Grundschule mit Hochbegabtenförderung - Frage wegen Testung

Probleme und Lösungen für den Schulalltag
Rabaukenmama
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Re: Grundschule mit Hochbegabtenförderung - Frage wegen Testung

Beitrag von Rabaukenmama »

Nadi hat geschrieben: Das Thema mit der frühzeitigen Einschulung wird vor allem deshalb von der KiTa einfach "angenommen", da er ja nun bereits über 1 Jahr jünger ist, als die jüngsten restlichen Kinder seiner Gruppe. Wenn er also regulär nun "weiter rückt", mit den Kindern seiner Gruppe (die sind ja nochmal unterteilt oben in zwei Gruppen, auch wenn der Kontakt zwischen allen Kids der beiden Gruppen oben fast dauerhaft möglich ist), dann wäre irgendwann der Punkt, wo alle anderen Kinder seiner Gruppe in die Schule kommen, und daher kommt wohl der Gedanke, dass er dann evtl auch ein Jahr früher geht, da er eben nun in der Gruppe ist, wo ansonsten mehrfach Schuleintritt seiner Gruppenmitglieder ohne ihn stattfindet, bis kein Kind seiner Gruppe mehr in seiner Gruppe ist, und ein kompletter Satz neuer Kinder da wäre, und "seine" Leute alle verschwunden sind, und von unten welche nachgekommen sind, und er sich jedes mal wieder neu orientieren müsste, daher die Annahme. Im normalen KiTa-Alltag findet zwar vieles zusammen statt, aber Ausflüge, Feiern und manche anderen Aktivitäten finden halt dann doch nach Gruppen getrennt statt. Aber du hast schon recht, das kann sich ja tatsächlich später alles ganz anders darstellen. :) Das werden wir sowieso erst dann sehen. Jetzt ist er sowieso noch viel zu klein, um da irgendwelche Dinge einfach "anzunehmen". Und später kann man die Kinder auch einfach fragen, was sie wollen. Und das ist denke ich in so einem Fall das ausschlaggebende, eben wie bei deinem großen.
In die Kindergartengruppe deines Sohnes werden auch jüngere Kinder nachrücken. Mit wem er mit 4 oder 5 Jahren bevorzugt spielen wird kannst du jetzt noch nicht sagen. Mein Sohn ist schon seit einem halben Jahr der älteste Bub in seinem Kindergarten und ist im Moment (mit knapp 6 Jahren) am besten mit zwei 4jährigen Mädchen befreundet. Da kann er der "coole Große" sein und in der Rolle gefällt er sich scheinbar recht gut ;) .

Wegen Sozialverhalten wirst du auch noch sehen. Ich bin ja nicht der Ansicht dass hochbegabte Kinder häufiger sozial "auffällig" sind als durschnittlich begabte. Aber auch eigener Erfahrung (sowohl in meiner Kindheit als auch jetzt, bei meinem älteren Sohn) merke ich, dass von klugen Kindern häufig auch mehr soziale Kompetenz erwartet wird. Eine Zeitlang hatte ich die Befürchtung mein Sohn würde meine Geschichte wiederholen: ich galt von ganz klein an als klug, aber sozial total unangepasst. Mittlerweile sehe ich, dass das Sozialverhalten meines Sohnes durchaus altergemäß ist und andere Kinder, die im kommenden Herbst eingeschult werden, auch noch Schreibkrämpfe haben und/oder mit "du doofe, alte Mama!" kommen, wenn ihnen was nicht passt. Und der Drang, Konflikte körperlich zu lösen, ist bei ihm meiner Beobachtung nach auch nicht größer als bei anderen, gleichaltrigen Buben. Mit 2 Jahren war das alles noch nicht absehbar.
Nadi hat geschrieben: Für die Schule mit Hochbegabtenförderung hier wird auch kein extra Geld verlangt. Es ist eine ganz normale Schule. Für die bilinguale Schule, die ich angesehen habe, hätte es extra gekostet, aber wie gesagt, ist die sowieso schon sehr weit wieder nach hinten in meinem Kopf gewandert, da es alles sehr elitär und damit unsympathisch wirkt. Irgendwie will ich ihn so auch nicht erziehen... Also gegen Privatschulen hab ich, muss ich zugeben, echt ein bisschen eine Abneigung. Er soll schon in der Realität aufwachsen. Wir schwimmen nicht im Geld, und ich möchte weiter in der Wissenschaft bleiben, das ist eh kein Goldesel, und ganz ehrlich, ich WILL ihn einfach auch nicht abkapseln... Ne, gegen Privatschulen hab ich eine emotionale Abneigung. Ich bin selbst in sehr prekären Umständen aufgewachsen, und möchte ihn da nun auch nicht so in eine Wattewelt geben, mit lauter Kindern reicher Eltern (mit denen ich dann vmtl nicht klarkomme ;) ). Evtl ist meine Vorstellung da auch eine falsche (bzw. wahrscheinlich hab ich da ne ganz falsche Vorstellung, von amerikanischen Filmen geprägt^^), aber wenn ich so in mich rein höre, dann schreits da "ja, einerseits Förderung, und dem Kind sicher keine Steine in den Weg legen, aber "abgehobene" Privatschule nicht!"
Ich will halt auch dass er sich in ganz normalen sozialen Umfeldern und Situationen zurecht findet. Er soll soziale Fähigkeiten lernen, und er soll nicht in einem Umfeld sein, wo es evtl überproportional viele Kinder von Eltern gibt, die sich ungefähr alles kaufen können... Keine Ahnung, vermutlich klingt das nun böse, aber wenn ich ganz ehrlich zu mir bin, sind das so die Gedanken, die mir da kommen. :oops:
Meiner Beobachtung nach geben relativ viele "normale" Eltern ihre Kinder in Privatschulen, weil sie dort bessere, individuellere Förerung erhoffen. Zumindest an den privaten Schulen, die ich kenne, sind diejenigen Eltern, die sich alles leisten können, in der Unterzahl. Eine "Wattewelt" sind diese Schulen jedenfalls nicht, ich habe bei einigen im Gegenteil das Gefühl dass zwar auf den Homepages und in den Prospekten schöne Sprüche stehen wie sehr das Kind im Vordergrund steht, tatsächlich aber eher mehr Disziplin, Ordnung und "Gehorsam" erwartet wird als in staatlichen Schulen.

