Musik und Perfektion

Probleme und Lösungen für den Schulalltag
Katze_keine_Ahnung
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Re: Musik und Perfektion

Beitrag von Katze_keine_Ahnung »

Das ist genau das, was die neue Lehrerin mit dem Kleinen macht. Alles rund, und nichts rutscht: mit Metronom und perfekt getroffen. Mal sehen, wie lange die Geduld reicht. Mir wäre es lieber, er hätte ein Jahr später damit angefangen. Aber vielleicht klappt es doch.
sinus
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Re: Musik und Perfektion

Beitrag von sinus »

Ach nein, so perfektionistisch ist die Lehrerin nicht. Sie hält ein gutes Maß würde ich sagen. Aber die Bogenhand bekommt halt gerade viel Aufmerksamkeit.
Ansonsten bin eher ich diejenige, die dazu neigt zu viel zu wollen und zu verbessern. ;)
Aber aus der Erfahrung mit der Großen damals heraus (jedes Üben ein Kampf, jeder Verbesserungshinweis das Ende der Welt) nehme ich mich da seeeeehr zurück.
Oberste Priorität hat aktuell, dass sie die Freude daran nicht verliert und das Üben positiv erlebt.
Klappt nicht immer, aber meistens.
Momentan ist es grad etwas stressiger, weil bis zum WE die beiden neuen Weihnachtslieder für den schonmal beschriebenen gemeinsamen Adventskalender der Geigenschüler "in schön" aufgenommen werden müssen und das noch nicht so ganz klappt. Es ist halt immer so viel auf einmal zu beachten... Klappt und klingt der Bogenstrich gut, ist es nicht sauber, achtet sie auf die Sauberkeit, spielt sie vielleicht die Noten nicht so smooth, also zu ruckartig und es ist klanglich nicht so schön usw usf.
Manchmal sind die einfachsten Stücke ja sogar die schwersten, weil null fehlertolerant. :roll:
Von den Aufnahmen im ersten Lockdown erinnere ich mich auch, dass das mit den Videoaufnahmen immer etwas tricky ist. Kind wills nämlich dafür dann auch perfekt machen.
Ich in froh, wenn wir die Aufnahmen fertig haben und wieder entspannter üben können.

Die Große übt derzeit übrigens nur 1x die Woche. Aber dafür hat sie vorhin nach der Skype-Stunde mit dem Lehrer von sich aus noch bisschen weitergespielt. (Weihnachtslieder)
Für sie ist die Schließung der Musikschulen besonders doof - hatte sie doch gerade erst in der Big Band angefangen und tatsächlich Freude daran gefunden... Jetzt hat sie wieder nicht mehr so recht die Motivation, irgendetwas zu tun.
Sie macht überhaupt seit 2 Jahren kaum noch Fortschritte, finde ich. Sie spielt leider auch gar nicht zum Playback, weil sie das zu sehr stresst. So ohne alles ist Saxophon aber auch irgendwie doof.
Aber der Lehrer ist auch sehr "entspannt". Der meldet seine Schüler auch zu keinen Prüfungen an etc. Bei den meisten anderen Instrumenten ist das hier Standard.
Ich weiß nicht, ob das so gut für meine Tochter ist, so ohne Ansporn, aber ich bin froh, wenn sie überhaupt weitermacht. In dem Alter hören ja recht viele auf.... (ich hab in dem Alter auch mit Geige aufgehört. Zwar dann auf eigenen Wunsch hin noch mit Klavier angefangen, aber das dann auch nicht so richtig intensiv betrieben, so dass ich da auch richtig weit gekommen bin und jetzt eigentlich gar nichts mehr kann.
Irgendwann möchte ich mich da ganz gern nochmal dran versuchen...)
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(Herbstgedicht der 6jährigen)
Katze_keine_Ahnung
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Re: Musik und Perfektion

Beitrag von Katze_keine_Ahnung »

