In die Kindergartengruppe deines Sohnes werden auch jüngere Kinder nachrücken. Mit wem er mit 4 oder 5 Jahren bevorzugt spielen wird kannst du jetzt noch nicht sagen. Mein Sohn ist schon seit einem halben Jahr der älteste Bub in seinem Kindergarten und ist im Moment (mit knapp 6 Jahren) am besten mit zwei 4jährigen Mädchen befreundet. Da kann er der "coole Große" sein und in der Rolle gefällt er sich scheinbar recht gut .Nadi hat geschrieben: Das Thema mit der frühzeitigen Einschulung wird vor allem deshalb von der KiTa einfach "angenommen", da er ja nun bereits über 1 Jahr jünger ist, als die jüngsten restlichen Kinder seiner Gruppe. Wenn er also regulär nun "weiter rückt", mit den Kindern seiner Gruppe (die sind ja nochmal unterteilt oben in zwei Gruppen, auch wenn der Kontakt zwischen allen Kids der beiden Gruppen oben fast dauerhaft möglich ist), dann wäre irgendwann der Punkt, wo alle anderen Kinder seiner Gruppe in die Schule kommen, und daher kommt wohl der Gedanke, dass er dann evtl auch ein Jahr früher geht, da er eben nun in der Gruppe ist, wo ansonsten mehrfach Schuleintritt seiner Gruppenmitglieder ohne ihn stattfindet, bis kein Kind seiner Gruppe mehr in seiner Gruppe ist, und ein kompletter Satz neuer Kinder da wäre, und "seine" Leute alle verschwunden sind, und von unten welche nachgekommen sind, und er sich jedes mal wieder neu orientieren müsste, daher die Annahme. Im normalen KiTa-Alltag findet zwar vieles zusammen statt, aber Ausflüge, Feiern und manche anderen Aktivitäten finden halt dann doch nach Gruppen getrennt statt. Aber du hast schon recht, das kann sich ja tatsächlich später alles ganz anders darstellen. Das werden wir sowieso erst dann sehen. Jetzt ist er sowieso noch viel zu klein, um da irgendwelche Dinge einfach "anzunehmen". Und später kann man die Kinder auch einfach fragen, was sie wollen. Und das ist denke ich in so einem Fall das ausschlaggebende, eben wie bei deinem großen.
Wegen Sozialverhalten wirst du auch noch sehen. Ich bin ja nicht der Ansicht dass hochbegabte Kinder häufiger sozial "auffällig" sind als durschnittlich begabte. Aber auch eigener Erfahrung (sowohl in meiner Kindheit als auch jetzt, bei meinem älteren Sohn) merke ich, dass von klugen Kindern häufig auch mehr soziale Kompetenz erwartet wird. Eine Zeitlang hatte ich die Befürchtung mein Sohn würde meine Geschichte wiederholen: ich galt von ganz klein an als klug, aber sozial total unangepasst. Mittlerweile sehe ich, dass das Sozialverhalten meines Sohnes durchaus altergemäß ist und andere Kinder, die im kommenden Herbst eingeschult werden, auch noch Schreibkrämpfe haben und/oder mit "du doofe, alte Mama!" kommen, wenn ihnen was nicht passt. Und der Drang, Konflikte körperlich zu lösen, ist bei ihm meiner Beobachtung nach auch nicht größer als bei anderen, gleichaltrigen Buben. Mit 2 Jahren war das alles noch nicht absehbar.
