Latein für die Grundschule

Probleme und Lösungen für den Schulalltag
Katze_keine_Ahnung
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Latein für die Grundschule

Beitrag von Katze_keine_Ahnung »

Der Kleine (6) will Latein lernen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass er Latein auch in der Schule als FS nimmt, so dass die Mühe unabhängig von Ergebnis nicht ganz verloren ist. Ich habe Minimus, starting out in Latin. Das Niveu ist perfekt, nur ist das Buch auf Englisch, was die eigenständige Nutzung sehr beschränkt, und mein Teil der Arbeit erhöht. Kennt jemand ein vergleichbares Buch auf Deutsch?
charlotte12
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Re: Latein für die Grundschule

Beitrag von charlotte12 »

Mir fällt zu diesem Thema nur ein Kurs der Hector-Kinderakademie in unserer Gegend ab Klasse 2 ein, der so richtig gut gemacht war. Meine Tochter erzählt heute noch (zwei Jahre später...) gelegentlich von Dingen, die sie dort gelernt haben, v.a. von lateinischen Wurzeln heutiger deutscher Wörter. Sie kann es auch kaum erwarten, endlich Latein wählen zu können. Meine Tochter liebt ein ganz normales Latein-Wörterbuch, darin sucht sie hobbymäßig immer mal wieder "schöne" lateinische Wörter. Ein Latein-Buch für Grundschulkinder habe ich auch schon gesucht und nicht gefunden.
Katze_keine_Ahnung
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Re: Latein für die Grundschule

Beitrag von Katze_keine_Ahnung »

@charlotte

Wie findet deine Tochter die Zeit ohne Schule?
charlotte12
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Re: Latein für die Grundschule

Beitrag von charlotte12 »

Meine Tochter findet es herrlich und ist überglücklich, dass es verlängert wurde. Das einzige, was ihr an der Schule fehlt, sind ihre Freundinnen und teilweise auch ihre Lehrerin. Als sie dann aber hörte, dass überlegt wurde, halbe Klassen mit Mindestabstand und Mundschutz einzuführen, war sie komplett dagegen - wozu soll Schule gut sein, wenn man dort nicht mit den Freundinnen spielen darf?

Homeschooling fand ich anfangs extrem mühsam. Irgendwann fing ich an, Teile der sich endlos wiederholenden Aufgaben durch schwierigere zu ersetzen, wovon das Kind begeistert, die Lehrerin allerdings weniger entzückt war (der Klassiker - die Lehrerin findet, die schwierigeren Aufgaben sollten zusätzlich und nicht an Stelle der normalen Aufgaben gegeben werden). Jetzt in den Ferien erlebe ich in Mathe gerade ein größeres Wunder - mein Kind überlegt sich plötzlich ständig aus eigenem Antrieb mathematische Alltagsdinge, was sie bisher immer stur verweigert hatte und knobelt urplötzlich freiwillig (!) an Matheknobelaufgaben aus dem Internet rum. In Deutsch ist der Effekt nicht so groß, aber es gab zumindest eine einzelne Sternstunde, in der sie plötzlich fast wie früher aus eigenem Antrieb eine Geschichte nach der anderen schrieb. Das erste Mal seit über einem Jahr.

Wir sind daher schwer dafür, dass man die Schulschließung bis zu den Sommerferien so beibehält :mrgreen: Wobei es ja heißt, dass die vierten Klassen eine der ersten sein werden, die wieder Unterricht bekommen, damit sie auch ja gut auf die weiterführenden Schulen vorbereitet werden. :roll:

Wie erleben eure Kinder das Homeschooling/ die Zeit ohne Schule?
Katze_keine_Ahnung
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Re: Latein für die Grundschule

Beitrag von Katze_keine_Ahnung »

Vor dem Unterricht nur aus Basisfächern, ohne Sport und Spielpausen aber dafür mit Mindestabstand graut es mir schon jetzt. Vor allem die Kleinen werden es nach zwei Tagen hassen. Das klingt mehr nach Gefängnis als nach Spaß. Ich finde die Folgen von diesem sozialen Experiment langsam ziemlich schwerwiegend und es ist kein Ende in Sicht. Was mich auch aufregt ist die Untätigkeit der Lehrer. Ich habe für die zwei Grundschulkinder auch den Vorschlag bekommen, sie bei dem Onlineschulplattform anzumelden. Was können sie da alleine? Nichts. Also soll ich mich wieder kümmern. Wo ist der Vorteil gegenüber den Emails? Datenschutz. Herrlich!

