Lagebericht 2 Wochen Freie Schule

Probleme und Lösungen für den Schulalltag
Momo
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Re: Lagebericht 2 Wochen Freie Schule

Beitrag von Momo »

Und noch mal zum Thema Gemeinschaft. Nach zwei Wochen in der Freien Schule ist meine Tochter erstaunlich schnell als "Neue" und "Kleine" in der Kindergemeinschaft aufgenommen und voll akzeptiert worden. Sie hatte gerade Geburtstag und hat ganz spontan viele zum Teil deutlich ältere Kinder ihrer neuen Schule eingeladen. Und es sind alle Kinder gekommen, sie hatten super viel Spaß und auch die "alten" Freunde meiner Tochter haben sich mit den neuen Kindern gut verstanden. Diese Kinder sind einfach offen, lebendig, neugierig und fröhlich und die Großen kümmern sich ganz selbstverständlich um die Kleinen, nehmen diese ernst und akzeptieren sie als gleichwertige Spielpartner. Ich finde, das ist ein ganz großes Glück, aber wahrscheinlich auch ganz natürlich, wenn man die Kinder, egal welchen Alters, einfach zusammen spielen lässt.

Momo
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Rabaukenmama
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Re: Lagebericht 2 Wochen Freie Schule

Beitrag von Rabaukenmama »

Momo hat geschrieben: Und jedes gesunde Kind möchte zur Gemeinschaft dazugehören, möchte akzeptiert und gemocht werden.
Da muss ich klar widersprechen. Das fängt schon mit der Aussage "jedes GESUNDE Kind" an. In wie weit kann ein Kind aus einer dysfunktionalen Familie "gesund" sein? Zur Gesundheit gehören Körper, Geist und Seele. Jahrelang beobachtete, kranke Muster werden von Kindern übernommen. Wer das nicht kennt glaubt nicht, wie kranke Muster es gibt. Wie, glaubst du, verhält sich ein Kind dessen Stiefvater die Zigaretten in seiner Handfläche ausdrückt, in der Schule :twisted: ?

Es ist was dran das jedes Kind dazugehören, akzeptiert und gemocht werden möchte, aber nicht unbedingt von "der Gemeinschaft". Ich wurde von 3 Buben gemobbt und auch körperlich angegriffen. Zwei haben mich festgehalten, der dritte ist mit dem Fahrrad auf meinen Füßen auf und ab gefahren. Oder sie haben mich mit dem Kopf voran in den Mistkübel gestoßen.

Einer der Buben war aus einem autoritären Elternhaus und hatte ziemlich Aggressionspotential. Der zweite war eigentlich ein schüchterner, zurückhaltender Kerl der froh war, im ersten einen "besten Freund" gefunden zu haben. Er tat alles, was der Freund von ihm wollte. Gemeinsam waren sie wegen ihres Sozialverhaltens von einer anderen Schule "geflogen" und in meiner Klasse gelandet. Dort hat sich der dritte dazu gesellt, ein kleinwüchsiger Bub mit verkrüppelter Hand, der auch mal zu den "Coolen" gehören wollte. Zu dritt haben sie sich "schwache" Opfer ausgesucht und gequält.

Diese Kinder wollten sehr wohl akzeptiert und gemocht werden, aber nicht von den Lehrern oder der "Gemeinschaft". Es hat ihnen gereicht, sich gegenseitig zu akzeptieren, von außen kam da keiner ran.

Und ganz ehrlich - mein eigenes Sozialverhalten war auch so auffällig, dass ich gar nicht hoffen brauchte von "der Gemeinschaft" akzeptiert zu werden. Ich habe auch versucht, mir in der Klasse Freunde zu finden. Ein Mädchen wurde eine gute Freundin, nur leider zog die dann mit ihren Mutter weg. Ein anderes Mädchen war eine Notlösung nach dem Motto "besser irgendeine Freundin als gar keine". Auch sie war sozial auffällig und es war wohl kein Zufall, dass sie Hauptopfer des Mobbing-Trios war bevor sie (aus diesem Grund) auch die Schule gewechselt hat, und ich das Hauptopfer wurde.

