schulstart mit fast 6 jähriger

Probleme und Lösungen für den Schulalltag
Ellie
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schulstart mit fast 6 jähriger

Beitrag von Ellie »

hallo zusammen, ich bin neu hier, meine tochter wird bald 6 und hat im september mit der 1. klasse angefangen.
sie ist sehr aufgeweckt, aber ob sie hochbegabt ist wissen wir nicht.
das töchterchen wollte in die schule daher die vorzeitige einschulung. jetzt tauchen aber probleme auf.
sie ist langsam, gelangweilt, mag nicht malen, diskutiert mit der lehrerin.
wir wollten mit der lehrerin sprechen, da schaltete sich gleich die direktorin mit ein. sie will sie in die vorschule zurück stufen. töchterchen will das aber definitiv nicht. wir beziehen sie immer mit ein, geht ja um sie. also sie sagt es ist ihr nicht zu schwer, sie will dort bleiben und sie will an sich arbeiten und das tempo erhöhn.
jetzt wäre nur die frage, wie kann ich mit ihr üben das sie beim anziehen schneller wird und beim hausaufgaben machen?
bzw das sie über diese hürde kommt die aufgaben anzufangen?

lg ellie
Bliss
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Re: schulstart mit fast 6 jähriger

Beitrag von Bliss »

Ist sie denn schon immer langsam gewesen, auch verglichen mit Altersgenossen?
Ellie
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Re: schulstart mit fast 6 jähriger

Beitrag von Ellie »

ja madame lässt sich gerne bedinen :) und sie hat eine leichte schwirigkeit die körperspannung zu halten und zusätzlich noch ne warnehmungsstörung. da ist sie mit den reizen bissel überfordert. aber sie will dort bleiben und auf keinen fall in die vorschule wechseln. sie sagt das ihr jetzt schon fad ist und in der vorschule lernt sie dann ja erst recht nix. jetzt sind 6 wochen um und beginnen wohl jetzt mit dem lesen.
Rabaukenmama
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Re: schulstart mit fast 6 jähriger

Beitrag von Rabaukenmama »

Das ist leider ein typisches Problem eines vorzeitig eingeschult Kindes, das nicht in allen (nicht nur kognitiven) Bereichen ein Überflieger ist. Wäre deine Tochter drei Monate älter und regulär eingeschult würde bei gleicher Langsamkeit und Mal-Verweigerung keiner an Rückstufung denken.

Mein Tipp wäre einen IQ-Test bei einem anerkannten Psychologen machen zu lassen. Es gab hier mal einen Beitrag von Charlotte mit dem Titel "Kind ist nicht schulfähig", da half dann der IQ-Wert wirklich bei der Durchsetzung (auf einmal ist das Kind doch schulfähig). Auch wenn dir selbst der IQ-Wert egal ist beeindruckt er doch manche Lehrer und Direktoren. Dabei reicht oft schon überdurchschnittlich (Bereich 110-130), es muß nicht immer HB (130+) sein.

Ach ja, für IQ-Tests kann man üben ;) , denn wer das Schema dieser Tests kennt ist im Vorteil. Das Ergebnis ist dann vielleicht nicht mehr ganz korrekt, aber es geht um deine Tochter und ihren Wunsch, weiter in die Schule zu gehen.

Lehrer und Direktoren stehen leider oft unter dem Druck der anderen Eltern. Immer noch ist der Großteil der Eltern gegen vorzeitige Einschulung (wegen "verlorener Kindheit", usw.). Dementsprechend werden Nachteile für die regulär eingeschulten Kinder befürchtet wenn ein vorzeitig eingeschultes Kind nicht überall mithalten kann oder will. Da kann z.B. schon ein IQ von 125 eine Argumentationshilfe sein. Und sollte der Wert doch im Normbereich liegen brauchst du das Ergebnis (sofern du den Test privat machst und selbst finanzierst) ja nicht vorzeigen.

Mein Sohn ist vermutlich HB und nicht getestet, für so was würde ich aber sofort einen Test machen lassen. Er wurde vor 6 Wochen regulär eingeschult weil er einfach sozial-emotional etwas "hinten" ist und auch langsam und verträumt, vor allem aber weil er selbst nicht früher in die Schule wollte. Er ist immer noch langsam und verträumt, aber da er 6 1/2 ist bleibt jetzt nichts anderes übrig, als damit umzugehen. Neulich meinte seine LehrerIn dass er den Stoff der ersten Klasse ohnehin von Anfang an beherrscht hat und "wir können das ganze sSchuljahr verwenden dass er endlich ankommt" 8-).

