zweierpack hat geschrieben:Hallo,
mal eine ganz andere Frage: wie gehen Eure Kinder mit der Situation um? Spielen sie noch mit anderen Kindern? Haben sie ein Feriengefühl oder langweilen sie sich sehr?
Wir haben noch keine Arbeitsaufgaben von der Schule, und ich versuche sie jeden Tag mir ein paar Sachen auf Trab zu halten (Kopfrechnen, einfache englische Bücher lesen etc.)
Und inwiefern beschäftigt sie das ganze Thema? Meine beiden (10) wissen grundsätzlich die Fakten über das Virus etc. (Händewaschen, in Armbeuge niesen, man kann krank werden, aber eher gefährlich für ältere Menschen etc.).
Einerseits machen sie immer mal wieder dumme Witze über Corona (das können sie sowieso prima
), andererseits sind sie wieder in unser Bett eingezogen und Papa bekommt ganz viele Kuscheleinheiten bevor er morgens weg muss. ich glaube, sie merken genau, wie angespannt und auch teilweise ratlos wir Erwachsenen sind. Redet Ihr mit Euren Kindern darüber und wenn ja wie??
LG
Die Große (11) wartete schon länger drauf, dass auch hier endlich schulfrei ist und freut sich total über die schulfreie Zeit. Über die Schulaufgaben, die seit heute im Netz zu finden sind, freut sie sich nicht so.
Sie malt und bastelt lieber, hängt am Computer/Handy rum und hört Musik wie sonst auch.
Heute hat sie außerdem die ersten Molche im Gartenteich gefangen und vermessen und Notizen gemacht. (Bisher nur Weibchen!)
Die Kleine (fast 6) findet es erstmal richtig gut, nicht in den Kindergarten zu müssen.
Zu Corona fragt sie viel, aber ohne Angst, mehr neugierig.
Am Wochenende haben wir den Logo! Beitrag vom Freitag zusammen geschaut.
Die Große informiert sich schon seit einer Weile über Internet/Handy selbst, sie checkt da regelmäßig die Nachrichten und weiß gut bescheid.
Sie finden es allerdings beide blöd, dass sie die eine befreundete Familie (mehrere mit Asthma in deren Familie) nicht mehr treffen sollen. Deren Jungs passen alters- und interssenmäßig gut zu meinen Mädels und die treffen wir sonst regelmäßig "kreuz und quer" (Kindertausch).
Da waren sie schon traurig. Allerdings haben wir uns vorerst zumindest noch für Ausflüge den Wald u.a. verabredet. Also Aktivitäten draußen sind seitens der Freunde derzeit noch "erlaubt".
Da das Wetter ganz wunderbar ist, ist die Laune aktuell hier also richtig gut.
Selbst die Aussicht, dass der Kindergeburstag für die Kleine Ende März/Anfang April erstmal verschoben wird, hat die Kleine nicht groß gestört. Kann man ja nachholen.
Unser Osterurlaub, ein Esperantotreffen auf das wir uns alle gefreut haben, wird ausfallen, das ist schade, aber auch kein Weltuntergang.
Was mich betrifft - ich fürchte, die kommenden Wochen werden nicht für all das reichen, was ich schon länger machen wollte und nun gern tun möchte... Habe die letzten Tage bspw schonmal so oft wie sonst nie die Geige rausgeholt. Zwar nur zum Playback, statt wie sonst 1x die Woche zusammen mit Freunden und deren musikalischer Begleitung, aber so kann ich auch mal wieder ein paar ganz andere Stücke spielen. Auch nicht schlecht.
Um die Kinder mache ich in Punkto Langweile gar keine Sorgen - Bücher, Spiele, Lego und Mal- und Bastelmaterial haben wir zur Genüge, auch das Tablet darf in Maßen (aktuell etwas mehr als sonst) genutzt werden und die sind eh beide so kreativ, dass sie sich schon zu beschäftigen wissen werden.
Außerdem haben wir einen Garten, See und Wald vor der Tür.
Mehr braucht hier vorerst keiner.
Wenn sie doch mal über Langweile jammern, dürfen sie gern öfter ihr Instrument üben.
Klar sorgen wir Jüngeren uns um meine Eltern, die beide 77 Jahre alt sind und im gleichen Haus wohnen und wo insbesondere mein Vater gefährdet, da vorbelastet ist und ich habe den Kindern gesagt, sie haben zumindest in deren Wohnung erstmal nichts mehr zu suchen und sollen Abstand halten.
Aber vom Sich-Sorgen-Machen ist keinem geholfen und darum lassen es alle hier im Haus einfach auf sich zukommen.
Meine Mutter sagt auch, ihr ist eine Ausgangssperre (aktuell nur selbstauferlegt) egal, sie hat genug Arbeit in Haus und Garten.
Montag haben die Kinder jedenfalls lange im Garten gespielt und später gebastelt. Die Kleine einen "Goldenen Schatz" (und eine "Schnatztruhe" ) und einen Zauberstab. (Sie ist im Harry-Potter-Fieber, seitdem ich Band 1 und aktuell Band 2 vorgelesen habe/vorlese.)
Die Große hat u.a., nachdem sie im Netz nach abstrusen Verschwörungstheorien recherchiert hatte, sich einen Aluhut aus Alufolie gebastelt.
Also wirklich nur aus Quatsch.
Um den haben sie und ich uns dann am Abend gestritten, also wer ihn aufsetzen darf beim Film gucken. (wir schauen nun nach "Orville" auch noch die alten Raumschiff Enterprise Next Generation Folgen abends regelmäßig gemeinsam)
Heute wie gesagt waren die Molche im Gartenteich dran, außerdem hat sie per WA-Status mehrere ihrer Zeichnungen "veröffentlicht" und dabei eine Umfrage gestartet, was sie alles malen solle in nächster Zeit. Da kam Einiges an Ideen rum. Jetzt gerade erstellt sie mit irgendeiner App eine kleine Animation mit Figuren und Dialogen und die Kleine spielt mit den Nachbarskindern. (Draußen erlaubt, nur drinnen gibts erstmal kein gemeinsames Spielen mehr)
Alles in allem genießen wir momentan hier zu Hause die Situation eher, als dass sie uns Kummer bereitet.