Ärztliche Schuleingangsuntersuchung

Probleme und Lösungen für den Schulalltag
alibaba

Re: Ärztliche Schuleingangsuntersuchung

Beitrag von alibaba »

Moin in die muntere Runde,

wenn ich von Heiner lese, lese ich immer zweigeteilt. Einmal bin ich positiv beeindruckt, einmal fürchterlich abgestoßen und schüttle nur noch den Kopf.

Mich irritiert die Präzision seiner Herangehensweise. Alles ist geplant, bereits vor Geburt. Ich habe damit, rein persönlich, ein großes Problem, da es auf mich extrem befremdlich wirkt. Es wirkt, ich glaube, ich schrieb das schon einmal, wie ein Roboter. Fasziniert bin ich über Beharrlichkeit und Ausdauer die er an den Tag legt. Entsetzt über das geplante Kind.

Alleine seine Beschreibung der Vorsorgeuntersuchung. Positiv beeindruckt bin ich, das er alles so perfekt wieder gibt, von der Hingabe zum Kind, es ist mein Kind das unterstütze ich. Fällt ja vielen Männern, auch aufgrund ihrer tagsüber oft längeren Abwesenheit, doch recht schwer. Auf der anderen Seite finde ich das denkwürdig, das so aufzuschreiben und so zu präzisieren, eine einfache Untersuchung die bei uns in BW in einem dummen Kiga, mal eben in einem unrenovierten Raum, keine 15 Minuten gedauert hat, und Muttern nur daneben saß, weil der Kiga alle Eltern dazu ermuntert hat. :) Bei Kind 3 würde ich mich nicht mehr daneben setzen - warum? Nicht, das ich mich jetzt als Rabenmutter fühle, aber ich kann nicht verstehen, wie man um so eine (in meinen Augen unspektakuläre) Untersuchung, so einen Konvult an Präzision "bieten" kann. Meine Kinder waren 4 1/2 bei der Untersuchung und wurden beide als schulreif befunden. Normal würde ich sagen? :schwitz:

Ich lese gerade ein Buch von Remo Largo. Da musste ich doch an Heiner denken. Beschrieben werden darin Statistiken, u.a. Körpergröße, IQ. Interessant war das, dass wenn man sehr klug als Mutter oder Vater ist, die Wahnrscheinlichkeit nur zu 84% zutrifft auch ein Kind zu haben was ebenfalls so klug oder klüger wie man selber ist. Trifft auch auf die Körpergröße zu. Ich weiß nicht, warum ich hier immer an Heiner denken musste. ;)

Ob man früh einschult oder springt. Ich denke da nicht mehr so pauschal oder in Kategorien. Es steht oder geht immer mit der Bereitschaft von Lehrern, mit der Bereitschaft von Kindern, die alle eine unterschiedliche Persönlichkeit haben. Selbst wenn es mit Erna problemlos geklappt hat, muss das nicht bedeutet das es mit Frieda genauso unkompliziert wird oder die Aussage pauschal runtergebrochen werden kann.

In der Klasse meiner tochter sitzen extrem unterschiedlcihe Kinder.Zurück gestellte, Frühchen, Kannkinder, normal eingeschulte Kinder. Und bei keinem von denen kann man eine pauschales Urteil anwenden. :mrgreen:

Lieber Heiner, bitte nicht angeriffen fühlen, ich meine das nicht persönlich. Es sind meine Gedanken die ich hoffe, hier neutral formuliert zu haben. ;)

VG
Edainwen
Dauergast
Beiträge: 522
Registriert: Mi 28. Sep 2011, 11:29
Wohnort: BaWü

Re: Ärztliche Schuleingangsuntersuchung

Beitrag von Edainwen »

alibaba hat geschrieben:Moin in die muntere Runde,

wenn ich von Heiner lese, lese ich immer zweigeteilt. Einmal bin ich positiv beeindruckt, einmal fürchterlich abgestoßen und schüttle nur noch den Kopf.

Mich irritiert die Präzision seiner Herangehensweise. Alles ist geplant, bereits vor Geburt. Ich habe damit, rein persönlich, ein großes Problem, da es auf mich extrem befremdlich wirkt. Es wirkt, ich glaube, ich schrieb das schon einmal, wie ein Roboter. Fasziniert bin ich über Beharrlichkeit und Ausdauer die er an den Tag legt. Entsetzt über das geplante Kind.
Alibaba, ich glaube, das ist das erste Mal, dass ich Dir 100%ig zustimmen kann ;) Ich frage mich auch, was passiert wäre, wenn das Kind der zu erwartenden Hochbegabung nicht entsprochen hätte, nachdem alles schon so durchgeplant ist ...
Bliss
Dauergast
Beiträge: 661
Registriert: Fr 21. Okt 2011, 23:43

Re: Ärztliche Schuleingangsuntersuchung

Beitrag von Bliss »

alibaba hat geschrieben: Ich lese gerade ein Buch von Remo Largo. Da musste ich doch an Heiner denken. Beschrieben werden darin Statistiken, u.a. Körpergröße, IQ. Interessant war das, dass wenn man sehr klug als Mutter oder Vater ist, die Wahnrscheinlichkeit nur zu 84% zutrifft auch ein Kind zu haben was ebenfalls so klug oder klüger wie man selber ist. Trifft auch auf die Körpergröße zu. Ich weiß nicht, warum ich hier immer an Heiner denken musste. ;)
Ist das nicht anders rum, wenn man selber sehr klug ist das Kind mit hoher Wahrscheinlichkeit weniger intelligent als man selber?
Rabaukenmama
Dauergast
Beiträge: 2958
Registriert: So 8. Dez 2013, 21:24