Und das waren alles keine "Härtefälle" - ich weiß heute dass es wesentlich schlimmeres gibt.
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sinus
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Re: Lagebericht 2 Wochen Freie Schule

Beitrag von sinus »

@Rabaukenmama zum Thema "ein fauler Apfel verdirbt den ganzen Brei"
Soweit ich weiß, werden in den freien Schulen gemeinsam Regeln vehandelt und von den Betroffenen direkt "geahndet", wenn sie nicht eingehalten wurden.
Kinder, denen weh getan wurde sollen z.B. gemeinsam mit dem Täter in der Gruppe über eine Wiedergutmachung verhandeln.

Ich könnte mir denken, dass eine Gemeinschaft, die so agiert, "schwierige" Kinder sehr viel besser in den Griff kriegt, als eine einzige Autoritätsperson.
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charlotte12
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Re: Lagebericht 2 Wochen Freie Schule

Beitrag von charlotte12 »

Meine Tochter schrieb schon vor der Einschulung viele Wörter einfach so richtig. Beigebracht hat es ihr keiner - ich schiebe es aufs Lesen. Ich denke, dass man das nicht verallgemeinern kann, ob man durch Lesen Rechtschreibung lernt. Ich konnte es, meine Tochter offenbar auch. Ich tippe mal darauf, dass es vom Lerntyp abhängt. Ich bin ein ganz stark visueller Lerntyp, ich muss Dinge lesen/sehen, um sie mir zu merken, weiß später auch genau, wo was stand. Ich hatte früher null Lerneffekt, wenn ich Vokabeln o.ä. auf Lernkärtchen abschrieb, sparte mir an der Uni auch öfters die Vorlesungen, weil es für mich viel effektiver war, zu dem Thema zu lesen.
Rabaukenmama
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Re: Lagebericht 2 Wochen Freie Schule

Beitrag von Rabaukenmama »

Ich kenne sowohl Viel-Leser mit ausgezeichneter als auch mit katastrophaler Rechtschreibung. Und ich kenne auch Leute, die (nach eigener Aussage) "gar nichts" lesen mit einwandfreier Rechtschreibung. Die Formel: "viel lesen -> gute Ausdrucksweise -> gute Rechtschreibung" kann ich jedenfalls nicht bestätigen.

Ein Onkel von mir hat mit 14 (unter vielen anderen Büchern) eine 400-seitige Wernher-von-Braun-Biografie für Erwachsene gelesen und in der Schule darüber ein Referat gehalten. Bei einer A4-Seite Aufsatz hatte er aber trotzdem 40 Rechtschreibfehler :mrgreen: .
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Momo
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Re: Lagebericht 2 Wochen Freie Schule

Beitrag von Momo »

Rabaukenmama hat geschrieben:
Da muss ich klar widersprechen. Das fängt schon mit der Aussage "jedes GESUNDE Kind" an. In wie weit kann ein Kind aus einer dysfunktionalen Familie "gesund" sein? Zur Gesundheit gehören Körper, Geist und Seele. Jahrelang beobachtete, kranke Muster werden von Kindern übernommen. Wer das nicht kennt glaubt nicht, wie kranke Muster es gibt. Wie, glaubst du, verhält sich ein Kind dessen Stiefvater die Zigaretten in seiner Handfläche ausdrückt, in der Schule :twisted: ?
Das stimmt, ich meinte mit "gesund" "seelisch gesund aufgewachsen" und dazu gehört natürlich eine gesunde Umgebung und ein gesundes Elternhaus. Und natürlich gibt es Kinder, die dieses Glück nicht haben, bei wertschätzenden Eltern groß zu werden. Doch das ist genau der Punkt, den ich meine. Diese Kinder können in einer Gemeinschaft, in der Kinder und Erwachsene wertschätzend miteinander umgehen, einen gesunden Umgang lernen. Sie haben dann zumindest die Möglichkeit, doch je nach Schweregrad ist es vielleicht auch nicht möglich und könnte natürlich auch den schulischen Rahmen sprengen.

