nicht vor und nicht zurück...Sprung rückgängig machen?

Probleme und Lösungen für den Schulalltag
Julie M.
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Registriert: Sa 26. Jan 2013, 12:51

Re: nicht vor und nicht zurück...Sprung rückgängig machen?

Beitrag von Julie M. »

Liebe Meine 3,

jetzt hat das Programm meinen Text gelöscht, daher gibt es nur die Kurzvariante:

- Melde dich unbedingt (!!) bei der vorherigen Klassenleitung. Sie hat den Sprung vorgeschlagen - also ist sie jetzt mit im Boot. Erzähle ihr, wie die Situation ist. Sie kann mit der neuen KL reden und sie unterstützen, und sie kann für deinen Sohn ein gutes Wort einlegen - auch bei der anstehenden Lehrerkonferenz. Sie wäre für mich jetzt die wichtigste Ansprechpartnerin.
- Wenn du mit der neuen Klassenleitung redest: Dreh den Spieß um. Lass' dir nicht schon wieder die *Mängelliste´ deines Sohnes präsentieren, sondern rede über das Verhalten der anderen Kinder, und frage nach, wie sie die Integration deines Sohnes in die Klassengemeinschaft fördert. Das ist ihr Job bei jedem neuen Kind, und wenn dieses Kind "anders´ ist, dann muss ich halt als Lehrkraft umso mehr Energie in die Integration stecken. Wenn von ihr dann nichts kommt: hör auf, bei ihr nachzufragen, das führt zu nichts, und manche Lehrer sind vom regelmäßigen Nachfragen schnell genervt.
- Hol' dir andere Ansprechpartner: in jedem Bundesland gibt es Schulberatungsstellen, und da gibt es Experten zum Thema "Mobbing". Denn was da in der Klasse passiert, ist möglicherweise der Anfang eines Mobbing-Ereignisses. Und da kann man sich als Eltern Hilfe holen (ich habe damit sehr gute Erfahrungen gemacht, da diese Berater genau wissen, wie Schulen und Lehrer `ticken´, und wie man da am besten agiert).

LG
und "Keep a stiff upper lip"
Julie

P.S.
Ich hatte hier auchso einen total arglosen, ehrlichen, super-loyalen Jungen. Das hat ihm das Leben nicht leicht gemacht. Erst jetzt - mit 11 - wird er langsam etwas vorsichtiger und misstrauischer. Das ist eigentlich schade... aber es hilft ihm im Alltag sehr.
Meine3
Dauergast
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Re: nicht vor und nicht zurück...Sprung rückgängig machen?

Beitrag von Meine3 »

@all

hatte gestern das wöchentliche Gespräch mit der KL.

+Klassenliste: sie schreibt die Elternsprecher an, damit die sich mit mir in Verbindung setzen. Aber die Klassenliste bekomme ich erst nach dem 2. Elternabend
+2. Elternabend: ist der 1. Elternabend in diesem Jahr :roll: :roll: . Die Eltern haben sich auf dem Elternbrief, bzw. der Einladung verschrieben :roll: :roll:
+Chips und Bestrafung: sie bestätigt, dass unser Sohn NICHT der einzige mit Störungen im Unterricht ist. Das sei generell derzeit ein großes Problem, er "orientiere" sich da wohl auch an den "falschen" Mitschülern (so eine CLique mit 4 Jungs, die Alphatiere eben)... Auch bestätigt sie, dass er sich Mühe gibt (hält sich selbst den Mund zu, wenn er mit der Antwort rausplatzt, schreit raus und meldet sich dann schnell :oops: ). Es wird öfter ein Auge zugedrückt. Er ruft deutlich öfter rein als 3 mal (sagt sie...). Auf der Strafarbeit steht aber immer 3 mal und die Lehrer unterschreiben das so... :gruebel: Finde ich noch blöder. Ist ja dann total inkonsequent.
+Mittwoch: Sohnemann hat sich verhalten wie von einem anderen Planeten. Er war quasie nicht ansprechbar, hat den Unterricht verweigert, ist raus gelaufen, hat auf dem Flur laut gelacht (die ganze Klasse hat sich irritiert umgedreht), etcpp.Ein ruhiges Gespräch unter 2 Augen nach dem Unterricht war nicht möglich, er hat sich ständig weggedreht, dann irgendwann sich umgedreht, aber zur Seite geguckt, konnte ihr nicht in die Augen sehen. (ich kenne das, was sie da erklärt hat SEHR GUT. So reagiert er, wenn er wütend ist (meist weil er sich ungerecht behandelt fühlt), kurz vorm heueln ist oder TOTAL überfordert. Er sagt auch immer selbst, dass er besser zuhören kann, wenn er Menschen NICHT ins GEsicht sieht. Das erzählen viele Menschen die gesichtsblind sind, könnte aber auch ein weiteres Anzeichen für Asperger sein...). Die KL war total irritiert, wusste nicht was tun. Wir haben nach einigen Überlegungen mögliche Ursachen gefunden: er hat sich vor Unterrichtsbeginn schon zu Hause sehr geärgert, dass er die Woche davor krankheitsbedingt (nicht er, seine Schwester, aber er musste eben daheim bleiben), die Doppelstunde Sport verpasst hatte und er nun wieder die Doppelstunde Mathe abbekommt (2wöchiger Wechsel mittwochs). Dann kamen auch noch Studenten, die "neu" waren und Waffeln gebacken haben (egentlich ja was schönes), anscheinend war das mal wieder zu viel "ungeplantes" für den Sohn (ASS-Alarm...).
+ DIe KL scheint weiterhin bemüht, sie ist kein "verkehrter" Mensch, aber sie sieht einfach nur die "Fehler" bei meinem Sohn, hat kein psychologisches Wissen oder Geschick. Ich habe das Gefühl ich müsste ihr alles erklären. Dann ist sie auch in der Lage das nachzuvollziehen... Sie LOBT ihn garnicht, sagt nichts gutes über ihn, auch nicht mir gegenüber....Da muss ich schon explizit nachfragen und dann kommen Relativierungen.
+ die Probezeit jetzt zu beenden und eine Entscheidung früher herbei zu führen, was ich erbeten hatte, wurde abgelehnt. Sie wollen alle (alte KL, neue KL, Rektor, Fachlehrer) Sohnemann weiterhin die Möglichkeit geben sich zu fangen, weil es kognitiv ja eigentlich passt.
+Es wird ein Gespräch geben mit alter KL, neuer KL, Rektor, mir und (hoffentlich) noch einer Sozialarbeiterin oder Schulpsychologin. Sie muss aus dem Schulbezirk kommen und Zeit haben, daran hängt es wohl grade.
+Auf Nachfrage räumte sie durchaus ein, dass die Mitschüler nicht grade freundlich oder kooperativ meinem Sohn gegenüber sind, dass er ausgegrenzt wird. Sie habe verschiedene Mitschüler befragt (den ehemaligen Sitznachbar, Mitschülerinnen...), die sagten, dass sie sich durch Sohnemanns Verhalten oft "belehrt" fühlen, es nervt sie, dass er ständig über Dinge redet, die sie nicht interessieren. Ich habe erklärt, dass ich gut verstehen kann, dass das wie Angeberei und Besserwisserei wirkt, dass mein Sohn das aber überhaupt nicht so meint. Er sucht lediglich Anschluss und da er bei den Themen, die die Kinder interessieren (beyblade, pokemon, videospiele) noch nicht wirklich mitreden kann, versucht er es eben auf seine Weise, die nicht gut ankommt
+ ich habe sie gebeten doch da ein wenig zu vermitteln, eventuell mal ein Gruppenspiel einzubinden, dass die die Teambildung stärkt, irgendwie sowas. Sie hat darauf kaum reaigert, oder sagen wir sie hat darauf hilflos reagiert...