Re: Ärztliche Schuleingangsuntersuchung

Beitrag von Rabaukenmama »

Bliss hat geschrieben:
alibaba hat geschrieben: Ich lese gerade ein Buch von Remo Largo. Da musste ich doch an Heiner denken. Beschrieben werden darin Statistiken, u.a. Körpergröße, IQ. Interessant war das, dass wenn man sehr klug als Mutter oder Vater ist, die Wahnrscheinlichkeit nur zu 84% zutrifft auch ein Kind zu haben was ebenfalls so klug oder klüger wie man selber ist. Trifft auch auf die Körpergröße zu. Ich weiß nicht, warum ich hier immer an Heiner denken musste. ;)
Ist das nicht anders rum, wenn man selber sehr klug ist das Kind mit hoher Wahrscheinlichkeit weniger intelligent als man selber?
Rein statistsch ja. Aber es gibt immer wieder Eltern mit einem IQ von unter 100 die ein hochbegabtes Kind bekommen, genauso wie´s hochbegabte Eltern gibt, die durchschnittlich oder sogar minderbegabte Kinder bekommen (ich gehe hier mal davon aus, dass es sich um Kinder handelt, die normal aufwachsen und ihre Begabungen entfalten können).

Meine Mutter hat einen IQ von um die 100, mein Vater um die 120 - ich bin über 140. Rein statistisch wäre mein IQ aber 105 (Durschnitt der Eltern plus 100 durch 2).

Fazit: kluge Eltern kriegen zwar häufiger kluge Kinder, Vorhersagen für den Einzelfall kann man aber keine machen :) .

Was für ein Buch von Largo liest du, Alibaba? Ich habe gerade "Kinderjahre" durch und bin genauso begeistert wie von "Babyjahre". Vor allem die Fit- und Mißfit-Kapitel am Schluß finde ich sehr aufschlussreich.
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
Momo
Dauergast
Beiträge: 976
Registriert: Mo 13. Jan 2014, 22:49

Re: Ärztliche Schuleingangsuntersuchung

Beitrag von Momo »

Koschka hat geschrieben:
Das wäre doch für keinen zum Vorteil, wenn Heiner nicht mehr schreiben würde. Ich finde seine Geschichte sehr interessant und lese seine Beiträge über seine Tochter immer gerne. Ich bin auch gespannt, wie Heiner's Tochter in der 1. Klasse ankommt, wie sie sich dort fühlt, und wie die Lehrer mit ihrer Begabung, ihrem Wissensvorsprung und ihrem Papa :-) zurecht kommen.
Das sehe ich genauso! Ich freue mich, wenn sich Eltern mit ihren Kindern beschäftigen, lieber zu viel als zu wenig, oder? Außerdem ist Heiner einer der wenigen Papas in unserer Runde (!) und mal ehrlich, sind wir nicht alle auf unsere eigene Art speziell (ich will jetzt keinen besonders "anschauen", hihi)?? Wir alle sind natürlich stolz auf unsere Kinder und freuen uns, dies auch mal ganz offen mitteilen zu können ;) Ich freue mich über "charakterstarke" Menschen, wie langweilig wäre es, wenn wir alle immer einer Meinung wären oder alles gleich machen würden :fahne:

Außerdem konnte ich aus Deinen interessanten Links schon viel mitnehmen Heiner, danke!

Liebe Grüße von Momo
"Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht." Mark Aurel (121-180)
alibaba

Re: Ärztliche Schuleingangsuntersuchung

Beitrag von alibaba »

@koschka/momo: Ich denke Du hast das falsch verstanden. ich denke nicht das Heiner nicht mehr schreiben wird - das ist auch nicht meine Intention. Ich habe geschrieben was MICH immer wieder "befällt" wenn ich Heiners Beiträge lese. Ich muss da immer mit mir kämpfen und bin zwischen beieindruckend und beschämend-kopfschüttelnd hin und her gerissen. Ich finde seine Links auch durchaus interessant, möchte aber gleichzeitig meine Kinder so nicht "vermessen" und "katalogisiert" wissen. Ich bin auch froh das ich das nie tat und mich nie auf die Suche nach solchen Links gemacht habe. Es hat für mich, rein persönlich, den Eindruck nach etwas perfekten.

Ich bin aber schone eine recht "alte" Mutter und setze für mich und meine Kinder da einfach andere Prioritäten. So wünsche ich seit ein paar Jahren als Neujahrswünsche: ein gesundes neues Jahr und nicht ein gutes neues Jahr. :schwitz:

Außderdem prägen mich Erfahrungen als Mutter. Und hier muss ich sagen, nimmt die Beobachtung/Bedeutung des IQ rapide ab, denn je älter die Kinder werden umso weniger ist dieser wichtig und/oder für etwas "verantwortlich". Wenn ich meine alten Beiträge so lese und die Hysterie daraus entnehme, muss ich fast ein wenig verlegen lächeln.


@Rabaukenmama: Schülerjahre von Remo Largo.

@Bliss: Hatte ich das nicht so geschrieben? Wenn ich einen IQ von 140 habe, dann ist die Wahrscheinlichkeit zu 84% gegeben ein Kind zu haben was einen niedrigeren IQ hat, zur Mitte hin. Die restlichen Prozente teilen sich links und rechts der Verteilungskurve auf. Wenn ich eine mittlere Körpergröße habe, dann ist die Wahrscheinlichkeit zu 84% gegeben das meine Kinder größer werden, vor allem bei den Buben.

VG
Antworten