Wie war bei euren Kindern das vergangene Schuljahr?

Probleme und Lösungen für den Schulalltag
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Rabaukenmama
Dauergast
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Re: Wie war bei euren Kindern das vergangene Schuljahr?

Beitrag von Rabaukenmama »

Hallo koschka,

bei meinem älteren Sohn war das vergangene Schuljahr recht unspektakulär. Regulär eingeschult ist er dem Schulstoff des 2. Schuljahres immer noch deutlich "voraus". Interessant war, dass er sich nach anfänglicher Begeisterung erst mal geweigert hat, Schreibschrift zu lernen. Es wurde auch kein Druck gemacht, weil das erst im 3. Schuljahr sein muss. Bei den "Projekttagen" war mein Sohn erstmalig mit der Schule für 3 Tage "weg". Durch das geschickte Engagement seiner Lehrerinnen, die wussten, mit welchen Kindern sie ihn in ein Zimmer stecken konnte, hat das recht gut geklappt :) .

Bei meinem jüngeren Sohn geht die Schule ja erst los, er wird im September eingeschult. Mittlerweile kann er schon recht gut schreiben und auch lesen. Rechnen sowieso :mrgreen: , nur halt nicht sprechen :P !

Ich bin schon gespannt, was das kommende Schuljahr bringen wird, vor allem bei meinem jüngeren Sohn. Ist schon seltsam, ein so schwer behindertes Kind zu haben, welches sich bei den klassischen "Schulaufgaben" so leicht tut. Vor allem bin ich aber neugierig, ob es von Seiten der Lehrer zumindest auch ein bißchen "lenken" in die gewünschte (Lern-)Richtung geben wird, oder ob man meinen Sohn einfach machen lässt, was ihm gerade Spaß macht. Bei ihm bin ich aber insgesamt froh, dass er NICHT vom ersten Schultag an im Leistungsdruck-Rad drin sein wird, denn er hat viel Potential, welches er auch entfaltet, wenn er nur den richtigen Rahmen dazu hat.

Beim älteren bin ich gespannt, ob das, was die Mütter von älteren Kindern so sagen, stimmt. Nämlich dass es ab der 3. Klasse flotter und leistungsorientierter wird. Ehrlich gesagt glaube ich, dass das meinem Sohn gut tun würde. Im Gegensatz zum Bruder hat er nämlich praktisch null Ehrgeiz und was machen MÜSSEN ist ihm zutiefst zuwider. Aber es werden bald Zeiten kommen, wo Unterrichtsstoff auf Vorwissen aufbauen wird, welches man erst mal erworben haben muss. Von der Warte finde ich ein bißchen "Training" in der Richtung durchaus sinnvoll, damit nicht die große Ohrfeige erst mit dem Übertritt ins Gymnasium kommt ;) .

@koschka: Was bedeutet es, dass du bei deinem Sohn an die äußerste Grenze von homeschooling gekommen bist? Werden deine Kinder nächstes Jahr reguläre Schulen besuchen, oder hat dein Sohn lediglich ein Jahr mit Schule (zu Hause) pausiert, und ihr macht weiter wie gehabt, nur eben mit unterschiedlichen Schulstufen bei den Kindern?

Toll, dass deine Tochter schon so selbstständig für die Schule arbeiten kann. Bei meinem älteren Sohn kann ich mir das noch so ÜBERHAUPT nicht vorstellen. Ohne einen Tritt in den Hintern macht der gar nichts :roll: ! Beruhigend ist da für mich, dass es auch bei seinen Klassenkameraden eher die Ausnahme sein dürfte, selbst Verantwortung für das lernen zu übernehmen.

Ich kenne aber ein mittlerweile 14jähriges Mädchen, welches sich durchaus sehr eigenverantwortlich ums lernen kümmert. Sie kommt jetzt ins 5. Gymnasium und ist meiner Meinung nach durchschnittlich begabt, aber sehr ehrgeizig und verantwortungsbewusst. Wenn ich das mit mir selbst in dem Alter vergleiche ist es ein Unterschied wie Tag und Nacht!
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
alibaba

Re: Wie war bei euren Kindern das vergangene Schuljahr?

Beitrag von alibaba »

Du weißt aber schon, meine Liebe @koschka, dass die Pubertät, gerade bei Jungen, weit über das Abituralter hinaus gehen kann. Mädchen beenden die 3-4 Jahre eher. Ich würde daher meine Hoffnungen bremsen, was a) die Peergroup angeht und b) die Reife nach der Pubertät.

Ich kann be meinem 13-jährigem, demnächst 9.-Klässler beobachten, dass er jedes SJ „besser“wird. Das obwohl er gerade in der Pubertät ist, die Haare überall wachsen und die Pickel knallrot sind. Und trotzdem Ist er ziemlich reif, wird grundsätzlich für älter gehalten ( neulich hätte er locker Alkohol bekommen) und sehr einsichtig. Ich muss mich nie mit ihm streiten, das geht hier immer im gemeinsamen Gespräch. Reife kommt nie von außen, sondern immer von innen. Meine Tochter ist z.B. Noch nicht reif. Nur wenn bei mir die Zukunftssynapsen bereits verbunden sind, kann ich Reife entwickeln die mich wissen lassen, was ich will. Und dann funktioniert auch die Einsicht. Davon muss ich viel mitbringen im deutschen Schulsystem.

