Re: Schulentscheidung
Verfasst: Do 13. Feb 2020, 13:16
-g
Austausch zum Thema Hochbegabte Kinder
https://forum.klugekinder.at/
Mein Sohn besucht auch jetzt schon eine Schulklasse mit aktuell 25 Kindern. Da ist insgesamt ein eher hoher Lärmpegel und ich vermute mal, dass auch an der Grundschule gelacht, gerülpst, Kasper gespielt und auf die Toilette gemusst wird. Und mein Sohn kommt in der Klasse seit mittlerweile über 2 Jahren SEHR GUT mit dem allen zurecht.alibaba hat geschrieben:Ich denke jetzt mal laut.
Wenn dein Sohn schon jetzt beim bloßen Setting (sitzen, arbeiten und das in Ruhe) bereits "kapituliert", wie wird das weiter gehen? In einer Schulklasse sitzen 30 Kinder. Da rülpsen die einen, die anderen lachen, wieder andere wollen arbeiten, die Lehrerin erklärt, ein Kind spielt den Kasper und andere Kinder müssen auf Toilette. So eine 5.Klasse kann wahnsinnig frisch, aber auch anstrengend sein. Hier am Gymnasium kommen da auch nicht alle Lehrer in Betracht, denen man die "Frischlinge" anvertraut, weil eben nicht jeder Lehrer das "kann".
Ok, vielleicht war alles, was ich kenne, kein "echtes" Schulleben - dann frage ich mich aber schon, was der Unterschied ist . Dass wir mit Klasse und Lehrerinnen Glück haben war und ist mit bewusst. Mir ist nur nicht bewusst, dass ein Kind nicht mal die CHANCE auf einen Gymnasiumplatz bekommen soll, nur weil ihm zu viel ist, mit 20 anderen, fremden Kindern und zwei fremden Betreuungspersonen in einem unbekannten, sehr kleinen Raum ohne Rückzugsmöglichkeit (auch nicht in der Pause) eine intensive Prüfung durchzustehen.alibaba hat geschrieben:Jetzt stelle ich mir deinen Sohn vor.
Ehrlich ……… ich glaube, Ihr werdet noch mehr Probleme bekommen als Ihr erahnen könnt. Egal wo euer Großer hingeht. Ich schrieb es hier bereits mehrmals - ein Gymnasium mag kognitiv den höchsten Anspruch haben aber es ist kein sozial verständnisvoller Ort. Hier ist jeder sich selbst am nächsten.
Für euch als Familie würde ich mir "Ruhe" wünschen, mal durchatmen, mal was abschließen können - sodele …..geschafft. Allein glaube ich aber das Euch das "echte" Schulleben erst noch bevor steht. Unbekannterweise würde ich Dich/Euch gerne mal drücken.
In Wien gibt es so gut wie keine Realschulen. Und hier MUSS man auch ein Gymnasialempfehlung haben um überhaupt auf irgendein Gymnasium zu dürfen. Nach Gymnasium kommt hier NMS (Pendant der Hauptschule), WMS (Wiener Mittelschule - Hauptschule mit Augenmerk auf lernschwache Kinder) und eben Sonderschulen.alibaba hat geschrieben: Vom Gymnasium zur Realschule fällt es sich ganz leicht - ohne Schutz, von der Realschule zur Hauptschule wird bereits ein dünnes Netz gespannt, von der Hauptschule zur Förderschule besteht das Netz aus dicken Seilen (da muss man schon arg hopsen) und auf der Förderschule wechselt man dann nur noch, wenn überhaupt, innerhalb des Systems - der Boden ist erreicht. DAS wissen die Schulen und so verhalten sie sich.
Ein Gymnasium besteht für die Bildung einer Elite. Alle vorwärts! Rücksicht - auf wen? Unter mir sind noch 3 Schularten!
Auf die Antwort des Stadtschulrates (heißt jetzt "Bildungsdirektion") auf meine dringende Anfrage warte ich jetzt seit 3 Wochen -Bliss hat geschrieben:Vermutlich hat er deshalb im Englischtest auch nicht sein wahres Können gezeigt.
Gibt es denn keine übergeordnete Stelle, die dafür zuständig ist auch Schüler mit Behinderungen eine faire Chance zu geben? Schulamt oder so was?
Nein, kann man nicht sagen. Ich habe Antwort vom Leiter der Bildungsdirektion bekommen dass er meine Anfrage an den Leiter des Behindertenressorts weitergeleitet hat. Nur von da kommt nichts. Natürlich werde ich dran bleiben (habe bereits urgiert), aber ich habe schon einige solche Anfragen hinter mir und fürchte aus Erfahrung, dass die Einschreibemöglichkeiten vorbei sein werden, bis ich eine Antwort bekomme.Katze_keine_Ahnung hat geschrieben:@Rabaukenmama
ich weiß nicht, wie das bei euch genau geht. Du muss deine Bitte ans Amt schriftlich einreichern und registrieren lassen. Sonst kann man immer sagen, ups ist alles verloren gegangen.
Wien scheint ein hartes Pflaster diesbezüglich zu sein. Ich hätte auch vermutet, dass es Kindern mit Wahrnehmungsstörung zusteht, Aufnahmetests in einer 1:1 Situation zu absolvieren oder ähnliches.Rabaukenmama hat geschrieben:Hallo, war heute zum Gespräch am Gymnasium in NÖ wo mein Sohn vorige Woche für die Modulklasse getestet wurde. Ich habe das Gehörte richtig in Erinnerung: die wollen ihn jetzt auch nicht in einer normalen Gymnasiumklasse dort . Er ist zwar irgendwie noch auf einer Liste dafür, aber ob er dort genommen wird erfahren wir erst Ende März, wenn alle anderen Möglichkeiten ohnehin nicht mehr verfügbar sind.
Immerhin hat sich heute endlich mal wer von der Behindertenstelle der Bildungsdirektion gemeldet und ich habe mit der Dame am Donnerstag ein Gespräch.