Die Basics lernen
Verfasst: Fr 3. Nov 2017, 11:01
Hallo ihr lieben,
meinen Sohn Ansgar habt ihr ja schon lange mitbekommen. Nun bin ich mal wieder an einem Punkt, wo ich der Meinung bin, dass es so nicht weiter geht.
Ansgar geht mittlerweile in die 2. Klasse, ist nach wie vor sehr aufgeweckt und lernbegierig. Lesen kann er wie ein 4. Klässler, Englisch ist auch sehr gut, vielleicht eine Klassenstufe höher, ein bißchen weniger, alle anderen Fächer die nichts mit Rechnen oder Schreiben zu tun haben ist er super weit, weil es ihn interessiert und er sehr schnell sich sehr viel merkt (Geschichte, Geographie, Biologie, alles was in der Schule so möglich ist, und das ist wirklich sehr viel gegenüber einer Regelschule). Aber das sagte die Lehrerin ja schon vor langer Zeit, dass wir uns über das fachliche lernen bei Ansgar nie sorgen machen müssen. Machen wir auch nicht. Jetzt kommt das große aber. Er schreibt und rechnet viel zu wenig in der Schule und kann es immer noch unterirdisch schlecht. Dabei ist nicht das Verständnis, sondern das Tempo gemeint, im Fachjargon die Automatisierung. Zu Hause verweigert er oft die Übung. Die Lehrer geben ihm nicht täglich eine gewisse Menge an Aufgaben als Pflicht, bevor er sich der sogenannten Kür widmen kann. Und vor allem, man soll ja die Kinder nicht unter Druck setzen, damit sie motiviert lernen. Was nützt es aber dem Ansgar, wenn er nie richtig schreiben und rechnen lernt? Darauf baut doch alles auf. Und wenn ich den Ansgar richtig einschätze, dann muss er sich wirklich nur in diesen Dingen (schnelles Addieren, Subtrahieren, Multiplizieren und Dividieren sowie flüssiges Schreiben) anstrengen, alles andere wird nach meiner Meinung voll automatisch funktionieren. Wieso schafft er es nicht, sich da einfach durch zu beißen? Prozentrechnen und Bruchrechnen sind ja nur noch Regeln die er schnell versteht (Bruchrechnen versteht er ja schon), Formeln wird er auch schnell erlernen und später das System der Gleichungen, wird kein Problem sein. Ansgar sagt, der Computer rechnet doch. Stimmt, aber wenn man nicht selbst weiß, was ungefähr herauskommen muss, kann man nicht überprüfen, ob man selbst z.B. falsche Eingaben gemacht hat. Und schreiben ist nun mal notwendig, um in allen Fächern weiter zu kommen und später auch in vielen Berufen die Arbeit zu machen, allerdings dann meist wirklich über die Tastatur. Alles im Kopf zu haben reicht nicht, man muss es auch aufschreiben können. Dabei könnte er jetzt schon tolle Geschichten (sehr kurze) schreiben (sagt auch die Lehrerin), später wird er aufgrund seiner Sprachlichen Fähigkeiten, sehr leicht Aufsätze schreiben können, Fragen in anderen Fächern schriftlich beantworten können, alles ohne Probleme. Aber wenn ihm die technik des Schreibens solche Probleme macht, dann wird das nie was?
Inzwischen glaube ich ja, dass doch Druck notwendig ist, damit er diese Basics lernt. Alles andere kann man wirklich einfach laufen lassen, notfalls ohne Hausaufgaben etc. Aber nicht schreiben und rechnen in der Grundschule.
Was würdet ihr denn machen? Aus meiner Sicht müsste die Lehrerin ihm täglich ein gewisses Pflichtpensum auferlegen. Hausaufgaben gibts nicht, er hat aber auch sehr lange Schule und muss eigentlich alles in dieser Zeit schaffen. Es kann passieren, dass Ansgar dann aber für nichts anderes mehr Zeit hat, weil er ja für 10 Rechenaufgaben den ganzen Vormittag verbraucht (und diese 10 sind bei weitem zu wenig) und für eine kleine Karteikarte schreiben den Rest der Arbeitszeit. Zu Hause braucht er übrigends für 45 Aufgaben (15 Plus Minus im 20er Bereich, 15 Plus Minus im 100er Bereich immer auch mit 10er Übergang, und 15 Malaufgaben) "nur" ca. 25 Minuten. Ich bestehe aber auch darauf und frage ihn immer wieder ob es klappt und erinnere ihn daran die Aufgaben zu machen. Und es wartet häufig die Belohnung in Form einer kleinen Süßigkeit auf ihn. Auch wenn gesagt wird, dass Belohnungen nicht gut sind wegen der Intrinsichen Motivation. Aber er hat ja keine Intrinsiche Motivation rechnen und schreiben zu lernen. Leider macht er diese Aufgaben einfach nur sehr selten.