Ich habe ihr klar gesagt, dass wir mit der Situation, dass unser Sohn in dieser Regelschule ist, bis auf weiteres klar kommen müssen. Sie meinte, es sei nicht so, dass er kurz vor Schulausschluss stehe, garnicht. Aber dass er schwer zu beschulen sei :roll: :roll: und eine Schulbegleitung das richtige wäre, die aber nicht gestellt wird ohne Diagnose und dass sie sich alle Mühe geben eine pasable Lösung zu finden. Eine gute gäbe es für ihn wohl einfach niicht...

Na toll. Ich hab keine Lust mehr
Es kann sein, dass nicht alles wahr ist, was ein Mensch dafür hält, denn er kann irren, aber in allem, was er sagt, muss er wahrhaftig sein.
sinus
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Re: nicht vor und nicht zurück...Sprung rückgängig machen?

Beitrag von sinus »

...zum Defizitorientierten: das ist leider die Denk- bzw Funktionsweise unseres gesamten Schul- und Bewertungssystems. Das geht den Lehrern dann wohl auch in Fleisch und Blut über.
Ich finde das äußerst destruktiv und das sagen ja auch viele andere "whistelblower" bzw Kritiker des aktuellen Schulsystems.
Das ist scheints eine tief sitzende Ideologie und wird sehr schwer rauszubekommen sein. :(
Die Lehrer (bzw sehr eigentlich insgesamt recht viele Menschen) sind vermutlich total überzeugt, dass es nur so funktioniert.

Ansonsten:
Siehe meine Tochter. Manche Kinder passen einfach nicht in dieses System.
Nicht zuletzt auch, weil sie sehr genau spüren, dass da so Vieles nicht stimmig ist. (was anderen einfach entgeht bzw unhinterfragt hingenommen und mitgemacht wird)
Da kann man nur hoffen, dass sie daran nicht zerbrechen, sondern vielleicht irgendwann mal Energien und Strategien entwicklen, die uns allen vielleicht da mal einen Fortschritt bringen.
Oft sind es ja solche Unstimmigkeiten, die zu Innovationen führen.

Wenn eine Diagnose euch wirklich nützen würde, würde ich tatsächlich nochmal bei ASS gucken.
Wobei scheinbar wirklich viele Hbs/HSPs austimusähnliche Verhaltensweisen zeigen. Meine Tochter hatte und hat auch Problem mit Augenkontakt und war in dem Alter auch so arglos und "moralisch" wie dein Sohn.
Die Blätter sind bunt
nun bellt der Hund
nun lacht der Mund
Raureif liegt auf dem Gras.
Der Has`
friert um die Nas.

(Herbstgedicht der 6jährigen)
Meine3
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Re: nicht vor und nicht zurück...Sprung rückgängig machen?

