Schulentscheidung

Probleme und Lösungen für den Schulalltag
Rabaukenmama
Dauergast
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Re: Schulentscheidung

Beitrag von Rabaukenmama »

alibaba hat geschrieben:
Katze_keine_Ahnung hat geschrieben: Grundsätzlich gilt in D. Entscheidungsrecht der Eltern. Keiner kann dich verpflichten dein Kind in die spezielle Schule zu schicken, es sei denn dein Kind gefährdert die anderen Kinder erheblich. Auch bei euch würde ein Autist mit einer Gymnasialempfehlung ein Gymnasium besuchen, am wahrscheinlichsten das vor Ort, das ihn hätte nehmen müssen.
Nein, so einfach ist das nicht. Das gilt für nicht retardierte Kinder. Asperger/Autist geht hier über die normal akzeptierte Einschränkung hinaus, um an einer "normalen" Schule angenommen zu werden. Jede Schule darf entscheiden, ob sie das kann. Zumal es bei uns spezialisierte Schulen gibt. Um das jetzt abzukürzen …… auch Rabaukenmamas Sohn hätte hier Probleme am hiesigen Gymnasium unterzukommen. Das hängt sicherlich auch mit der Schwere der jeweiligen Diagnose ab. Es gibt hier aber Schulen (und in eine davon wird mein Sohn ein Praktikum machen) die auch Asperger/Autisten betreuen. Insofern kann sich hier das Gymnasium zurück lehnen und das Kind dorthin schicken, wo es adäquat betreut werden kann.
Sorry, aber wie stellt man die "Schwere" der jeweiligen Diagnose fest? Mein Sohn ist von der Direktorin einer NMS (KEINEM Gymnasium!) allein auf Grund seiner Diagnose abgelehnt worden. Die Frau hat ihn nicht ein einziges Mal auch nur gesehen!

Und wie schließt DU auf die Schwere der Diagnose? Glaubst du, weil meinem Sohn das Setting für den Test der Begabungsklasse "zu viel" war, muss er auch ganz besonders "schwerer" Autist sein :gruebel: ? Oder hast du andere Anhaltspunkte?

Und ich wiederhole nochmal: wenn es eine adäquate andere Schule GÄBE, wäre ich auch dafür offen.Aber wenn es nur heiß́t "Fürs Gymnasium ist das Kind zu auffällig, es soll doch bitteschön in eine NMS oder WMS gehen" OHNE dabei auch nur eine EMPFEHLUNG für eine konkrete Schule zu haben, die den Besonderheiten meines Kindes entgegenkommt, dann empfinde ICH das als bevormundend UND behindertenfeindlich!

Denn wenn mein Kind tatsächlich so extrem auffällig und schwer beschulbar ist, frage ich mich, wieso eigentlich die Grundschullehrerinnen und die Direktorin der fixen Überzeugung sind, dass mein Sohn auf ein Gymnasium gehört? Ich als Mutter bin ja eventuell befangen, aber sind das die Pädagogen, die mein Kind seit Jahren in der Klasse haben, auch? Oder ist mein Sohn dort tatsächlich so schrecklich und unzumutbar und sie sind einfach zu blöd, das zu sehen?
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
alibaba

Re: Schulentscheidung

Beitrag von alibaba »

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Zuletzt geändert von alibaba am Mi 4. Mär 2020, 09:30, insgesamt 1-mal geändert.
Katze_keine_Ahnung
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Re: Schulentscheidung

Beitrag von Katze_keine_Ahnung »

Die Diskussion hier steht stellvertretend für die Zustände in der Gesellschaft. Die einen klammern sich an die Sonderschulen, die anderen wollen Inklusion. Wir halten beides krampfhaft fest und haben für nichts Geld und Resourcen. Unsere Grundschule hat mehrere Inklusionskindern. Aber sie bekommen dafür so gut wie keine Resourcen. Die Förderschule ist ein Sammelbecken für auffällige Kinder aus schwachem Elternhaus. Da ihre Mittel auch extrem gekürzt worden sind, sind alle drei Schultypen: Schwerpunkt Sprache, Lernen, Verhalten zusammen geschoben worden. Für 14 auffällige Kinder gibt es eine Lehrerin. Im Pausenhof treffen sich diejenigen, die sich nicht artikulieren können auf diejenige, die schnell explodieren. Eine echt tolle Mischung. Als Sahnehäubchen kommt die Frust, denn sie wissen, dass sie dorthin abgeschoben worden sind. Achso, fahren müssen sie ab der 3. Klasse dorthin selber, ganz egal, ob 3 mal Umsteigen drin ist oder nicht.
Katze_keine_Ahnung
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Re: Schulentscheidung