Was hindert denn die Lehrer in ihrer Arbeitszeit die Kinder persönlich anzurufen, ihnen den Arbeitsplan zu geben, mit ihnen zu quatschen, um sie aufzumuntern und den Kindern zuzuhören, die durch die Situation wirklich jetzt in Gefahr sind? Datenschutz? Warum kann der Lehrer keine Hefte mehr korrigieren? Das Schulsystem macht es sich zu leicht und schiebt alles auf die Eltern... Ich brauche das alles nicht unbedingt, ich habe das fast fünf Jahre lang alles selber geregelt. Aber ich kann es mir gut vorstellen, dass es viele Kinder gibt, die ausgerechnet durch diese Lücke den Anschluss verlieren.
Bliss
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Re: Latein für die Grundschule

Beitrag von Bliss »

Katze_keine_Ahnung hat geschrieben:
Was hindert denn die Lehrer in ihrer Arbeitszeit die Kinder persönlich anzurufen, ihnen den Arbeitsplan zu geben, mit ihnen zu quatschen, um sie aufzumuntern und den Kindern zuzuhören, die durch die Situation wirklich jetzt in Gefahr sind? Datenschutz? Warum kann der Lehrer keine Hefte mehr korrigieren? Das Schulsystem macht es sich zu leicht und schiebt alles auf die Eltern... Ich brauche das alles nicht unbedingt, ich habe das fast fünf Jahre lang alles selber geregelt. Aber ich kann es mir gut vorstellen, dass es viele Kinder gibt, die ausgerechnet durch diese Lücke den Anschluss verlieren.

Also einige Lehrer tun das ja.Dewegen denke ich, dass es grundsätzlich schon erlaubt ist. Der Mathelehrer meines Sohnes hat sogar einen Videoklassenchat organisiert auf freiwilliger Basis.
Katze_keine_Ahnung
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Re: Latein für die Grundschule

Beitrag von Katze_keine_Ahnung »

Ich sehe bloß eine große Schere aufgehen. Ich schätze mindestens 10% der Kinder haben in den Zwangsferien überhaupt nichts für die Schule gemacht. Wenn diese Ferien sich langsam auf ein halbes Jahr ausdehnen, ist es für mich die Frage, wie sollen sie dann wieder alle zusammen kommen. Wer wird bestraft, die 90%, die das in den Ferien gelernte noch mal durchkauen werden müssen, oder die 10%, die abgehängt werden.
charlotte12
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Re: Latein für die Grundschule

Beitrag von charlotte12 »

Meine Theorie ist, dass bei uns die Lehrer die Order hatten, im Homeschooling keinen relevanten Stoff durchzunehmen. Ich gehe davon aus, dass dort weitergemacht wird, wo vor den Coronaferien aufgehört wurde, wobei sich das vielleicht ja noch ändert, wenn die Sache länger anhält.
Katze_keine_Ahnung
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Re: Latein für die Grundschule

Beitrag von Katze_keine_Ahnung »

@charlotte

Die Lehrerin vom Kleinen hat für 3 Wochen vor den Ferien einen Zeitplan gegeben, was zu tun sei. Einfach weiter, keine Wiederholung. Der Kleine hat alles erledigt. Ich weiß schon, was er sagt, falls sie wieder von vorne anfangen. Außerdem beschäftigt er sich wie deine Tochter freiwillig mit seinem Knobelheft. Geigenunterricht ging per Skype weiter, und in den Ferien hat der Lehrer die verpassten Stunden nachgeholt, so dass keine einzige fehlte. Das gleiche gilt für den Klavierlehrer des Großen. Die Tochter hat dagegen Pech gehabt, und wegen der Krankheit der Lehrerin nur eine telefonische Stunde bekommen. Dafür hat die Lehrerin zwar nichts, aber die Musikschule fühlt sich nicht gezwungen um Vertretung zu kümmern. So macht jeder nach weiter nach Gefühl, auf beiden Seiten. Die Verantwortungsvollen improvisieren und machen weiter, die Passiveren warten bis alles wieder normal ist.

Im Gymnasium wurde sehr viel durchgenommen, keinesfalls nur wiederholt. Aber das machen zum Glück meine Kinder selber, ohne das ich mich darum kümmern muss. Ob alle dann so selbsständig und verantwortungsbewusst sind, vor allem im Bereich der niedrigeren Schulen, mag ich bezweifeln.
charlotte12
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Re: Latein für die Grundschule

Beitrag von charlotte12 »

Das Gefühl, dass es extrem vom Lehrer abhängt, habe ich allerdings auch. Meine Tochter hat auch so einen Speziallehrer, von dem als Arbeitsauftrag nur ein wirres Durcheinander kommt und unfreundliche Mails, denen man deutlich anmerkt, dass der Lehrer sonst was im Kopf hatte nur nicht den Unterricht. :roll:
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