Was mich interessieren würde, liebe Rabaukenmama, wann begann Dein beschriebenes Verhalten in der Schule? Weißt Du, wodurch es ausgelöst wurde? Soweit ich mich erinnere, hast Du Dich in der Grundschule wohl gefühlt und schwierig wurde es für Dich erst in der weiterführenden Schule, oder? Hättest Du Dein Verhalten anders entwickeln können, wenn Du in einer wertschätzenden Umgebung gelandet wärst? Oder war der Umgang zwischen Schülern und Lehrern wertschätzend? Weißt Du die Ursache Deines Verhaltens? Was hätte Dir geholfen?
Ich weiß, dies sind sehr persönliche Fragen und natürlich verstehe ich es total, wenn Du hier im Forum darauf nicht antworten möchtest. Doch es hilft auch, einiges zu verstehen und positiv für die neue Schülergeneration zu verändern.

Sinus hat geschrieben:
Soweit ich weiß, werden in den freien Schulen gemeinsam Regeln vehandelt und von den Betroffenen direkt "geahndet", wenn sie nicht eingehalten wurden.
Kinder, denen weh getan wurde sollen z.B. gemeinsam mit dem Täter in der Gruppe über eine Wiedergutmachung verhandeln.

Ich könnte mir denken, dass eine Gemeinschaft, die so agiert, "schwierige" Kinder sehr viel besser in den Griff kriegt, als eine einzige Autoritätsperson.
Genau das meine ich. Kinder lernen ganz authentisch im Dialog und in der Auseinandersetzung miteinander ein gutes Sozialverhalten. Kinder bekommen von anderen Kindern sofort ein sehr klares Feedback. Und diese Konflikte müssen nicht unterbrochen werden, weil die Pause zu Ende ist, sondern sie können wirklich durchlebt werden, bis eine Lösung gefunden wurde. Das kann auch mal einige Zeit in Anspruch nehmen. Kinder lernen sehr direkt und klar von anderen Kindern, Erwachsene sind wichtig für den Überblick und für eventuelle Vermittlung. Da wird sich von einem älteren Schüler schon mal ein vorwitziger Neuling klar zur Brust genommen, wenn er sich nicht fair verhält. Sehr klar und direkt und in kindlicher Sprache. Das wird verstanden. Und vor allem, ernst genommen und nicht wieder vergessen ;)

Und meiner Meinung nach sind diese Auseinandersetzungen genau die Schlüsselerlebnisse, die einem Kind im Leben ermöglichen, in einer Gemeinschaft gut zurecht zu kommen und zu lernen, im Team zu arbeiten, klar und fair den eigenen Standpunkt zu vertreten oder wirkliche Führungsqualitäten zu entwickeln.

Momo
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orangenminze
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Re: Lagebericht 2 Wochen Freie Schule

Beitrag von orangenminze »

Hallo,

also, bei mir hat sich die Rechtschreibung erst ab Gymnasium durch sehr konsequentes Übern verbessert. Und das obwohl ich schon in der ersten Klasse Kinderromane "verschlungen" habe. Die Ausdrucksweise und die Wortgewandtheit bei Aufsätzen und im Mündlichen haben sich vielleicht schon verbessert (allerdings hat es dazu geführt, dass mich die meisten Kinder in der Grundschule etwas seltsam fanden, da sie z.T. meine Sprache nicht verstanden haben.