Beitrag von Meine3 »

sinus hat geschrieben:...zum Defizitorientierten: das ist leider die Denk- bzw Funktionsweise unseres gesamten Schul- und Bewertungssystems. Das geht den Lehrern dann wohl auch in Fleisch und Blut über.
Ich finde das äußerst destruktiv und das sagen ja auch viele andere "whistelblower" bzw Kritiker des aktuellen Schulsystems.
Das ist scheints eine tief sitzende Ideologie und wird sehr schwer rauszubekommen sein. :(
Die Lehrer (bzw sehr eigentlich insgesamt recht viele Menschen) sind vermutlich total überzeugt, dass es nur so funktioniert.

Ansonsten:
Siehe meine Tochter. Manche Kinder passen einfach nicht in dieses System.
Nicht zuletzt auch, weil sie sehr genau spüren, dass da so Vieles nicht stimmig ist. (was anderen einfach entgeht bzw unhinterfragt hingenommen und mitgemacht wird)
Da kann man nur hoffen, dass sie daran nicht zerbrechen, sondern vielleicht irgendwann mal Energien und Strategien entwicklen, die uns allen vielleicht da mal einen Fortschritt bringen.
Oft sind es ja solche Unstimmigkeiten, die zu Innovationen führen.

Wenn eine Diagnose euch wirklich nützen würde, würde ich tatsächlich nochmal bei ASS gucken.
Wobei scheinbar wirklich viele Hbs/HSPs austimusähnliche Verhaltensweisen zeigen. Meine Tochter hatte und hat auch Problem mit Augenkontakt und war in dem Alter auch so arglos und "moralisch" wie dein Sohn.
Wir müssen es einfach abklären lassen. Eine ASS-Abklärung hat ja nie statt gefunden und sogar die neue KL, die anfangs noch meinte, er habe so von allem ein bißchen was, aber sie habe schon Autisten in ihren Klassen gehabt, und die wären GANZ anders gewesen, relativiert mittlerweile und meint, manches wirkt schon recht autistisch.

Es kann ja wirklich sein, dass er sich zum Selbstschutz so einen Rückzugsort, eine "Welt" gebaut hat, in die er sich dann verkriecht, wenn es außen zu irritierend wird. Aber wir müssen einfach sicher sein, dass wir hier nichts übersehen und dies keine pathologische Ursache hat.

Ich denke auch, dass unser Sohn einfach sehr viel hinterfragt in der Schule, deswegen sich oft so seltsam benimmt. Er macht sich viele Gedanken um alles mögliche: Krieg, Geschichte, Politik, Religion, Klimawandel, Tierhaltung (er ist seit er3 ist konsequenter Vegetarier. Aus Überzeugung!), etcpp. Er hat einen sehr hohen moralischen Anspruch. Viele Verhaltensweisen kann er, glaube ich mittlerweile, einfach nicht nachvollziehen, weil er hier viel weiter ist und nicht zurück. Andere Dinge wiederum (Stichwort ANPASSUNG) laufen ihm eben so garnicht rein. Er wird wohl immer unangepasst bleiben. Und ich bin sicher, er wird genau deswegen zu einem großartigen Erwachsenen. Wir müssen nur irgendwie durch diese vermaledeite Schulzeit...

Viele Verhaltensweisen, die in der Schule bemängelt werden, legt er auch zu Hause an den Tag (reinrufen, Regelresistenz in vielen Bereichen...), andererseits ist er im Sozialverhalten zu Hause und in der Freizeit VIEL, VIEL unauffälliger. Da kommt es auch manchmal zu seltsamen Situationen, aber meistens spielt er problemlos mit anderen Kindern, geht offen auf fremde Kinder zu, sucht und findet Kontakt, etcpp. Nur in der Schule ist es schwer... Gestern waren wir von der Kindergarten-Elterninitiative im Kindergarten-Garten und er hat da naht- und problemlos mit 2 9jährigen 4. Klässlern gespielt. Stundenlang :gruebel:
Es kann sein, dass nicht alles wahr ist, was ein Mensch dafür hält, denn er kann irren, aber in allem, was er sagt, muss er wahrhaftig sein.
sinus
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Re: nicht vor und nicht zurück...Sprung rückgängig machen?

Beitrag von sinus »

Meine3 hat geschrieben: Ich denke auch, dass unser Sohn einfach sehr viel hinterfragt in der Schule, deswegen sich oft so seltsam benimmt. Er macht sich viele Gedanken um alles mögliche: Krieg, Geschichte, Politik, Religion, Klimawandel, Tierhaltung (er ist seit er3 ist konsequenter Vegetarier. Aus Überzeugung!), etcpp. Er hat einen sehr hohen moralischen Anspruch. Viele Verhaltensweisen kann er, glaube ich mittlerweile, einfach nicht nachvollziehen, weil er hier viel weiter ist und nicht zurück. Andere Dinge wiederum (Stichwort ANPASSUNG) laufen ihm eben so garnicht rein. Er wird wohl immer unangepasst bleiben. Und ich bin sicher, er wird genau deswegen zu einem großartigen Erwachsenen. Wir müssen nur irgendwie durch diese vermaledeite Schulzeit...

Davon bin ich auch überzeugt!
Und vielleicht am Ende auch gerade deswegen, WEIL so vieles nicht so reibungslos funktioniert.
Denn erst durch diese Reibung wird einem ja klar, dass und wo da was nicht passt und muss man seine und die Verhaltensweisen anderer bzw des Systems auch hinterfragen, reflektieren und prüfen.
Die Blätter sind bunt
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(Herbstgedicht der 6jährigen)
Katze_keine_Ahnung
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Re: nicht vor und nicht zurück...Sprung rückgängig machen?

