Förderung in der Schule: Fehlanzeige/Bitte selbst übernehmen
Verfasst: Di 22. Dez 2020, 10:25
Hallo,
wie ihr vielleicht schon gelesen habt, hat meine Tochter (9 Jahre) die dritte Klasse übersprungen, als im ersten Lockdown ihre Unterforderung sichtbar wurde. Sie hat ohne Probleme den Anschluss gefunden und notentechnisch liegt sie wieder bei 1. Schon im Oktober war ihr schon wieder langweilig in Mathe, in Sachkunde fühlt sie sich auch nicht verstanden mit ihren komplexeren Ideen und generell besteht ein Misfit bei den Interessen. Da findet sie einfach keine Gesprächspartner. Zwischendurch wurde sie auch für ein "Lern-Duo" für ein schwächeres Kind eingesetzt, was sie aber nur kurzweilig gerne machte, weil sie findet, dass sie ausgebremst wird.
Außer ein paar unstrukturierter Ansätze gibt es keine Förderung. Sie durfte mit zwei anderen lernstarken Kindern manchmal Knobelaufgaben machen oder sie bekam Sonderaufgaben, d.h. sie muss bis zum nächsten Tag Dinge recherchieren. Das macht sie gerne, fördert sie im Schriftlichen, aber ist zeitraubend und sprengt den ganzen Abend. Die "Motivationsmaßnahmen" für die anderen Kinder, wie z.B. ein Belohnungssystem für gelöste Aufgaben in der Lern-App bringen auch nichts, weil a) nichts für sie passendes eingestellt ist und b) das Kind weiß, dass man mit den einfachsten Aufgaben am schnellsten zum Ziel "Bearbeite jeden Tag 3 Aufgaben" (oder was auch immer gerade angesagt ist) kommt.
Den Wochenplan für die letzten Tage vor den Ferien hat sie an einem Abend bearbeitet, weil sie nicht einschlafen konnte. Und für die kommende Woche ist in Mathe auch kaum mehr was da. Auf der einen Seite langweilt sie sich damit ("Das ist so babyleicht. Warum muss ich das machen?"), denkt aber, wenn sie schnell alles erledigt hat, braucht sie nichts mehr zu tun. Wenn ich dann mit alternativen Aufgaben um die Ecke komme, hat sie dazu aber auch keine Lust. Weil: Die kommt ja nicht von der Lehrerin. Sie möchte gerne wieder in die Schule und mit den anderen starken Kindern zusammen arbeiten. An manchen Tagen möchte sie sich bis Stoff Klasse 5 vorarbeiten. Ich verstehe diese schwankende Einstellung da auch nicht.
Ich habe der Lehrerin schon ganz lieb geschrieben und freundlich um ein Gespräch gebeten, aber schon zwei Mal keine Antwort erhalten. Bei der Beratungsstelle für Hochbegabte teilte man mir mit, dass ich derzeit nicht auf Unterstützung/Förderung hoffen bräuchte. Die Schulen seien so überlastet. Ich solle mich lieber selbst einlesen und mit ihr dann alleine durcharbeiten, dazu habe ich ein paar Links zu Seiten bekommen, auf denen ich irgendwelche Handreichungen für den Unterricht finde. Ich bin zwar gerne dazu bereit, aber wie soll ich das machen?
a) ohne dem Stoff vorwegzugreifen; es ist ja nicht damit zu rechnen, dass die Lehrerin die dann entstehende Langeweile gemanagt bekommt
b) mit manchmal dermaßen geringer Akzeptanz des Kindes
c) ohne didaktisches Knowhow
d) ohne die ganzen vollständigen Materialien
d) neben einem (fast) Vollzeitjob im Homeoffice
Die Online-Kurse der Beratungsstelle darf sie nur eingeschränkt nutzen, weil sie nicht getestet ist. Eigentlich wollten wir sie nicht testen lassen, weil wir dachten, das mit dem Klassensprung alles gut ist. Aber es verstärkt sich mein Eindruck, dass wir ohne einen Test nicht das bekommen, was sie brauchen würde.
Falls jemand seine Kinder in ähnlichem Alter selbst unterrichtet hat, wie habt ihr das gemacht?
Kennt ihr auch diesen Wechsel von hochmotiviert und allem Neuen gegenüber ablehnend?
