Hausaufgaben in der Grundschule

[Bliss]

Ok., wenn es um Wiederholung geht, dann müsste der Unterricht dem entsprechend gestaltet werden und nicht verlangt werden, dass Kinder auch noch ihre freie Zeit für langweilige Hausaufgaben "opfern". Mal Hand aufs Herz, welches Kind macht gerne Hausaufgaben???? Freiwillige vor, meldet Euch! Und erwiesener Maßen ist Lernen nur effektiv, wenn es mit Freude oder zumindest Motivation in Zusammenhang steht. Meiner Meinung nach sollten Hausaufgaben dringend abgeschafft werden!!

Momo[/quote]

Ich bin dagegen, denn das würde eine verlängerte Schulzeit bedeuten. Wir haben uns absichtlich für das System Halbtagsschule mit Hausaufgaben entschieden und nicht für das Modell Ganztagsschule ohne Hausaufgaben. Es passt einfach besser zu unserem Tagesrhythmus. Und ich denke tatsächlich, dass es auch mehr bringt, jedenfalls wenn man den Abend dafür nutzt, wo bei uns ein echtes Leistungshoch im Vergleich zum Nachmittag. Diese Wahlmöglichkeit möchte ich auch weiterhin haben.

[BiHa]

Kind macht seine Hausaufgaben auch im Hort. Wie schnell oder langsam er da ist, weiß ich nicht. Die Hausaufgaben werden betreut und abgezeichnet. Und ich schau mir dann am späten Nachmittag an, was so gemacht wurde.
Wenn ich sehe, dass noch Lücken sind, d.h. jetzt am Anfang die Zahlen falsch geschrieben werden, dann üben wir das zuhause.
Ich finde es wichtig, dass gerade jetzt am Anfang geschaut wird, was und vor allem wie etwas gemacht wird, denn wenn sich etwas jetzt falsch im Kopf festsetzt, wird er das so schnell nicht wieder los. Dann lieber zuhause geübt und dafür später mehr Freiraum.

[Momo]

Koschka hat geschrieben:

eine Lehrerin in der 1./2. Klasse hat für die eigentliche Wissensvermittlung 10 Minuten pro Schulstunde. Wenn es gut läuft 15. Der Rest geht für drum herum.

Ja, effektives Lernen, oder ?

Dann sehe ich es als Aufgabe der Lehrer, in das "drum herum" auch noch Wiederholungen einzubauen, wenn dies wirklich notwendig sein sollte.

Momo

[Rabaukenmama]

Ich bin dagegen, denn das würde eine verlängerte Schulzeit bedeuten. Wir haben uns absichtlich für das System Halbtagsschule mit Hausaufgaben entschieden und nicht für das Modell Ganztagsschule ohne Hausaufgaben. Es passt einfach besser zu unserem Tagesrhythmus.

Bei uns ist das ganz genauso. Ich weiß auch nie, was noch kommt. Wenn ich mal weniger Arbeitszeit haben sollte kann ich mir durchaus vorstellen meinen Sohn aus dem Hort rauszunehmen oder nur einzelne Tage dort betreuen zu lassen. Das fällt beim System Ganztagsschule weg.

Die meisten Kurse für Kinder (egal ob Sport, Musik oder Kreatives) finden am späteren Nachmittag bis zum frühen Abend statt. Das fällt für Kinder einer Ganztagsschule schon einiges an Angebot weg (und das schuleigene Angebot ist meistens beschränkt). Ganz abgesehen von anderen Aktivitäten, wie Museen, Ausstellungen, Zoobesuch usw. Sehr viele Einrichtungen schließen um 18h oder noch früher. Wenn das Kind bis 16h in der Schule ist zahlt sich so was danach gar nicht mehr aus. Und am Wochenende ist alles überlaufen. Warum nicht mal stressfrei mit dem Kind am Nachmittag was unternehmen, wenn man Zeit hat?

@Momo: wie ist die Kernlernzeit pro Stunde an der Schule deiner Tochter? Bei meinem Sohn wurde sie von den Lehrerinnen und der Direktorin mit ca. 5 Minuten pro 50minütiger Unterrichtseinheit angegeben. Wie machen die das an der Schule deiner Tochter mit Wiederholungen?

