Bilanz nach 4 Monaten mit 7 in die dritte Klasse

Probleme und Lösungen für den Schulalltag
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shaja-neu
Dauergast
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Bilanz nach 4 Monaten mit 7 in die dritte Klasse

Beitrag von shaja-neu »

Hier meine Bilanz nach dem Sprung im März :
Mein Sohn sprang vor den Osterferien nach einer dreiwöchigen Schnupperzeit in die dritte Klasse.
Die Schnupperzeit empfanden mein Mann und ich als sehr anstrengend. Wir erhielten den Stundenplan leider erst montags (als er schon in der dritten saß),wodurch wir die Nachmittagstermine spontan umstellen mussten bzw. Mein Sohn dadurch viel zu viel Stress hatte.
Mein Sohn fand es anstrengend, dass er viele organisatorische Angelegenheiten nicht kannte (Heftfarbe, Ordnungsprinzip, Rituale etc) Zwar informierte uns die KL, doch wer denkt schon an alles? ?
Auch wir stolpern aufgrund von Unkenntnis immer noch an Kleinigkeiten. ..
Hilfreich war dabei jedoch die Toleranz der Lehrerinnen -keine erwartete,dass bei uns gleich alles reibungslos abläuft. ..

Sehr erschwerend war, dass mein Sohn in diesem Schuljahr sehr oft krank war(Bronchialasthma verbunden mit etlichen Bronchitis und Lungenentzündung etc)
Diese Krankheit bahnte sich lange vor dem Sprung und auch schon im vergangenen Schuljahr an. Die vielen Fehltage erschwerten ihm den Start .

Dennoch lief alles sehr gut :
Zeugnis haben wir noch nicht, aber seine Noten lagen zwischen 1 und 2.
(Noten sind mir nicht wichtig, nur ist es auch schade, würde sich ein Kind durch den Sprung sein Drittklasszeugnis versauen, denn damit bewirbt er sich demnächst bei Gymnasien. .)

Mit den Jungs kommt er gut klar. Er freundete sich mit seinem Tischnachbar an, der in der Nähe wohnt. Dann wollte mein Sohn sich umsetzen. Sein neuer Tischnachbar, neben dem er nun schon einige Wochen sitzt ist gerade 8 Jahre alt geworden . Sie kommen sehr gut miteinander aus!
Außerdem Freunden er sich beim nach Hause laufen mit einem weiteren Jungen an, der sein derzeit engster Freund in der Klasse ist.
Einige Wochen hatte mein Sohn keimen Spielpartner in der Pause. Mit den Zweitklässlern spielte er nicht mehr (ohne Streit, sie hatten sich quasi auseinander gelebt. .)Und mit den Drittklässlern spielte er nach Abflauen der Angfangseuphorie noch nicht. ..
Das änderte sich als es ihm gesundheitlich besser ging und er regelmäßig zur Schule gehen konnte. Nun hat er feste Spielpartner in seiner Klasse.
Meinem Sohn hilft, dass er sehr gut alleine sein kann. Hat er keinen Spielpartner, beschäftigt et sich alleine -er ruht da irgendwie in sich.

Die Schulthemen begeistern ihn noch immer -wobei er ja oft fehlte und somit Langeweile noch nicht aufkommen konnte. Allerdings hat er wie gesagt, sehr gute Lehrerinnen!

Insgesamt hat mein Sohn enorme Entwicklungsschritte gemacht :
Er läuft nun alleine in die Schule
Er setzt sich alleine hoch in sein Zimmer, erledigt seine Hausaufgaben, kommt nur wenn er Fragen hat zu mir
Er packt seinen Ranzen (meist)selbst
Gestern wollte er unbedingt alleine nachmittags in den(nicht ganz nahen) Schulhof gehen, weil dort eine städtische Spielaktion statt fand (Ich hielt ihn zurück, da er einen Termin hatte ).

Bei all diesem benötigte er noch im Herbst meine Anwesenheit bzw.Unterstützung!

Für uns war der Sprung eine gute Entscheidung, allerdings muss man bereit sein, anfängliche Durststrecken zu überstehen. So verhielten sich manche Mütter mir gegenüber recht distanziert nach dem Sprung -sowohl von der zweiten als auch von der dritten Klasse.
Das muss man aushalten können. ..da ich jedoch wie mein Sohn bin und nicht auf der Suche nach Freundinnen, geht das. So langsam merke ich auch leichte Annäherungen, aber wie gesagt, ich brauche das nicht.
Ach, mit den engeren Freunden der zweiten Klasse ist mein Sohn immer noch befreundet :D :D

Nun kommt für uns plötzlich die Organisation der Anmeldung an die Gymnasien auf uns zu......Ich bin sehr froh, dass mein Mann und ich schon vor zwei Jahren angefangen hatten, uns Gymnasien anzusehen. Sonst hätten wir nu richtig viel Stress...

Fazit : Sprung gelungen. Familie glücklich.

Das was wir dabei am meisten benötigt hatten war: MUT. Mut, individuelle Wege zu gehen.
LG shaja
Edainwen
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Re: Bilanz nach 4 Monaten mit 7 in die dritte Klasse

Beitrag von Edainwen »

Hallo Shaja,

vielen Dank für Deinen - Mut machenden ;) - Bericht! Schön, dass es so gut läuft!