Beitrag von Katze_keine_Ahnung »

Das ist ein Mythos, dass viele HB Kinder Aspergermuster zeigen. Es geht anders herum: die Hochbegabten mit AS-Zügen fallen mehr auf.

@Meine3

so wie das aussieht, kann man in der Situation nur in dem heutigen Tag leben, oder besser gesagt in dem Vormittag. Die Schule ist da, es ist nicht von Bedeutung, wie sie gelaufen ist. Es gibt gute und es gibt schlechte Tage, aber der Nachmittag gehört dem Kind, der Familie und den Hobbys. Sowohl für dich als auch für deinen Sohn.
Meine3
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Re: nicht vor und nicht zurück...Sprung rückgängig machen?

Beitrag von Meine3 »

sinus hat geschrieben:
Meine3 hat geschrieben: Ich denke auch, dass unser Sohn einfach sehr viel hinterfragt in der Schule, deswegen sich oft so seltsam benimmt. Er macht sich viele Gedanken um alles mögliche: Krieg, Geschichte, Politik, Religion, Klimawandel, Tierhaltung (er ist seit er3 ist konsequenter Vegetarier. Aus Überzeugung!), etcpp. Er hat einen sehr hohen moralischen Anspruch. Viele Verhaltensweisen kann er, glaube ich mittlerweile, einfach nicht nachvollziehen, weil er hier viel weiter ist und nicht zurück. Andere Dinge wiederum (Stichwort ANPASSUNG) laufen ihm eben so garnicht rein. Er wird wohl immer unangepasst bleiben. Und ich bin sicher, er wird genau deswegen zu einem großartigen Erwachsenen. Wir müssen nur irgendwie durch diese vermaledeite Schulzeit...

Davon bin ich auch überzeugt!
Und vielleicht am Ende auch gerade deswegen, WEIL so vieles nicht so reibungslos funktioniert.
Denn erst durch diese Reibung wird einem ja klar, dass und wo da was nicht passt und muss man seine und die Verhaltensweisen anderer bzw des Systems auch hinterfragen, reflektieren und prüfen.

Ja, das sage ich mir auch immer als Trost, wenn ich auf meine Kindheit und Jugend zurückblicke ;). Man wird geprägt durch das, was man durchlebt... Aber ich hätte mir dennoch gewünscht, dass meine Kinder nicht durch diese harte Schule müssen (im wahrsten Sinne des Wortes).

Wie gehts der Mittleren? Hast du den Brief an die Lehrerin geschrieben wegen Förderung? Meine kommt mit dem Leerlauf gut klar (sie ist da flott fertig und malt dann immer und das liebt sie ja), aber die Hausaufgaben zu Hause...Puh. Sie hasst diesen stupiden Schreibübungskram genau so wie ihr Bruder und ohne die soziale Gruppe in der Schule fällt ihr es dann doch sehr schwer....Sie hat dann teilweise mit Absicht so eine Sauklaue hingelegt, dabei schreibt sie seit sie 4 ist :gruebel:. Ich habe ihr dann erklärt, dass sie der Lehrerin schon zeigen muss, dass sie es kann, sonst kann die Lehrerin das nicht wissen und denkt, sie könne es nicht und braucht NOCH MEHR Übung :?...

Sozial läuft es aber top! Sie hat nun viele Spieleverabredungen (ich bekomme die Anfragen grade terminlich garnicht mehr unter) und fühlt sich mit der Klasse sehr wohl. Was ich sehr schön finde an dieser Klasse ist, dass die Jungs und die Mädchen auch zusammen zu spielen scheinen (ist bei Joah in beiden Klassen nicht der Fall).
Es kann sein, dass nicht alles wahr ist, was ein Mensch dafür hält, denn er kann irren, aber in allem, was er sagt, muss er wahrhaftig sein.
Meine3
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Re: nicht vor und nicht zurück...Sprung rückgängig machen?

Beitrag von Meine3 »

Katze_keine_Ahnung hat geschrieben:Das ist ein Mythos, dass viele HB Kinder Aspergermuster zeigen. Es geht anders herum: die Hochbegabten mit AS-Zügen fallen mehr auf.

@Meine3

so wie das aussieht, kann man in der Situation nur in dem heutigen Tag leben, oder besser gesagt in dem Vormittag. Die Schule ist da, es ist nicht von Bedeutung, wie sie gelaufen ist. Es gibt gute und es gibt schlechte Tage, aber der Nachmittag gehört dem Kind, der Familie und den Hobbys. Sowohl für dich als auch für deinen Sohn.
Ja, es ist wirklich, wie du sagtest eine Achterbahn und wir können hier grade nicht weit vorausplanen, eher gesagt GARNICHT. Jeder Tag bringt was Neues. Sohnemann will übrigens immer noch zurück. Er sagt zum Thema Langeweile: dann mache ich die Aufgaben halt schnell fertig und lese dann.

Er hat sogar keine Angst mehr vor Langeweile und DAS will was heißen. ER muss sich schon arg unwohl fühlen :( . Aber auf der anderen Seite: man sehnt sich ja o ft nach dem, was man nicht hat. ER wollte so unbedingt springen und nun will er so unbedingt wieder zurück...

