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Fünf Wochen Ferien

Verfasst: Fr 13. Mär 2020, 10:31
von Katze_keine_Ahnung
Unsere Schulen sind ab Montag zu, bis zum Ende der Osterferien. Das heißt, dass Sportfereine, Musikschulen und alles andere ebenfalls zu ist. Dem Kleinen tut es gut, er hat wieder eine "ich hasse die Schule" Phase. Die Tochter freut sich sicherlich, dass sie all ihre Schulprojekte und Aufgaben in Ruhe erledigen kann, sie hat in letzter Zeit regelrecht geächzt unter der Last. Aber was mache ich mit 4 Kindern in 4 Wänden... und wie geht es weiter? Gemeint ist wörtlich "bis auf weiteres"

Neulich habe ich eine ganz interessantes Kinderwissenshörspiel gehört, über Physiologie des Tierverhaltens. Dass die Geschwister sich ab dem Pubertät nicht riechen können, ist ein Schutzmechanismus der Natur gegen die Inzucht. Meine zwei Großen sind im Moment ein Superbeispiel dafür. Jetzt sind sie gezwungen einander 24 Stunden am Tag aushalten zu müssen. ... Ich brauche eine Tablette für stärkere Nerven!

Re: Fünf Wochen Ferien

Verfasst: Fr 13. Mär 2020, 14:13
von Meine3
Wegen Corona? Oh jemine....

Das ist merkwürdig, wo doch die meisten Fälle in Deutschland in NRW und Bawü auftreten bislang...

Bei uns ist NOCH alles offen, lediglich Massenveranstaltungen werden verschoben oder abgesagt. Viele der Maßnahmen durch die Regierung erscheinen mir unlogisch:

Eine von uns bekannte Familie war zum Teil (Mutter mit den Kindern) am Wochenende im Elsaß. Da das Elsaß zum Risikogebiet erklärt wurde, sollen sie die nächsten 2 Wochen zu Hause bleiben. Sie stehen nicht offiziell unter Quarantäne, aber so der dringende Rat vom Gesundheitsamt. Der Vater hingegen geht weiterhin ganz normal arbeiten. Weiterhin fahren weiterhin 1000ende Pendler zwischen Bawü und dem Elsaß hin und her. Jeden Tag... Ergibt das Sinn?

Ich "warte" schon jeden Tag darauf, dass die Meldung der Schulschließung und Kindergartenschließung kommt und habe ähnliche Gedanken:

Was soll ich dann mit 3 Kindern zu Hause "anfangen", die schon nach einem halben Tag in der Bude "durchdrehen"?

Raus dürft ihr aber schon, oder? Also Wandern, Spielplatz, raus in die Natur?

:gruebel:

Re: Fünf Wochen Ferien

Verfasst: Fr 13. Mär 2020, 14:46
von Rabaukenmama
Hier ist alles dicht. Alle Veranstaltungen abgesagt, auch der Eltern-Kind-Programmierkurs, meine Selbsthilfegruppe (weil die Pfarre die Räumlichkeiten dafür sperrt), Tierpark, Bäder, Thermen,...alles zu!

Ab nächste Woche Montag haben alle Unis und die Oberstufenschulen geschlossen, ab Mittwoch auch die Unterstufen und die Kindergärten. Mein Dienstgeber lässt abwechselnd die halbe Belegeschaft zu Hause und die andere Hälfte arbeiten damit das Geschäft nicht zugesperrt wird, falls ein Coronafall (bei Mitarbeitern oder Kunden) auftreten sollte.

Diejenigen Eltern, die nicht freigestellt werden (können) dürfen die Kinder in die Schulen zur Betreuung (NICHT zum Unterricht!) bringen. Immerhin scheint es, als ob das Internat für den Kleinen offen bleibt, aber da kann sich auch täglich (oder stündlich) was ändern. Meine im Büro arbeitenden Freundinnen machen schon seit Tagen nur noch home-office..

@meine3: Raus darf man, solange man nicht in Quarantäne ist. Also wenn sich rausstellen sollte, dass einer der beiden Kollegen auf meinem Pult, die momentan krank sind, das Virus haben, darf ich mindestens 14 Tage gar nicht raus, also auch nicht einkaufen oder sonst was. Weil das viele befürchten kommt es auch zu Hamsterkäufen. Was ich nicht verstehe, denn es besteht keine Lebensmittel- oder Klopapier-Knappheit und es gibt nach wie vor Lieferservices. Man kann also alles, was man braucht, von zu Hause aus bestellen und mit e-banking bezahlen. Der Lieferservice braucht dann die Sackerl nur vor die Tür stellen und kurz anrufen dass die Ware da ist.

