Einstufungsprüfung

Probleme und Lösungen für den Schulalltag
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ahimsa
Beiträge: 4
Registriert: So 28. Apr 2013, 14:18

Einstufungsprüfung

Beitrag von ahimsa »

Ich hab eine kurze Frage. Vielleicht kennt sich jemand aus...
Wenn ich das Gefühl habe, meinem Kind würde es besser gehen, wenn er eine Klasse überspringt, kann ich ihn dann bevor ich das in der Schule anspreche, testen lassen, ob er mit dem Lernstoff mithalten kann? Eine Einstufungsprüfung? ich möchte keine Lawine lostreten, ohne vorher zu wissen, wie weit er wirklich ist. Er geht in die 2. Klasse VS, macht in Mathematik den Stoff der 3. Klasse (wobei er da auch meint, das sei "babyleicht"), ich kann nicht abschätzen, was in der 3.klasse an Rechtschreibung zb verlangt wäre oder Aufsätze schreiben. Lesen kann er seit Jahren flüssig, er schreibt auch recht flott in Schreibschrift, aber Rechtschreibung ist halt Lernsache (wobei er sich sowieso alles sofort merkt).
wir wohnen in Wien.
Ich würde mich an den Stadtschulrat wenden, aber vllt weiß ja jemand was.
lg, ahimsa
Rabaukenmama
Dauergast
Beiträge: 2953
Registriert: So 8. Dez 2013, 21:24

Re: Einstufungsprüfung

Beitrag von Rabaukenmama »

Ich würde mich zuallererst an die Lehrperson wenden, die können am ehesten einschätzen bei welchem Kind überspringen Sinn machte. Zweiter Ansprechpartner wäre die Direktion bzw. der Schulpsychpologe. Der Schulpsychologe kann einen IQ-Test machen und seine Einschätzung zum Klasse überspringen beisteuern.

Solltest Du da auf Ablehnung stoßen kannst du dich ans Begabungsförderungszentrum des Stadtschulrates wenden oder (auf eigene Kosten) bei einem (Kinder-)Psychologen einen IQ-Test machen lassen und dann mit dem Ergebnis noch mal in der Schule vorsprechen.

Was mir bei Deinem posting auffällt sind die Bedenken, dein Sohn könnte doch noch nicht "so weit" sein, den Sprung gut zu schaffen. Was macht Dir da konkret Sorgen? Dass du für den Klassensprung kämpfst und dann sind die Leistungen deines Kindes doch nicht so gut, wie erwartet? Dass Du Vorwürfe bekommst, von Lehrern oder anderen Eltern als "überehrgeizig" oder Eislauf-Mutter hingestellt wirst?

Das ist eine Sache über die Du Dir klar werden solltest bevor du was unternimmst. Ich habe hier die Erfahrung gemacht dass es zum springen (oder auch zum vorzeitigen einschulen) generell oft vorgefasste Meinungen gibt. Diese haben aber nichts mit dem Kind oder dessen konkreten Fähigkeiten zu tun,sondern schlichtweg mit Vorurteilen. Da ist als Eltern wichtig, zu wissen, was man (für das Kind) will und sich nicht gleich von ein paar unbedachten Aussagen verunsichern zu lassen.
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
ahimsa
Beiträge: 4
Registriert: So 28. Apr 2013, 14:18

Re: Einstufungsprüfung

Beitrag von ahimsa »

Es gibt dazu eine Vorgeschichte...
Wir haben bereits einen iq-test gemacht, bei dem er auch als hb abgeschnitten hat, das ist ja nicht das Problem. hoher iq heißt ja noch nicht, dass er alle Fähigkeiten besitzt um von der 2. in die 3. zu wechseln.
Das Verhältnis zum Lehrer und zur Direktorin ist eher angespannt. ich hab letztes Jahr angefragt, ob es sinn macht, dass er von der 1. in die 2. springt, weil er so unterfordert war, da bekam ich die Antwort, dass er sozial/emotional zu unreif dafür wäre. in meinen Augen entstand sein Verhalten aber durch diese Unterforderung. Man hat sich dann geeinigt, dass er eben dort wo er weiter ist, den Stoff der nächsten Klasse macht. Das hat auch grundsätzlich funktioniert. Aber es ist halt weiter so, dass er sich nicht wohl fühlt, er ständig mit dem Lehrer zusammenkracht. Für mich ist das nicht ganz verständlich, weil mein Kind bis zum Schuleintritt überall sehr beliebt war und von diversen Betreuungspersonen als sehr sozial und liebenswert wahrgenommen wurde. nur mit dem Lehrer klappts nicht. und gerade gestern war mein Kind wieder so verzweifelt, er will nicht mehr in diese klasse gehen und weg von dem Lehrer, weg von bestimmten Klassenkollegen. ich hab ihm erklärt, dass das nicht so einfach ist, und es eben menschen (und vor allem auch Lehrer) in seinem leben geben wird, die er nicht so gern mag und damit zurechtkommen muss, bzw lernen muss damit umzugehen. und dann hat ER angefangen, dass er doch eh den Stoff der 3. klasse macht, dass er doch auch in die 3. gehen könnte. und da bin ICH mir eben unsicher, vor allem bzgl schreiben.
elboku
Dauergast
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Registriert: Mi 8. Jan 2014, 18:40

Re: Einstufungsprüfung

Beitrag von elboku »

Hallo ahimsa,

schön von dir zu lesen, auch wenn der Grund nicht so toll ist...

Ich würd mich mal mit dem Begabtenförderungsinstitut http://www.oezbf.at/cms/index.php/wien-neu.html des Stadtschulrats in Verbindung setzen, denn diese können dich mal unvermindlich beraten, wenn du die Situation schilderst. Uns hat Frau Palmstorfer damals geholfen.
Vorteil ist, dass dann die Schule nicht gleich Wind davon bekommt, was beim Schulpsychologen schon der Fall ist.

Zum Thema überspringen:
Wenn die Schule damit einverstanden sein sollte und auch ein Lehrer da ist, dem das ein Anliegen ist, dann sollte es im Idealfall so ablaufen, dass dein Sohn 2 Wochen in die 3. Klasse reinschnuppern darf, sprich den regulären Unterricht mitmacht. Der neue Lehrer/Lehrerin muss hier das ganze gut begleiten, damit es nicht wieder zu sozialen Problemen kommt.
Nach diesen 2 Wochen darf dann der neue Lehrer/Lehrerin, dein Sohn und du eine Einschätzung abgeben, ob das Überspringen eine gute Idee ist.

Falls die Schule nicht kooperativ ist, lass dir auch eine Empfehlung vom bfz geben, welche Schule in eurer Umgebung vielleicht die bessere Wahl ist. Manchmal kann das bfz auch was einfädeln bzw. Kontakte herstellen...

Alles Gute!
Lisa
Bliss
Dauergast
Beiträge: 661
Registriert: Fr 21. Okt 2011, 23:43

Re: Einstufungsprüfung

Beitrag von Bliss »

ahimsa hat geschrieben: Wenn ich das Gefühl habe, meinem Kind würde es besser gehen, wenn er eine Klasse überspringt, kann ich ihn dann bevor ich das in der Schule anspreche, testen lassen, ob er mit dem Lernstoff mithalten kann? Eine Einstufungsprüfung? ich möchte keine Lawine lostreten, ohne vorher zu wissen, wie weit er wirklich ist.
Ich glaube das hat wenig Sinn. Denn eigentlich dürfte klar sein, dass er das könnte und Lücken auffüllen ist bei entsprechender Motivation auch kein Problem.
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