Ich bin auch überzeugt, dass derlei Verhaltensauffälligkeiten wie sie mein Sohn an den Tag legt nicht allein mit der HB zu begründen sind. Im Grunde wäre es mir ja schnurz, was es ist, was ihn "anders" macht. Ob das nun ADHS ist oder Asperger oder die KRankheit 08129 oder seine heterogene hohe Intelligenz. Aber wir brauchen halt Hilfe im schulischen Alltag und auch im Umgang mit ihm und die bekommt man nicht ohne Krankheitsbild, ohne gesicherte Diagnose und HB ist keine Krankheit.

Was ich krass finde ist die Tatsache, dass meine Schwägerin, die ja in der KJP stationär arbeitet, sagt. Als sie erfahren hat, dass ihr Sohn höchstbegabt ist, hat sie geweint und zu ihrem Mann gesagt: das ist das schlimmste, was uns passieren konnte.

Er fragte wieso (denn er fand das jetzt erstmal nicht so schlimm, sondern war eher stolz): und sie erlkärte ihm, dass die meisten Patienten in der KJP, die stationär behandelt werden müssen einen sehr hohen IQ haben :? ...

Daher kann ich Sinus Rückschluss und auch die Behauptung vieler Experten verstehen, dass sie sagen, dass HBchen oft im Verhalten Menschen mit ADHS oder Asperger ähnele. Ich aber denke vielmehr, dass ein hochintelligenter ADHSler oder Aspergerautist sich seiner eigenen Defizite im Vergleich zu den anderen viel klarer und bewusster ist als ein ADHSLER oder Autist, der normal begabt ist. Und durch diese Reflektion und das wahrnehmen von sich selbst in der Gesellschaft, wirken die Probleme irgendwie stärker, quasi wie ein Verstärker. Ein normal oder minderintelligenter Autist leidet eventuell viel weniger unter seinen Besonderheiten, da er sie selbst nicht so sehr wahrnimmt und mit sich und in seinem kleinen Kosmos ganz zufrieden ist.
Es kann sein, dass nicht alles wahr ist, was ein Mensch dafür hält, denn er kann irren, aber in allem, was er sagt, muss er wahrhaftig sein.
sinus
Dauergast
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Re: nicht vor und nicht zurück...Sprung rückgängig machen?

Beitrag von sinus »

Meine3 hat geschrieben: Wie gehts der Mittleren? Hast du den Brief an die Lehrerin geschrieben wegen Förderung? Meine kommt mit dem Leerlauf gut klar (sie ist da flott fertig und malt dann immer und das liebt sie ja), aber die Hausaufgaben zu Hause...Puh. Sie hasst diesen stupiden Schreibübungskram genau so wie ihr Bruder und ohne die soziale Gruppe in der Schule fällt ihr es dann doch sehr schwer....Sie hat dann teilweise mit Absicht so eine Sauklaue hingelegt, dabei schreibt sie seit sie 4 ist :gruebel:. Ich habe ihr dann erklärt, dass sie der Lehrerin schon zeigen muss, dass sie es kann, sonst kann die Lehrerin das nicht wissen und denkt, sie könne es nicht und braucht NOCH MEHR Übung :?...

Sozial läuft es aber top! Sie hat nun viele Spieleverabredungen (ich bekomme die Anfragen grade terminlich garnicht mehr unter) und fühlt sich mit der Klasse sehr wohl. Was ich sehr schön finde an dieser Klasse ist, dass die Jungs und die Mädchen auch zusammen zu spielen scheinen (ist bei Joah in beiden Klassen nicht der Fall).

...eine Mittlere hab ich nicht, sind ja nur zwei. :lol: (Reicht auch für mich als Alleinerziehende. Sonst hätte ich bestimmt tatsächlich mehr. Wir waren drei, mein Bruder hat drei... ich fand und finde das immer toll)

Der Kleinen gehts gut. Deutsch nervt sie ein bisschen und sie klagt, dass das HA-Machen im Hort doof sei, sie würde das lieber bei mir daheim machen. Ist hier aber in Klasse 1 Pflicht, dass sie das gemeinsam im Hort machen. Ab Klasse 2 können sie, müssen aber nicht.
Ihre Schrift ist soso lala. Nicht besonders gut, nicht besonders schlecht. Sie ist da jetzt auch nicht so besonders sorgfältig und perfektionistisch. (was ich an sich aber ganz gut finde)
Über den Banknachbar beschwert sie sich ein bisschen, der guckt wohl immer ab. Ich nehme an, es ist eher ein Distanzproblem. Sie würde lieber mit jemanden anderem oder noch besser allein sitzen. Das kenn ich von der Großen auch. (Die war in der GS nie mit einem Nachbarn richtig glücklich, ausgenommen ihren bis heute Freund, der auch mit ihr an die neue Schule ist. Von dem wurde sie dann leider getrennt, weil die zwei immer alles mögliche andere machten, statt dem Unterricht zu folgen. Die waren halt beide gelangweilt... Ihren jetzigen Banknachbarn mag sie dafür richtig gern und er sie wohl auch. Erzählte mir die Mutter. Beide wollten in Klasse 6 wieder zusammensitzen)
In Religion sitzt die Kleine neben einem Jungen aus einer anderen Klasse, den sie gern mag, da freut sie sich immer drauf.
Sie hat noch keine richtigen "Freunde" in der Klasse, versteht sich aber scheints mit den meisten ganz gut. Ich seh sie beim Abholen aber fast nur mit Jungs.
Auch früh sucht sie sich meist nen Jungen, um wie gefordert in Zweierreihe in die Schule zu marschieren.
Sie passt auch optisch besser zu den Jungs, kleidet sich bevorzug in dunklen Farben, hat ihren Ranzen mit Wolf drauf... ich denke, die meisten anderen Eltern haben sie noch gar nicht als Mädchen identifiziert. :lol:

