Es gibt durchaus auch beides ein einem - zumindest an unseren Gymnasium in den Begabten-Klassen. Da wird der Unterrichtstoff (nach Lehrplan) schneller "durchgezogen" und die frei werdende Zeit für individuelle Projekte der Schüler genutzt - mit Anleitung und Begleitung durch die Lehrer.Koschka hat geschrieben:Mal zu dem konkreten Beispiel: es ist nicht das Lieblingsthema meiner Tochter gewesen. Eine Aussage vom Lehrer wurde in Frage gestellt, und darüber wurde kurz disktuiert. Dieninge, die das Thema komplexe Zahlen angesprochen hat, dürfen zuhause weiter nachlesen. Sollte jemanden nichts interessieren, ist er in dieser Klasse falsch. Sie läuft viel mehr über Enreachment als über Akzeleration. Dein Sohn äußert den Wunsch nach Akzeleration. Kann ich gut verstehen. Dann hätte er vielleicht Klassen überspringen sollen und mit 14 sein Studium anfangen. Das gibt es vereinzelt auch.
Plätze in den Begabten-Klassen sind aber sehr rar. Da kommen auf 28 Plätze ca. 150 Bewerber. Der IQ des Kindes ist egal - für die Auswahl zählt hauptsächlich das Ergebnis des Eignungstestes und die letzten Zeugnis-Noten. Ein begabtes Kind mit "schlechten" Noten (das sind dann 2er), was den Test nicht spitzenmäßig absolviert, ist da chancenlos.
In meinem Bundesland scheint es derzeit aber wohl eher einen Rückschritt bezüglich der Begabungsförderung zu geben. Das sog. "Drehtürmodell" dürfen die Schulen nicht mehr anbieten. Wurde von Grundschule und mehreren Gymnasien so kommuniziert. Begründung dafür gab es keine außer "Wir dürfen nicht mehr". Begabungsförderung geht anders. Wäre für den Sohn (5. Klasse) nicht schlecht gewesen - der zu Hause der Schwester (7. Klasse) bei den Mathe-Hausaufgaben hilft
Außer in den Begabten-Klassen wird hier "von oben" anscheinend nur noch der Einheitsbrei gewünscht. Da kann man einfach nur dankbar sein, wenn es trotzdem noch Lehrer gibt, die auch an "normalen" Schulen begabte Kinder unterstützen und fordern. Erwarten kann man das leider nicht - und fordern darf man es anscheinend auch nicht (mehr).