Ich habe erhlich versucht, ihn in der Schule einfach laufen zu lassen, weil wir doch sehr merken, dass er glücklich und motiviert ist, und wirklich sehr sehr viel lernt, mehr als an jeder Regelschule. Aber Basics sind Basics, da kann ich einfach nicht wegschauen. Ich bin gerade dabei mit Übungen im Rechnen viel Druck aufzubauen. Beim Schreiben, scheint es ja so zu sein, dass er zwar nicht typische Aufgaben für die 2. Klasse macht, aber ständig kleine Karteikarten für ein Referat schreiben (abschreiben) muss und auch bei der Rechtschreibbox muss er doch für einen 2. Klässler viel schreiben. Da hilft nur noch die Lehrerin, die dahinter steht, dass er auch wirklich täglich ein gewisses Mass schreibt. Da mache ich nicht ganz so viel Druck. Ich werde ihm jetzt aber einen kleinen Zettel laminiert anfertigen, in dem er jederzeit sehen muß, auf welche Punkte er achten muss, wie z.B. die Wörter auseinander schreiben, das "ei" auch mit ei und nicht mit ai, dass am Ende fast immer das "er" steht und nicht das "a" wie Wasser und nicht Wassa, und dass am es "en" und nicht "n" heißt, wie z.B. lesen und nicht lesn. Wenn er diese Dinge aufnimmt, dann hat er schon fast alle seiner Fehler für die 2. Klasse beseitigt. Er schreibt immer lesbarer aber sehr sehr langsam.
meinen Sohn Ansgar habt ihr ja schon lange mitbekommen. Nun bin ich mal wieder an einem Punkt, wo ich der Meinung bin, dass es so nicht weiter geht.
Ansgar geht mittlerweile in die 2. Klasse, ist nach wie vor sehr aufgeweckt und lernbegierig. Lesen kann er wie ein 4. Klässler, Englisch ist auch sehr gut, vielleicht eine Klassenstufe höher, ein bißchen weniger, alle anderen Fächer die nichts mit Rechnen oder Schreiben zu tun haben ist er super weit, weil es ihn interessiert und er sehr schnell sich sehr viel merkt (Geschichte, Geographie, Biologie, alles was in der Schule so möglich ist, und das ist wirklich sehr viel gegenüber einer Regelschule). Aber das sagte die Lehrerin ja schon vor langer Zeit, dass wir uns über das fachliche lernen bei Ansgar nie sorgen machen müssen. Machen wir auch nicht. Jetzt kommt das große aber. Er schreibt und rechnet viel zu wenig in der Schule und kann es immer noch unterirdisch schlecht. Dabei ist nicht das Verständnis, sondern das Tempo gemeint, im Fachjargon die Automatisierung. Zu Hause verweigert er oft die Übung. Die Lehrer geben ihm nicht täglich eine gewisse Menge an Aufgaben als Pflicht, bevor er sich der sogenannten Kür widmen kann. Und vor allem, man soll ja die Kinder nicht unter Druck setzen, damit sie motiviert lernen. Was nützt es aber dem Ansgar, wenn er nie richtig schreiben und rechnen lernt? Darauf baut doch alles auf. Und wenn ich den Ansgar richtig einschätze, dann muss er sich wirklich nur in diesen Dingen (schnelles Addieren, Subtrahieren, Multiplizieren und Dividieren sowie flüssiges Schreiben) anstrengen, alles andere wird nach meiner Meinung voll automatisch funktionieren. Wieso schafft er es nicht, sich da einfach durch zu beißen? Prozentrechnen und Bruchrechnen sind ja nur noch Regeln die er schnell versteht (Bruchrechnen versteht er ja schon), Formeln wird er auch schnell erlernen und später das System der Gleichungen, wird kein Problem sein. Ansgar sagt, der Computer rechnet doch. Stimmt, aber wenn man nicht selbst weiß, was ungefähr herauskommen muss, kann man nicht überprüfen, ob man selbst z.B. falsche Eingaben gemacht hat. Und schreiben ist nun mal notwendig, um in allen Fächern weiter zu kommen und später auch in vielen Berufen die Arbeit zu machen, allerdings dann meist wirklich über die Tastatur. Alles im Kopf zu haben reicht nicht, man muss es auch aufschreiben können. Dabei könnte er jetzt schon tolle Geschichten (sehr kurze) schreiben (sagt auch die Lehrerin), später wird er aufgrund seiner Sprachlichen Fähigkeiten, sehr leicht Aufsätze schreiben können, Fragen in anderen Fächern schriftlich beantworten können, alles ohne Probleme. Aber wenn ihm die technik des Schreibens solche Probleme macht, dann wird das nie was?