Im Hort trifft sie den Nachbarsjungen (Parallelklasse) und ihren anderen engen Freund (2. Klasse) sowie einen ehemaligen Kigafreund (auch jetzt 2. Klasse).
Mit denen spielt sie dann meistens.
Da sie hier ja die Nachbarsjungs hat und ihr einer anderer Freund (der aus Klasse 2) auch ca 2x die Woche hier ist, hat sie gar keine großen Bedarf an weiteren Spielverabredungen.

Den Brief an die Lehrerin hab ich doch noch nicht mitgegeben, aber ich begleite nächste Woche einen Wandertag, mal sehn, ob sich da ein Gespräch ergibt. Falls nicht, warte ich doch bis zum Elterngespräch im November. Es sind ja in 2 Wochen erstmal schon wieder 2 Wochen Ferien. Und erst diese Woche beginnen sie mit den zusätzlichen "Fordern & Fördern" Stunden. Wobei es da jetzt hieß, dass zunächst die mit Förderbedarf dran sind.
Versteh ich irgendwie auch, denn es soll ja nicht gleich am Anfang jemand zurückbleiben.
Bin aber mal gespannt, ob und wie die mit Forderbedarf auch noch zum Zuge kommen.

Geige macht sie nach wie vor motiviert, gern und richtig toll, finde ich.
Es geht bei den Stücken eher langsam voran, aber dafür klingt es recht gut, wenn sie spielt, finde ich.
An der Geige ist sie wirklich sorgfältig, sie stört sich da selbst dann, wenn was nicht gut klingt oder sie was falsch gemacht hat. (Mag es darum auch nicht, wenn ich das dann auch noch mal sage, was noch nicht so gut war und meint dann immer: "Weiß ich doch selbst!". Seitdem frage ich sie immer, was sie beim nächsten Spielen noch anders machen würde.)
Im Hort haben wir sie für die Schach-AG angemeldet. Da ist kommende Woche Schnupperstunde.
Sie hat schon von einem anderen Kind ein bisschen Schach gelernt und zum Schulanfang auch ein eigenes Spiel geschenkt bekommen.
Wir suchen grad noch einen Sport.
Sie könnte den Schwimmplatz der Großen übernehmen, die geht nicht mehr, da sie jetzt im Rahmen der Schule zum Klettern geht. Außerdem hat sie an dem Wochentag immer so lange Schule, dass das Schwimmen kaum noch dazupasst)
Allerdings dürfte die Kleine nur hin, wenn sie zeitnah Bronze macht (eigentlich ist das Voraussetzung) und sie hat noch nichtmal das Seepferdchen, weil sie sich das Tauchen und Springen nicht traut. (schwimmen tut sie dagegen sehr gut)
Also wird das wohl eher nichts.
Wir überlegen grad noch, was stattdessen. Vielleicht Leichtathletik. Sie würde auch Fußball machen, aber das wäre mir nicht so recht wegen der Spiele an den Wochenenden. Da hab ich keine Lust drauf. (und wird auch schwierig ohne eigenes Auto)
Karate macht ein anderes Kind im Bekanntenkreis, das will sie aber nicht.

Die Große hat nach wie vor ihre Launen schlecht im Griff - wenn ihr was nicht passt, ist das immer seeeeeehr deutlich. Und sie findet da auch kaum aus ihrer Laune raus.
Sie war jetzt Donnerstag das erste Mal bei der Big Band, worauf sie null Lust hatte. Man hat dann immer das Gefühl, man tut ihr was wirklich Schlimmes an...
Es hat allein ein halbes Jahr gedauert, dass sie bereit war, da mal probeweise hin zu gehen.
Aber da sie jetzt sonst nur alle 2 Wochen Klettern und 1x die Woche Saxophonstunden hat und die Motivation beim Saxophon seit 2,3 Jahren immer weniger wird, sie auch kaum noch übt, haben der Lehrer und ich das jetzt einfach so bestimmt, dass sie zur Big Band soll.
Also vorher war sie extrem mies drauf. Sie beherrscht da so nen "Mörderblick", da wird einem Angst und Bange. :roll: (So etwa wie: "die ganze Welt ist schlecht zu mir, ihr werdet schon sehen, was ihr davon habt!")
Als ich sie dann abends abholte (das geht bis 19:30 Uhr, da ist es schon dunkel und sie ist auch die Jüngste da), war sie dann sowas von gut drauf, dass sie, der es immer schon total peinlich ist, wenn ich mal in der Öffentlichkeit vor mich hinsumme, lauthals auf dem Heimweg beim Radfahrern gesungen hat.
Also richtig laut.
Irgendwann meinte sie dann sogar noch: "Scheiße - ich hab ja so richtig gute Laune grad!"...
Und ich weiß jetzt schon, dass sie nächsten Donnerstag garantiert trotzdem wieder rummeckert, wie blöd das alles sei und sie nicht hin will...
*seufz*
Bei ihr braucht man echt auch immer wieder viel Geduld und ein dickes Fell...
(wobei ich wie an andere Stelle schon schrieb, echte Fortschritte sehe. Allein dass sie selbst bemerkt bzw zugibt, dass die Big Band ihre Laune so aufgehellt hat!)
Die Blätter sind bunt
nun bellt der Hund
nun lacht der Mund
Raureif liegt auf dem Gras.
Der Has`
friert um die Nas.

