Dann hänge ich mich hier mal dran und berichte über die ersten 1,5 Wochen von meinem neuen Schulkind.
Ich kann bisher nur Gutes berichten. Es fing schon am Schulanfangstag an - das ist immer ein Samstag, da ist hier traditionell eine kurze Einführungsveranstaltung in der neuen Schule und danach große Familienfeier.
Die Kinder hatten zur Einführung jedenfalls ihre erste Klassenleiter- und Kennenlernstunde.
Kind berichte mir hinterher stolz, dass sie schon was vorlesen durfte. Die Lehrerin hatte "Hallo Klasse 1a" an der Tafel stehen und wohl gefragt, ob es denn jemanden gibt, der das schon lesen könne. Kind war stolz wie Bolle, dass sie schon am ersten Schultag lesen durfte.
Auch während der ersten Woche scheint nach dem, was Kind so berichtet, die Lehrerin den Kindern mehrfach "auf den Zahn gefühlt" zu haben. Die Kinder sollten wohl bspw x-beliebige, selbst gewählte Zahlen an die Tafel schreiben und dazusagen, welche es sei (Kind hat wohl eine Tausenderzahl geschrieben) oder ein andermal sollten sie ein paar der Buchstaben auf ein Blatt schreiben, die sie schon kennen, und wer wollte und konnte, durfte bei der Gelegenheit auch schon Worte mit diesen Buchstaben als Anfangsbuchstaben aufschreiben. Das Blatt sollten sie dann abgeben.
Kind meinte, ihr Blatt sei am Ende ganz voll gewesen, da habe dann nichts mehr drauf gepasst.
Alles in allem schließe ich aus diesen Erzählungen, dass die Lehrerin die ersten Wochen nutzt, um sich ein möglichst genaues Bild zu machen, wer wie weit ist, was, wie ich finde, zumindest ein vielversprechender Anfang ist.
Was mir auch gefällt, ist, dass dort Hort und Schule sehr eng zusammenarbeiten, es gibt für jede Klasse eine "Bezugshortnerin", die sie bis in die 4. Klasse begleitet.
Elternabende und Elterngespräche finden immer mit Lehrerin und Hortnerin zusammen statt.
Da scheint also viel Austausch stattzufinden.
Bisher ist das Kind auch ganz scharf auf den Hort und hat sich sogar schon beschwert, dass ich sie zu früh hole.
Nun darf ich erst nach 15 Uhr kommen, d.h. das Kind hat einen recht vollen Tag - Start ist ja schon 7:30 Uhr.
Ich hatte meine Kleine übrigens schon vor der Einschulung "gebrieft", dass sie durchaus im Unterricht zeigen solle, was sie schon könne, da die Lehrerin das ja sonst nicht merkt und sie dann vielleicht immerzu langweilige Aufgaben machen müsse. Wenn sie was schon kann, dürfe sie das also durchaus sagen und könne auch fragen, ob es vielleicht ein paar kniffligere Aufgaben gibt für sie.
Die Gefahr, dass sie nun deswegen ständig reinplappert oder ne große Welle angibt, sehe ich bei ihr eher nicht, darum fand ich es wichtig, sie darin zu bestärken, durchaus zu zeigen, was sie schon kann.
Erstmal scheint das ja zu funktionieren...
Eine kleine süße Geschichte am Rande noch:
Der Nachbarsjunge und häufige Spielkamerad geht auch in diese Schule. Allerdings in eine andere Klasse, zusammen mit einigen seiner Kindergartenfreunde. (Meine Tochter kannte dagegen nur ein anderes Kind in der Klasse oberflächlich schon, alle anderen sind neu. Das scheint für sie aber kein Problem zu sein! Vor allem trifft sie im Hort mehrer ältere Kinder (2. Klasse), die sie schon kennt, bspw noch aus dem Kiga. Wenn ich sie hole, ist sie oft mit denen zugange.)
Heut belauschte ich jedenfalls meine Tochter und den Nachbarsjungen:
Tochter: Ich hab heut im Hof das eine Mädchen gesehen, das mit dir im Kindergarten war.
Nachbar: Die Johanna?
Tochter: Weiß ich nicht, wie sie hieß.
Nachbar: Das wird die Johanna gewesen sein. Die mag ich aber nicht so gern, die will IMMER nur Pferd spielen.
Wollte sie Pferd spielen?
Tochter: Nö, die lief da einfach so rum im Hof.
Nachbar: Dann wars bestimmt nicht Johanna, denn die spielt IMMER Pferd.
Tochter: Naja, vielleicht war sie ja in dem Moment einfach auf der Suche nach jemandem, mit dem sie Pferd spielen kann...