@sinus

im Alter deiner Großen sind die Kinder schon in der Lage objektiv ihr Spiel und ihre Fortschritte einzuschätzen. Wenn Musik nicht zu ihrer Seele gehört, so dass sie von sich aus und für sich spielen, hören sie beim fehlenden Fortschritt auf. Daher brauchen Kinder wie deine Tochter einen eher fordernden Lehrer, der ihnen sowohl Grenzen als auch Perspektiven zeigt. Gibt es bei euch keine Möglichkeit den Lehrer zu wechseln? Obwohl der alte Geigenlehrer der Jungs auch Schüler hat, die auf dem Bundesniveau Jugend musiziert gewonnen haben, sagte mir der Große, dass er bei der neuen Lehrerin extrem viel mehr lernt. Auch bei dem Kleinen sehe ich große Fortschritte. Nicht umsonst findet in den Schulen meist alle zwei Jahre ein Leherwechsel statt.
Zuletzt geändert von Katze_keine_Ahnung am Fr 27. Nov 2020, 09:47, insgesamt 1-mal geändert.
sinus
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Re: Musik und Perfektion

Beitrag von sinus »

Naja, es gibt nur 2 Saxophonlehrer für unseren Bereich glaub ich.
Und sie ist schon bei dem Lehrer, zu dem eigentlich immer alle wollen...
Promoviert in Musikpädagogik, nebenbei freischaffend erfolgreich und ausgesprochen smart und sympathisch. :)
Er wird schon wissen was er tut. Hoffe ich mal.
Und Tochter würde gesichert auch nicht wechseln wollen.
Sie hatte im ersten Jahr ja schonmal einen anderen Lehrer und der Unterschied war beträchtlich. (Zum Positiven, wir haben damals gewechselt, weil es nicht passte. Ich war ja am Anfang im Unterricht noch immer dabei und fand, dass der Neue - also jetzige - Lehrer Vieles ganz anders macht, als man es kennt, fand seine Art und Weise aber sehr gut)
Allerdings unterrichtet er auch viele Erwachsene. Die haben natürlich von sich aus eine ganz andere Motivation.
Ansonsten fangen ja nur wenige so früh gleich mit Saxophon an. Viele kommen eher von anderen Instrumenten und steigen später erst auf Saxophon um.
Er war zuletzt sehr hinterher, dass sie in die Big Band kommt und erwartete sich davon einen "Sprung". Das habe er bei seinen jugendlichen Schülern schon mehrfach beobachtet.
Letztes Jahr wollte sie noch nicht (wäre auch bei weitem die Jüngste da gewesen), aber die 3 Male die sie jetzt vor den letzten Sommerferien dort war, hatte sie (nachdem sie erst mal wieder eigentlich gar nicht hin wollte) richtig Spaß.
Sie hat danach den ganzen Heimweg lang laut gesungen und schwärmte von den Songs, die sie dort spielen, die sie kannte und mochte.
Anfang letztes Musikschuljahr hatte ich ihm auch vorgeschlagen, dass er sie zu einer Prüfung anmeldet, er meinte, das könne man versuchen, um die Motivation ein bisschen zu wecken. (Zusätzlich werden übrigens auch die Musikschulkosten für mich geringer, wenn sie Prüfungen abgelegt werden. ;) )
Aber dann kam Corona...

Saxophon ist irgendwie auch bissle anders, als ich es von der Ausbildung bei der Geige, Klavier etc kenne.
Zumindest bei dem Lehrer. Klassik spielt bspw so gut wie gar keine Rolle und er unterrichtet halt auch viel Improvisation. Das finde ich an sich gut.
Aber da merkt man wohl nicht so schnell irgendwelche Fortschritte, es werden dabei halt weniger neue, aufwändige Stücke erarbeitet bspw.
Also vielleicht macht sie ja auch Fortschritte von denen ich einfach nur nicht viel mitkriege. Wer weiß.

Aktuell probiert sie sich am Altsaxophon - bisher war sie immer noch auf dem kleinen Sopransaxophon unterwegs.
Das ist aber inzwischen so abgenutzt (Ebaykauf), dass entweder ein neues her muss, oder sie die Gelegenheit gleich zum Umstieg aufs größere Saxophon nutzt.
Gute Sopransaxophone sind leider sehr teuer, weil weniger populär als Altsaxophon (und so ein gutes können wir uns nicht leisten) oder dann gleich qualitativ eher schlecht. Dazwischen gibts nicht viel.
Darum möchte ich gar nicht so gern ein neues Sopransaxophon anschaffen (ich mag kein schlechtes kaufen, ein gutes ist zu teuer...), dann lieber das Geld für ein gutes Altsaxophon ausgeben... Da kann man für 1000 Euro schon ein ziemlich gutes Instrument haben.
Das probieren wir grad aus, sie selbst ist noch unentschlossen und mag beide Saxophone gern und in der Big Band hätten sie sie wohl auch lieber am Sopransaxophon.
Da wäre sie weit und breit die einzige. Sie stäche dann auch klanglich heraus mit dem hohen Saxophon.
Das wäre evtl ja auch eine gute Motivation, wenn sie klanglich nicht so in der Masse "untergeht". Da müsste sie sich bissle mehr anstrengen, gut zu spielen... ;)

