Re: Matheproblem meiner Tochter/Lehrergespräch: RAT?
Verfasst: Di 7. Jul 2020, 09:54
...wir halten jetzt erstmal die Bälle flach. Das mit dem Mathelehrer sehen wir, ob Kind das will und ob es hilft, sonst machen wir nichts weiter, als nach einer (hoffentlich kompetenten!) therapeutischen Unterstützung zu suchen.
Ich neige dazu, immer zu viel zu machen und zu wollen, dabei bräuchte das Kind wohl oft eher jemanden, der alles bisschen runterreguliert.
Es ist halt echt schwer, einzuschätzen, was das Richtige ist.
Mein Bauchgefühl sagt mir, dass das Kind eigentlich völlig im Rahmen ist, die Probleme zur Begabung+Sensibilität gehören bzw sie aufgrund ihrer Begabung einfach bisschen anders reagiert und agiert, emotional ansprechbarer ist, schnell überbewertet, überkritisch ist, auch sich selbst gegenüber.
Wenn man sie dann irgendwelche Fragebögen ausfüllen lässt, die mit der durchschnittlichen Altersgruppe verglichen werden, kommen dann halt schnell von der Norm abweichende Ergebnisse raus, die das Problem größer erscheinen lassen, als es ist.
Es ist dann für mich oft schwer zu entscheiden, auf was ich höre - die Experten und ihre Werte (aufgrund von Fragebögen!) oder das Bauchgefühl.
Man will ja nichts falsch machen, nichts versäumen.
Und wahrscheinlich bin ich meiner Tochter da auch ähnlich und etwas "übereregbar" und emotional viel zu sehr mit ihr verbunden. Da täte mehr Abstand sicher gut.
Ich schwinge da zu viel mit, statt die Schwingung etwas abzudämpfen...
Das, was bei der psychologischen Untersuchung rauskam, klingt halt nach einer schweren seelischen Störung (Ängste, Depression, Selbstwertgefühl), die ich (und auch befragte Freunde von mir, die sie ja nicht nur anhand von Fragebögen kennen) noch gar nicht mal so extrem so sehen.
Klar hat sie depressive Phasen (weil sie sehr, sehr tief empfindet und schwer wieder ins Gleichgewicht kommt) und Selbstwertprobleme (weil sie sich selbst altersunangemessen hinterfragt und immer wieder merkt, dass sie oft anders tickt als andere - wer würde sich da nicht selbst in Frage stellen????)
Im Grunde meines Herzens bzw nach meinem Bauchgefühl glaube ich, dass sie die Kompetenzen hat und entwicklen kann und wird, um damit zurechtzukommen, aber das dauert halt...
Und ist halt für sie (und mich) oft verdammt schwer.
@Katze: Naja, aktuell ist es ja nicht so einfach mit sportlichen Hobbys. Sie möchte das ja nicht. Gruppenaktivitäten sind so gar nicht ihr Ding.
Obwohl ich selbst durchaus auch öfter denke und dachte, das könnte ihr gut tun.
Sie hat auch brav alles mal probiert, aber fühlte sich eben nirgends richtig wohl. Sie war seit dem Vorschuljahr jeweils ein halbes bis eineinhalb Jahr bei Leichtathletik, Turnen, Schwimmen & Basketball. Wenn sie dann jedes mal klagt, dass sie da wieder hin muss, dass sie die Trainer/anderen Kinder nicht mag etc, zwinge ich sie da dann natürlich irgendwann nicht weiter dazu.
Wenn sie schon täglich in die Schule muss, wohin sie eigentlich nicht will, möchte ich sie ungern in der Freizeit auch noch zu etwas zwingen.
Zuletzt war sie ja aber trotzdem (auf eigenen Wunsch) wieder schwimmen. (Im kleinen Kreis und ohne Vereinsgetue. Nur zum Spaß und ohne Mannschafts-/Wettberwerbsgetue. Das passt besser.)