Meiner Beobachtung nach geben relativ viele "normale" Eltern ihre Kinder in Privatschulen, weil sie dort bessere, individuellere Förerung erhoffen. Zumindest an den privaten Schulen, die ich kenne, sind diejenigen Eltern, die sich alles leisten können, in der Unterzahl. Eine "Wattewelt" sind diese Schulen jedenfalls nicht, ich habe bei einigen im Gegenteil das Gefühl dass zwar auf den Homepages und in den Prospekten schöne Sprüche stehen wie sehr das Kind im Vordergrund steht, tatsächlich aber eher mehr Disziplin, Ordnung und "Gehorsam" erwartet wird als in staatlichen Schulen.Nadi hat geschrieben: Für die Schule mit Hochbegabtenförderung hier wird auch kein extra Geld verlangt. Es ist eine ganz normale Schule. Für die bilinguale Schule, die ich angesehen habe, hätte es extra gekostet, aber wie gesagt, ist die sowieso schon sehr weit wieder nach hinten in meinem Kopf gewandert, da es alles sehr elitär und damit unsympathisch wirkt. Irgendwie will ich ihn so auch nicht erziehen... Also gegen Privatschulen hab ich, muss ich zugeben, echt ein bisschen eine Abneigung. Er soll schon in der Realität aufwachsen. Wir schwimmen nicht im Geld, und ich möchte weiter in der Wissenschaft bleiben, das ist eh kein Goldesel, und ganz ehrlich, ich WILL ihn einfach auch nicht abkapseln... Ne, gegen Privatschulen hab ich eine emotionale Abneigung. Ich bin selbst in sehr prekären Umständen aufgewachsen, und möchte ihn da nun auch nicht so in eine Wattewelt geben, mit lauter Kindern reicher Eltern (mit denen ich dann vmtl nicht klarkomme ). Evtl ist meine Vorstellung da auch eine falsche (bzw. wahrscheinlich hab ich da ne ganz falsche Vorstellung, von amerikanischen Filmen geprägt^^), aber wenn ich so in mich rein höre, dann schreits da "ja, einerseits Förderung, und dem Kind sicher keine Steine in den Weg legen, aber "abgehobene" Privatschule nicht!"
Ich will halt auch dass er sich in ganz normalen sozialen Umfeldern und Situationen zurecht findet. Er soll soziale Fähigkeiten lernen, und er soll nicht in einem Umfeld sein, wo es evtl überproportional viele Kinder von Eltern gibt, die sich ungefähr alles kaufen können... Keine Ahnung, vermutlich klingt das nun böse, aber wenn ich ganz ehrlich zu mir bin, sind das so die Gedanken, die mir da kommen.
Was wirklich die beste Wahl ist kann man nur schwer absehen. Denn in staatlichen Schulen sind natürlich auch Kinder aus sozial schwierigen Verhältnissen, welche man in Privatschulen wahrscheinlich seltener findet. Auch habe ich die Beobachtung gemacht, dass viele Eltern für ihre "schwierigen" Kinder offene Schulformen bevorzugen (also Waldorf-, Montessori- oder sonstige "freie" Schulen), weil sie hoffen, dass die Kinder dort weniger Schwierigkeiten haben als im staatlichen Schulsystem. Das heißt dann aber auch dass die sozial weiteren Kinder leicht "untergehen" können wenn die Lehrer hauptsächlich damit beschäftigt sind, die Rabauken irgendwie zu bändigen und nebenbei noch Wissen zu vermitteln.
Oft ist bei der Schulwahl dann auch ausschlaggebend, wo die meisten Freunde des Kindes hinkommen. Die Kinder vom Kindergarten meines Sohnes werden in alle Winde verstreut. Es gibt kaum 2, 3 Kinder, welche dann in dieselbe Schule gehen werden. Und da seine besten Freundinnen weiter im Kindergarten bleiben ist das für unsere Schulwahl kein Kriterium. Aber ich selbst war als Kind froh, viele Kindergartenfreunde in der 1. Volksschulklasse wieder zu treffen und habe mit beim Wechsel in die Hauptschule unter anderem deshalb sehr unwohl gefühlt, weil bis auf ein Mädchen alle meine Freunde aus der Volksschule in andere Schulen oder Klassen gekommen sind. Hätte ich die Möglichkeit, das bei der Schulwahl für mein Kind zu berücksichtigen, würde ich es jedenfalls tun.
Um auf die Frage wegen der Testung zurückzukommen: wenn ein IQ-Test von einer anderen Stelle verlangt wird dann sollte der nicht älter sein als ein halbes Jahr. Es bringt nichts, dem Test eines 3jährigen Kindes vorzulegen wenn z.B. mit 5 Jahren eingeschult werden soll.