Hallo koschka,
es macht mMn wenig Sinn, Hochbegabung vor einem Kind zu verheimlichen. Meine Eltern wussten seit dem Einschulungstest von meiner Hochbegabung, haben aber nie was davon in meiner Gegenwart erwähnt, weil sie es nicht so wichtig hielten und weil meine sozial-emotionalen Probleme viel auffälliger waren. Mit 15 habe ich dann in einem Büchergeschäft ein Buch "Teste deine Intelligenz" gekauft, die darin befindlichen Selbsttests gemacht und dann selbst herausgefunden, was Sache ist. Und mir hat es erst mal defnitiv NICHT gut getan, weil ich alle meine Schwierigkeiten darauf schieben konnte, ja sooooo viel klüger als die anderen zu sein - schon ziemlich hochmütig, aber es war der Hochmut aus der Unsicherheit heraus. Ich war gerade in meiner Selbstfindungsphase und habe mich dann selbst eine Zeitlang als verkanntes, geschmähtes Genie gesehen. Dies Haltung habe ich aber GsD bald wieder ablegen können (Ich kenne längst erwachsene Hochbegabte, die immer noch drin stecken!).
Was deinen Sohn betrifft so sehe ich es nicht so schlimm, dass ihm sein IQ jetzt bekannt ist. Mit diesem Wissen wird er seine Erfahrungen, Erfolge und Mißerfolge erst mal anders "einordnen" als bisher und dann selbst draufkommen, wo ein hoher IQ hilfreich und wo er unwesentlich ist.
Was das "unter Druck setzten" betrifft gehe ich davon aus, dass du deinen Sohn selbst gut genug kennst, dass er das auf Dauer nicht zulassen wird. Egal, ob es von Dir oder von der Schule "kommt". Im Gegenteil, die Wahrscheinlichkeit, dass er unter permanetem Druck einfach alles hinschmeißt und (schulisch) zu gar nichts mehr bereit sein wird, ist groß! Jedenfalls habt ihr mit dem Test eure Schuldigkeit gegenüber dem deutschen Schulsystem getan und außer, dass vielleicht ein paar Lehrer über das tolle, nicht genutzte Potential jammern, wird euch nicht viel passieren. Dein Sohn wird so oder so SEINEN Weg machen

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Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)