Von seiner Peergroup lässt sich mein Sohn nicht beeinflussen. Er macht was er will. Nichtsdestotrotz braucht man die Peergroup um sich selber einschätzen zu können. Zudem will Kind sich messen. Wo stehe ich, ist da wichtig. Aber Lernantrieb haben meine durch ihre Peergroup noch nie entwickelt.

Unbenommen davon, wünsche ich Euch einen guten Schulstart. Noch sind es ja ein paar Wochen. Was machst Du mit den anderen Kindern? Haben sich, insbesondere für deinen Jüngsten, denn schon Alternativen aufgetan?

VG
alibaba

Re: Wie war bei euren Kindern das vergangene Schuljahr?

Beitrag von alibaba »

Letzten Endes bin ich persönlich doch froh, meine sehr jungen eh schon Stichtagskinder, nicht noch weiter akzeleriert zu haben. Mein Sohn ist jetzt reif zu begreifen, dass er in Kl.10 noch eine Schippe mehr auf das „besser“legen muss. Meine 11-Jährige ist da bei weitem noch nicht. Dumm ist nur, diese Entwicklung kann man nicht voraus sehen. Die kommt wie sie kommt.
Edainwen
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Re: Wie war bei euren Kindern das vergangene Schuljahr?

Beitrag von Edainwen »

alibaba hat geschrieben:Letzten Endes bin ich persönlich doch froh, meine sehr jungen eh schon Stichtagskinder, nicht noch weiter akzeleriert zu haben. Mein Sohn ist jetzt reif zu begreifen, dass er in Kl.10 noch eine Schippe mehr auf das „besser“legen muss. Meine 11-Jährige ist da bei weitem noch nicht. Dumm ist nur, diese Entwicklung kann man nicht voraus sehen. Die kommt wie sie kommt.
Und wieder - wie so oft - schreibe ich: kommt auf's Kind und den Charakter an ;)

Hier eine frisch 12jährige, die nächstes Schuljahr in die 7. Klasse kommt und deren Arbeitsverhalten genau dem von Koschkas Sohn entspricht (wie auch schon oft festgestellt) und das ich daher nicht weiter ausführen muss und die sich weder von uns Eltern noch von ihrer Peegroup beeinflussen lässt ... Sie hat das letzte Schuljahr mit einem halbwegs vernünftigen Zeugnis hinter sich gebracht ... wobei das Zeugnis aber nicht die Noten der Klassenarbeiten widerspiegelt :roll: Sie muss mündlich wohl besser sein ;)

Und ein frisch 9ähriger, der zwar nicht wirklich fleissig aber ehrgeizig ist, und der weiß, dass man für den Erfolg unter Umständen arbeiten muss - auch wenn er es bisher noch nie musste ;) Das letze Schuljahr hat er ohne zu arbeiten, mit vielen Extrawürsten, viel Langweile und einem super Zeugnis hinter sich gebracht.

Nach den Sommerferien kommt er in den Hochbegabtenzug eines Gymnasiums und ich bin sehr gespannt, ob er sein theoretisches Wissen über Arbeitshaltung dann anwenden wird oder es so machen wird wie seine Schwester. Auf jeden Fall wird er nicht mehr der jüngste sein. Mindestens ein Kind wird noch jünger sein als er und die Hälfte der Kinder wird weniger als ein Jahr älter sein als er, vielleicht sogar gleich alt, d.h. vor ca. 2 Wochen war ein Kind er zukünftigen Klasse noch 8 Jahre alt, die Hälfte der Kinder 9 Jahre alt (wie Sohn) und die andere Hälfte 10 Jahre alt (was für Ende 4. Klasse a normal ist) ... Ich hoffe, er wird sich wohl fühlen. Und ich bin sehr froh, dass er in eine Klasse kommen wird, in der bisher wahrscheinlich noch kein Kind bisher arbeiten musste, dafür aber viele Extrawürste gebraten bekommen haben oder sich eben gelangweilt haben - und die Lehrer hoffentlich wissen, wie man damit umgeht ;)

Im Moment genießen sie allerdings erstmal beide ihre Ferien. Der Kleine kam gestern von einer Woche Zeltlager zurück, die Große ist heute Morgen aufgebrochen ... noch 5 Wochen Ferien liegen vor uns :D
Tata
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Re: Wie war bei euren Kindern das vergangene Schuljahr?

Beitrag von Tata »

Hallo,

wir haben leider kein schönes Jahr hinter uns gebracht. Die 1. Klasse war furchtbar. Mein Sohn hat sich so auf die Schule gefreut. Zum Zeitpunkt der Einschulung wussten wir nichts von seiner Hochbegabung.