Da ich nächste Woche - wie es heute aussieht - arbeiten werde, brauche ich mir NOCH keine Gedanken machen, wie ich die Jungs zu Hause beschäftige und bei Laune halte. Vermutlich werden sie viereckige Augen bekommen vor lauter Tablett- und Computerspielen :P , und natürlich werde ich versuchen, eine gewisse Tagesstruktur reinzubringen - aber da mache ich mir echt erst dann Gedanken, wenn es so weit ist. Also in einer Woche :roll: !

Re: Fünf Wochen Ferien

Verfasst: Fr 13. Mär 2020, 15:29
von Katze_keine_Ahnung
Bei uns gibt es keine Betreuung in den Schulen. Nur die Eltern aus strukturgebenden Berufen werden unterstützt. Dabei wird es abgeraten Kinder zu zu Großeltern zu bringen und wird empfohlen nach Alternativen zu suchen. Welche Alternativen sollen es bitte sein, wenn alle landesweit plötzlich das gleiche Problem haben? Das Radio verspricht, es wird keine Probleme mit Strom und Wasserversorgung geben. Alleine diese Aussage sorgt schon für Stimmung in der Bevölkerung.

Re: Fünf Wochen Ferien

Verfasst: Fr 13. Mär 2020, 15:35
von Rabaukenmama
Hier muss man nachweisen dass man keine Betreuungsmöglichkeit hat (Großeltern dürfen es hier auch nicht sein), dann darf man das Kind (in der Unterstufe) zu Betreuung in die Schule bringen. Wobei jetzt gerade wieder alles anders geworden ist. Wenn wirklich alle Geschäfte außer Lebensmittelhandel und Apotheken geschlossen werden, dann bin ich am Montag auch nicht mehr in der Arbeit und muss auch jetzt schon nachdenken, was ich mit meinen Jungs mache.

Re: Fünf Wochen Ferien

Verfasst: Fr 13. Mär 2020, 15:45
von Meine3
Rabaukenmama hat geschrieben:
@meine3: Weil das viele befürchten kommt es auch zu Hamsterkäufen. Was ich nicht verstehe, denn es besteht keine Lebensmittel- oder Klopapier-Knappheit und es gibt nach wie vor Lieferservices. Man kann also alles, was man braucht, von zu Hause aus bestellen und mit e-banking bezahlen. Der Lieferservice braucht dann die Sackerl nur vor die Tür stellen und kurz anrufen dass die Ware da ist.
!
Die Hamsterkäufe gibt es hier auch schon. Ich war gestern den normalen Großeinkauf (alle 2 Wochen muss ich groß einkaufen mit 5 Personen) und da wurde ich a) ziemlich blöd angeschaut mit meinem vollen Einkaufswagen und b) war vieles vergriffen (Konserven, KLopapier, Salz, Nudeln...)
Was die Lieferservices angeht: Wenn immer mehr Menschen nicht mehr arbeiten können (weil infiziert oder in Quarantäne wegen Kontakt zu infizierten) oder dürfen (weil Kinder zu Hause bleiben müssen), wird früher oder später auch das anliefern von Waren ein Problem werden.

Ich verstehe aber grundsätzlich diese Maßnahmen ehrlich gesagt nicht. Das "größte" Problem machen diese Quarantäne-Maßnahmen. Corona hat vermutlich eine geringere Sterberate als die Grippe (und die grasiert jedes Jahr 1-2 mal) und betrifft vorrangig Risikogruppen (Alte, Kranke...). Kinder sind bislang sehr wenige betroffen, sie scheinen nicht anfällig für das Virus zu sein.

Die Panik in der Bevölkerung entsteht vor allem, weil die Leute Angst vor der Quarantäne und den damit verbundenen Einschränkungen des Lebens haben, nicht vorrangig vor dem Virus. Die Leute fangen doch so auch an, Erkrankungen eventuell zu verstecken?


Man hätte viel früher mit solchen Maßnahmen anfangen müssen, BEVOR das Virus hier ankommt. Was bringt das alles denn jetzt noch...

Ich habe grade in einem Live-Blog gelesen, dass ab Dienstag bei uns auch alles dicht macht :?. Hilfe....

Und mein Mann kann sich weiterhin fröhlich "retten", indem er zur Arbeit fährt :evil:.

Re: Fünf Wochen Ferien

Verfasst: Fr 13. Mär 2020, 16:17
von Rabaukenmama
Meine3 hat geschrieben: Corona hat vermutlich eine geringere Sterberate als die Grippe (und die grasiert jedes Jahr 1-2 mal) und betrifft vorrangig Risikogruppen (Alte, Kranke...).
Woher hast du denn DIESE Info? In Italien (wo man Österreich und Deutschland ca. 2 Wochen "voraus" ist) ist die Gesundheitsversorgung zusammengebrochen weil nicht genügend Intensivstation-Betten zur Verfügung stehen. Da gibt es aktuell schon über 1000 Tote, Tendenz stark steigend! Die Sterberate ist - je nachdem, welcher Statistik man glauben will - 7-20x höher als bei saisonaler Grippe.

