nicht vor und nicht zurück...Sprung rückgängig machen?

Probleme und Lösungen für den Schulalltag
Katze_keine_Ahnung
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Re: nicht vor und nicht zurück...Sprung rückgängig machen?

Beitrag von Katze_keine_Ahnung »

@Meine3

Es freut mich zu hören, dass es deinem Sohn besser geht, und die Lehrerin sich aktiv einsätzt.

Wie sieht es bei euch aus mit den Sportmöglichkeiten. Bei uns habe ich festgestellt, dass man das Kind überhaupt nirgendwo anmelden kann. Wir hatten schon vorher Hallen- und Sportlehrermangel und unter Corona wurde es noch eine Größenordnung schlimmer. DLRG hat für 150 Mitglieder pro Woche nur 70 Schwimmplätze, in den reinen Schwimmverein kam man auch schon vorher nicht rein ohne Aussicht auf Medalien; kein Turnplatz in dem Umkreis von 30 km. AGs an der Grundschule ALLE gestrichen wegen Lehrermangel.
Meine3
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Re: nicht vor und nicht zurück...Sprung rückgängig machen?

Beitrag von Meine3 »

Katze_keine_Ahnung hat geschrieben:@Meine3

Es freut mich zu hören, dass es deinem Sohn besser geht, und die Lehrerin sich aktiv einsätzt.

Wie sieht es bei euch aus mit den Sportmöglichkeiten. Bei uns habe ich festgestellt, dass man das Kind überhaupt nirgendwo anmelden kann. Wir hatten schon vorher Hallen- und Sportlehrermangel und unter Corona wurde es noch eine Größenordnung schlimmer. DLRG hat für 150 Mitglieder pro Woche nur 70 Schwimmplätze, in den reinen Schwimmverein kam man auch schon vorher nicht rein ohne Aussicht auf Medalien; kein Turnplatz in dem Umkreis von 30 km. AGs an der Grundschule ALLE gestrichen wegen Lehrermangel.
Hallo,

mit den Sportmöglichkeiten ist es grade auch hier schwierig. Die Vereine haben geöffnet, aber eben nur unter gewissen Bedingungen, teilweise auch Aufnahmestopp. Die Sport-AG's wurden bisher außerschulisch ehrenamtlich über die ortsansässigen Vereine abgewickelt. Manche AG's setzen SICHER noch eine Weile aus (Taekima, da Kontaktsport) zum Beispiel. Bei Tischtennis ist es grade noch unklar. Schwimmen findet als Unterricht jetzt wieder statt, alle 3 Wochen... Flöten AG findet ab nächster Woche wieder statt, in kleineren Gruppen und nur 25 Minuten aber das ist besser als garnicht.

Das Ballett der Mittleren über die private Ballettschule findet seit Juni wieder statt. Allerdings auch mit Abstand halten etc..

Das Kinderturnen, was meine Kinder alle ätzend langweilig finden (Die Turnlehrerin ist eine eher unsympathische Erzieherin aus dem Ort, die das ehrenamtlich macht und es ist jede Woche der selbe Parcour aufgebaut, den die Kinder dann 1 Stunde lang in der selben Reihenfolge begehen sollen. Mein Sohn hat nach der 2. Runde revoltiert und sich den Parcour kreativ anders gestaltet (nichts umgebaut oder so und eigentlich auch nciht jemanden gestört, er hat die Hindernisse nur anders genutzt oder die Reihenfolge geändert). Das wurde nicht gewünscht!

Ansonsten gibts hier einfach nicht viel am Ort und Sohnemann braucht derzeit recht lang für die Hausaufgaben, weil er 1. jeden 2. Tag ne Strafarbeit mit nach Hause bringt :roll: und 2. auch Unterrichtsstoff, den er nicht gemacht hat (keine Ahnung wieso, meist sagt er, er habe zu spät bemerkt, dass das gemacht werden soll...). Also SO viel Zeit für sportliche Betätigung ist nach den Hausaufgaben grade auch nicht mehr.