(Herbstgedicht der 6jährigen)
Meine3
Dauergast
Beiträge: 1074
Registriert: Mo 11. Mär 2019, 10:55

Re: nicht vor und nicht zurück...Sprung rückgängig machen?

Beitrag von Meine3 »

sinus hat geschrieben:
Meine3 hat geschrieben: Wie gehts der Mittleren? Hast du den Brief an die Lehrerin geschrieben wegen Förderung? Meine kommt mit dem Leerlauf gut klar (sie ist da flott fertig und malt dann immer und das liebt sie ja), aber die Hausaufgaben zu Hause...Puh. Sie hasst diesen stupiden Schreibübungskram genau so wie ihr Bruder und ohne die soziale Gruppe in der Schule fällt ihr es dann doch sehr schwer....Sie hat dann teilweise mit Absicht so eine Sauklaue hingelegt, dabei schreibt sie seit sie 4 ist :gruebel:. Ich habe ihr dann erklärt, dass sie der Lehrerin schon zeigen muss, dass sie es kann, sonst kann die Lehrerin das nicht wissen und denkt, sie könne es nicht und braucht NOCH MEHR Übung :?...

Sozial läuft es aber top! Sie hat nun viele Spieleverabredungen (ich bekomme die Anfragen grade terminlich garnicht mehr unter) und fühlt sich mit der Klasse sehr wohl. Was ich sehr schön finde an dieser Klasse ist, dass die Jungs und die Mädchen auch zusammen zu spielen scheinen (ist bei Joah in beiden Klassen nicht der Fall).

...eine Mittlere hab ich nicht, sind ja nur zwei. :lol: (Reicht auch für mich als Alleinerziehende. Sonst hätte ich bestimmt tatsächlich mehr. Wir waren drei, mein Bruder hat drei... ich fand und finde das immer toll)

Der Kleinen gehts gut. Deutsch nervt sie ein bisschen und sie klagt, dass das HA-Machen im Hort doof sei, sie würde das lieber bei mir daheim machen. Ist hier aber in Klasse 1 Pflicht, dass sie das gemeinsam im Hort machen. Ab Klasse 2 können sie, müssen aber nicht.
Ihre Schrift ist soso lala. Nicht besonders gut, nicht besonders schlecht. Sie ist da jetzt auch nicht so besonders sorgfältig und perfektionistisch. (was ich an sich aber ganz gut finde)
Über den Banknachbar beschwert sie sich ein bisschen, der guckt wohl immer ab. Ich nehme an, es ist eher ein Distanzproblem. Sie würde lieber mit jemanden anderem oder noch besser allein sitzen. Das kenn ich von der Großen auch. (Die war in der GS nie mit einem Nachbarn richtig glücklich, ausgenommen ihren bis heute Freund, der auch mit ihr an die neue Schule ist. Von dem wurde sie dann leider getrennt, weil die zwei immer alles mögliche andere machten, statt dem Unterricht zu folgen. Die waren halt beide gelangweilt... Ihren jetzigen Banknachbarn mag sie dafür richtig gern und er sie wohl auch. Erzählte mir die Mutter. Beide wollten in Klasse 6 wieder zusammensitzen)
In Religion sitzt die Kleine neben einem Jungen aus einer anderen Klasse, den sie gern mag, da freut sie sich immer drauf.
Sie hat noch keine richtigen "Freunde" in der Klasse, versteht sich aber scheints mit den meisten ganz gut. Ich seh sie beim Abholen aber fast nur mit Jungs.
Auch früh sucht sie sich meist nen Jungen, um wie gefordert in Zweierreihe in die Schule zu marschieren.
Sie passt auch optisch besser zu den Jungs, kleidet sich bevorzug in dunklen Farben, hat ihren Ranzen mit Wolf drauf... ich denke, die meisten anderen Eltern haben sie noch gar nicht als Mädchen identifiziert. :lol:

Im Hort trifft sie den Nachbarsjungen (Parallelklasse) und ihren anderen engen Freund (2. Klasse) sowie einen ehemaligen Kigafreund (auch jetzt 2. Klasse).
Mit denen spielt sie dann meistens.
Da sie hier ja die Nachbarsjungs hat und ihr einer anderer Freund (der aus Klasse 2) auch ca 2x die Woche hier ist, hat sie gar keine großen Bedarf an weiteren Spielverabredungen.

Den Brief an die Lehrerin hab ich doch noch nicht mitgegeben, aber ich begleite nächste Woche einen Wandertag, mal sehn, ob sich da ein Gespräch ergibt. Falls nicht, warte ich doch bis zum Elterngespräch im November. Es sind ja in 2 Wochen erstmal schon wieder 2 Wochen Ferien. Und erst diese Woche beginnen sie mit den zusätzlichen "Fordern & Fördern" Stunden. Wobei es da jetzt hieß, dass zunächst die mit Förderbedarf dran sind.
Versteh ich irgendwie auch, denn es soll ja nicht gleich am Anfang jemand zurückbleiben.
Bin aber mal gespannt, ob und wie die mit Forderbedarf auch noch zum Zuge kommen.