Ich habe einfach Bedenken, dass das schon wieder der Beginn einer Frustspirale wie im ersten Lockdown ist...
wie ihr vielleicht schon gelesen habt, hat meine Tochter (9 Jahre) die dritte Klasse übersprungen, als im ersten Lockdown ihre Unterforderung sichtbar wurde. Sie hat ohne Probleme den Anschluss gefunden und notentechnisch liegt sie wieder bei 1. Schon im Oktober war ihr schon wieder langweilig in Mathe, in Sachkunde fühlt sie sich auch nicht verstanden mit ihren komplexeren Ideen und generell besteht ein Misfit bei den Interessen. Da findet sie einfach keine Gesprächspartner. Zwischendurch wurde sie auch für ein "Lern-Duo" für ein schwächeres Kind eingesetzt, was sie aber nur kurzweilig gerne machte, weil sie findet, dass sie ausgebremst wird.
Außer ein paar unstrukturierter Ansätze gibt es keine Förderung. Sie durfte mit zwei anderen lernstarken Kindern manchmal Knobelaufgaben machen oder sie bekam Sonderaufgaben, d.h. sie muss bis zum nächsten Tag Dinge recherchieren. Das macht sie gerne, fördert sie im Schriftlichen, aber ist zeitraubend und sprengt den ganzen Abend. Die "Motivationsmaßnahmen" für die anderen Kinder, wie z.B. ein Belohnungssystem für gelöste Aufgaben in der Lern-App bringen auch nichts, weil a) nichts für sie passendes eingestellt ist und b) das Kind weiß, dass man mit den einfachsten Aufgaben am schnellsten zum Ziel "Bearbeite jeden Tag 3 Aufgaben" (oder was auch immer gerade angesagt ist) kommt.
Den Wochenplan für die letzten Tage vor den Ferien hat sie an einem Abend bearbeitet, weil sie nicht einschlafen konnte. Und für die kommende Woche ist in Mathe auch kaum mehr was da. Auf der einen Seite langweilt sie sich damit ("Das ist so babyleicht. Warum muss ich das machen?"), denkt aber, wenn sie schnell alles erledigt hat, braucht sie nichts mehr zu tun. Wenn ich dann mit alternativen Aufgaben um die Ecke komme, hat sie dazu aber auch keine Lust. Weil: Die kommt ja nicht von der Lehrerin. Sie möchte gerne wieder in die Schule und mit den anderen starken Kindern zusammen arbeiten. An manchen Tagen möchte sie sich bis Stoff Klasse 5 vorarbeiten. Ich verstehe diese schwankende Einstellung da auch nicht.
Ich habe der Lehrerin schon ganz lieb geschrieben und freundlich um ein Gespräch gebeten, aber schon zwei Mal keine Antwort erhalten. Bei der Beratungsstelle für Hochbegabte teilte man mir mit, dass ich derzeit nicht auf Unterstützung/Förderung hoffen bräuchte. Die Schulen seien so überlastet. Ich solle mich lieber selbst einlesen und mit ihr dann alleine durcharbeiten, dazu habe ich ein paar Links zu Seiten bekommen, auf denen ich irgendwelche Handreichungen für den Unterricht finde. Ich bin zwar gerne dazu bereit, aber wie soll ich das machen?
a) ohne dem Stoff vorwegzugreifen; es ist ja nicht damit zu rechnen, dass die Lehrerin die dann entstehende Langeweile gemanagt bekommt
b) mit manchmal dermaßen geringer Akzeptanz des Kindes
c) ohne didaktisches Knowhow
d) ohne die ganzen vollständigen Materialien
d) neben einem (fast) Vollzeitjob im Homeoffice
Die Online-Kurse der Beratungsstelle darf sie nur eingeschränkt nutzen, weil sie nicht getestet ist. Eigentlich wollten wir sie nicht testen lassen, weil wir dachten, das mit dem Klassensprung alles gut ist. Aber es verstärkt sich mein Eindruck, dass wir ohne einen Test nicht das bekommen, was sie brauchen würde.
Falls jemand seine Kinder in ähnlichem Alter selbst unterrichtet hat, wie habt ihr das gemacht?
Kennt ihr auch diesen Wechsel von hochmotiviert und allem Neuen gegenüber ablehnend?
Ich habe einfach Bedenken, dass das schon wieder der Beginn einer Frustspirale wie im ersten Lockdown ist...