Das fiel jetzt wegen Corona weg und geht auch erstmal noch ein Weilchen nicht wieder. (Schwimmhallen sind geschlossen. In den Sommerfreien hier eh)
An sich möchte sie Klettern oder Parcours machen, aber das ist leider nicht machbar. (Die Kletterhallen sind alle zu weit weg und mit langer Warteliste, Parcours wäre ebenfalls nicht so einfach erreichbar)
Mit ihrem Instrument sollte sie dieses Frühjahr in die Big Band (wo sie die Jüngste wäre) - auch hier kam Corona dazwischen.
Ihr liebstes Hobby ist halt malen u.ä. das macht man nunmal für sich allein am besten.
Momentan wünscht sie sich ein Zeichentablet und digitalen Stift, um digital zu zeichnen. Hat schon alles recherchiert, Tutorials angeschaut, ohne schon selbst die Technik da zu haben. Sie hat auch direkt bei Youtube die Videoersteller tw sogar angeschrieben und sich nach bestimmten Sachen erkundigt.
Das ist zwar letzten Endes auch wieder was im stillen Kämmerlein. Aber es tut ihr sichtlich gut und erfüllt und beglückt sie. Darum unterstütze ich das natürlich.
Ansonsten sind die Nachbarskinder derzeit sehr viel bei uns. Die sind jünger und spielen vor allem mit der Kleinen, aber gelegentlich hat die Große Freude daran (und wird dafür auch von den Kindern sehr geschätzt!), sich Spiele für alle auszudenken und zu moderieren.
Und sie übernachtet mindestens 1x die Woche bei ihrem Freund (den sie seit Krabbelalter kennt) oder er bei uns.
Also so wirklich vereinsamen tut sie dann doch nicht...
Ich glaube, was ihr zusetzt, ist eher eine Art innere Einsamkeit. Das Gefühl, oft nicht verstanden zur werden, anders zu sein.
Wenn ich mir das alles so ansehe, ist das aber eigentlich recht gesund, es gibt halt bloß immer wieder diese Phasen tiefer Verzweiflung und großer innerer Einsamkeit, ganz besonders dann, wenn es Streit mit mir gab. Das bringt sie immer so total aus dem Gleichgewicht, selbst wenn es nur um eine Kleinigkeit ging. Das verunsichert auch mich dann immer wieder.
Da erhoffe ich mir, dass sie (und ich) da evtl von einem Therapeuten Strategien erlernen, damit besser umzugehen.
Ich neige dazu, immer zu viel zu machen und zu wollen, dabei bräuchte das Kind wohl oft eher jemanden, der alles bisschen runterreguliert.
Es ist halt echt schwer, einzuschätzen, was das Richtige ist.
Mein Bauchgefühl sagt mir, dass das Kind eigentlich völlig im Rahmen ist, die Probleme zur Begabung+Sensibilität gehören bzw sie aufgrund ihrer Begabung einfach bisschen anders reagiert und agiert, emotional ansprechbarer ist, schnell überbewertet, überkritisch ist, auch sich selbst gegenüber.
Wenn man sie dann irgendwelche Fragebögen ausfüllen lässt, die mit der durchschnittlichen Altersgruppe verglichen werden, kommen dann halt schnell von der Norm abweichende Ergebnisse raus, die das Problem größer erscheinen lassen, als es ist.
Es ist dann für mich oft schwer zu entscheiden, auf was ich höre - die Experten und ihre Werte (aufgrund von Fragebögen!) oder das Bauchgefühl.
Man will ja nichts falsch machen, nichts versäumen.
Und wahrscheinlich bin ich meiner Tochter da auch ähnlich und etwas "übereregbar" und emotional viel zu sehr mit ihr verbunden. Da täte mehr Abstand sicher gut.
Ich schwinge da zu viel mit, statt die Schwingung etwas abzudämpfen...
Das, was bei der psychologischen Untersuchung rauskam, klingt halt nach einer schweren seelischen Störung (Ängste, Depression, Selbstwertgefühl), die ich (und auch befragte Freunde von mir, die sie ja nicht nur anhand von Fragebögen kennen) noch gar nicht mal so extrem so sehen.