Alles Gute und lass q wissen, wie es weitergeht!
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Rabaukenmama
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Re: schulstart mit fast 6 jähriger

Beitrag von Rabaukenmama »

Nachtrag zu gern-bedieben lassen: das würde meinem Sohn auch gefallen. Nur hat er bei mir Pech :P . Er kann sich selbst anziehen, also tut er es auch! Wenn er bei der Oma ist zieht die ihn an weil sie nicht die Nerven hat, zuzusehen. Abgesehen davon kann mein Sohn bei so Dingen wie anziehen sehr flott sein wenn es um was geht, was ihm Spaß macht. Zu Silvester habe ich mal gemeint ich hätte Knallerbsen und wenn er sich schnell anzieht könnten wir die gemeinsam knallen lassen. Siehe da, mein damals knapp 5jähriger Sohn hatte in einer Minute komplette Winterkleidung an - mit Schuhe und Haube :mrgreen: . Seit damals "helfe" ich nur mehr im echten Notfall beim anziehen (z.B. wenn ein Tippverschluss nicht funktioniert obwohl mein Sohn es ernsthaft probiert hat).
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Bliss
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Re: schulstart mit fast 6 jähriger

Beitrag von Bliss »

Rabaukenmama hat geschrieben:Das ist leider ein typisches Problem eines vorzeitig eingeschult Kindes, das nicht in allen (nicht nur kognitiven) Bereichen ein Überflieger ist. Wäre deine Tochter drei Monate älter und regulär eingeschult würde bei gleicher Langsamkeit und Mal-Verweigerung keiner an Rückstufung denken.
Also das kann ich nicht bestätigen. Bei meiner Nummer 3 wurden 2 regulär eingeschulte Kinder wieder ausgeschult, unter anderem wegen Langsamkeit.

Kognitive Probleme oder so Sachen wie Legasthenie hingegen sind im ersten Schuljahr eigentlich noch außen vor, in den ersten Monaten geht es eigentlich nur um Dinge, wie Sozialverhalten, Selbständigkeit, Feinmotorik und eben auch die Arbeitsgeschwindigkeit


Mein Tipp wäre einen IQ-Test bei einem anerkannten Psychologen machen zu lassen. Es gab hier mal einen Beitrag von Charlotte mit dem Titel "Kind ist nicht schulfähig", da half dann der IQ-Wert wirklich bei der Durchsetzung (auf einmal ist das Kind doch schulfähig). Auch wenn dir selbst der IQ-Wert egal ist beeindruckt er doch manche Lehrer und Direktoren. Dabei reicht oft schon überdurchschnittlich (Bereich 110-130), es muß nicht immer HB (130+) sein.

Ach ja, für IQ-Tests kann man üben ;) , denn wer das Schema dieser Tests kennt ist im Vorteil. Das Ergebnis ist dann vielleicht nicht mehr ganz korrekt, aber es geht um deine Tochter und ihren Wunsch, weiter in die Schule zu gehen.

Lehrer und Direktoren stehen leider oft unter dem Druck der anderen Eltern. Immer noch ist der Großteil der Eltern gegen vorzeitige Einschulung (wegen "verlorener Kindheit", usw.). Dementsprechend werden Nachteile für die regulär eingeschulten Kinder befürchtet wenn ein vorzeitig eingeschultes Kind nicht überall mithalten kann oder will. Da kann z.B. schon ein IQ von 125 eine Argumentationshilfe sein. Und sollte der Wert doch im Normbereich liegen brauchst du das Ergebnis (sofern du den Test privat machst und selbst finanzierst) ja nicht vorzeigen.
Mal abgesehen davon, dass ich bislang nur von Lehreren gehört habe, dich sich für nichtselbstveranlasste IQ Tests nicht die Bohne interessieren finde ich das Trainieren eines IQ Test einen sehr komischen Rat. Warum nicht das eigentliche Problem, nämlich die Langsamkeit direkt angehen? Denn Langsamkeit ist nun mal völlig unabhängig vom IQ in der Schule (zumindest in der Regelschule) sehr hinderlich.
mamma42
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Re: schulstart mit fast 6 jähriger

Beitrag von mamma42 »

Langsamkeit war bei meinem älteren Sohn Methode, um den Schulalltag zu überstehen und das einzige Anzeichen in der Schule, dass er total unterfordert war in der 1.Klasse. Langsam war er da überall-auch Anziehen,Material holen etc.
Was ist denn, wenn sie mal wirklich was herausforderndes machen soll?
Rabaukenmama
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Re: schulstart mit fast 6 jähriger

Beitrag von Rabaukenmama »

@Bliss: Wegen Langsamkeit kommt es darauf an ob das Mädchen einfach ein langsamer Typ ist (unabhängig vom Alter) und es wie mein Sohn durchaus schneller "könnte" oder ob sie entwicklungsmäßig in der Hinsicht noch hinterherhinkt. Aus der Aussage "Madame läßt sich gerne bedienen" hätte ich ersteres vermutet. Klar kann man das trainieren - z.B. mit einer Stoppuhr. Spielerisch gestaltet kann es durchaus Spaß machen. Aber ob es so schnell Wirkung zeigt und vor allem ob das Mädchen es dann auch in der Situation Schule umsetzen kann, ist eine andere Sache.