NAch dieser Woche gab es kein GEspräch mit der KL, aber wir treffen uns nächsten Dienstag ja persönlich mit einer "Beratungslehrerin", was auch immer das sei. Die KL meinte nur, dass sie sie berät (ach was!). HAt mir jetzt nicht weitergeholfen. Ich denke aber, dass es sozial etwas besser ging, Verhalten im Unterricht unverändert, Organisation schlecht, Schreibgeschwindigkeit und Orthographie weiterhin nicht akzeptabel (in den Augen der Lehrerin!) und rein inhaltlich passts...
Es kann sein, dass nicht alles wahr ist, was ein Mensch dafür hält, denn er kann irren, aber in allem, was er sagt, muss er wahrhaftig sein.
Meine3
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Re: nicht vor und nicht zurück...Sprung rückgängig machen?

Beitrag von Meine3 »

UPDATE

Ich war gestern bei der KJP am Ort. Es scheint gut zu passen. Sie ist mir sehr sympathisch gewesen und so war es leicht für mich, auch ganz frei und ungehemmt zu berichten. Sie hat Humor, ist auf der Seite des Kindes, hat gut verstanden was ich meine (sowohl mit dem Verhalten des Lehrkörpers als auch, wenn ich von meinem Sohn erzählte), hat aber den Begabungsdiagnostiker, bei dem wir waren, vorsichtig und möglichst neutral kritisiert. Sie sagt, dass er gern auch mal die Tests ein wenig höher ausstellt und dass dies tatsächlich auch schädlich sein könne, wenn das Kind eben nicht die hohe Intelligenz aufweist, die der Test attestiert. Er habe einen zweifelhaften Ruf in Fachkreisen und dass er sich eben garnicht mit ADHS oder ASS auskenne (was ich nach meinen Erfahrungen bestätigen kann). Dass das Ergebnis meines Sohnes, nach meinen Erzählungen wohl dennoch passt (insbesondere aufgrund der Schulleistungen und kindlichen Entwicklung), aber dass sie schon deutliche Anzeichen für eine Konzentrationsschwäche sieht und woher die käme, würden wir jetzt herausfinden. Eventuell testet sie nach, hat aber gemeint, dass das nicht unbedingt nötig sei, wenn sie den Eindruck gewinnt, dass der Test der Realität entspricht.

Beim nächsten Termin schließen wir die Anamnese ab, und dann nehme ich Sohnemann mit. Dieser freut sich schon richtig. Ich habe ihm gesagt, dass er da mal so sein darf (und sich nicht die ganze Zeit zusammenreißen muss wie in der Schule), wie er will :schwitz:. Ich will ja nichts beschönigen und sie soll ein möglichst realistisches Bild von ihm bekommen.

Sohnemann geht es wieder schlechter in der Schule. Es ist wie eine Welle. Es geht schlecht, dann geht es ein bißchen besser, dann kommt die nächste Welle, die dann aber heftiger ist als die vorherige. Vor lauter Regeln einhalten, sich zusammenreißen, allen Anforderungen genügen, fällt ihm nun auch der Stoff schwerer sagt er, zumindest in der Schule. Bei den Hausaufgaben muss ich derzeit nicht mehr daneben sitzen oder helfen. Er erledigt sie weitestgehend fehlerfrei und auch ohne große (!) Proteste. Ledliglich wenn er in Deutsch viel schreiben muss, kann es gegen Ende dann zäh werden, aber das verstehe ich gut. Er hat einfach noch sehr viel Mühe mit dem schreiben.

Also immer klarer werdende Tendenz nach Sprung zurück. Ich werde das durchboxen im Zweifelsfall. Der einzige Vorteil, den der Sprung hatte, schmilzt dahin, wenn das Kind dauerhaft unglücklich ist und sich nicht angenommen fühlt.

