Hilfe! Überanpassung...

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[Maca]

Ich hatte meiner Tochter dieses Buch:

https://www.amazon.de/Stargirl-Ravensbu ... rgirl+buch

in die Hand gedrückt, da war sie ca.12 Jahre alt.

[Maca]

Das Nachfolgebuch ist auch sehr gut

https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/ ... 17842.html

[alibaba]

g

[sinus]

Sport scheint ein ganz guter Ausgleich zu sein... ich kenne jetzt schon zwei HBchen, die an einem Sportgymnasium sind und dort sehr glücklich.

Meine Tochter ist übrigens die letzten 2 Wochen erkennbar aufgeblüht. Warum?
Erstens wohl die Aussicht auf die neue Schule. (Und das, wo sie sonst immer eher Angst vor Neuem hat)
Und zweitens hatte sie recht viel an Programm und Herausforderungen.
Einen Chroauftritt, einen Einzel-Gesangs-Auftritt zusammen mit einem anderen Mädchen, ein neuer Sportverein (das letzte Jahr hatte sie gar keinen außerschulischen Sport mehr gemacht) und zwei schulische Extra-Aufgaben, die sie sich selbst erfragt hat, um ihre Sachkunde-Note noch zu verbessern. (Sonst wäre es eine 2 geworden und sie wollte unbedingt wieder ihr 1er-Zeugnis)
Eine der Extra-Aufgaben war ein Vortrag vor der ganzen Klasse. Etwas, was sie an sich hasst.
Und was soll man sagen? Sie hat sich sehr reingehängt und den Vortrag sogar mit einem kleinen Schauspiel vor der Klasse verbunden. (Es ging um "Schule früher und heute" und sie hat eine Schulstunde von früher nachgestellt)
Am Morgen hatte sie noch Muffensausen, ich verwies sie dann auf den Gesangsauftritt, den sie schließlich auch gemeistert hatte - warum sollte es also beim dem Vortrag anders sein? "Stimmt, Mama!", hat sie gesagt.

Ich habe ja ehrlich gesagt immer wieder Zweifel, ob und wie sehr ich mein Kind zu irgendetwas zu drängen sollte, was ihm nicht liegt oder vor dem es "Angst" hat. Den neuen Sportverein angesehen und den Gesangsauftritt - beides hätte sie z.B. nicht freiwillig gemacht. (Zum Singen hat sie aber die Lehrerin "überredet")
Auch zur Klassenfahrt wäre sie am Liebsten nicht mitgefahren. Beim Weihnachtskonzert hätte sie mit ihrem Instrument auch nicht von sich aus in der großen Band mitgespielt...
Aber letzten Endes sind genau das die Dinge, wo sie mal wirklich über ihren Schatten springen muss, wo sie einen Erfolg erlebt, der sich für sie "echt" anfühlt.

Nach dem Test wurde uns übrigens genau das auch geraten: Bei Wettbewerben mitmachen lassen, für Herausforderungen sorgen, neue Sachen ausprobieren lassen und für häusliche Pflichten in die Verantwortung nehmen.
Da Problem ist halt bei uns, dass sie vor Herausforderungen oft erstmal zurückschreckt und ich da immer "schubsen" muss.
Fühlt sich oft nicht so gut an für mich, aber ich erlebe immer wieder, dass es ihr letzten Endes doch gut tut...

Allerdings ist eine 12jährige, @Koschka, vermutlich noch schlechter zu etwas zu drängen, als eine 10jährige, oder?

Im Buch, das ich gerade lese ("Die Rätselhaften" - Wie Hochbegabte besser mit sich und anderen leben" von Claudia und Andreas Niklas) wird übrigens auf eine "Bochumer Studie" von 2013, von Hossiep und Paschen verwiesen, die mit BIP (Bochumer Inventar zu beruflichen Persönlichkeitsbeschreibung" gemacht wurde. (Mit Erwachsenen für berufsbezogene Persönlichkeitseigenschaften)
Da kamen wohl ganz andere Ergebnisse zutage, als bei Rost, was psychologische "Besonderheiten" von Hochbegabten betrifft. (Allerdings eben Erwachsenen. Rost hat ja Kinder und Jugendliche untersucht.)
In dem Buch werden die einzelnen Ergebnisse aus BIP, die bei Hochbegabten vom Durchschnitt abweichen, recht ausführlich betrachtet.