Geige macht sie nach wie vor motiviert, gern und richtig toll, finde ich.
Es geht bei den Stücken eher langsam voran, aber dafür klingt es recht gut, wenn sie spielt, finde ich.
An der Geige ist sie wirklich sorgfältig, sie stört sich da selbst dann, wenn was nicht gut klingt oder sie was falsch gemacht hat. (Mag es darum auch nicht, wenn ich das dann auch noch mal sage, was noch nicht so gut war und meint dann immer: "Weiß ich doch selbst!". Seitdem frage ich sie immer, was sie beim nächsten Spielen noch anders machen würde.)
Im Hort haben wir sie für die Schach-AG angemeldet. Da ist kommende Woche Schnupperstunde.
Sie hat schon von einem anderen Kind ein bisschen Schach gelernt und zum Schulanfang auch ein eigenes Spiel geschenkt bekommen.
Wir suchen grad noch einen Sport.
Sie könnte den Schwimmplatz der Großen übernehmen, die geht nicht mehr, da sie jetzt im Rahmen der Schule zum Klettern geht. Außerdem hat sie an dem Wochentag immer so lange Schule, dass das Schwimmen kaum noch dazupasst)
Allerdings dürfte die Kleine nur hin, wenn sie zeitnah Bronze macht (eigentlich ist das Voraussetzung) und sie hat noch nichtmal das Seepferdchen, weil sie sich das Tauchen und Springen nicht traut. (schwimmen tut sie dagegen sehr gut)
Also wird das wohl eher nichts.
Wir überlegen grad noch, was stattdessen. Vielleicht Leichtathletik. Sie würde auch Fußball machen, aber das wäre mir nicht so recht wegen der Spiele an den Wochenenden. Da hab ich keine Lust drauf. (und wird auch schwierig ohne eigenes Auto)
Karate macht ein anderes Kind im Bekanntenkreis, das will sie aber nicht.

Die Große hat nach wie vor ihre Launen schlecht im Griff - wenn ihr was nicht passt, ist das immer seeeeeehr deutlich. Und sie findet da auch kaum aus ihrer Laune raus.
Sie war jetzt Donnerstag das erste Mal bei der Big Band, worauf sie null Lust hatte. Man hat dann immer das Gefühl, man tut ihr was wirklich Schlimmes an...
Es hat allein ein halbes Jahr gedauert, dass sie bereit war, da mal probeweise hin zu gehen.
Aber da sie jetzt sonst nur alle 2 Wochen Klettern und 1x die Woche Saxophonstunden hat und die Motivation beim Saxophon seit 2,3 Jahren immer weniger wird, sie auch kaum noch übt, haben der Lehrer und ich das jetzt einfach so bestimmt, dass sie zur Big Band soll.
Also vorher war sie extrem mies drauf. Sie beherrscht da so nen "Mörderblick", da wird einem Angst und Bange. :roll: (So etwa wie: "die ganze Welt ist schlecht zu mir, ihr werdet schon sehen, was ihr davon habt!")
Als ich sie dann abends abholte (das geht bis 19:30 Uhr, da ist es schon dunkel und sie ist auch die Jüngste da), war sie dann sowas von gut drauf, dass sie, der es immer schon total peinlich ist, wenn ich mal in der Öffentlichkeit vor mich hinsumme, lauthals auf dem Heimweg beim Radfahrern gesungen hat.
Also richtig laut.
Irgendwann meinte sie dann sogar noch: "Scheiße - ich hab ja so richtig gute Laune grad!"...
Und ich weiß jetzt schon, dass sie nächsten Donnerstag garantiert trotzdem wieder rummeckert, wie blöd das alles sei und sie nicht hin will...
*seufz*
Bei ihr braucht man echt auch immer wieder viel Geduld und ein dickes Fell...
(wobei ich wie an andere Stelle schon schrieb, echte Fortschritte sehe. Allein dass sie selbst bemerkt bzw zugibt, dass die Big Band ihre Laune so aufgehellt hat!)
Oh ups :lol:. Ich meinte natürlich deine "Kleine". Ich habe seit Tagen Migräne, da gehen mir so Feinheiten dann doch schnell durch die Lappen :mrgreen:.

Meine Mittlere wird auch von Tag zu Tag zickiger. Aber ich werte das nicht negativ, das ist mir allemal lieber als ihre depressiven Verstimmungen in der Kita-Vorschulzeit :schwitz:.

Ich denke bei deiner Großen ist einfach die Vorpupertät ordentlich am wüten, das verstärkt die sonst schon vorhandenen charakterlichen Problemchen ja um ein vielfaches. Ich hoffe, ich habe mir bis zum einsetzen der Pupertät auch ein dickeres Fell und mehr Gelassenheit zugelegt... Hoffen kann man ja, hihi.

So, ich muss jetzt leider ran an den Haushalt (die Kinder sind grade mit meinem Mann unterwegs, Kastanien sammeln und Pferde streicheln).

Bis bald
Es kann sein, dass nicht alles wahr ist, was ein Mensch dafür hält, denn er kann irren, aber in allem, was er sagt, muss er wahrhaftig sein.
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