alibaba hat geschrieben:@Meine 3
Hier ist es ganz einfach. Es gibt ganz viele Schulen mit verschiedenen Problem-Richtungen. Inklusionskinder gehen hier an spezielle Schulen. Wir haben Schulen für Körperbehinderte, für geistig Behinderte, für Gehörlose, für Schwererziehbare, für AD(H)S …. mein Sohn wird ein Praktikum an einer Schule machen, da kommen die Kinder, die sich nicht normal konzentrieren können in eine spezielle Klasse, gestaffelt nach der Konzentrationsmöglichkeit. Das sind Inklusionsschulen. Hier können alle Abschlüsse erworben werden bis zur Kasse 10. Schulen für Kinder mit speziellen Bedürfnissen. Mit den "normalen" Schulen hat das hier aber nichts zu tun, auch wenn sie zu gleichwertigen Abschlüssen führen.
Ich mag nicht ausschließen, dass es bei euch Schulen gibt, die auch spezielle Kinder aufnehmen. Aber der Gang dahin und der Kampf wird wohl dem von Rabaukenmama gleichen. An der Schule meiner Kinder gibt es nicht ein Kind mit Schulbegleiter. "Wir" sind ja jetzt seit 5 Jahren.
Ich kann deine Argumentation schon nachvollziehen. Aber ich kann sie weder gut heißen, noch kann ich darin übereinstimmen, dass das was du erlebst, pauschal auf alle Schulen zutrifft und der Regelfall ist.
Bei uns in der Stadt gibt es recht wenige "Sonderschulen", dafür aber eine ganze Menge Schulen, die ausgewiesene Inklusions- bzw. Integrative Schulen sind. Das dies von Stadt zu Stadt variiert, ist mir bewusst. Auch, dass es in Wien eventuell schwerer ist als in anderen Städten. Deswegen aber das Handtuch zu werfen und zu sagen:" na gut, dann schicke ich mein exorbitant sprachbegabtes Kind halt in eine Sonderschule", das würde ich Rabaukenmama NIE empfehlen und ich sehe das auch nicht.
Dass, was hier also so "aufstößt" an deiner Argumentation, bzw. Sichtweise ist nicht, dass dies in manchen Städten so gehandhabt wird oder dies teilweise Realität ist, sondern, dass du aufgrund DEINER Erfahrung Rabaukenmama durch deine geschilderten "Beobachtungen" quasi empfiehlst, den "Kampf" aufzugeben, weil er in deinen Augen sinnlos ist. Sachliche Informationen und Beobachtung hin oder her. Hier geht es um Menschen. Menschen, denen du Tipps und Ratschläge gibst, die eventuell aber vielmehr im Moment Bestärkung und Ermutigung bräuchten.
Ich gehe stark davon aus, dass es weder deine Absicht noch dein Ziel ist, andere zu entmutigen. Ich gehe davon aus, dass du einfach ehrlich das sagst, was du beobachtest und was deiner Meinung nach eintreten WIRD. Das ist nüchtern betrachtet korrekt und das ist dir ja auch immer wichtig. Die Frage ist aber, wie sinnvoll das an dieser Stelle ist.
Wenn das Kind in der Lage ist ein Gymnasium zu besuchen, sowohl körperlich als auch kognitiv, dann kann es nicht die Lösung sein, das Kind auf eine Förderschule abzuschieben. Rabaukenmamas Sohn ist sehr begabt. Er wäre auf einer Sonderschule vollkommen FALSCH. Er hat lediglich "soziale" Defizite, die auch noch durch eine, bzw. zwei Wahrnehmungsstörungen bedingt sind. Für solche Fälle gibt es übergeordnete Gesetze, auf die man sich berufen kann und sollte. Ich finde der "Kampf" lohnt sich in diesem Fall.
Wenn ich dem Rektor an unserer jetzigen Schule Glauben schenke, so hat die Zahl der Kinder mit Problemen hinsichtlich Selbstregulation und Co. stark zugenommen, mal ganz abgesehen von den Kindern, die eine Wahrnehmungsstörung haben. Wo würden die denn alle landen in deiner Stadt? ALLE auf Sonderschulen?
Ist das in deinen Augen einen gute Entwicklung?
Es kann sein, dass nicht alles wahr ist, was ein Mensch dafür hält, denn er kann irren, aber in allem, was er sagt, muss er wahrhaftig sein.