe Deinen Thread gerade wieder ausgekramt, da mein Kind- jetzt seit knapp 3 Monaten in der ersten Kasse ist- beim Abholen vom Hort und zuhause vermehrt Wutanfälle hat. In der Schule hat die Lehrerin erkannt, dass er schnell begreift, schon sehr weit ist, aber SEEHR langsam beim Erledigen von Aufgaben (schon nah 4 Wochen). Auch im Hort fiel er auf, dass er bei den Hausaufgaben der langsamste ist (als er mal in der Erstklässlergruppe diese erledigt hat, sonst ist er in einer Integrationsgruppe, da kann er sie machen wann er will). Ich weiss, dass selbige Lehrerin bei einem anderen Kind vor 3 Jahren mit ähnlichen Verhalten (langsam, träumt) die Eltern bedrängt hat, es müsse was geschehen und diese das Kind haben testen lassen, sprachlich HB und ein weitere Test wohl auf ADS?. Zum letzteren hat dann der Arzt gemeint, ADS wäre eindeutig und er solle Ritalin nehmen (genaue Umstände wer was wie getestet und interpretiert hat weiss ich nicht). Das Kind hat sich dort vehement dagegen ausgesprochen und kaum war es kurz drauf in der 3. Klasse bei einer anderen Lehrerin, dann war alles ok!!
Nachdem eine Bekannte nach Schilderung des Verhalten von meinem Kind auch meint, es könnte ADS haben, habe ich Angst, dass mein Kind von der Lehrerin auch noch in diese Schublade gesteckt wird. Meiner Meinung nach hat er gar kein ADS, mit oder ohne H. Er konnte und kann sich wunderbar und lang konzentrieren, ob es ihn sehr oder nur mässig interessiert, er lässt sich nicht ablenken (sofern es nicht zu laut oder unruhig ist). Ich vermute, dass es einfach eine Anpassungsstrategie von ihm ist. Er verhält sich prinzipiell in SChule und Hort sehr angepasst, obwohl eigentlich der Stoff zu leicht/zu viele Wiederholungen enthält und es sehr viele Kinder/Jungs sind und wohl doch einige Spannungen in der KLasse herrschen. Ich glaube, dass er viele Reize aufnimmt und das es eine Strategie von ihm ist "runterzukommen", wenn gerade eh alle ruhig an den Aufgaben arbeiten. Ich halte ihn für hochsensibel.
Ich bin noch hin-und hergerissen, ob wir testen lassen sollen oder nicht, nicht wegen uns aber doch ggf. um etwas in der Hand zu haben, falls es in der Schule problematischer wird. Für einen Sprung sehe ich momentan nicht als die richtige lösung an, ansonsten arbeiten wir kontinuierlich an der Wutkontrolle...

Wie sieht es denn bei Euch jetzt aus?
Antworten