Naja, ich hab grad gestern mit ihr gesprochen, dass ich eigentlich 3-4x Üben pro Woche erwarte.
Nicht nur 1 bis maximal 2x wie es sich in den letzten Monaten eingebürgert hat.
Sie hat nicht direkt widersprochen.
Wenn sie einmal angefangen hat zu spielen, macht es ihr schon auch Spaß. Allerdings nur leichte Stücke die sie schon kann wie gestern Weihnachtslieder.
Neues dagegen ist immer blöd. Macht ja Arbeit. Das war bei ihr schon immer die Hauptschwierigkeit...
(die Kleine dagegen mag es, neue Stücke anzufangen)

Auch wenn sie nicht gerade fürs selbst Musizieren brennt - Musik spielt schon immer wieder eine wichtige Rolle für sie.
So hat sie sich ja im Lockdown u.a. auch damit beschäftigt, wie man Musik schneidet, Lieder ineinander mixt etc.
Sie hat sich eine eigene Playlist gemixt, in der die Lieder ineinander übergehen und das hat sie echt gut hinbekommen. Kleine DJane. :)
Und sie hat Bilder und Szenen aus der Anime-Serie "Avatar" auf einen Song geschnitten, so dass es inhaltlich und rhythmisch total gut passte.
Und sie hört ja seit ca. 1 Jahr auch irre viel Musik und merkt sich die ganzen Texte und Melodien total gut. Singt gern mal im stillen Kämmerlein Playback.
(Hat aber ein eher schwaches Stimmchen, ich glaube, weil es ihr schwer fällt, locker zu lassen. Aber nur für sich singen ist ja auch schön.)
Also eine Musikerin wird sie bestimmt nicht, aber gesichert profitiert sie durchaus von der musikalischen Ausbildung.

Vielleicht macht sie ja mal irgendwas mit Multimedia. Momentan ist das ja voll ihr Ding.
Interessanterweise ist das, was sie da gerade macht, genau das, was ich ich mal studiert habe. (Bin Dipl.Ing. für Medientechnik.)
Fürs Praktikumsemester hatte ich mich damals beworben in folgenden drei Bereichen/Stellen: Filmschnitt, Spieledesign (digital) und Grafik-Design.
Das waren die Sachen, die mir am meisten lagen und wo ich weitermachen wollte.
Bin dann bei Grafik-Design gelandet und auch dabei geblieben.
Aber das sind interessantweise genau die drei Bereiche, die sie selbst momentan so beschäftigen...
Mir ist das selbst erst vor Kurzem klar geworden, das Kind wusste auch bisher gar nicht viel über mein Studium, also bloßes "Nachmachen" kann es nicht sein.
Irgendwas scheint das etwas zu bedienen, was in uns beiden steckt. Sehr spannend...
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Katze_keine_Ahnung
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Re: Musik und Perfektion

Beitrag von Katze_keine_Ahnung »

@sinus

kann man bei euch keine passende Instrumente leihen? So wie du es beschreibst, klingt deine Tochter nicht nach sehr viel Engagement für dieses Instrument. Meine Söhne spielen beide auf Leihgeigen. Nur das Klavier haben wir gekauft, aber das ist ja auch mein Instrument, das ich mir gewünscht habe und auf dem auch ich spiele. Ich habe etwa vor einem Jahr angefangen dieses Instrument zu lernen, es ist mitunter frustrieren, wie langsam man lernt, wenn man kein Kind ist. Aber es macht mir trotzdem Spaß.
sinus
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Re: Musik und Perfektion

Beitrag von sinus »

Sopransaxophon gibt es gar nicht auszuleihen. Kaum Bedarf -> keine Instrumente.
Altsaxophone gibt es, aber auch schwer zu kriegen.
Saxophon hat sie sich übrigens selbst rausgesucht. Das oder gar nichts war ihre Ansage mit 6 damals.