Was wirklich die beste Wahl ist kann man nur schwer absehen. Denn in staatlichen Schulen sind natürlich auch Kinder aus sozial schwierigen Verhältnissen, welche man in Privatschulen wahrscheinlich seltener findet. Auch habe ich die Beobachtung gemacht, dass viele Eltern für ihre "schwierigen" Kinder offene Schulformen bevorzugen (also Waldorf-, Montessori- oder sonstige "freie" Schulen), weil sie hoffen, dass die Kinder dort weniger Schwierigkeiten haben als im staatlichen Schulsystem. Das heißt dann aber auch dass die sozial weiteren Kinder leicht "untergehen" können wenn die Lehrer hauptsächlich damit beschäftigt sind, die Rabauken irgendwie zu bändigen und nebenbei noch Wissen zu vermitteln.

Oft ist bei der Schulwahl dann auch ausschlaggebend, wo die meisten Freunde des Kindes hinkommen. Die Kinder vom Kindergarten meines Sohnes werden in alle Winde verstreut. Es gibt kaum 2, 3 Kinder, welche dann in dieselbe Schule gehen werden. Und da seine besten Freundinnen weiter im Kindergarten bleiben ist das für unsere Schulwahl kein Kriterium. Aber ich selbst war als Kind froh, viele Kindergartenfreunde in der 1. Volksschulklasse wieder zu treffen und habe mit beim Wechsel in die Hauptschule unter anderem deshalb sehr unwohl gefühlt, weil bis auf ein Mädchen alle meine Freunde aus der Volksschule in andere Schulen oder Klassen gekommen sind. Hätte ich die Möglichkeit, das bei der Schulwahl für mein Kind zu berücksichtigen, würde ich es jedenfalls tun.

Um auf die Frage wegen der Testung zurückzukommen: wenn ein IQ-Test von einer anderen Stelle verlangt wird dann sollte der nicht älter sein als ein halbes Jahr. Es bringt nichts, dem Test eines 3jährigen Kindes vorzulegen wenn z.B. mit 5 Jahren eingeschult werden soll.
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Meersalz
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Re: Grundschule mit Hochbegabtenförderung - Frage wegen Testung

Beitrag von Meersalz »

Unsere Grosse hat dieses Schuljahr an einer Grundschule mit Begabtenfoerderung angefangen. Obwohl sie erst im Feb. von der regionalen Begabtenstelle den offiziellen Test gemacht hatte und diese Schule sowie die Frueheinschuling empfohlen wurde, hat die Schule im Rahmen der Einschulungsuntersuchung und Testwochen nochmal ueber die Schulpsychologin getestet.

