![Verlegen :oops:](./images/smilies/icon_redface.gif)
irgendwie seh ich mich nicht mehr raus. mein sohn ist 6, ist heuer eingeschult worden, geht in eine montessori-jahrgangsklasse. er wurde mit 4 jahren getestet, mit dem Ergebnis, dass er knapp an der hb kratzt. im kiga gab es mitunter auch schwierige Phasen (deswegen auch damals der test), aber in den letzten 2,5j. war alles perfekt, er hat sich super entwickelt, hat eigenes material zum arbeiten bekommen, war zufrieden und glücklich, hatte viele freunde, etc.
ja, aber die schule... es funktioniert einfach nicht. ich hab mit der direktorin gleich beim einschreiben über seine Begabung gesprochen, alles schön und gut. ich hab relativ bald nach Schulbeginn mit dem Lehrer geredet, weil sohn schon nach einer Woche totunglücklich war, dass er "das alles schon kann". passiert ist wochenlang nix. sohn ist selbst zum Lehrer gegangen, wollte schwierigere matheaufgaben. nix ist passiert. wieder ein Gespräch mit dem Lehrer gesucht. gut, er bekommt jetzt eigene matheaufgabe und ist glücklicher damit.
ABER. sohn hat sich massiv verändert, er ist lustlos, unmotiviert, mag nicht in die schule gehen, ihn nerven die Wiederholungen, er mag nicht jeden Buchstaben lernen, wo er doch seit 3 jahren lesen kann. er MUSS aber lernen, die Buchstaben ordentlich zu schreiben. und sohn verweigert komplett.
und was mich sehr unrund macht, ist dass er es doch tatsächlich geschafft hat in 3monaten schule mit keinem klassenkollegen zu kommunizieren. er redet nicht mit den anderen kindern, er spielt nicht mit ihnen, er vermeidet jeglichen kontakt. teilweise hat er glaub ich angst vor ihnen, oder er findet sie einfach blöd. inzwischen haben sich die anderen auf ihn eingeschossen und er wird gehänselt. klar, er macht sich ja auch selbst zum Außenseiter. und er kommt irgendwie aus der rolle nicht mehr raus. er wehrt sich auch überhaupt nicht.
das schlimme ist, mein Kind war immer extrem extrovertiert, immer mittendrin statt nur dabei, hat sich auf jedem Spielplatz innerhalb von Minuten Spielpartner gefunden. ich verstehs einfach nicht. und ich weiß nicht mehr, wie ich ihm helfen kann.
auch sein sonstiges verhalten wird auffällig, er geht jetzt wieder oft zu spät aufs Klo (er war noch NIE in der schule oder im hort am Klo und da ist er fast jeden tag bis 16uhr), er mag nicht mehr alleine in seinem zimmer schlafen, etc. er verhält sich seltsam im unterricht. er stört eher nicht, aber man hat das gefühl, wenn er in der klasse von a nach b gehen möchte, dass er sich vorher im kopf genau ausrechnet, wie er gehen muss, dass er auf keinen fall mit einem anderen Kind zusammenstößt. und dann geht er dort nicht normal hin, sondern klemmt die arme an den körper und macht minischritte. kommt ihm doch ein Kind in die quere, bleibt er einfach stocksteif stehen und sagt kein wort, versucht auch nicht sich vorbeizudrängen oder sonst was.
hab ich schon gesagt, dass mein Kind bis schuleintritt VÖLLIG normal war?? vif, aber sozial und in seinem verhalten unauffällig. jetzt kommts mir so vor, er wird zum Psycho... und der Lehrer kennt ihn halt auch nur so, der weiß nicht, dass er eigentlich ganz anders ist, aber schwierig ihm das glaubhaft zu erklären (wobei er inzwischen sogar mit der Kindergärtnerin telefoniert hat, die ihm bestätigt hat, dass er ein fröhlicher, unproblematischer kerl war bisher)
ich hab nochmal mit dem Lehrer gesprochen, ein springen in die zweite sieht er nicht als Möglichkeit, weil er emotional zu unreif ist, weil er die lernwörter können muss, weil er vom schreibtempo nicht mitkommen würde, weil seine arbeitshaltung zu wünschen übrig lässt, etc.
wir waren bei Beratungsstellen, wir waren bei einer Psychologin. die Psychologin war ein reinfall, obwohl sie angeblich DIE Koryphäe auf dem gebiet ist. sie war nur angefressen, weil er nicht mittun wollte, hat ihn extrem unter druck gesetzt um in 1,5h einen test durchzuziehen. und was hat mein sohn gemacht? verweigert (und ich verübel es ihm überhaupt nicht!).
glaubt ihr, kann es sein, dass das wirklich von einer unterforderung kommt? oder steckt da was anderes dahinter? ich hab ein ungutes gefühl darauf zu pochen, dass er in eine andere klasse geht, weil ich auch eher glaube, dass er in der 2. vllt überfordert wäre. eine Parallelklasse würds glaub ich auch nicht bessser machen, der Lehrer ist wirklich sehr lieb und bemüht sich inzwischen. und sohn trägt schon bei zu seiner außenseiterrolle, ob sich das ändert, wenn er in eine andere klassengemeinschaft kommt, wage ich zu bezweifeln. aber so kanns halt irgendwie auch nicht weitergehen.