1. Klasse Mathe

Probleme und Lösungen für den Schulalltag
elboku
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Re: 1. Klasse Mathe

Beitrag von elboku »

Ich sehe es genauso wie Rabaukenmama.

Was soll man denn beim Rechnen Lehren falsch machen, solange die mathematischen Regeln eingehalten werden?
Es gibt unterschiedliche Lern- und Gedächtnistypen.
Ich z.B. bin der visuelle Typ. Ich sehe die Zahlen immer vor mir und rechne mit meinem inneren Auge.
Meine Tochter ist eher der auditive Typ und lernt viel durch logisches Schlussfolgern.
Somit schauen unsere Rechenstrategien auch komplett anders aus.

Wenn ich ihr als Aufgabe gebe 4 + 7 zu rechnen, dann dann schaut sie welche der beiden Zahlen größer ist, und addiert die kleinere dazu. Also startet sie bei 7 und zählt mal laut mal leise 8,9,10,11. Das gleiche funktioniert auch beim Subtrahieren, nur eben rückwärts.
Keine Ahnung, ob man das in der Schule so macht - für sie passt es so und sie hat sich das so angeeignet.
Ich weiß nur, dass es auch die Methodik gibt, dass man schaut, wie viel auf 10 fehlt (in meinem Bsp. 3), und dann den Rest (1) zu 10 hinzuaddiert (wieder 11).
Mit Spielkarten bringt sie sich grad das Multiplizieren bei. Sie legt die Karten in Rastern auf, zählt die Summe, und kommt dann ganz von alleine drauf, dass 4x3 =12 macht, oder 3x3 = 9.

Wenn deine Tochter mit Fingern rechnet, dann passt das doch auch. Sie ist 4! Und Finger sind auch nur ein Hilfsmittel, wie andere Materialien. Irgendwann wird sie draufkommen, dass sie mit den Fingern nicht weiterkommt, und dann kannst du ihr ja mit Kugeln helfen.

Erklär deiner Tochter das, was sie wissen will. Du siehst eh, ob sie deiner Erklärung folgen kann, oder nicht. Aber kauf dir keine Mathe, Deutsch oder sonstwas Bücher für die Schule. Ich denke nicht, dass du ihr damit einen Gefallen tust...

LG, Lisa

Meine Tochter hat ihren Interessens-Schwerpunkt (zumindest bisher) nicht in Mathe sondern beim Lesen und Schreiben, das hat sie ohne irgendwelche Materialien gelernt, nur durch Fragen. Das TINTO-Heft kaufte ich erst vor kurzem. Und habe da eben gemerkt, dass sie einige Umwege beim Schreibenlernen gegangen ist, die nicht nötig gewesen wären, einfach weil ich Dinge ungeschickt erklärt hatte. Ich wollte einfach informiert sein, wenn mein Kind jetzt verstärkt "rechnen" will und ihr v.a. nichts Falsches beibringen. Wie z.B. das Rechnen mit den Fingern, das hat sie von mir, war es falsch, ihr das so zu zeigen? Wie machen das die Grundschulen? Mir fällt nämlich auf, dass sie intuitiv erkennt, dass z.B. 5 und 3 zusammen 8 ergeben, aber wenn sie rechnen spielt und 5+3 rechnet, dann nimmt sie ihre Finger und merkt gar nicht mehr, dass sie dass doch eigentlich ganz einfach so sieht.
charlotte2
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Re: 1. Klasse Mathe

Beitrag von charlotte2 »

Danke für die vielen Antworten.

@shaja: Was ist denn der Unterschied zwischen dem goldenen Perlenmaterial und dem mathematischen Würfel von Montessori? Hört sich für mich fast identisch an, der Würfel wäre aber schon ab 4 Jahren, das Perlenmaterial erst ab 5 Jahren. In Mathe habe ich so gar kein Gefühl dafür, wie weit meine Kleine im Vergleich mit Gleichaltrigen ist.

@Rabaukenmama: Du schaffst es jedes Mal, mich wieder auf den Boden zu holen, danke :) Das Problem am "Schule spielen" ist, dass die Nachbarskinder in der Schule sind. Die kommen dann mit plus und minus an. Das Addieren bis 10 fand sie schnell "baby", über 10 hinaus hab ich ein didaktisches Problem. Ich hab´s ihr jetzt so beigebracht, dass sie z.B. bei 8+5 fünf Finger nimmt, und dann von 8 aus die Finger abzählt. Mich beruhigt, dass es elboku auch so macht :) Hab beim Rechnen eher den Eindruck, das ist Wetteifern und Nachahmen, nicht so sehr eigenes Interesse. Sie will dauernd von mir wissen, was man in der Schule lernt.
Sie selbst findet v.a. 1, 10, 100, 1000 spannend, dass 100 + 10 = 110 ist, wie man hunderttausend schreibt, was tausend mal hunderttausend ist usw. (@Shaja: Gibt´s dazu anderes Montessori-Material, oder sind auch da die Perlen gut? ) Und sie will die Zahlen picobello schreiben können, übte vorhin x-mal die perfekte 4 usw. Das erinnert mich von der Interessenslage wieder eher an ihren Schreibschrift-Tick. Sie wünscht sich diese Buchstaben-Übungsblätter, erst nachspuren, dann selbst auf den Linien schreiben, v.a. Kleinbuchstaben und Schreibschrift. Aber da lande ich dann schon wieder bei Schulmaterialien, in Vorschulblöcken werden höchstens Großbuchstaben nachgespurt. Ich glaube, ich halte es mit Rabaukenmama und Koschka - sie interessiert sich dafür, also besorge ich welche und fertig :)
Rabaukenmama
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Re: 1. Klasse Mathe