Zu der Konfliktlösung, die die Kinder selbst betreiben hätte ich noch eine Frage. Ich musste aufhorchen bei dem Beispiel, dass ein älterer Schüler sich einen jüngeren Schhüler "vorknöpft"... hat irgendwie etwas von Polizistentum, oder? Wie muss ich mir das vorstellen? Vor allem finde ich die Rolle der Erwachsenen nicht klar genug: sind sie jetzt Lehrer oder keine? Ab wann übernehmen sie? Wie kann ich als Eltern sicher gehen, dass mein Kind nicht allein gelassen wird, sondern die "Begleitung" bekommt, die es braucht? Eigenverantwortung schön und gut, aber ich finde wichtig, dass klar ist, dass die Erwachsenen die Führung haben. Ist das so? Frage nur nach, weil ich auch schon erlebt habe, dass gerade Schüler von der freien Schule hier, einen extrem "coolen" Umgangston haben, der manchmal überhaupt nicht sozial ist, sondern auch in die Abwertung gehen kann, wenn jemand den Regeln, Statuten, Umgangsformen etc. nicht entspricht. Da hatte ich manchmal meine Zweifel, ob die Kinder ohne dieses coole Gehabe, die vielleicht "anders" sind, tatsächlich so gesehen, geschätzt und geachtet werden...? Wird das dem eigenen Anspruch "jeder darf individuell sein" wirklich gerecht? Denn es gibt ja auch unter den vermeintlich individuellen, hippen eine erstaunliche Gleichheit ;) .Und schaffen Kinder es tatsächlich eine Gruppendynamik zu entwickeln, in der nicht das Recht des Stärkeren, Cooleren und ja auch des Reicheren gilt? Ist für Kinder, die aus nicht so behüteten Verhältnissen stammen hier wirklich klar genug (anders als bei ihnen zu Hause), dass es Erwachsene gibt, die die Verantwortung übernehmen und auf sie aufpassen? Damit sie es eben nicht mit den erlernten Mitteln selbst in die Hand nehmen müssen?
Lg orangenminze
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Re: Lagebericht 2 Wochen Freie Schule

Beitrag von Momo »

Am Beispiel Lesen möchte ich nur verdeutlichen, dass bei allem gelernt wird, was wir tun. Und dadurch, dass wir beim Lesen Wörter sehen, lernen wir logischer Weise auch nebenbei etwas. Doch auch hier ist natürlich jeder Mensch unterschiedlich. Doch dass beim Lesen auch gelernt wird, darauf möchte ich hinaus. Das ist mir wichtig zu verdeutlichen und dass wir Eltern uns auch einfach mal entspannen und vertrauen sollten!

Zum Thema Begleitung der Erwachsenen in Konfliktsituationen- hier liegt natürlich die große Kunst der Lernbegleiter, aufmerksam im Hintergrund da zu sein und wenn nötig, sehr present zur Stelle zu sein. Das ist in jeder Hinsicht die Aufgabe der Lernbegleiter in dieser freien Schule. Und soweit ich es beobachten konnte, funktioniert es sehr gut. Die Kinder lernen einen guten sozialen Umgang, den lernen sie ganz natürlich. Auch hier zeigt sich, wenn wir den Kindern vertrauen, darf sich ihre Menschlichkeit entwickeln. Jedes Kind spührt, was richtig und was falsch ist und wenn ein älterer Junge einem Jüngeren kurz die Grenze klar macht, so passiert dies sehr natürlich, fast wie in einem Hunderudel (entschuldigt den Vergleich, doch dieses Bild kam mir als erfahrene Hundebesitzerin ganz automatisch). Ich konnte dies so auch noch selten beobachten, weil sich die Erwachsnen häufig viel zu schnell einmischen. Doch die Lernbegleiter sind natürlich dabei und würden vermitteln, wenn es nötig wird. Doch sie versuchen auch erstmal abzuwarten, da gerade durch diese eigenständige Konfliktlösung so viel gelernt wird. Ich wage zu behaupten, dass in Schulen mit festen Klassen und geregelten Pausen sehr viel mehr heimliches und fieses Mobbing stattfindet, was die Lehrer überhaupt nicht mitbekommen. Denn hier kennen sich die Schüler nicht so gut (da nicht altersübergreifend gearbeitet wird) und außerdem haben sie nie die Möglichkeit, Konflikte wirklich fair und in Begleitung von Erwachsenen auszutragen. Und zwar eine Begleitung, die nicht sofort urteilt oder straft! Dafür ist keine Zeit oder auch überhaupt nicht die Bereitschaft der Erwachsenen da.