Großes Engagement erwarte ich übrigens nicht, habe ich als Kind an der Geige auch nie gezeigt. Ich hatte außer im Orchester eigentlich keine Freude daran.
Trotzdem bin ich im nachhinein sehr froh über die musikalische Ausbildung und habe die Geige ja als Erwachsene jetzt wieder entdeckt und genieße das Musizieren sehr! (Abgesehen von Corona treffe ich mich mit Freunden regelmäßig 1x die Woche in kleiner Runde, um 3-4 Stunden zusammen zu musizieren)
Ich war auch sehr überrascht, wie viel nach fast 25 Jahren Pause noch hängen geblieben ist.
Wahnsinn, was der Körper sich so merkt... Manche Stücke konnte ich immernoch nahezu auswendig.
Und ich hatte nur 5,5 Jahre Geigen-Unterricht und habe mit 11/12 Jahren aufgehört!

Die Große hat auch eher Freude am Ensemblespiel/Band, als am alleine spielen. Leider gab es für sie bisher das Bandspielen immer nur 1x im Jahr für ein paar Treffen in der Vorweihnachtszeit als Vorbereitung auf die Gestaltung der Musikschulgala. Da spielten dann nur für dieses eine Konzert alle 30-40 Saxophone der ganzen Region zusammen... Für die regelmäßige kleinere Band war sie immer noch zu jung.
Im Sommerhalbjahr geht's aber damit hoffentlich wieder los. Siehe oben hatte sie ja die 3 Mal, wo sie nun schon dort war, Spaß daran.
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Re: Musik und Perfektion

Beitrag von Katze_keine_Ahnung »

Was übrig bleibt kann man nicht vorhersagen. Ich kenne ganz unterschiedliche Geschichten. Manche schlagen den Klavierdeckel nach dem erfolgreichem Abschluss der musikalischen Ausbildung und machen den nie wieder auf. Andere spielen ihr Leben lang obwohl sie nie einen Lehrer gehabt haben. Die Konkurrenz in dem Geschäft finde ich so hart, dass ich es nie wünschen würde, dass meine vielseitig begabte Kinder eine Kariere der Musiker aussuchen. Was sie zum Spaß machen, treiben sie so lange bis der aktuelle Bilanz positiv bleibt. Mein Großer fing mit der Geige mit 4 an, spielte etwa 3 Jahre. Dann hörte er für 4 Jahre auf, und stieg mit 12 wieder auf dem Niveau der Kinderlieder ein. Nach zwei Jahren konnte er seriöse klassische Stücke spielen. Jedes Popstück kann er mühelos vom Blatt. Wenn er jetzt aufhört, wird ihm diese Fähigkeit sicher nicht verloren gehen.
Katze_keine_Ahnung
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Re: Musik und Perfektion

Beitrag von Katze_keine_Ahnung »

Update. Nach drei Monaten harter Arbeit, in dleine der Klein zum Teil wochenlang nur leere Seiten gespielt hat, hatte er gestern sein erstes Vorspiel. Er war voll konzentriet und hat für sein Können seine Bauernkantate perfekt gespielt. Der Ton und die Intonation sind deutlich besser geworden. Der Große hat sich mehr oder weniger auch durch die Lagen durchgekämpft. Ein Stück für Piano und Klavier, bei dem seine Schwester die Klavierpartie spielt, motiviert ihn mehr Präzision zu erreibeiten. Auch mit zwei Geigen versuchen die Jungs die ersten einfachen Sachen zu spielen. Was kann man sagen: wer kann, der kann. Ein Lehrerwechsel kann so viel bewegen, wie die Monate harter Arbeit nicht. Gerade in Bezug auf die momentane Situation in der Grundschule finde ich sehr frustrierend, dass Kinder dazu gezwungen werden, jahrelang mit unpassenden Lehrern zusammen zu bleiben.
sinus
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Re: Musik und Perfektion

Beitrag von sinus »

Ja - die Bauernkantate. Die hab ich als Kind auch gespielt. :fahne: Ist mir in Erinnerung geblieben, weil es auch das erste "richtige" Stück war, was ich spielen konnte und ich hab es geliebt...

