Schulentscheidung

Probleme und Lösungen für den Schulalltag
alibaba

Re: Schulentscheidung

Beitrag von alibaba »

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Zuletzt geändert von alibaba am Mi 4. Mär 2020, 09:29, insgesamt 1-mal geändert.
Katze_keine_Ahnung
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Re: Schulentscheidung

Beitrag von Katze_keine_Ahnung »

@alibaba

GIb mir bitte ein Link auf das Schulgesetz wo das drin steht.
Rabaukenmama
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Re: Schulentscheidung

Beitrag von Rabaukenmama »

Was "Sonderschulen" betrifft: die gibt es in Östereich praktisch nicht mehr! Fast alle behinderten Kinder (unabhängig von Art und Grad der Behinderung) sind in I-Klassen, nach der Grundschule meistens in einer NMS oder WMS. Es gibt nicht mal mehr eine Ausbildung für Sonderschulpädagogen (die letzten haben ihre Ausbildung vor 2 Jahren abgeschlossen).

Mein Kleiner ist eines der ganz, ganz wenigen Kinder, die in einer wirklichen SONDERschulklasse (also mit ausschließlich mehrfach behinderten Kindern) beschult werden. DAs ist eine Schule für insgesamt über 1000 Schüler, wovon genau 14! Sonderschulklassen besuchen - die anderen hörgeschädigten und AVWS-Kindern sind - nach Bedarf - entweder in Gehörlosenklassen oder in I-Klassen (mit nicht-behinderten Mitschülern) untergebracht.

Und ganz ehrlich - ich finde es schlichtweg undiskutabel, einen Sonderschulplatz für meinen älteren Sohn anzustreben. Er ist seit 3 1/2 Jahren in einer Grundschulklasse, wo immer 22-25 Kinder waren. Das erste Jahr war schwierig für alle, aber jetzt gibt es schon jahrelang keine gröberen Probleme.

Mein Sohn ist trotz seiner Begabungen kein Hochleister und wird auch keiner werden. Da eine Schule auszusuchen, wo die koginitiven Anforderungen bewusst NIEDRIG gehalten sind, ist definitiv bei ihm kontraproduktiv. Er wird nicht fleissig wie ein Bienchen viel zu niedrige Anforderungen erfüllen um dann als "Belohnung" zusätzliche Aufgaben zu bekommen.Er würde sich in JEDER Sonderschulklasse an den Schülern orientieren, die am wenigsten arbeiten müssen, und Aufgaben, die seiner Leistungsfähigkeit entsprechen , für "ungerecht" empfinden.

Daher ist eine der wenigen "Ansprüche", die ich noch habe, dass der Unterricht kognitiv zumindest ETWAS anspruchvoll sein muss.
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
Meine3
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Re: Schulentscheidung

Beitrag von Meine3 »

https://www.behindertenrechtskonvention ... dung-3907/

"...abei ist sicherzustellen, dass behinderte Menschen nicht aufgrund einer Behinderung vom allgemeinen Bildungssystem ausgeschlossen werden. Behinderte Kinder dürfen also nicht aufgrund ihrer Behinderung vom Besuch einer Grundschule oder einer weiterführenden Schule ausgeschlossen werden. Vielmehr soll ihnen gleichberechtigt mit anderen — nichtbehinderten — Kindern der Zugang zu einem einbeziehenden (inklusivem), hochwertigen und unentgeltlichen Unterricht ermöglicht werden.

Ebenso soll der Zugang zur allgemeinen Hochschulbildung, Berufsausbildung, Erwachsenenbildung und zu lebenslangem Lernen gleichberechtigt mit anderen gewährleistet werden.

Innerhalb des allgemeinen Bildungssystems sollen angemessene Vorkehrungen getroffen und die notwendige Unterstützung geleistet werden, um eine erfolgreiche Bildung zu erleichtern.

Weiterhin muss behinderten Menschen durch geeignete Maßnahmen den Erwerb lebenspraktischer Fertigkeiten und sozialer Kompetenzen ermöglicht werden...."

etc.pp.

Wie bei vielen anderen Dingen, wird das noch nicht überall in die Tat umgesetzt. Das Problem ist natürlich, dass höchstwahrscheinlich keine der Schulen als Ablehnungsgrund die Behinderung des Kindes angeben werden, weil sie eben das NICHT DÜRFEN.

ABER Fakt ist und bleibt, dass jedes behinderte Kind, sofern es schulfähig und kognitiv dazu in der Lage ist, das RECHT hat eine REGELschule zu besuchen, das gilt auch für alle Arten der weiterführenden Schulen.

Somit kann man auf einen Ablehnungsgrund bestehen und dieser sollte auch erklärt werden. Rabaukenmama hat, sofern ich das verstanden habe, weder in der bilingualen Schule, noch in der Schule mit dem HB-Zug eine Erklärung bekommen, warum das Kind abgelehnt wurde. Wenn aber (zurecht) der Verdacht besteht, dass dies aufgrund seiner sozialen Defizite erfolgte, so könnte man HIER ansetzen...