Wie bereits geschrieben wurde, macht ein Test erst kurz vor der Einschuling Sinn. Am besten direkt bei der Schule anfragen, ob ein externer Test akzeptiert wird. Kurz vorher unabhaengig testen lassen hat meist nur als
als Vorteil, dass Kind weiss, wie ein Test ablaeuft und ihr wisst, ob das Ergebnis dann auch wirklich ausreichen wird.
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elboku
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Re: Grundschule mit Hochbegabtenförderung - Frage wegen Testung

Beitrag von elboku »

Hallo Nadi,

ich hab jetzt lang überlegt, was ich mir für meine Tochter wünschen würd...
Und dann ist mir eingefallen, dass ich mich nie und nimmer entscheiden hätte können, als meine Tochter 2 war.

Mit 4,5 hat sich herauskristallisiert, dass eine vorzeitige Einschulung Sinn machen würde (scheiterte nur an den österreichischen Gesetzen, gsd gibt es ein Hintertürl bzw. Drehtürl ;) ), und es vom sozial emotionalen und kognitiven Stand auch möglich ist.

Mein Rat daher an dich: wart's ab.
Wenn für dich die Schule mit HB-Zweig möglich ist, dann frag nach, welchen IQ Test die Schule benötigt und von wann er sein soll. Vielleicht testen sie auch selbst (SchulpsychologIn)...
Sicherheitshalber kannst du deinen Sohn wahscheinlich auch auf die Warteliste für die bilinguale Schule setzen lassen.

Bei der HB Schule wäre mir wichtig, dass kein Erwartungsdruck vorliegt. Nur weil Kind hb ist, muss es kein Höchstleister sein. Ich würd mir auch ganz genau anschaun, wie konkret diese individuelle Förderung ausschauen soll. Auf einer Homepage kann man immer viel schreiben, aber die Umsetzung ist das wichtige...

Alles Gute!
Lisa
Karen
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Re: Grundschule mit Hochbegabtenförderung - Frage wegen Testung

Beitrag von Karen »

Hallo Nadi,
Ich finde es schön dass du schon jetzt dich informierst (ich habe noch nicht damit angefangen obwohl meine 1 Jahr älter ist) und Schule auswählst, aber ich habe Gefühl du machst dir viel zu viel Gedanken. Wegen bilinguale Schule: kannst du ihn nicht grad auf Warteliste setzen? Du muss dann der Platz nicht annehmen wenn ihr euch anderes entscheidet. In 1-2 Jahre hast du bessere Idee wo dein Sohn starken und schwächen hat und was die Bessere Lösung ist und dann kannst du auch die Schulen besichtigen ohne komisch angeschaut zu werden. Wegen Elitäre und Privatschulen: meine Meinung nach komische Eltern und Familien oder Familien deren Ansichten auf Kindererziehung, Welt und Politik anderes sind gibt es überall, und es ist die Frage von Glück ob man wem findet wer passt. Bei uns in Kita (die ich sehr schätze und die wirklich super ist), gibt es genau 2 Familien von 25 mit denen ich Bereit bin was Privat zu unternehmen. Was die andere über mein Kind und mich denken ist mir vollkommen egal, da unsere Interessen einfach komplett anderes sind. Aber ich habe auch gute Freunde die zum Beispiel überhaupt keine Verständnis für unsere Erziehung Stil haben und die spezielle Eigenschaften meiner Tochter auf unsere Erziehung zurück führen. Obwohl das Gegenteil ist der Fall bei uns: ich bin mir sicher dass unter autoritären Erziehung würde sie zerbrechen und wirklich sich zu Problemkind entwickeln. Wir sind trotzdem noch Freunde und lassen uns eher auf andere Themen konzentrieren. Was ich damit sagen will: auch wenn Eltern Elitär usw wirken bedeutet es noch nicht dass ihr sonnst gar nicht zusammen habt und eure Kinder keine Freunde sein können. Ich würde bei der Schulwahl wirklich nur auf das Konzentrieren wie gut die Schule differenzieren kann und offen für "Extrawürste" ist (wenn es irgendwie möglich rauszufinden).
Bei uns in der Schweiz ist leider so dass Schule einzig nach Wohnort ausgewählt wird, und wir überhaupt kein Einfluss haben unsere Tochter in eine andere Schule zu schicken ausser Privatschulen. Und Einschulung passiert schon mit 4 in obligatorischen Kindergarten. Für Privatschulen braucht man 20000 euro (und mehr) im Jahr, also ich brauche sehr gute Gründe meine Tochter ins Privatschule zu schicken (da wir keine zusätzliche 20000 pro Jahr verdienen die wir einfach so ausgeben können) und der Weg wird sicher über ein stadliche schule/kindergarten führen. Ob es zu Problemen kommt werden wir es sehen und dann entsprechend reagieren.
Nadi
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Re: Grundschule mit Hochbegabtenförderung - Frage wegen Testung