Liebe Grüße!
Edainwen
shaja-neu
Dauergast
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Re: Bilanz nach 4 Monaten mit 7 in die dritte Klasse

Beitrag von shaja-neu »

Gerne.... :)


LG shaja
Momo
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Re: Bilanz nach 4 Monaten mit 7 in die dritte Klasse

Beitrag von Momo »

Liebe Shaja,
ich freue mich sehr für Euch, dass Ihr den Mut hattet, diesen Weg zu gehen und dass Dein Sohn so gut in der neuen Schule angekommen ist!! Wie schön, dass auch seine Selbstständigkeit und seine Selbstsicherheit gewachsen sind! Weiterhin alles Gute, ich bin gespannt!!

Ganz liebe Grüße von Momo
"Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht." Mark Aurel (121-180)
shaja-neu
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Re: Bilanz nach 4 Monaten mit 7 in die dritte Klasse

Beitrag von shaja-neu »

Danke, liebe Momo!!! :D
Rabaukenmama
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Re: Bilanz nach 4 Monaten mit 7 in die dritte Klasse

Beitrag von Rabaukenmama »

Hallo Shaja,

schön zu lesen dass es so gut klappt. Es zeigt, dass der Mut zu Entscheidungen, die nicht immer dem entsprechen, was "die Masse" befürwortet, sich auszahlen kann :) !

Als ich vor einiger Zeit wegen vorzeitiger Einschulung meines Sohnes überlegt habe kam von so vielen Seiten die Aussage "Ach, nimm ihm doch nicht ein Jahr Kindheit!" - so, als würde man mit Schuleintritt aufhören, Kind zu sein :? . Es war kein Entscheidungskriterium dass mein Sohn jetzt doch regulär eingeschult wird, hat mir aber gezeigt dass auch ich (und ich halte mich für eher selbstbewusst) mich von so allgemeinen Aussagen doch verunsichern lasse, wenn sie vermehrt geäußert werden.

Irgendwie sind so Dinge wie Früheinschulung oder Klassensprung bei vielen noch mit "Das darf/soll/kann doch nicht sein!" besetzt. Schön, dass Deine Berichte hier Mut machen, eigene Wege zu gehen ;) !
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
shaja-neu
Dauergast
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Re: Bilanz nach 4 Monaten mit 7 in die dritte Klasse

Beitrag von shaja-neu »

Vielen Dank für eure lieben Worte!
Ja, ein ungewöhnlicher Lebensweg erzeugt oftmals Kritik von vielen Seiten.
Doch auch ohne Sprung fiel mein Sohn leider auf :Er war in der zweiten Klasse extrem schnell gewesen -fehlerlos. Das allein sorgte schon für -nicht immer angenehme -Resonanz.
Ich glaube, Menschen, die nicht in die Norm passen, können zwar versuchen sich durch Anpassung zu verstecken -aber wie viel Kraft des kostet!!
Für meinen Sohn war die Anpassung anstrengender als den eigenen, passenden Weg zu gehen -aber jedes Kind ist anders. ...

Übrigens, für die die Sorge vor Leistungsabfall wegen Sprung haben :
Mein Sohn hat ein super Zeugnis. Und:Er hatte auch noch viel Freude mit den spannenden Themen! !

LG shaja
Momo
Dauergast
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Re: Bilanz nach 4 Monaten mit 7 in die dritte Klasse

Beitrag von Momo »

Ich freue mich sehr, Euren Weg zu verfolgen. Eure Geschichte zeigt mir auch, dass ein Kind mit vielen Fähigkeiten nicht durch Unverständnis/Unterforderung unglücklich sein muss oder Probleme entwickeln muss. Ihr seid immer auf die Bedürfnisse Eures Sohnes eingegangen, habt für ihn und Eure Familie den passenden Weg gesucht und gefunden (unabhängig von puren Leistungsgedanken oder dem gesellschaftlichen Druck). Dein Sohn fühlt sich sicherlich angenommen, verstanden und getragen- die besten Voraussetzungen für eine gelungene Entwicklung, wie man bei Euch wunderbar herauslesen kann :)

Alles Gute und entspannte Sommerferien
wünscht Momo
"Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht." Mark Aurel (121-180)
shaja-neu
Dauergast
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Re: Bilanz nach 4 Monaten mit 7 in die dritte Klasse

Beitrag von shaja-neu »

Liebe Momo,
das tut so gut zu lesen! ! :D :D
Denn trotz allem Positivem, das ich erlebe stoßen wir (vor allem ich als Mutter) immer wieder auf Unverständnis. Denn es ist leider nicht überall "angesagt ", sein Kind auf diese Weise zu begleiten.
Ich erlebe manchmal Situationen, in denen meine Art mit meinem Sohn umzugehen auf Kritik stößt (unausgesprochen oder indirekt ausgesprochen ).
Das begann , als mein Sohn 18 Monate alt war und wir ihn nicht zwangen sein Spielzeug zu teilen, ging weiter bei der Eingewöhnung im Kiga und auch weiter, als ich im Winter meinem wegen ausgebrochen Asthma atemlose Sohn den Ranzen mehrmals zum Klassenzimmer trug ( er schaffte schon ohne Gepäck kaum die Treppen..).
Mein Sohn vertraut mir und ich ihm und ich wünsche ihm, dass er später mal seinen eigenen Kindern ähnlich entgegen treten wird!

Ganz liebe Grüße und nochmal Danke für deine Worte. ...

shaja
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