Klar hat sie depressive Phasen (weil sie sehr, sehr tief empfindet und schwer wieder ins Gleichgewicht kommt) und Selbstwertprobleme (weil sie sich selbst altersunangemessen hinterfragt und immer wieder merkt, dass sie oft anders tickt als andere - wer würde sich da nicht selbst in Frage stellen????)
Im Grunde meines Herzens bzw nach meinem Bauchgefühl glaube ich, dass sie die Kompetenzen hat und entwicklen kann und wird, um damit zurechtzukommen, aber das dauert halt...
Und ist halt für sie (und mich) oft verdammt schwer.
@Katze: Naja, aktuell ist es ja nicht so einfach mit sportlichen Hobbys. Sie möchte das ja nicht. Gruppenaktivitäten sind so gar nicht ihr Ding.
Obwohl ich selbst durchaus auch öfter denke und dachte, das könnte ihr gut tun.
Sie hat auch brav alles mal probiert, aber fühlte sich eben nirgends richtig wohl. Sie war seit dem Vorschuljahr jeweils ein halbes bis eineinhalb Jahr bei Leichtathletik, Turnen, Schwimmen & Basketball. Wenn sie dann jedes mal klagt, dass sie da wieder hin muss, dass sie die Trainer/anderen Kinder nicht mag etc, zwinge ich sie da dann natürlich irgendwann nicht weiter dazu.
Wenn sie schon täglich in die Schule muss, wohin sie eigentlich nicht will, möchte ich sie ungern in der Freizeit auch noch zu etwas zwingen.
Zuletzt war sie ja aber trotzdem (auf eigenen Wunsch) wieder schwimmen. (Im kleinen Kreis und ohne Vereinsgetue. Nur zum Spaß und ohne Mannschafts-/Wettberwerbsgetue. Das passt besser.)
Das fiel jetzt wegen Corona weg und geht auch erstmal noch ein Weilchen nicht wieder. (Schwimmhallen sind geschlossen. In den Sommerfreien hier eh)
An sich möchte sie Klettern oder Parcours machen, aber das ist leider nicht machbar. (Die Kletterhallen sind alle zu weit weg und mit langer Warteliste, Parcours wäre ebenfalls nicht so einfach erreichbar)
Mit ihrem Instrument sollte sie dieses Frühjahr in die Big Band (wo sie die Jüngste wäre) - auch hier kam Corona dazwischen.
Ihr liebstes Hobby ist halt malen u.ä. das macht man nunmal für sich allein am besten.
Momentan wünscht sie sich ein Zeichentablet und digitalen Stift, um digital zu zeichnen. Hat schon alles recherchiert, Tutorials angeschaut, ohne schon selbst die Technik da zu haben. Sie hat auch direkt bei Youtube die Videoersteller tw sogar angeschrieben und sich nach bestimmten Sachen erkundigt.
Das ist zwar letzten Endes auch wieder was im stillen Kämmerlein. Aber es tut ihr sichtlich gut und erfüllt und beglückt sie. Darum unterstütze ich das natürlich.
Ansonsten sind die Nachbarskinder derzeit sehr viel bei uns. Die sind jünger und spielen vor allem mit der Kleinen, aber gelegentlich hat die Große Freude daran (und wird dafür auch von den Kindern sehr geschätzt!), sich Spiele für alle auszudenken und zu moderieren.
Und sie übernachtet mindestens 1x die Woche bei ihrem Freund (den sie seit Krabbelalter kennt) oder er bei uns.
Also so wirklich vereinsamen tut sie dann doch nicht...
Ich glaube, was ihr zusetzt, ist eher eine Art innere Einsamkeit. Das Gefühl, oft nicht verstanden zur werden, anders zu sein.
Wenn ich mir das alles so ansehe, ist das aber eigentlich recht gesund, es gibt halt bloß immer wieder diese Phasen tiefer Verzweiflung und großer innerer Einsamkeit, ganz besonders dann, wenn es Streit mit mir gab. Das bringt sie immer so total aus dem Gleichgewicht, selbst wenn es nur um eine Kleinigkeit ging. Das verunsichert auch mich dann immer wieder.
Da erhoffe ich mir, dass sie (und ich) da evtl von einem Therapeuten Strategien erlernen, damit besser umzugehen.