[sinus]

Grad für euch noch gegoogelt:

http://www.testentwicklung.de/mam/forsc ... bip_hb.pdf

[Maca]

“Um zu untersuchen, ob und wie sich Hochbegabte in ihren berufsbezogenen Persönlichkeitsmerkmalen von Personen unterscheiden, bei denen keine Hochbegabung festgestellt wurde, wurde eine Fragebogenstudie durchgeführt. Im Rahmen einer Forschungskooperation zwischen der Scheer Consulting GmbH und dem Projektteam Testentwicklung (Ruhr-Universität Bochum) wurden Mitglieder des Vereins „Mensa in Deutschland e. V.“ (MinD) im Januar 2012 in einer Rundmail angeschrieben. MinD ist ein Verein für Hochbegabte, in dem die Vereinsmitglieder das Kriterium eines IQs von mindestens 130 erwiesenermaßen erfüllen.“


Das ist keine randomisierte Stichprobe.

[sinus]

Mag schon sein. Aber die Personen, die sich in solchen Foren wie diesen herumtreiben, sind auch nicht "randomisiert" und gehören tendenziell eher zu denen, die eine Problemstellung bearbeiten wollen.
Ich gehe auch davon aus, dass nahezu alle getesteten Personen bzw Eltern bei ihren Kindern den Test aufgrund irgendeiner Problemstellung haben machen lassen.
Darum passen solche Studien, die sich mit den möglichen auftretenden Problemen bei bekannter Hochbegabung befassen, durchaus hier her!

[sinus]

Ich persönlich finde es ja fatal, den Kindern/Eltern gegen jedes Bauchgefühl, Beobachtung und Erfahrung an und mit dem eigenen Kind immerzu einreden zu wollen, dass die diversen Probleme gar nicht mit der Hochbegabung zusammenhängen könnten, weil es ja diese ROST-Studie gibt.
Es gibt vielleicht keinen eineindeutigen Zusammenhang zwischen, hm, sagen wir mal "persönlicher Zufriedenheit/Glück" und Hochbegegabung.
Aber wie jedes Merkmal, was einen Menschen zu einem Mitglied einer Minderheit macht, kann (nicht muss) es sich durchaus auch auf bestimmte Art und Weise negativ auswirken. Je nach Umfeld/Passung halt, sowie anderen Charakterzügen, die der Mensch mitbringt.
Wenn hier jemand ein Kind hat, was die "typischen Probleme" nicht hat, ist das auch bloß nicht repräsentativ genug, um zu behaupten, dass es "typische Probleme" gar nicht gäbe.
Dann stimmt vielleicht bei dem Kind auch einfach die Passung besser oder der Charakter befähigt es zu einem konstruktiveren Umgang mit den auftretenden Problemen. Oder beides...
Ginge man nur nach der Rost-Studie, müsste man eigentlich für Hochbegabte auch nicht irgendwelche "besonderen Maßnahmen" ergreifen, auch keine Förderprogramme etc., weil sie sich ja auch so "normal" entwickeln.
Ich glaube ja nicht, dass HB-Klassen und -Schulen nur dafür erfunden wurden, um das Potential dieser Kinder besser zu nutzen... Ohne irgendwelche Probleme wären sicherlich eher keine solchen "Lösungen" entwickelt worden.

[Maca]

Also mein Sohn hat
“diese typischen Probleme“ recht eindeutig.
Es bringt uns aber überhaupt nicht weiter, das auf seine HB zu schieben.

Meine HB-Mann kennt die Studie auch und bezieht sich gerne darauf, wenn er mal wieder bei seinen Kollegen aneckt.
Ich denke es liegt eher weniger an seiner HB.

Deine Tochter ist sehr sensibel.
Ein empfindsames Naturell in Kombination mit HB und einem weiblichen Geschlecht...... bedeutet eine Herausforderung, das glaube ich dir!