Momo
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sinus
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Re: Lagebericht 2 Wochen Freie Schule

Beitrag von sinus »

orangenminze hat geschrieben: Frage nur nach, weil ich auch schon erlebt habe, dass gerade Schüler von der freien Schule hier, einen extrem "coolen" Umgangston haben, der manchmal überhaupt nicht sozial ist, sondern auch in die Abwertung gehen kann, wenn jemand den Regeln, Statuten, Umgangsformen etc. nicht entspricht.
Dazu kann ich nur beitragen, dass meine Tochter zwischen 4 und 6 in einem Malkurs ("Buchkinder") war, der sehr altersgemischt war. Die Kinder im Kurs waren zwischen 4 und 13. Erwachsene waren nur als Begleitung anwesend, die reagierten quasi nur auf Ansprache, leiteten da nichts groß an.
Mein Kind, was zu der Zeit in fremder Umgebung immer erstmal sehr zurückhaltend war - selbst in ihrer Kindergartengruppe immer im Hintergrund blieb, in der Schule hat es letztes Jahr auch mehrere Wochen gedauert, ehe sie laut Lehrerin "sich geöffnet" hat - blühte dort immer regelrecht auf und trat dort überraschend selbstbewusst auf.
Da der Kurs fast eine Stunde mit öffentlichenVerkehrsmitteln von uns entfernt war (darum geht das Kind leider inzwischen auch nicht mehr hin), blieb ich mitunter die ganze Zeit (der Kurs ging je zwei Stunden) mit dort und hatte Gelegenheit, bissle zu beobachten.
Ich war immer wieder positiv überrascht, wie sozial die Kinder dort untereinander waren und der Umgang miteinander war für mein Empfinden auffällig nett. "Cool" vielleicht ja, also im Sinne von selbstbewusst und "frei" - grad auch gegenüber den Erwachsenen. Aber eben sehr aufmerksam und sozial, ohne Vorbehalte bspw gegenüber so jungen Kindern. Sowas wie eine "Hierarchie" nach Alter z.B. kannten sie nicht. Sie traten auch nicht belehrend gegenüber den kleineren Kindern im Kurs auf, wenn sie was zeigten, sondern das wirkte alles ganz natürlich und nett. Man beflügelte sich gegenseitig.
Das fand ich damals so auffällig, dass ich es bei Gelegenheit mal gegenüber den Erwachsene, die den Kurs begleiteten, ansprach. (Also dass ich das Miteinander im Kurs so ungewöhnlich nett finde)
Ihre Antwort: Die meisten Kinder hier stammen aus der freien Schule nebenan. Wahrscheinlich bringen sie das von dort so mit.... :P
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(Herbstgedicht der 6jährigen)
Momo
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Re: Lagebericht 2 Wochen Freie Schule

Beitrag von Momo »

Sinus, das hast Du so wunderbar beschrieben und genau so erlebe ich es auch. Die neuen Freundinnen und Freunde meiner gerade sechsjährigen Tochter sind zwischen 8 und 9 Jahren alt, völlig liebevoll und selbstverständlich wird miteinander umgegangen. Auch die Jungs mit den Mädchen. Meine Tochter ist tatsächlich richtig verliebt in einen "großen" Jungen, der sogar zu ihrem Geburtstag gekommen ist. Und dass es eine Elfenparty war, hat ihn nicht im Geringsten gestört :lol:
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