Beitrag von Nadi »

@Bliss: ne, da hast du recht, entspricht nicht der Realität. Das meinte ich aber auch nicht, ok, ich hab nur bei der bilingualen geschrieben, dass ich da Angst vor Realitätsferne hab, aber natürlich hab ich die auch bei der mit der HOchbegabtenförderung, das ist klar. Die einzig gänzlich zufällige, normale Schule ist die zugeteilte. Das mit der Realitätsferne ist ja aber auch nur eine Angst die ich hab, und über die ich nachdenken möchte, das heißt ja nicht, dass das ein totales Ausschlusskriterium ist, eben nur eine Sorge, die ich für mich angucken und durchdenken muss. Wenn ich alles schon wüsste, und mir meiner Sache sicher wär, hätte ich hier nicht geschrieben, bzw wohl auch nicht verfrüht angefangen mir Gedanken zu machen.

@Rabaukenmama: Das mit dem jüngere Kinder werden in seine Gruppe nachrücken stimmt so nicht ganz. Bei unserer KiTa ist das Konzept so, dass die Kids in ihrem Gruppenverband zusammen bleiben. Es rückt immer die gesamte Gruppe inklusive Erzieher weiter. Neue Kinder nur im Rahmen der normalen Fluktuation durch Zuzug und Wegzug etc. Abgesehen vom letzten Jahr, da läufts etwas anders. Im letzten Jahr, wenn die Einschulung ist, werden alle schulreifen Kinder eingeschult, und die wenigen, die am Ende übrig bleiben, kommen in die nächst jüngere Gruppe und werden von deren Erzieher übernommen, während die Erzieher der in die Schule wechselnden Kinder nach unten in die Krippe zu den kleinsten rotieren, und im darauffolgenden Jahr werden wieder alle Schulreifen Kinder eingeschult, und die Reste von der nächst jüngeren Gruppe übernommen mitsamt Erzieherwechsel. Die meisten Kinder machen diesen Wechsel also gar nicht, oder maximal 1 mal mit. Würde meiner nun nicht früher eingeschult, würde er diesen Wechsel mehrfach mitmachen. Aber das heißt natürlich immer noch nix. Ich wollt auch damit nicht sagen, dass ich da fest von ausgeh, oder so. Das hängt vor allem von ihm ab, wie er das sieht, und wie er es sich wünscht, wenn es so weit ist.
Keine Ahnung ob das nun einigermaßen verständlich war^^
Wie gesagt heißt das aber auch nicht sooo viel, immerhin ist das Konzept oben abgesehen von Feiern, einigen Aktivitäten, Sport, Ausflügen, und für uns Eltern von Elternarbeit und Elternabenden etc her etc recht offen.
Wir müssen es so und so auf uns zu kommen lassen. Ich wollte jetzt auch nicht verfrüht die Pferde scheu machen, ich bin nur wirklich mehr oder weniger vom Glauben abgefallen, dass WENN man sein Kind nicht auf die zugeteilte Schule geben will, man sich eben bereits, abhängig von der Schule die man will, teilweise jetzt kümmern muss, und das auch keine Garantie bietet.

Wegen mit Freunden auf die selbe Schule: Zu unserer KiTa haben wir einen Weg mit den Öffentlichen und zu Fuß von ca 45min. Die Kids werden vmtl. alle auf unterschiedliche Schulen gehen, alles andere wäre Zufall. Die Kinder sind nur in der KiTa, weil die Eltern alle an der Uni arbeiten/studieren. Geografisch verbindet die nicht viel, daher werden die sich auch in alle Winde verstreuen.

Den Test würde ich sowieso nur so spät wie möglich machen. Der muss aber wohl bei der Anmeldung bereits vorliegen, und glaub die sind teils bis ein Jahr vorher. Aber das sind tatsächlich bis hier her nur alles Spekulationen meinerseits. Da hilft nix außer fragen. Aber das tu ich erst, wenn es so weit ist, auch ob die dort selbst testen, oder externe Tests annehmen.

@Meersalz: Danke für deine Erfahrung.