Beitrag von Rabaukenmama »

Ich verstehe diese große Angst vor dem "vielleicht-etwas-falsch-machen" nicht. Wenn mein Kind nach etwas fragt antworte ich nach bestem Wissen und Gewissen darauf. Wenn es etwas erklärt haben will dann erkläre ich so gut ich eben kann ohne groß nachzudenken ob es vielleicht "bessere" Erklärungen geben würde (die es wahrscheinlich immer gibt). Wenn mein Kind mit mir Lego bauen will baue ich mit ihm Lego. Wenn es Schule spielen will spiele ich mit ihm Schule. Wenn es ein Rechenheft oder Lesebuch will kaufe ich es ihm (sofern nicht zu teuer).

Und wenn mich mein Kind etwas fragt, was ich selbst nicht weiß, sage ich "Das weiß ich selber nicht!" und wir überlegen gemeinsam wie wir die Antwort auf die Frage vielleicht doch rauskriegen können.

Im übrigen glaube ich nicht dass ein Kind, welches mit 4 Jahren mit einem 1. Klasse Mathe-Buch "arbeitet", daraus resultierend große Vorteile oder Nachteile in seiner Schullaufbahn oder im Leben haben wird ;) .
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
shaja
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Re: 1. Klasse Mathe

Beitrag von shaja »

Koschka hat geschrieben:
Perlen würde ich keine kaufen, die sind so teuer und nicht unbedingt nötig. Mein mathematisch sehr interessierte Sohn fand alle Montessorimatherialien stinklangweilig und wollte davon nichts hören. Begabten Kindern kann man auch alles ohne Perlen erklären. Man kann auch selber Matherial machen, z.b. aus Nudeln. Eine Kette von 10 Ketten aus 10 Penne ist halt 100. Es gibt auch kleine Nudeln :-)

Stimmt, mein Sohn benutzte das Material sehr selten, den Zehnerübergang hat er sich damit damals beigebracht-den Rest (alle vier Grundrechenarten) verstand er plötzlich wie aus heiterem Himmel.
Begabte Kinder rechnen sehr oft ohne Material, ich kenne jedoch auch sehr, sehr kluge Kinder, die gerne das Material benutzen..

Dieses Material ist sehr ästhetisch, fühlt sich gut an und ist didaktisch sehr wertvoll-wenn man Material kaufen möchte, dann ist meien Erfahrung mit diesem auf jeden Fall am Besten.
Allerdings ist es teuer: Ich bezahlte damals knapp 90 ,- Euro und habe es nur gekauft, weil ich es beruflich sowieso gut gebrauchen kann. Sonst wäre mir das zu teuer gewesen und es nimmt ja auch Platz weg...vielleicht kannst du ja auch vorerst etwas ausleihen..

LG shaja
shaja
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Re: 1. Klasse Mathe

Beitrag von shaja »

[quote="charlotte2"]Danke für die vielen Antworten.

@shaja: Was ist denn der Unterschied zwischen dem goldenen Perlenmaterial und dem mathematischen Würfel von Montessori? Hört sich für mich fast identisch an, der Würfel wäre aber schon ab 4 Jahren, das Perlenmaterial erst ab 5 Jahren. In Mathe habe ich so gar kein Gefühl dafür, wie weit meine Kleine im Vergleich mit Gleichaltrigen ist.

Die unterschiedliche Altersangabe kann ich jetzt gerade nicht erklären :gruebel: aber ich wählte damals das goldene Perlenmmaterial, weil ich es aufgrund seiner Gestaltung noch motivierender fand. Wir kaufen zwar prinzipiell vieles aus Holz, aber die goldenen Perlen sind irgendwie besonders. Ihm hat es sehr gut gefallen damals.Ich legte noch ein schönes, rotes Filztuch als Unterlage dazu, was den Eindruck noch verstärkte...

Er benutzte es wie gesagt nur sehr selten, aber ging damit besonders sorgsam um ;)

Bei beidem gilt: Sie kann es sicherlich schon gut verwenden, wenn sie Material möchte und man kann damit wirklich lange arbeiten, wenn man mit MAterial gerne arbeitet..

LG shaja
WeBi79
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Re: 1. Klasse Mathe

Beitrag von WeBi79 »

In der ersten Klasse wird hier auch mit Einstein gearbeitet.

Früher haben wir auch Schule gespielt. Sie hat eine Tafel (innen für Kreide, außen Magnetisch), dazu ein Heft und ganz wichtig ein Zeigestock. Damit war sie zufrieden und hat nicht zu viel vorgearbeitet.
Besonders gerne hat sie Rechenmandalas gemacht, die macht sie auch jetzt am liebsten, dazu Rechenspiele jeder Art.

Nachteil des frühen Mathe lernens - ihr sind die aktuellen Aufgaben viel zu leicht, sie sucht zum Teil ewig Fallstricke... die Aufgaben können ihrer Meinung nach gar nicht so einfach sein wie sie nun mal sind.
Deutsch war einfacher... sie konnte im Vorhinein alle Buchstaben aber noch nicht lesen.
Jetzt hat sie das in Rekordzeit gelernt und ist super zufrieden.
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