Was war in dem Jahr passiert? Er war nachmittags unausstehlich, Wutanfälle vom feinsten, Verweigerung der Hausaufgaben - das began schon kurz nach den Herbstferien. Es steigerte sich bis hin zum Einnässen (erst nachts, später auch tagsüber) und letztendlich musste ich ihn morgens zur Schule "zwingen". In der Schule lt. Lehrerin das Gegenteil: hilfsbereit, nett, freundlich, erledigt seine Hausaufgaben zuverlässig und schnell, etc.

Schließlich kam es mitten im 2. Halbjahr zu einem Gespräch mit Schulsozialarbeiterin und Klassenlehrerin, weil wir uns nicht mehr zu helfen wussten. Dort vereinbarten wir ihn auf HB testen zu lassen. Die Idee kam übrigens von der Schulsozialarbeiterin, der er wegen seines großen Wortschatzes und seiner Überlegtheit bei den Antworten auffiel. Mittlerweile ist er getestet (IQ 138).

Die Lehrerin versprach Förderung, leider passierte nicht viel. Am Montag beginnt das 2. Schuljahr - mit neuer Lehrerin, da die "alte" die Schule verlässt. Wir drücken die Daumen, dass es jetzt besser wird. Es hat uns alle wirklich sehr belastet, da wir lange nicht wussten was los ist.

LG
Rabaukenmama
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Re: Wie war bei euren Kindern das vergangene Schuljahr?

Beitrag von Rabaukenmama »

Tata hat geschrieben: Die Lehrerin versprach Förderung, leider passierte nicht viel. Am Montag beginnt das 2. Schuljahr - mit neuer Lehrerin, da die "alte" die Schule verlässt. Wir drücken die Daumen, dass es jetzt besser wird. Es hat uns alle wirklich sehr belastet, da wir lange nicht wussten was los ist.

LG
Hallo, noch ganz schöne Ferien und ich drücke euch die Daumen dass es mit der neuen Lehrerin besser wird. MMn steht und fällt ja in der Grundschule alles mit der Lehrperson. Ich hoffe, ihr habt Glück!

Wie schaut es jetzt mit eurem jüngeren Sohn aus? Habt ihr euch für eine vorzeitige Einschulung entschieden?
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Tata
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Re: Wie war bei euren Kindern das vergangene Schuljahr?

Beitrag von Tata »

Wir kommen aus Deutschland. Auf Papier gibt es die individuelle Förderung. Ich schaue mir die Situation mit der neuen Lehrerin in den nächsten Wochen an - sie hat eine Chance verdient ;) Aber sollte sich das gleiche Bild ergeben, stehen wir zeitnah bei der Schulleitung und wenn es noch weiter gehen muss, werden wir das auch machen. Zumindest war Junior heute sehr glücklich als er im neuen Mathebuch endlich die ersehnten Mulitplikationsaufgaben gefunden hat.

Unser jüngerer Sohn bleibt jetzt noch ein Jahr im Kiga. Er fühlt sich dort ja sehr wohl. Ich muss auch sagen, dass der Kindergarten wirklich toll arbeitet. Sie haben jetzt sogar extra Material angeschafft um ihn angemessen zu fordern. Wirklich super. Da ist individuelle Förderung - egal in welche Richtung - ein Begriff und wird gelebt. Wenn er in die Schule kommt, sind wir dieses Mal aber auf jeden Fall besser vorbereitet :fahne:
Maca
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Re: Wie war bei euren Kindern das vergangene Schuljahr?

Beitrag von Maca »

Hallo,

Koschka hat geschrieben:Im Herbst geht mein Sohn in die 7. Klasse, die Tochter in die 8. Ich bin gespannt wie sich das entwickelt.
Koschka , gehen deine Zwillinge dann auf die gleiche Schule?
Ich hatte gedacht, dass dein Sohn auf eine andere Schule gehen sollte.
Die katholische Schule habt ihr wohl verworfen.

Wie reagiert dein Sohn darauf, eine Klassenstufe unter seiner Schwester zu sein?
Meinst du, das steckt er problemlos weg?
Maca
Dauergast
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Re: Wie war bei euren Kindern das vergangene Schuljahr?

Beitrag von Maca »

Koschka hat geschrieben:
Wie was das Schuljahr bei deinem Sohn?
Schulisch würde ich es spontan als „unspektakulär“ bezeichnen.

Sorgen macht mir jedoch zunehmend sein Unvermögen, sich zu öffnen und sozialen Stress zu verarbeiten.
Er „erträgt“ das solange bis es ihm schlecht geht und verschließt sich nachfolgend noch mehr.

Man kommt an dieses Kind einfach nicht heran.

Schulische Unterforderung sehe ich nicht mehr als belastend für ihn aber den halben Tag und mehr, mit pubertierenden, latent aggressiven und sozial nicht allzu kompetenten Mitschülern zu verbringen, ist für ihn sehr, sehr anstrengend.

Seine Klasse hat leider ein mieses Klima.

Am liebsten würde ich ihn in die Parallelklasse, zu seiner Schwester, stecken.
Das ist eine richtige Vorzeigeklasse, mit tollen Kindern.

Aber das können wir natürlich nicht machen :mrgreen:.
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