Beitrag von Katze_keine_Ahnung »

@alibaba

Konkret zu den Autisten. Welche Schule muss bei euch den hochbegabten Autisten nehmen?
Meine3
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Re: Schulentscheidung

Beitrag von Meine3 »

@alibaba

ich beziehe mich nicht nur auf die letzten 3 Beiträge von dir, sondern auf alle von dir zu diesem Thema. Und dass nicht nur ich da herauslese, dass du im Grunde der Meinung bist, dass Rabaukenmamas Sohn auf eine Förderschule (Sonderschule, was auch immer!) gehen sollte/muss/wird, da es deiner Meinung nach einfach der Realität entspricht und dieser muss man sich fügen, liegt wohl daran, dass genau DAS rüberkommt.

Das wollte ich dir einfach zurückmelden. Und da hilft es auch nicht, sich ständig auf "sachliche Informationen" zu berufen. Was bezweckst du mit diesen sachlichen Informationen?

DA wo es mir manchmal an Distanz fehlt, was du als "unsachlich" beschreibst, fehlt es dir manchmal an "Fingerspitzengefühl" in deiner Ausdrucksweise. Es ist nicht immer notwendig Menschen, die grade Probleme haben, mitzuteilen, dass sie zurecht ein Problem haben und dass das nicht gut gehen wird.

Denn

1. gibt es auch genügend Beispiele, die deine Beobachtungen nicht teilen

2. ist es einfach wenig hilfreich

Es ist ebensowenig hilfreich oder effizient, Rabaukenmama einfach nur zu bemitleiden. Aber man kann sich entscheiden, sich auf das Positive zu konzentrieren, einen Tatbestand nicht komplett schwarz zu malen und andere Lösungswege zu erarbeiten. Und es GIBT andere Lösungen, als die, die du in Betracht ziehst, bzw. in deiner Umgebung beobachtest.

Wie gesagt habe ich sehr gut verstanden, bin ja nicht blöde 8-), dass du das so beobachtest bei euch an der Schule, in der Stadt und das nicht unbedingt deiner Meinung entspricht. Aber wie hilft das jetzt Rabaukenmama konkret?
Es kann sein, dass nicht alles wahr ist, was ein Mensch dafür hält, denn er kann irren, aber in allem, was er sagt, muss er wahrhaftig sein.
alibaba

Re: Schulentscheidung

Beitrag von alibaba »

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Zuletzt geändert von alibaba am Mi 4. Mär 2020, 09:30, insgesamt 1-mal geändert.
Katze_keine_Ahnung
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Re: Schulentscheidung

Beitrag von Katze_keine_Ahnung »

Nein, bei Rabaukenmama ist es anders. Sie haben kein Sprengelprinzip. Hat Berlin z.B. auch nicht. So weit ich weiß, hat BW den Sprengelprinzip, und da irrst du dich, wenn du meinst, dass beim Sieben ein Behinderter aufgrund seiner Behinderung aussortiert wird. Das ist mir egal, was in eurem Schulblatt steht. Vielleicht ist es wie mit der 4 in Mathe bei sinus. Es gibt immer Menschen, die sich über dem Gesetz meinen. Vielleicht bezieht sich das nur auf die Kinder ohne Gymnasialempfehlung. Wie auch immer. Deine Sicht entspricht nicht der Gesetzlage in Deutschland. Wenn eure Schule kein Gehbehindertes mit Gymnasialempfehlung nehmen kann, muss ein anderes erreichbares Gymnasium (nicht Sonderschule!) mit Barrierefreiheit angeboten werden.
alibaba

Re: Schulentscheidung

Beitrag von alibaba »

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Zuletzt geändert von alibaba am Mi 4. Mär 2020, 09:31, insgesamt 1-mal geändert.
Katze_keine_Ahnung
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Re: Schulentscheidung

Beitrag von Katze_keine_Ahnung »

Doch, in D. herrscht Schulpflicht. Zumindest die Hauptschule muss jedes Kind nehmen.
alibaba

Re: Schulentscheidung

Beitrag von alibaba »

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Zuletzt geändert von alibaba am Mi 4. Mär 2020, 09:29, insgesamt 1-mal geändert.
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