Ich kenne sehr wohl einige Fälle wo ein von den Eltern veranlasster IQ-Test genau SOLCHE Entscheidungen (Darf das Kind in die Schule gehen? Darf das Kind in der Schule bleiben?) maßgeblich beeinflusst hat.

"Trainieren" für einen IQ-Test kann man nur bis zu einem gewissen Grad. Es ist unmöglich mit einem Kind mit IQ 100 zu trainieren, beim Test einen Wert von 130 zu erreichen (es sei denn man kennt die Aufgaben und lernt die Ergebnisse auswendig - aber dazu würde ich niemlas jemanden raten!). Aber gerade bei einem verträumten Kind, welches sich gerne ablenken läßt, kann es hilfreich sein, ähnliche Aufgaben vorweg schon mal durchzumachen. Aufgaben, die es nicht kann, wird das Kind trotzdem nicht lösen können. Aber allein das Wissen "es geht AUCH um Zeit" kann hilfreich sein, nicht bei einer kniffeligen Aufgabe hängen zu bleiben bis die Zeit abgelaufen ist. Ob das Ergebnis dadurch wirklich verfälscht ist liegt im Auge des Betrachters.
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Ellie
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Re: schulstart mit fast 6 jähriger

Beitrag von Ellie »

meine tochter hat keine probleme mit dem anziehen. sie kann auch schob normale knöpfe zu machen. alles kein problem. allerdings spielt sie gerne dumm. dh. ich frage sie was auf dem schild für eine zahl steht zb. 16 sie sagt dann "mhhh mal überlegen, eine 1 und eine 6, mhhh das ist 35?" und grinst dann. oder sie sagt ohne hinzuschauen "weiß ich nicht" dann gehts aber auch anders, wir sind zb im schwimmbad. ich geb ihr den kästchenschlüssel zum halten. sie schaut drauf und sagt "mama wir haben kästchennummer 78" und ich denke dieses spiel macht sie auch in der schule.
wenn ihr ideen habt wie ich die schnelligkeit trainiere dann immer her damit :)
am dienstag haben mein mann und ich ein elterngespräch bei einem kinderpsychologen zwecks testung (wurde uns im kiga schon empfohlen mal zu machen).
Bliss
Dauergast
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Re: schulstart mit fast 6 jähriger

Beitrag von Bliss »

Rabaukenmama hat geschrieben: Ich kenne sehr wohl einige Fälle wo ein von den Eltern veranlasster IQ-Test genau SOLCHE Entscheidungen (Darf das Kind in die Schule gehen? Darf das Kind in der Schule bleiben?) maßgeblich beeinflusst hat.
Das Kind ist ja bereits in der Schule und von Schulseite wird die Langsamkeit und das Verhalten als Problem angesehen. An der kognitiven Reife wurde doch gar nicht gezweifelt von Seiten der Schule.

Also bei uns bräuchtest du da echt nicht mit einem selbst veranlasstem IQ-Test kommen, solange der Rest nicht passt wäre auch eine Hochbegabung egal. Gut, wenn das Kind erst seit Schulantritt langsam wäre, könnte man so besser mit Unterforderung argumentieren und die Schule vielleicht dazu bringen mehr zu differenzieren. Aber nachdem sie TE ja schon von Wahrnehmungsstörung schreibt würde ich vermuten, dass in die Richtung zu forschen sinnvoller ist, als einen IQ-Wert schwarz auf weiss zu haben.
"Trainieren" für einen IQ-Test kann man nur bis zu einem gewissen Grad. Es ist unmöglich mit einem Kind mit IQ 100 zu trainieren, beim Test einen Wert von 130 zu erreichen (es sei denn man kennt die Aufgaben und lernt die Ergebnisse auswendig - aber dazu würde ich niemlas jemanden raten!). Aber gerade bei einem verträumten Kind, welches sich gerne ablenken läßt, kann es hilfreich sein, ähnliche Aufgaben vorweg schon mal durchzumachen. Aufgaben, die es nicht kann, wird das Kind trotzdem nicht lösen können. Aber allein das Wissen "es geht AUCH um Zeit" kann hilfreich sein, nicht bei einer kniffeligen Aufgabe hängen zu bleiben bis die Zeit abgelaufen ist. Ob das Ergebnis dadurch wirklich verfälscht ist liegt im Auge des Betrachters.
Ich habe meinem Sohn auch erklärt, worum es geht und dass er nicht irritiert sein soll, wenn leichte Dinge gefragt werden uns so was eben. Aber den Aufgabentyp trainieren finde ich nun gar nicht sinnvoll (es sei denn es kommt wirklich nur auf einen hohen IQ-Wert an). Denn oft ergibt ja gerade die Diskrepanz zwischen einzelnen Werten Aufschluß, woher die Probleme herkommen. Warum sollte man sich die Chance nehmen, da näheres zu erfahren, wenn man schon den Test auf sich nimmt?
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