@elboku: Neee, um Gottes Willen, es geht überhaupt nicht darum, dass wir uns jetzt entscheiden wollen würden. Dafür ist es viel zu früh. Weder kenn ich mich bisher ausreichend in der Schullandschaft und mit den Möglichkeiten aus, noch weiß ich genau genug, was mein Sohn wollen würde, und wo seine Interessen und Stärken und Schwerpunkte liegen. Nur scheinbar muss man bei manchen Sachen, nur für den theoretischen Fall, dass das später für ihn interessant werden könnte, rechtzeitig den Fuß in die Tür bekommen. Daher hab ich mir nun schonmal Gedanken machen wollen, um für ihn, wenn es so weit ist, möglichst viele Optionen bereithalten, und das passenste auswählen zu können. Aber wer weiß, vielleicht haben wir die Wahl trotz frühzeitigem Nachdenken und kümmern sowieso nicht. Es scheint ja doch alles ein ziemliches Glücksspiel zu sein.^^
Und genau das was du sagst wegen hochbegabt vs. Höchstleister, ist das, was mir bei der Schule mit Hochbegabtenförderung Sorge bereitet, eben weil die Höchstleister in der Schule meistens ja keine Hochbegabten sind, sondern eher im Bereich 115-125 testen. Daher auch meine Angst, ob so eine Schule eben einen zu großen Druck, und eine Überforderung auch schon allein durch die Angebotsvielfalt, und eventuelle Konkurrenzkämpfe etc darstellt. Halt eben weil ein IQ im Bereich 130+ keine Garantie für eine glänzende Schulkarriere sein muss. Und wenn da, so wie das klingt, höchstleister mit Hochbegabten zusammengepackt werden (und auch alle mit Höchstleistererwartungen behandelt?), und der Rest der normalverteilten Schullandschaft ausgeschlossen wird, daher fragte ich mich eben auch bereits in meinem ersten Post, ob das nicht eventuell eine gefährliche Mischung und ein gefährliches Konzept ist...
Das sind halt auch so die Gründe, die mich dazu bewegen, mir so arg frühzeitig Gedanken zu machen, einfach um ihn jetzt entsprechend zu beobachten, und mich frühzeitig informiert zu haben und mir meine eigenen Gedanken gemacht und ausreichend hin und her gewälzt zu haben.

@Karen: Ja, vermutlich mache ich mir viel zu viele Gedanken, da könntest du sehr wohl Recht haben, bzw hast es vermutlich.^^
Um Gottes Willen, das sind ja krasse Schulen bei euch mit 20000 Schulgeld? o.O das kann sich ja echt kaum einer leisten...
Bei uns wäre der Elternbeitrag Einkommensabhängig und durchaus machbar, aber dann eben dennoch die Frage, ob das Sinn macht/nötig ist/gut ist, etc.

Ich weiß nun jedenfalls, in welchem zeitlichen Rahmen man sich dann wirklich konkret kümmern muss, und weiß in welche Richtungen ich mal schauen muss, was es für Möglichkeiten gibt. Ich denke das war mir nun einfach wichtig. Es wird sich dann schon alles finden. Und jetzt kann ich eh für die meisten Dinge noch nix machen. (außer ihn ggf auf Wartelisten setzen, und für mich die Möglichkeiten durchgehen).
Rabaukenmama
Dauergast
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Re: Grundschule mit Hochbegabtenförderung - Frage wegen Testung

Beitrag von Rabaukenmama »

Nadi hat geschrieben: Und genau das was du sagst wegen hochbegabt vs. Höchstleister, ist das, was mir bei der Schule mit Hochbegabtenförderung Sorge bereitet, eben weil die Höchstleister in der Schule meistens ja keine Hochbegabten sind, sondern eher im Bereich 115-125 testen. Daher auch meine Angst, ob so eine Schule eben einen zu großen Druck, und eine Überforderung auch schon allein durch die Angebotsvielfalt, und eventuelle Konkurrenzkämpfe etc darstellt. Halt eben weil ein IQ im Bereich 130+ keine Garantie für eine glänzende Schulkarriere sein muss. Und wenn da, so wie das klingt, höchstleister mit Hochbegabten zusammengepackt werden (und auch alle mit Höchstleistererwartungen behandelt?), und der Rest der normalverteilten Schullandschaft ausgeschlossen wird, daher fragte ich mich eben auch bereits in meinem ersten Post, ob das nicht eventuell eine gefährliche Mischung und ein gefährliches Konzept ist...
Die Anwort betraf zwar elbuko, aber wenn ich das so lese dann bin ich mir ziemlich sicher dass das so, wie es geschrieben steht, nicht stimmen kann. Meine Vermutung geht dahin dass die Kombi "1/3 HB-Kinder" und "2/3 leistungsstarke Kinder" so aussieht, dass "leistungsstark" dort einfach die Bezeichung für alle Kinder ist, die dort wegen der Wohnnähe hinkommen. Daher vermute ich dass einfach ein anderes Wort für "durchschnittlich begabt" verwendet wurde, weil es besser klingt ;) . Denn anderenfalls müsste die Schule wohl mindestens der Hälfte der Kinder in Wohnnähe sagen "Sorry, aber ihr seid weder HB noch "Hochleister", sucht euch eine andere Schule." Und das ist ziemlich sicher nicht der Fall.