Inzwischen glaube ich ja, dass doch Druck notwendig ist, damit er diese Basics lernt. Alles andere kann man wirklich einfach laufen lassen, notfalls ohne Hausaufgaben etc. Aber nicht schreiben und rechnen in der Grundschule.
Was würdet ihr denn machen? Aus meiner Sicht müsste die Lehrerin ihm täglich ein gewisses Pflichtpensum auferlegen. Hausaufgaben gibts nicht, er hat aber auch sehr lange Schule und muss eigentlich alles in dieser Zeit schaffen. Es kann passieren, dass Ansgar dann aber für nichts anderes mehr Zeit hat, weil er ja für 10 Rechenaufgaben den ganzen Vormittag verbraucht (und diese 10 sind bei weitem zu wenig) und für eine kleine Karteikarte schreiben den Rest der Arbeitszeit. Zu Hause braucht er übrigends für 45 Aufgaben (15 Plus Minus im 20er Bereich, 15 Plus Minus im 100er Bereich immer auch mit 10er Übergang, und 15 Malaufgaben) "nur" ca. 25 Minuten. Ich bestehe aber auch darauf und frage ihn immer wieder ob es klappt und erinnere ihn daran die Aufgaben zu machen. Und es wartet häufig die Belohnung in Form einer kleinen Süßigkeit auf ihn. Auch wenn gesagt wird, dass Belohnungen nicht gut sind wegen der Intrinsichen Motivation. Aber er hat ja keine Intrinsiche Motivation rechnen und schreiben zu lernen. Leider macht er diese Aufgaben einfach nur sehr selten.
Ich habe erhlich versucht, ihn in der Schule einfach laufen zu lassen, weil wir doch sehr merken, dass er glücklich und motiviert ist, und wirklich sehr sehr viel lernt, mehr als an jeder Regelschule. Aber Basics sind Basics, da kann ich einfach nicht wegschauen. Ich bin gerade dabei mit Übungen im Rechnen viel Druck aufzubauen. Beim Schreiben, scheint es ja so zu sein, dass er zwar nicht typische Aufgaben für die 2. Klasse macht, aber ständig kleine Karteikarten für ein Referat schreiben (abschreiben) muss und auch bei der Rechtschreibbox muss er doch für einen 2. Klässler viel schreiben. Da hilft nur noch die Lehrerin, die dahinter steht, dass er auch wirklich täglich ein gewisses Mass schreibt. Da mache ich nicht ganz so viel Druck. Ich werde ihm jetzt aber einen kleinen Zettel laminiert anfertigen, in dem er jederzeit sehen muß, auf welche Punkte er achten muss, wie z.B. die Wörter auseinander schreiben, das "ei" auch mit ei und nicht mit ai, dass am Ende fast immer das "er" steht und nicht das "a" wie Wasser und nicht Wassa, und dass am es "en" und nicht "n" heißt, wie z.B. lesen und nicht lesn. Wenn er diese Dinge aufnimmt, dann hat er schon fast alle seiner Fehler für die 2. Klasse beseitigt. Er schreibt immer lesbarer aber sehr sehr langsam.