Ich hab grad dieses Wochenende beim Aufräumen alte Noten von mir gefunden - eine Händel Sonate und ein Pleyel Violin Duo. Recht anspruchsolle Stücke von meinem aktuellen Laien-Spielspaß-Niveau aus gesehen zumindest.
Das waren die letzten Sachen, die ich als Kind (mit 12) gespielt habe, bevor ich damals aufgehört habe. (ich hatte viel Pech mit den Lehrern und hatte 4 Lehrerwechsel in 5 Jahren, quasi jedes Jahr einen neuen Lehrer - die erste war nett, ging aber gesundheitsbedingt früher in Rente, der zweite war Choleriker und schlug mich mit dem Bogen auf die Finger, ich, damals 7 Jahre alt, hatte panische Angst vor ihm, der dritte war dann richtig spitze, musste aber ach nur einem Jahr dann zur Armee, der vierte war völlig desinteressiert und passiv, so dass ich total zurückfiel... nach 1,5 Jahren kam zum Glück der tolle Lehrer von der Armee zurück, aber er unterrichtete dann in der Nachbarstadt und ich musste immer lange zu ihm fahren - schließlich hatte ich einfach genug...
der tolle eher war damals noch ganz jung - inzwischen ist der Musikschulleiter in der Nachbarstadt...
Meine Kleine hat jetzt eine sehr liebe Lehrerin, die ich selbst noch aus der Zeit im Jugendorchester noch kenne. Sie war damals ganz jung, jetzt nahe der Rente... mir fällt es immernoch manchmal schwer, sie mit ihrem jetzigen Namen anzureden - ich hab sie als "Fräulein XY" abgespeichert... :lol: )

Interessanterweise stecken mir die wiedergefundenen Stücke zu einem großen Teil noch immer in den Fingern - nach 30 Jahren! (und 25 davon habe ich die Geige wirklich GAR NICHT mehr angefasst)
Neu erarbeiten könnte ich solche Stücke jetzt sicher nur mit sehr viel Aufwand, aber gestern klappten sie bis auf ein paar kniffelige Stellen zumindest so, dass sie gut wiedererkennbar waren... ich konnte sie auch direkt quasi mitsingen und bestimmte Fingerläufe klappten automatisiert... das ist echt erstaunlich nach der langen Zeit!
Ich hab sie dann auch noch mal bei YouTube gesucht & gefunden und finde sie sooo schön. Damals konnte ich das gar nicht so würdigen.

Wenn meine Kleine so weitermacht, können wir solche Sachen in rund 4 Jahren (dann hat sie 5,5 Jahre Unterricht wie ich damals) vielleicht zusammen spielen...
Ich freu mich schon drauf!

Sie hat einen tüchtigen Sprung gemacht und spielt jetzt auch schon die ersten Stücke. (Rigaudons, Gavotten)
Gespielt/geübt wird dann sowas hier auch begleitet mit Gitarre/Ukulele und/oder mit mir als zweiter Geige.
Bei einem ihrer Stück habe ich ihr auch die "Zaubertöne" gesagt (Tonika, Subdominante, Dominante) und sie begleitet mich damit, wenn ich die Melodie mal übernehme.

Die Lehrerin hat ihr auch inzwischen ein so volles Programm aufgegeben, dass wir unter 30 Minuten gar nicht mehr hinkommen. 2 Stücke perfektionieren, eins neu, Legatoübungen, Schnelligkeitsübungen. In einem Stück kommt auch schon ein Lagewechsel vor.
Aber: da wir jetzt fast immer zu zweit üben (mal mehrstimmig, mal spiele ich vor, Kind nach u.ä.) macht das Üben meistens richtig Spaß und die halbe bis manchmal sogar dreiviertel Stunde vergeht schnell.
Vorspiele gibts hier übrigens derzeit gar nicht - aber die Musikschule veranstaltet virtuelle Konzerte, wofür die Schüler Videos machen sollen.
Die Blätter sind bunt
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Re: Musik und Perfektion

Beitrag von Katze_keine_Ahnung »

@sinus

das klnigt schon nach sehr straffem Programm und trotzdem habt ihr dabei viel Spaß. Das ist doch toll! Ich bin gespannt was der Kleine als nächstes Stück bekommt. Als Violinschule hat ihm die Lehrerin den zweiten Band von Sassmanhaus aufgegeben. So übt er jetzt systematisch die Griffarten - nicht die Lieblingsübung, und spielt Bärentanz bei dem man er mit Metronom eine 3/8 Note spielen soll. Man wächst mit den Aufgaben :-) Was hat deine Tochter für eine Violinschule?
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