Und die Sorge wegen Überforderung ist garantiert zu früh. Durch die Angebotsvielfalt allein ist ein Kind jedenfalls nicht überfordert, die Auswahl der Kurse und Interessensgruppen ist ja immer am Anfang des Schuljahres und bei Schuleinsteigern (egal ob regulär oder vorzeitig eingeschult) entscheiden das ja (in Absprache mit dem Kind) ohnehin die Eltern, welche Angebote genutzt werden und welche nicht. Da wird nie so heiß gegessen wie gekocht. Sicher preist jede Schule das eigene Angebot an zusätzlichen Möglichkeiten und Kursen, aber die Entscheidung, wie viel Zeit und Geld man für was aufbringen will, bleibt doch bei den Eltern. Und es ist auch möglich ein Kind unter dem Jahr aus einem Kurs rauszunehmen wenn man merkt dass es sich da zu viel zugemutet hat.

Die von Dir angesprochenen "eventuellen Konkurrenzkämpfe" kannst du unabhängig von der Schulform nicht verhindern, bisher habe ich aber die Erfahrung gemacht dass das meistens erst beginnt, wenn es darum geht, in welche weiterführende Schule die Kinder kommen (also 3./4. Klasse) und diese Konkurrenzkämpfe dann von den Eltern initiert werden (und längst nicht alle Kinder mitmachen). Das ist aber durch die Schulwahl nicht zu verhindern.

Generell kommt mir vor dass auf die richtige SCHULE sehr viel Wert gelegt wird, dabei steht und fällt meiner Beobachtung nach alles mit den Lehrern. Es geht nicht darum wie viele Kurse die Schule bietet und wie viele Kinder HB oder "Hochleister" sind sondern vielmehr darum, wie gut die Lehrer innerhalb des Klassenverbandes (wo die Kinder ja die allermeiste Zeit verbringen) differenzieren und vermitteln können. Und da kann in ein- und derselben Schule ein gewaltiger Unterschied zwischen den einzelnen Lehrern bestehen. Wenn daher die Möglichkeit besteht, sich die Lehrer vorher anzusehen, mit ihnen zu reden und Klassenwünsche (in die 1A, 1B oder 1C) zu äußern, dann sollte man das mMn nutzen.
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
elboku
Dauergast
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Re: Grundschule mit Hochbegabtenförderung - Frage wegen Testung

Beitrag von elboku »

Nadi hat geschrieben: @elboku: Neee, um Gottes Willen, es geht überhaupt nicht darum, dass wir uns jetzt entscheiden wollen würden. Dafür ist es viel zu früh. Weder kenn ich mich bisher ausreichend in der Schullandschaft und mit den Möglichkeiten aus, noch weiß ich genau genug, was mein Sohn wollen würde, und wo seine Interessen und Stärken und Schwerpunkte liegen. Nur scheinbar muss man bei manchen Sachen, nur für den theoretischen Fall, dass das später für ihn interessant werden könnte, rechtzeitig den Fuß in die Tür bekommen. Daher hab ich mir nun schonmal Gedanken machen wollen, um für ihn, wenn es so weit ist, möglichst viele Optionen bereithalten, und das passenste auswählen zu können. Aber wer weiß, vielleicht haben wir die Wahl trotz frühzeitigem Nachdenken und kümmern sowieso nicht. Es scheint ja doch alles ein ziemliches Glücksspiel zu sein.^^
Und genau das was du sagst wegen hochbegabt vs. Höchstleister, ist das, was mir bei der Schule mit Hochbegabtenförderung Sorge bereitet, eben weil die Höchstleister in der Schule meistens ja keine Hochbegabten sind, sondern eher im Bereich 115-125 testen. Daher auch meine Angst, ob so eine Schule eben einen zu großen Druck, und eine Überforderung auch schon allein durch die Angebotsvielfalt, und eventuelle Konkurrenzkämpfe etc darstellt. Halt eben weil ein IQ im Bereich 130+ keine Garantie für eine glänzende Schulkarriere sein muss. Und wenn da, so wie das klingt, höchstleister mit Hochbegabten zusammengepackt werden (und auch alle mit Höchstleistererwartungen behandelt?), und der Rest der normalverteilten Schullandschaft ausgeschlossen wird, daher fragte ich mich eben auch bereits in meinem ersten Post, ob das nicht eventuell eine gefährliche Mischung und ein gefährliches Konzept ist...
Das sind halt auch so die Gründe, die mich dazu bewegen, mir so arg frühzeitig Gedanken zu machen, einfach um ihn jetzt entsprechend zu beobachten, und mich frühzeitig informiert zu haben und mir meine eigenen Gedanken gemacht und ausreichend hin und her gewälzt zu haben.
Ich glaub, dass auch hochbegabte Menschen gerne etwas leisten und in einer guten Schule auch Erfolg haben. Man liest halt mehr von den Problemen, denn wenn alles glatt geht, sieht man selten eine Veranlassung es in einem Forum zu posten.