Er wurde beispielsweise vorgestern mit dem Fuß ins Gesicht getreten (!!), die Angelenheit konnten die beiden Beteiligten zwar untereinander klären, aber ich kenne ja meinen Sohn. Er ist ja leider unendlich überzeugt von seinem Kodex, dass man nicht petzt und sowas alleine regelt. Ich vermute, dass das schon eher Absicht war von dem anderen Kind. Sohn hat sogar geblutet. Das war für mich so das letzte Tröpfchen, dass das Fass zum überlaufen gebracht hat.

Es ist mir auch egal, ob der Rektor dann denkt, "ich gebe dem Sohn nach". JA, das tue ich. Aus gutem Grund. Mein Sohn leidet. Ich habe ihn noch nie in einer so schlechten mentalen Verfassung gesehen. ER ist zu Hause sofort auf 180 wegen Kleinigkeiten,obwohl er ja sonst mit seinen Geschwistern eher geduldig und liebevoll ist. Davon ist nichts mehr zu sehen. Er lässt unablässig Dampf ab und sagte zu mir gestern:" in mir herrscht Chaos." :cry:

Ich habe heute erneut ein Gespräch mit der Lehrerin. Wenn sie auf "stur" stellt (oder der Rektor), werde ich den Sohn bis zum Beginn der Herbstferien krankschreiben lassen. Mir reichts.
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Katze_keine_Ahnung
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Re: nicht vor und nicht zurück...Sprung rückgängig machen?

Beitrag von Katze_keine_Ahnung »

@Meine3

Das ist doch gute Entwicklung mit dem KJP! Wenn man von Anfang an Vertrauen spürt und sich nicht nur fachlich sondern auch menschlich in guten Händen fühlt, müssen die beiden Seiten dann nicht jedes Wort auf eine Goldwaage legen. Ich wünsche dir viel Erfolg bei deinem Vorhaben, den Sprung gegen den Willen des Kollegiums zurückzusetzen. Die Argumente dafür sind mehr als überzeugend.

Vielleicht kannst du dem Sohn erklären, dass Ehrenkodex zwar eine edle Sache ist, aber in den Situation mit körperlichen Übergriffen die unbestraften Taten dazu führen, dass Gewalt immer zunimmt. Wenn einer beim Schlag ins Gesicht nicht gestoppt wird, kann man das nächte mal anfangen zu treten. Wenn Treten nicht bestraft ist, dann wird das nächste Mal vielleicht einer am Boden liegender getreten. Irgendwann wird man auf dem Weg zu einem Gewalttäter. So gesehen ist "petzen" im Falle der Gewalt nicht wirklich ein Schaden, sondern Hilfe für den Angreifer, die ihn davor bewahrt schlechter Mensch zu werden.
Meine3
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Re: nicht vor und nicht zurück...Sprung rückgängig machen?

Beitrag von Meine3 »

@katze

wir haben über seinen Ehrenkodex schon mehrmals gesprochen. Ich habe ihm den Unterschied zwischen Hilfe holen, Bescheid geben und Petzen erklärt (mit Beispielen etcpp), aber da kann man nichts machen. Loyal bis zum umfallen, hier ist mein Sohn ziemlich gut beschrieben (https://autismus-kultur.de/autismus/aut ... aspie.html):"Beziehungen zu Altersgenossen geprägt von absoluter Loyalität und untadeliger Zuverlässigkeit" Auch die anderen "Stärken" von Asperger-Autisten, die hier beschrieben werden, passen fast alle. Es passen aber auch ein paar Dinge nicht. Wie zum Beispiel die Aussage, dass Asperger Autisten oft keinen Humor oder Zweideutigkeiten verstehen. Das kann mein Sohn glänzend... Aber er kann sich zum Beispiel auch nicht verstellen, mit Absicht lügen oder oder die Wahrheit verschweigen (außer die Wahrheit wäre petzen, dann geht es :roll: ).