Bisher hat keine europäische Regierung wegen einer "neuen" Krankheit (SARS, Schweinegrippe, Vogelgrippe Rinderwahnsinn,...) so drastische Maßnahmen ergriffen. Das versteht man, wenn man die Life-Berichte aus Italien liest, die hören sich an wie Kriegsberichtserstattung.

Und es geht ja nicht darum, dass man SELBST bzw. die eigenen Kinder so gefährdet sind, sondern um die Risikogruppen. Also alte Leute und Menschen mit geschwächtem Immunsystem. So, wie meine Mutter (73, hat vor 3 Jahren eine Spenderniere erhalten) oder mein Vater (75, bekommt immer wieder Bestrahlungen wegen Prostatakrebs). Und genau DIESE Gruppe kann von Kindern, die mit wenig oder gar keinen Symptomen erkranken, angesteckt werden und dann geht es eben oft NICHT glimpflich aus.

Re: Fünf Wochen Ferien

Verfasst: Fr 13. Mär 2020, 16:21
von Katze_keine_Ahnung
@Meine3

wo ich das Problem sehe ist die Zeit. Was entscheiden denn die 5 Wochen??? So lange die Krankheit da ist, kommt sie wieder ins Land und es beginnt alles von vorn. Manche Schulen bei uns wurden schon vorher für 2 Wochen geschlossen. Das heißt, sie haben insgesamt 7 Wochen geschlossen.

Das zweite Thema was mich stört ist die Inkonseqenz. Die einzige Möglichkeit kleine Kinder zuverlässig unterzubringen sind die Großeltern. Dadurch passiert genau das was alle vermeiden wollen - die Ansteckung der älteren Generation und zwar geballt.

Re: Fünf Wochen Ferien

Verfasst: Fr 13. Mär 2020, 16:22
von charlotte12
Bei uns ist es praktisch - eine Freundin ist Lehrerin, hat demnach jetzt dann auch frei und kann auf unsere Tochter aufpassen, während ich arbeite. Der Unterschied zur Grippe ist, dass sich die Alten und Kranken gegen Grippe impfen lassen können und außerdem eine gewisse Immunität besteht, so dass nicht alle gleichzeitig krank werden und die Intensivstationen fluten. Mich beunruhigen ehrlich gesagt gerade die Berichte aus italienischen Krankenhäusern doch etwas...

Re: Fünf Wochen Ferien

Verfasst: Fr 13. Mär 2020, 16:28
von Meine3
Katze_keine_Ahnung hat geschrieben:@Meine3

wo ich das Problem sehe ist die Zeit. Was entscheiden denn die 5 Wochen??? So lange die Krankheit da ist, kommt sie wieder ins Land und es beginnt alles von vorn. Manche Schulen bei uns wurden schon vorher für 2 Wochen geschlossen. Das heißt, sie haben insgesamt 7 Wochen geschlossen.

Das zweite Thema was mich stört ist die Inkonseqenz. Die einzige Möglichkeit kleine Kinder zuverlässig unterzubringen sind die Großeltern. Dadurch passiert genau das was alle vermeiden wollen - die Ansteckung der älteren Generation und zwar geballt.

richtig. Ich verstehe auch das "herauszögern" der Ansteckung durch die Schließung der öffentlichen Einrichtungen nicht. So bleibt der "Virus" länger im Umlauf, das ganze zieht sich über einen viel längeren Zeitraum hinaus. Früher hat man, wenn ein Kind Windpocken oder Masern hatte, die Geschwisterkinder gleich mit dazu ins Bett gepackt. Sie SOLLTEN sich anstecken, damit es "schneller rum ist".

Und ja: grade die Menschen über 60 oder eben Vorerkrankte sind tatsächlich bedroht. Normal gesunde Menschen und auch Kinder sind meist, wenn überhaupt nur mild betroffen (Milder als bei Influenza!) und oft verläuft die Ansteckung sogar symptomlos.

Konsequent wäre: Ältere und andere Riskikogruppen werden besonders geschützt und sollten generell zu Hause bleiben oder aber ALLE gehen zur selben Zeit einheitlich in Quarantäne. Aber ganz ehrlich: ich glaube auch das würde nicht die Verbreitung verhindern, sondern nur verzögern...

Es ergibt alles nicht allzu viel Sinn.