Je länger ich darüber nachdenke, desto komischer erscheint es mir, Kinder ab 6 Jahren schon in HB, Höchstleister und Durchschnitt einzuteilen. Das ist nur ein Merkmal des Menschen.
In Tochters Klasse sitzt ein Bub, der ist getestet hb und Mathe ist sein Schwerpunkt. Meine Tochter, vermutlich hb, da nicht mit IQ Test getestet, beherrscht zwar den ZR 100, aber ihre Leidenschaft sind Sprachen, lesen und schreiben.
Selbst wenn beide Kinder nun vielleicht den selben IQ haben, so sind ihre Interessen komplett verschieden. Die Kinder haben Glück, da sie eine Lehrerin haben, die für jedes Kind einen eigenen Lernstoff zusammenstellt.

Somit wäre das mein 1. Kriterium bei einer Schulwahl - wie geht der Lehrer/die Lehrerin mit der Individualität um? Außerdem ist es mir wichtig, dass Tochter sieht, dass Menschen unterschiedlich sind, und dass man sich ruhig gegenseitig helfen kann. Und in der Gesellschaft werden die Kinder auf ganz viele unterschiedliche Charaktere stossen und nicht alle werden eine super schnelle Auffassungsgabe haben.

LG, Lisa
Meersalz
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Re: Grundschule mit Hochbegabtenförderung - Frage wegen Testung

Beitrag von Meersalz »

elboku hat geschrieben: Ich glaub, dass auch hochbegabte Menschen gerne etwas leisten und in einer guten Schule auch Erfolg haben...
Das kann ich nur bestätigen und führt mich direkt zum nächsten Punkt:
Um gute Noten in der Schule zu haben, muss man auch Interesse an und für die Schule haben. Und dieses Interesse hat ein Kind eben nur, wenn es wenigsten hin und wieder etwas machen/lernen/probieren darf, was ihm dann eben auch Spass macht. Es geht hier auch garnicht darum, andauernd in der Schule bespasst zu werden, im Gegenteil, es gibt genug Themen, wo Kind einfach durch muss, wenn dann aber hin und wieder auf die individuellen Interessen eingegangen wird, dann kann das ganze in der Summe eben doch Spass machen und Kind gibt sich Mühe bzw. zeigt was es kann (das reicht i.d.R. für sehr hohe schulische Leistungen wenn man ein HB Kind nimmt). Ich habe übrigens auch irgendwo mal gelesen, dass die besten schulischen Leistungen in einem Breich von IQ 120+/- erbracht werden, gehe aber ganz stark davon aus, dass sich dies um Leistungen im Standardprogramm ohne Individualität handelt, d.h. wenn alle das gleiche machen müssen, dann haben eben die Kinder in obigem Breich Vorteile, da ihnen das ganze nicht total zu langweilig ist, sie aber eben alles noch rel. einfach lösen können.
elboku hat geschrieben: Somit wäre das mein 1. Kriterium bei einer Schulwahl - wie geht der Lehrer/die Lehrerin mit der Individualität um?
Unserer Große geht derzeit sehr gerne in die Schule. Als dann aber ihre Lehrerin 1 Woche wegen Krankheit nicht da war, war die Motivation plötzlich sehr überschaubar, da die Vertretung aus Unkentniss/Zeitmagel/Erfahrungsmangel (oder wegen irgendwas anderem) das Individualprogramm nicht anbieten konnte. Als dann ihre Lehrerin zurück war, war auch der Spass an der Schule zurück...
Egal was auf der Schule draufsteht, alles, aber auch wirklich alles steht und fällt mit der jeweiligen Lehrkraft :schwitz: . Wenn man bei einer Schule die Lehrer vorher kennenlernen kann und auch über die Klasse letztendlich mitentscheiden kann, dann ist dies meiner Meinung nach bereits eine Schule, die sich sichtlich Mühe in Bezug auf individualförderung gibt und in meinen Auswahlkriterien nach Vorne rutschen würde.
elboku hat geschrieben: Je länger ich darüber nachdenke, desto komischer erscheint es mir, Kinder ab 6 Jahren schon in HB, Höchstleister und Durchschnitt einzuteilen. Das ist nur ein Merkmal des Menschen.
Auch hier hast Du meiner Meinung nach recht. Leider ist es aber oft so, dass man einen entsprechenden (schriftlichen) Nachweis (=Test) braucht, damit ein entsprechend begabtes Kind überhaupt die Möglichkeit erhält, zeigen zu dürfen was es kann und nicht einfach in der Menge untergeht. Der Idealfall wäre natürlich, dass jedes Kind ab der 1. Klasse die Individualförderung bekommt, die es braucht, ohne Test, ohne Komplikationen, inkl. Früheinschulung, Sonderförderung, egal ob Hochbegabt, Minderbegabt, Normalbegabt etc....