Ob Rabaukenmama da nun noch mehr Energie darauf verwenden möchte oder ob sie nun sagt, sie probiert es weiter an anderen Gymnasien oder weiterführenden Regelschulen, ist eine Sache. Aber es wäre eine Möglichkeit.
Zuletzt geändert von Meine3 am Di 18. Feb 2020, 11:53, insgesamt 1-mal geändert.
Es kann sein, dass nicht alles wahr ist, was ein Mensch dafür hält, denn er kann irren, aber in allem, was er sagt, muss er wahrhaftig sein.
alibaba

Re: Schulentscheidung

Beitrag von alibaba »

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Zuletzt geändert von alibaba am Mi 4. Mär 2020, 09:30, insgesamt 1-mal geändert.
Rabaukenmama
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Re: Schulentscheidung

Beitrag von Rabaukenmama »

alibaba hat geschrieben:
Katze_keine_Ahnung hat geschrieben: Zumindest die Hauptschule muss jedes Kind nehmen.
Irrtum!

Es gibt die Schulpflicht - das ist richtig. Aber die Hauptschule muss dich auch nicht nehmen, wenn adäquate andere Schulen zur Verfügung stehen! Da hier alle "Sonderschulen" alle Abschlüsse bis Klasse 10 anbieten, muss letzten Endes die Schule dich nehmen, die am besten auf die individuellen Bedürfnisse ausgerichtet ist.

Ganz klassisches Beispiel: Ein körperbehindertes Kind, welches eine HS-Empfehlung hat, aber die HS keine Ausstattung für Körperbehinderte hat, geht hier auf die körperbehinderten Schule und wird nach HS-Lehrplan unterrichtet. Es geht nicht auf die Hauptschule.
Nein, Alibaba, du irrst dich. Eine NMS (Nachfolger der Hauptschule) muss wirklich JEDES Kind nehmen, weshalb sich in Wien auch so ziemlich alle Kinder aus präkeren Verhältnissen in DIESER Schulform findet.

Außerdem gibt es in Österreich keine Schulpflicht sondern nur eine BILDUNGSpflicht. Und es gibt hier auch keine Sonderschulschwerpunkte sie in Deutschland, wo zwischen Körperbehinderten, Hör- oder Sehschwerpunkt, geistiger Entwicklung, sozialer Entwicklung, usw. unterschieden wird. Die wenigen allgemeinen Sonderschulen, die es noch gibt, besuchen zu 90% Kinder mit sehr auffälligem Verhalten (großteils aus schwierigen sozialen Verhältnissen) und zu 10% wirklich Behinderte. Meine Cousine ist ausgebildete Sonderschulpädagogin, das weiß ich von ihr. An solchen Schule geht es nicht darum, welcher Lehrplan angewendet wird, sondern darum, mit den Kindern irgendwie den Tag zu überstehen. Die Kinder sind so auffällig, dass normales unterrichten ohnehin nicht möglich ist.
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Re: Schulentscheidung

Beitrag von Meine3 »

alibaba hat geschrieben:
Katze_keine_Ahnung hat geschrieben:@alibaba

GIb mir bitte ein Link auf das Schulgesetz wo das drin steht.
Ich bitte Dich. Wenn Dich das so stark interessiert, findest du das bestimmt selber. ;) Ich kann Dir nur schreiben, was ich erlebe - hier! Und da ich mit jeder Menge Lehrer umgeben bin, von Hauptschule bis Gymnasium, von Berufsschule bis Sonderpädagoge - und das Thema Schule geht immer zu jedem Treffen, weiß ich, wie gnadenlos Schule als System eben ist.

Aber darum geht es doch überhaupt nicht. Um das was DU erlebst. Es geht darum, inwiefern man dem Sohn von Rabaukenmama ermöglichen kann eine für ihn adäquate weiterführende Schule zu besuchen und das ist sicher NICHT eine Förderschule oder Sonderschule, die nach Rabaukenmamas Aussage in Österreich ohnehin abgeschafft wurden, sondern ein Gymnasium oder zumindest eine andere weiterführende Schule, wo er geistig gefordert wird.

Dass das Schulsystem an sich überholungsbedürftig ist, dass es an allen Ecken und Enden an gut ausgebildeten und fähigen Lehrkräften fehlt, dass Inklusion auf dem Papier schön und gut ist, sie aber in Realität oft noch nicht funktioniert oder gelebt wird, darin sind wir uns doch alle einig. Darüber muss man auch nicht diskutieren.
Es kann sein, dass nicht alles wahr ist, was ein Mensch dafür hält, denn er kann irren, aber in allem, was er sagt, muss er wahrhaftig sein.
alibaba

Re: Schulentscheidung

Beitrag von alibaba »

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Zuletzt geändert von alibaba am Mi 4. Mär 2020, 09:30, insgesamt 1-mal geändert.
Katze_keine_Ahnung
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Re: Schulentscheidung

Beitrag von Katze_keine_Ahnung »

@alibaba

Du postest hier und noch in gehobenen Tönen, nicht das was du erlebst, sondern deine Sicht auf die Dinge. Dabei hast du weder nahe Erfahrungen, noch kennst du gesetzliche Grundlagen. Das klingt wie: "Wen die Schule zu voll ist, sortiert sie erstmal die Dunkelhäutigen aus, dann die Muslime, dann die Buddisten, danach alle, dessen Eltern zu wenig besitzen, und die von allein erziehenden auch."
alibaba

Re: Schulentscheidung

Beitrag von alibaba »

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Zuletzt geändert von alibaba am Mi 4. Mär 2020, 09:29, insgesamt 1-mal geändert.
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