Wiederholungen sind so eine Sache. Ich glaube dass die meisten Kinder sie sehr wohl brauchen um gelerntes zu fixieren und verinnerlichen. Vor allem wenn weiterer Stoff auf dem Gelernten aufbauen soll betrachte ich das für wichtig.

[inessa73]

Ich habe einen Großen, der in die 4.Klasse geht und Zwillinge in der 1.

Alle Kinder machen ihre Hausaufgaben im Hort, daher habe ich keinen Überblick, wie es zeitlich so läuft. Lt. Lehrerin soll die Hausaufgabenzeit in der 4.Klasse 45 Minuten nicht überschreiten und in der 1.Klasse sind 20-30 Minuten veranschlagt.

Unserer 1.Klässler haben immer nur eine Hausaufgabe auf, also entweder Deutsch oder Mathe und das auch in einem sehr überschaubaren Rahmen. Bisher gab es auch übers Wochenende etwas Kleines auf, wie das ABC-Heft weiterführen. Dort gibt es zu jedem Buchstaben eine Seite und es müssen jeweils 3 Groß- und Kleinbuchstaben aus einer Zeitung ausgeschnitten werden und dazu Tiere, die den Buchstaben enthalten. Die Tiere müssen noch farblich umrandet werden, je nachdem ob der Buchstabe am Anfang, Ende oder in der Mitte ist.

Lesen üben ist auch vorausgesetzt, das machen wir dann immer abends, ganz gemütlich im Bett.

Jeden Mittwoch hausaufgabenfreier Tag, weil an diesem Tag der Hort immer etwas im Klassenverbund macht (Spielplatz, Sport, Geburtstagsfeiern, Spielzeugtag etc.).

Beim Großen gibt es schon etwas mehr Hausaufgaben, also auch mehrere Fächer, aber auch das scheint sich in Grenzen zu halten. Bisher hat sich der Große jedenfalls nie beschwert und war schon immer recht zeitig fertig.

[Rabaukenmama]

Koschka hat geschrieben:

eine Lehrerin in der 1./2. Klasse hat für die eigentliche Wissensvermittlung 10 Minuten pro Schulstunde. Wenn es gut läuft 15. Der Rest geht für drum herum.

Ja, effektives Lernen, oder ?

Dann sehe ich es als Aufgabe der Lehrer, in das "drum herum" auch noch Wiederholungen einzubauen, wenn dies wirklich notwendig sein sollte.

Momo

Diese Antwort von Dir finde ich gerade wenn ich Deine anderen Beiträge ansehe sehr widersprüchlich. Das drum herum ist eingehen auf einzelne Wünsche und Bedürfnisse, vermitteln bei Meinungsverschiedenheiten, für Ruhe sorgen, usw. Also durchaus wichtige Dinge, vor allem dann, wenn es einem nicht nur um reine Wissensvermittlung sondern auch um soziale Komponenten und den Wohlfühl-Faktor geht!

Wie soll das eine Lehrperson machen und so ganz nebenbei den Lernstoff vermitteln und zusätzlich noch Wiederholungen einbauen? Und das alles in maximal 4 Stunden Unterrichtszeit? Ein Lehrer ist auch keine eierlegende Wollmilchsau.

[Schnegge]

Unser Sohn ist seit September in der 1. Klasse!
Die Hausaufgabenzeit kann man pauschal nicht sagen.
Je nach dem wie gut er mitkommt ist er in ner viertel Stunde fertig ... wenn es um Lesen und Schreiben geht
dauert das meist etwas länger! Unter der Woche macht er seine schriftlichen Hausaufgabe in der Mittagsbetreuung, was ich richtig gut finde, da
es viel Konfliktpotential aus der Situation nimmt. Wir gucken dann aber zu Hause noch mal drüber. Lesen tun wir jeden Abend vor der gute Nacht Geschichte.
Am Freitag macht er die Hausaufgaben zu Hause!

Hausaufgaben an sich finde ich gut! Zum einen wird das Gelernte noch mal abgerufen ... und zum anderen haben wir ( also die Eltern)
dann auch so ein bisschen einen Überblick was gerade an Stoff durch genommen wird!
Wenn ich meinen Sohn die komplette Freiheit geben würde frei zu lernen was ihn interessiert würde er Zahlen , Mengen und Buchstaben komplett von der Liste streichen!