LG :fahne:
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alibaba

Re: Grundschule mit Hochbegabtenförderung - Frage wegen Testung

Beitrag von alibaba »

Moin,

ich kenne das grundsätzlich nur so, das alle Schulen ihre eigenen Tests machen. Einschränkend gilt das für weiterführende Schulen, hier reicht auch ein Test der nicht älter ist als ein Jahr. Aber eigentlich testet man selbst. So kenne ich das.

Willst du das aber genau wissen, dann wirst du die Schulen anfragen müssen, ganz individuell für eure Schule.

Einen Rat kann ich euch aktuell nicht geben. Dennoch erscheint mir alles viel zu früh. Meine Kinder wollten mit den Kindern aus dem Kiga in eine Schule gehen - so ist es dann auch gekommen. Ich denke man unterschätzt das selber zur Schule laufen können und das mit Freunden. Es ist eine wichtige soziale prägende Komponente.

Ich würde es daher, zum gegebenen Zeitpunkt, von den Umständen abhängig machen. Vielleicht ist das Kind ja so extrem hochbegabt das die soziale Komponente eher untergeordnet zur kognitiven Förderung steht.
Wobei ich ein bisschen Grummeln habe, wenn es sich nicht um eine reine Begabtenklassse handelt, wie an den weiterführneden Schulen. Ein Lehrer ist auch nur ein Mensch und ein Kind mit einem Hilfebedürfnis beansprucht auch die Aufmerksamkeit des Lehreres und das dann vielleicht zu Ungunsten des Kindes was eigentlich keiner Hilfe bedarf und es sich dann nehmen soll. Also schwierig,schwierig, wenn man das konkrete System nicht kennt und auch nicht das Bedürfnis vom Kind. Dazu ist es ja noch viel zu jung.

Als Eltern sollte man sich überlegen was will ich. Will ich eine ortsnahe Schule, damit mein Kind hinlaufen kann, weil ich morgens zur Arbeit fahren muss, will ich eine englischsprachige Erziehung gleich von Anfang an, will ich eine Hochbegabtenklasse weil mein 2-jähriger hochbegabt ist, will ich die Entscheidung dem Kind überlassen, oder will ich sie selber treffen...erst einmal muss man ja als Eltern überzeugt sein, eine Richtung haben. Dann sind schon viele Fragen gelöst und der Weg etwas offener.

Ich kann Dir nur sagen, meine wollten dahin wo ihre Kigafreunde hingingen. :mrgreen:

VG
basket
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Re: Grundschule mit Hochbegabtenförderung - Frage wegen Testung

Beitrag von basket »

Ich habe bisher nur mitgelesen!
Ich finde deine Zusammenfassung sehr gut Alibaba!
Es kommt immer auf die Harmonie zwischen Kind und Lehrer an. Ich kann mein Kind an der nach außen tollsten Schule anmelden und hierfür mitunter noch sehr viel Geld bezahlen! Wenn das Kind mit den Lehrern nicht klar kommt, scheitet das tollste Konzept!

Ich habe mit so früh noch keine Gedanken um die Schule gemacht, denn es war immer klar, dass mein Kind die Schule im Schulbezirk geht, da es als alternative private Schulen nur die Waldorfschule oder eine Montesorischule gegeben hätte. Beide sind mindestens 45 Minuten entfernt. Das hätte ich für mein Kind nicht gewollt. Außerdem wären beide Schulen für meinen Großen nicht geeignet.

Mein Sohn war immer weit in der Entwicklung, auch schon mit 2 Jahren.

Nun melden wir ihn an einem Ganztagsgymnasium in der Nachbarstadt an (Fahrzeit ca 15 Minuten). Es hat uns allen gut gefallen und er hat dort viele Möglichkeiten sich weiterhin zu entwickeln.

Lg Basket
Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit! (Sören Aabye Kierkegaard)
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