Ansonsten habe ich vorhin echt geschluckt. Nachdem er gestern gesagt hat, es werde ihm vieles zu schwer, habe ich heute nochmal nachgehakt hat, als er gejammert hat, dass es heute in Mathe so langweilig war :gruebel:. Dabei ist herausgekommen, dass es ihm in Mathe zu LANGSAM geht :schwitz:. Sie rechnen grade 200 + 10+5. Er würde aber gern 215+224 rechnen (und dann hat er mehrere Beispiele gebracht und sie alle korrekt gerechnet)... Auch hier wieder das Problem mit den Wiederholungen. Kann ich schon - next please. Ich habe ihn gefragt wie er sich das bitt in der 2. Klasse vorstellt? Da habe er ja wenigstens seine Freunde wieder und weiß, dass es das ganze Jahr nichts Neues gibt, so seine Argumentation. Und in Deutsch gehts ihm zu schnell (aber nicht vom Inhaltlichen her, sondern er bezog sich auch hier wieder auf die Schreibgeschwindigkeit und das Schreibpensum). Er meinte ein Sprung nur in Mathe wäre perfekt gewesen. Das ist ein Szenario, dass die Schule schon vor Corona nicht gewillt war umzusetzen. Denn das hatten wir bereits im Halbjahr diskutiert. Außerdem wird, wenn wir auf den Sprung zurück bestehen mit Sicherheit von Schulseiten aus "dicht" gemacht. Sprich: du wolltest den Sprung nicht, dann sei gefälligst mit dem zufrieden was du hast. Wir müssen dann also noch 3 Jahre Grundschule irgendwie überstehen. Ich hoffe, dass der Lehrkörper mit einer Diagnose eventuell lernt umzudenken.

Wie auch immer. Die soziale MisÈre besteht weiterhin, die Lehrer werden immer unfreundlicher und grober im Ton ihm gegenüber. Sie unterstellen ihm "Absicht" und "nicht wollen".
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koala27
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Re: nicht vor und nicht zurück...Sprung rückgängig machen?

Beitrag von koala27 »

Hallo Meine3,

Also wäre für ihn ein Drehtürmodell in Mathe oder eine Kombiklasse 2/3 eine gute Lösung —-was ihr wahrscheinlich nicht in eurer Ecke habt,oder?
Würde denn die alte Lehrerin ihm die Möglichkeit geben können in Mathe andere Aufgaben zu machen? Innerhalb der Klasse? Sie schien ja deinen Sohn gut einschätzen zu können - evtl. wäre das ein Ansatz für ihn ?
Würde er die alte Lehrerin auch dann bis zum Ende der 4 behalten? Dann könnte sie ja auch langfristig ihn in Mathe fordern ...
Katze_keine_Ahnung
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Re: nicht vor und nicht zurück...Sprung rückgängig machen?

Beitrag von Katze_keine_Ahnung »

Drehtürmodell ist keine gute Lösung. Logistisch braucht man die Kooperation der beiden Lehrer. Außerdem verursacht es auch Neid der Mitschüler. De facto wollte bei uns die Lehrin der höheren Klasse, dass das Kind genauso alles mitmacht wie die anderen. Die gleichen WIederholungen nur in einem höheren Zahlenraum interessieren hier keinen.
Meine3
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Re: nicht vor und nicht zurück...Sprung rückgängig machen?

Beitrag von Meine3 »

koala27 hat geschrieben:Hallo Meine3,

Also wäre für ihn ein Drehtürmodell in Mathe oder eine Kombiklasse 2/3 eine gute Lösung —-was ihr wahrscheinlich nicht in eurer Ecke habt,oder?
Würde denn die alte Lehrerin ihm die Möglichkeit geben können in Mathe andere Aufgaben zu machen? Innerhalb der Klasse? Sie schien ja deinen Sohn gut einschätzen zu können - evtl. wäre das ein Ansatz für ihn ?
Würde er die alte Lehrerin auch dann bis zum Ende der 4 behalten? Dann könnte sie ja auch langfristig ihn in Mathe fordern ...