Grüße Katrin

[Momo]

Koschka hat geschrieben:
eine Lehrerin in der 1./2. Klasse hat für die eigentliche Wissensvermittlung 10 Minuten pro Schulstunde. Wenn es gut läuft 15. Der Rest geht für drum herum.


Momo hat geantwortet:
Ja, effektives Lernen, oder ?

Dann sehe ich es als Aufgabe der Lehrer, in das "drum herum" auch noch Wiederholungen einzubauen, wenn dies wirklich notwendig sein sollte.

Momo


Rabaukenmama hat geschrieben:
Diese Antwort von Dir finde ich gerade wenn ich Deine anderen Beiträge ansehe sehr widersprüchlich. Das drum herum ist eingehen auf einzelne Wünsche und Bedürfnisse, vermitteln bei Meinungsverschiedenheiten, für Ruhe sorgen, usw. Also durchaus wichtige Dinge, vor allem dann, wenn es einem nicht nur um reine Wissensvermittlung sondern auch um soziale Komponenten und den Wohlfühl-Faktor geht!

Wie soll das eine Lehrperson machen und so ganz nebenbei den Lernstoff vermitteln und zusätzlich noch Wiederholungen einbauen? Und das alles in maximal 4 Stunden Unterrichtszeit? Ein Lehrer ist auch keine eierlegende Wollmilchsau.

Vor dem Hintergrund, dass ich klassischen "Unterricht" kritisiere, weil ich still sitzen, leise sein, lernen nach Stundenplan und strengen Vorgaben sehr ineffektiv finde , ist es vor allem erstaunlich, dass dieser ganze Rahmen letztendlich nur einen kleinen Teil effektive Lernzeit bedeutet und trotzdem für gut befunden wird Man kann natürlich sagen, dass die LehrerIn sich in der der anderen Zeit um den Wohlfühlfaktor kümmert. Doch meiner Erfahrung nach geht es vor allem darum, die Kinder irgendwie dazu zu bringen, ruhig zu bleiben, zu ermahnen und irgendwie allen gerecht zu werden. Deshalb finde ich ja den klassischen Unterricht höchst ineffektiv, sowohl bezogen auf die eigentliche "Lernzeit" als auch darauf, dass die Kinder selbst in dieser Zeit nicht das lernen, was sie gerade selbst interessiert und in ihrem Tempo- was auch nicht gerade die Nachhaltigkeit des Lernens fördert.

Momo

[Momo]

Rabaukenmama hat geschrieben:

@Momo: wie ist die Kernlernzeit pro Stunde an der Schule deiner Tochter? Bei meinem Sohn wurde sie von den Lehrerinnen und der Direktorin mit ca. 5 Minuten pro 50minütiger Unterrichtseinheit angegeben. Wie machen die das an der Schule deiner Tochter mit Wiederholungen?

Die Kinder dieser Schule müssen nicht ruhig sein und still sitzen, sie dürfen sich mit dem beschäftigen, was sie interessiert, und zwar wann, wo und mit wem sie wollen. Da ich Spielen und den aktiven Austausch mit Menschen als Lernen definiere, lernen die Kinder in dieser Schule im Grunde die ganze Zeit. Es lässt sich nicht takten, nicht messen, nicht bewerten, was wir immer so gerne machen. Doch es wird gelernt und zwar ganz natürlich und mit Freude. Die Kinder dieser Schule verbringen ihre Zeit nicht damit, auf Inhalte zu warten. Sie lernen 100% beim Tun und sie tun die ganze Zeit etwas. Und Kinder wiederholen die Dinge, die sie interessieren, von sich aus so lange, bis sie sie verinnerlicht haben, das braucht ihnen keiner vorzuschreiben. Es ist einfach ein ganz natürliches Bedürfnis.

Momo

[Momo]

Meine Tochter interessiert sich jetzt, nach ein paar Wochen in der ersten Klasse, z.B. total für die Schreibschrift. Sie hat sooo einen Spaß es zu lernen, übt und übt und übt und freut sich riesig über ihre Fortschritte. Keiner hat ihr gesagt, dass sie dies nun lernen soll, keiner hat ihr Schwungübungen aufgegeben- sie macht es einfach von sich aus, nicht nur in der Schule, sondern auch zu Hause. Freiwillig.

Momo