Schulentscheidung
Verfasst: Sa 21. Sep 2019, 19:44
Hallo,
bin gerade mal ziemlich verwirrt. Mein Sohn besucht ja aktuell die 4. Klasse Grundschule und es wird Zeit, darüber nachzudenken, wie es weitergehen soll. Von einer bekannten Mutter habe ich den Tipp eines Gymnasiums, welches in einem anderen Bezirk liegt, aber ausdrücklich "autistenfreundlich" ist. Auch unser KJP kennt dieses Gymnsaium und empfieht es sehr. Aber weil ich mich auch anderweitig informieren wollte war ich vorgestern auf einem Vortrag über Bildungswege nach der Grundschule im eigenen Bezirk.
Naja, jetzt bin ich ziemlich durcheinander, denn es gibt in nur 1,5km Entfernung (näher als die akutelle Grundschule) eine NMS, deren Profil zu meinem älteren Sohn passt wie die Faust aufs Auge. Die Schule hat einen sprachlich-naturwissenschaftlichen Schwerpunkt. Es gibt englischsprachigen Unterricht von Muttersprachlern in den Lieblingsfächern meines Sohnes, nämlich Biologie, Physik, Chemie, Geschichte und Geografie. Der Schulweg ist einfach (nicht viel Verkehr) mit dem Roller oder dem Fahrrad zu bewältigen.
Irgenwie erscheint mir das alles sehr passend, wäre da nicht die Tatsache, dass Autisten laut Direktorin "überhaupt nicht" in ihre Schule passen . SIe hätten einen Autisten an der Schule und mit dem sei es eine Katastrophe. Sie meinte auch, dass sie "natürlich" keine Schüler ablehnen darf (noch dazu, wo das die wohnortnähste aller unserer Möglichkeiten ist), dass sie mir aber dringend abraten würde, meinen Sohn an ihre Schule zu geben (sie hat ihn noch nie gesehen).
Naja, mir ist klar, dass ich theoretisch jetzt sagen sollte "Ok, es wurde mir unmißverständlich klar gemacht, dass diese Schule mein Kind gar nicht haben will." und mich wieder auf Plan A (das Autistengymnasium) konzentrieren sollte. Andererseits aber würde ich meinem Sohn doch gerne die Chance geben, diese Schule zumindest auszuprobieren. Denn da er ja nicht in die Schule geht, um sich mit Gleichaltrigen zu treffen (wie das neurotypische Kinder tun) kann ich mir durchaus vorstellen, dass er durch die Herausforderungen in genau den Gegenständen, die ihn interessieren, und den Unterricht in seiner Lieblingssprache, mehr Motivation zeigen könnte als an einem "normalen" Gymnasium. Seiner Selbstständigkeit würde der einfache Schulweg (max. 10min mit dem Roller) auch entgegenkommen. Zum Gymnasium müsste er nämlich entweder mit dem Behindertenbus oder in der Stoßzeit mit der U-Bahn fahren - beides etwa eine Stunde Fahrzeit täglich - und U-Bahn für ihn sehr streßig und Bus nicht gerade selbstständigkeitsfördernd.
Ich habe vor, mal am Gymnasium nachzufragen, ob man auch unter dem Jahr dorthin wechseln könnte, wenn das mit der NMS doch nicht klappen sollte. Denn dann überlege ich, allen Ratschlägen zum Trotz, meinen Sohn an dieser NMS anzumelden und mal auszuprobieren, ob er dort zurecht kommt oder nicht. Eine Schulbegleitung macht bei ihm vermutlich wenig Sinn, denn die Pausen sind für ihn wesentlich schwieriger als die Schulstunden.
Was meint ihr dazu? Bin für jede Anregegung und Erfahrung dankbar!
bin gerade mal ziemlich verwirrt. Mein Sohn besucht ja aktuell die 4. Klasse Grundschule und es wird Zeit, darüber nachzudenken, wie es weitergehen soll. Von einer bekannten Mutter habe ich den Tipp eines Gymnasiums, welches in einem anderen Bezirk liegt, aber ausdrücklich "autistenfreundlich" ist. Auch unser KJP kennt dieses Gymnsaium und empfieht es sehr. Aber weil ich mich auch anderweitig informieren wollte war ich vorgestern auf einem Vortrag über Bildungswege nach der Grundschule im eigenen Bezirk.
Naja, jetzt bin ich ziemlich durcheinander, denn es gibt in nur 1,5km Entfernung (näher als die akutelle Grundschule) eine NMS, deren Profil zu meinem älteren Sohn passt wie die Faust aufs Auge. Die Schule hat einen sprachlich-naturwissenschaftlichen Schwerpunkt. Es gibt englischsprachigen Unterricht von Muttersprachlern in den Lieblingsfächern meines Sohnes, nämlich Biologie, Physik, Chemie, Geschichte und Geografie. Der Schulweg ist einfach (nicht viel Verkehr) mit dem Roller oder dem Fahrrad zu bewältigen.
Irgenwie erscheint mir das alles sehr passend, wäre da nicht die Tatsache, dass Autisten laut Direktorin "überhaupt nicht" in ihre Schule passen . SIe hätten einen Autisten an der Schule und mit dem sei es eine Katastrophe. Sie meinte auch, dass sie "natürlich" keine Schüler ablehnen darf (noch dazu, wo das die wohnortnähste aller unserer Möglichkeiten ist), dass sie mir aber dringend abraten würde, meinen Sohn an ihre Schule zu geben (sie hat ihn noch nie gesehen).
Naja, mir ist klar, dass ich theoretisch jetzt sagen sollte "Ok, es wurde mir unmißverständlich klar gemacht, dass diese Schule mein Kind gar nicht haben will." und mich wieder auf Plan A (das Autistengymnasium) konzentrieren sollte. Andererseits aber würde ich meinem Sohn doch gerne die Chance geben, diese Schule zumindest auszuprobieren. Denn da er ja nicht in die Schule geht, um sich mit Gleichaltrigen zu treffen (wie das neurotypische Kinder tun) kann ich mir durchaus vorstellen, dass er durch die Herausforderungen in genau den Gegenständen, die ihn interessieren, und den Unterricht in seiner Lieblingssprache, mehr Motivation zeigen könnte als an einem "normalen" Gymnasium. Seiner Selbstständigkeit würde der einfache Schulweg (max. 10min mit dem Roller) auch entgegenkommen. Zum Gymnasium müsste er nämlich entweder mit dem Behindertenbus oder in der Stoßzeit mit der U-Bahn fahren - beides etwa eine Stunde Fahrzeit täglich - und U-Bahn für ihn sehr streßig und Bus nicht gerade selbstständigkeitsfördernd.
Ich habe vor, mal am Gymnasium nachzufragen, ob man auch unter dem Jahr dorthin wechseln könnte, wenn das mit der NMS doch nicht klappen sollte. Denn dann überlege ich, allen Ratschlägen zum Trotz, meinen Sohn an dieser NMS anzumelden und mal auszuprobieren, ob er dort zurecht kommt oder nicht. Eine Schulbegleitung macht bei ihm vermutlich wenig Sinn, denn die Pausen sind für ihn wesentlich schwieriger als die Schulstunden.
Was meint ihr dazu? Bin für jede Anregegung und Erfahrung dankbar!