Hallo Koala,

siehe Antwort an Katze weiter oben:

"Ansonsten habe ich vorhin echt geschluckt. Nachdem er gestern gesagt hat, es werde ihm vieles zu schwer, habe ich heute nochmal nachgehakt hat, als er gejammert hat, dass es heute in Mathe so langweilig war :gruebel:. Dabei ist herausgekommen, dass es ihm in Mathe zu LANGSAM geht :schwitz:. Sie rechnen grade 200 + 10+5. Er würde aber gern 215+224 rechnen (und dann hat er mehrere Beispiele gebracht und sie alle korrekt gerechnet)... Auch hier wieder das Problem mit den Wiederholungen. Kann ich schon - next please. Ich habe ihn gefragt wie er sich das bitt in der 2. Klasse vorstellt? Da habe er ja wenigstens seine Freunde wieder und weiß, dass es das ganze Jahr nichts Neues gibt, so seine Argumentation. Und in Deutsch gehts ihm zu schnell (aber nicht vom Inhaltlichen her, sondern er bezog sich auch hier wieder auf die Schreibgeschwindigkeit und das Schreibpensum). Er meinte ein Sprung nur in Mathe wäre perfekt gewesen. Das ist ein Szenario, dass die Schule schon vor Corona nicht gewillt war umzusetzen. Denn das hatten wir bereits im Halbjahr diskutiert. Außerdem wird, wenn wir auf den Sprung zurück bestehen mit Sicherheit von Schulseiten aus "dicht" gemacht. Sprich: du wolltest den Sprung nicht, dann sei gefälligst mit dem zufrieden was du hast. Wir müssen dann also noch 3 Jahre Grundschule irgendwie überstehen. Ich hoffe, dass der Lehrkörper mit einer Diagnose eventuell lernt umzudenken."
Es kann sein, dass nicht alles wahr ist, was ein Mensch dafür hält, denn er kann irren, aber in allem, was er sagt, muss er wahrhaftig sein.
Meine3
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Re: nicht vor und nicht zurück...Sprung rückgängig machen?

Beitrag von Meine3 »

Update

Das Telefonat mit der neuen KL lief wieder nach ähnlichem Shema ab. "Sohn will nicht...Sohn macht nicht...." Ich habe dann mal auf die Situationen mit dem Kick ins Gesicht angesprochen (@katze: er lag nach seinen Beschreibungen dabei auf dem Boden!) und dem Mützenklau. Sie will von beidem nichts mitbekommen haben und sagt, sie hätte da natürlich reagiert, wenn sie das mitbekommen hätte. Nun gut.

Wir sind überein gekommen, dass sie am Mittwoch in der Lehrerkonferenz unsern Wunsch des Wechsels zurück in die 2. Klasse weitergibt und mir danach Bescheid gibt, wie der Konsens der Lehrer dazu war. Sie sieht es ähnlich wie ich. Es kam nochmal die Frage nach dem Schulwechsel (schon klar, sie wollen ihn loswerden, aber das wird wohl nichts. Es muss endlich mal Ruhe rein und ich sehe auch keine optimale Alternative, die möglich wäre umzusetzen).
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Re: nicht vor und nicht zurück...Sprung rückgängig machen?

Beitrag von Meine3 »

Rabaukenmama hat geschrieben:
Meine3 hat geschrieben: Ich würde wirklich gern zu einer/m KJP gehen, die/der sich mit Hochbegabung UND ASS und ADHS auskennt, aber das gibt es hier im Umkreist erst wieder in Stuttgart. Ich überlege tatsächlich ob ich für die Diagnose dort mit ihm vorstellig werden soll. Eigentlich hätte ich es besser für die Therapie gefunden, wenn wir hier vor Ort jemanden hätten. Aber die KJP hier vor Ort hat sich garnichts auf die Fahne geschrieben. ICh weiß nicht, was ihre Schwerpunkte sind. Ich habe Angst vor einer falschen Diagnose, die er dann ein Leben lang hat und dabei stimmt es nicht. Ebenso habe ich Angst, dass was wesentliches übersehen wird und er dadurch wiederum sein Leben lang unnötig kämpfen und sich "allein" durchschlagen muss.
Hallo Meine3!

So, wie du deinen Sohn hier immer wieder beschreibst, ist ein Autismus-Kompetenzzentrum für dich der Ansprechpartner. Da ADHS in Kombi mit Autismus ziemlich häufig auftritt (siehe anderes Forum ;) ) haben die dort normalerweise auch eine Ahnung von ADHS. Da ich ja selbst "reinrassige" ADHS habe, erkenne ich ziemlich klar, welche von Sohnemanns Besonderheiten aus welcher Ecke kommt. Aber ich verstehe natürlich dass das für andere Eltern, deren Kinder von beiden "etwas" haben, nicht so einfach ist.

Ich weiß bis heute nicht ob mein Sohn "Autismus mit komorbider ADHS" hat oder "ADHS mit komorbidem Autismus". Meine Beobachtung nach wird er von beiden Störungen in verschiedener Weise beeinträchtigt, was sich leider gegenseitig verstärkt. Gerade lese ich das Buch "Geniale Störung" von Steve Silberman über die Geschichte des Autismus. Und ich finde beide Jungs in den Geschichten dort wirklich STÄNDIG wieder.

Die Person oder Stelle, die die Diagnostik macht, muss nicht unbedingt in Wohnnähe sein, denn die Therapie (im Fall einer Diagnose) wird ohnehin fast immer von anderen Personen oder Stellen durchgeführt.

Gerade bei Autismus gibt es in den Kompetenzzentren leider oft sehr lange Wartezeiten auf eine ordentliche Diagnostik oder man findet eben eine spezialisierten KJP, der es privat macht (Kosten zwischen Euro 350,- und 600,- für eine Diagnostik mit 2-3 Terminen). Da sollte auch ein paar Kilometer Weg drin sein. Ich bin selbst mit Kleinsohn ein bis zweimal im Jahr zur Diagnostik in 200km Entfernung und das ist es allemal wert!

Am besten du fragst im anderen Forum explizit nach Stellen oder Personen in deiner Umgebung, die eine gute Diagnostik machen. Dort ist echt ein geballter Erfahrungsschatz zu finden.

Hallo Rabaukenmama,

mittlerweile bin ich recht belesen in Sachen Autismus, vor allem Asperger, weil dies schon am ehesten passen würde. Es gibt auch einige Dinge, die mir wirklich Gänsehaut gemacht haben, weil sie so zutreffen, andere Dinge kenne ich bei meinem Sohn wiederum garnicht. Was ja nichts heißt, denn "kennst du einen Autisten, kennst du EINEN Autisten" ;).

Ich bin jetzt bei einer sehr sympathischen KJP. Bei ihr habe ich auch keine Bedenken meinen Senf zur Diagnostik beizutragen und meine eigenen Gedanken (ADHS und AS) einzubringen. Wenn sie den Autismus nun aber in der Diagnostik NICHT berücksichtigen würde, also nicht abfragen würde und testen würde, so würde ich ggf. zusätzlich noch ein Autismuszentrum aufsuchen.

Es ist nur so: Baustellen hat der Kleene grade genug. ES ist unheimlich viel los, das stresst ihn enorm. Die KJP ist am Ort. Man kommt fußläufig hin. Alles was man in Ruhe und ortsnah erledigen kann, schöpfe ich jetzt erst einmal aus und wir scheinen ja Glück zu haben mit der KJP. Zumindest menschlich passt es. Ob es fachlich passt, sprich sie wirklich kompetent ist, wird sich erst in den nächsten Sitzungen herausstellen.

Ich hoffe, deinem Großen geht es in der Schule nun ein wenig besser.

Bis bald!
Es kann sein, dass nicht alles wahr ist, was ein Mensch dafür hält, denn er kann irren, aber in allem, was er sagt, muss er wahrhaftig sein.
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