Förderprogramme im Grundschulalter - was fändet ihr gut?

Probleme und Lösungen für den Schulalltag
Meine3
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Re: Förderprogramme im Grundschulalter - was fändet ihr gut?

Beitrag von Meine3 »

mir ist noch was eingefallen, was meine Mittleren gut gefallen würde:


--philosophieren über Gott, Religionen, Naturkatastrophen, das Weltall, Liebe, Freundschaft... Fragestellungen einfallen lassen und dann die Kinder selbst eine Präsentation erarbeiten lassen. Dafür verschiedene Mittel zur Verfügung stellen.

--eine Person (fitkiv oder echt, berühmt oder nicht) vorstellen, die man bewundert oder toll findet vorstellen, darüber Präsentation erstellen mit der Fragestellung welche Person bewundere ich? Warum bewundere ich sie (was gefällt mir an der Person besonders)? Was macht diese Person? Wie auch immer....

--Kinder-Quiz (diese Idee kommt von den Kindern, die das seit einiger Zeit bei den Essenszeiten immer einfordern):

Die Kinder dürfen sich 3 Themen (bestimmte Tiere, etwas aus dem Bereich Chemie, das Weltall, Vulkane, etcpp.) aussuchen, über die sie befragt werden wollen. Der Quizmaster (du) überlegt sich hierzu knifflige Fragen (5-10, je nachdem wie und in welchem Umfang sie dann bearbeitet werden sollen? Bei uns ist das mündlich), die die Kinder dann beantworten müssen/dürfen. Eventuell müsste man dies in 2 Teile aufteilen, so dass die Kinder vorab ihre Themen einreichen und du dann Zeit hättest, dir dazu tolle Fragen auszudenken. Zum beantworten der Fragen würde ich den Kindern auch wieder unterschiedliche Medien zur Verfügung stellen (das Internet eingeschränkt?, Zeitungen, Bücher, Stifte, Bastelsachen, je nachdem ob du daraus ein echtes Quiz machst (mit mündlichen Antworten) oder eben ein Quiz wo sie etwas herstellen müssen. Meine Kinder machen das unheimlich gern und manchmal sind wir Eltern auch echt überrascht, dass sie die Antworten wissen :mrgreen:, bzw. was als Antwort herauskommt.

--Erfindungen stelle verschiedene Materialien zur Verfügung. Die Kinder müssen innerhalb eines vorgegebenen Zeitraums etwas erfinden, ein Modell davon herstellen oder zeichnen/malen und es dann vorstellen
Es kann sein, dass nicht alles wahr ist, was ein Mensch dafür hält, denn er kann irren, aber in allem, was er sagt, muss er wahrhaftig sein.
sinus
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Re: Förderprogramme im Grundschulalter - was fändet ihr gut?

Beitrag von sinus »

Super - Quiz und Vorbild nehmen ich auf, das ist spitze!

Die anderen beiden (philosophieren + erfinden) muss ich schauen, wie die Kindern so drauf sind.
Es sind ja nicht alles Hb-chen, sondern einfach die fitteren Kinder der Klasse und evtl (das ist noch unklar) auch einzelne Kinder aus den Parallelklassen.

Danke jedenfalls!

Irgendwas zum Thema Geographie würd ich gern noch machen.
Vielleicht kann man das auch mit einem Quiz/Suchspiel verbinden.
Oder eine Weltkarte auf großem Papier vorgeben und dazu Kleien "typische" bewegliche Elemente/Fotos, die dann in Gruppe/gemeinsamer Diskussion auf der Karte richtig verortet und aufgeklebt werden müssen. (Sowas wie Eiffelturm, Cowboy und Indianer, Yaks, Giraffen, Brandenburger Tor...)
Die Blätter sind bunt
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nun lacht der Mund
Raureif liegt auf dem Gras.
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Katze_keine_Ahnung
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Re: Förderprogramme im Grundschulalter - was fändet ihr gut?

Beitrag von Katze_keine_Ahnung »

@sinus

schaue dir die Kinder an, bevor du dir so viel Mühe mit der Planung machst. Wir haben einen Schachkurs für Kinder organisiert, und es ist wirklich sehr ernüchternd wie wenig man in einer eizlenen Schulstunde schafft. Die Lehrerin des Kleinen nutzt ihre Förderstude immer für Kunst weil die Kinder selbst in der 3. Klasse in einer Einzelstunde nichts vernünftiges zustande bringen: zu Ruhe kommen, auspacken, einpacken etc. pp. fressen sehr viel Zeit. Die Zeit, in der man den Kindern wirklich was vermitteln kann, ist bei 1. Klässlern etwa 10-15 Minuten pro Schulstunde.
sinus
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Re: Förderprogramme im Grundschulalter - was fändet ihr gut?

Beitrag von sinus »

@Katze: es ist noch nicht klar, ob es Einzelstunden oder Doppelstunden werden...
Ich hab heute mit jemandem telefoniert, der genau solche Forderstunden seit Jahren gibt, da gabs auch noch mal wertvolle Tipps und Erfahrungswerte...
Sie fand manches auch zu ambitioniert - habe ich mir auch fast gedacht, aber beim Brainstorming soll man sich ja erstmal nicht einschränken, denn reduzieren kann man dann immernoch... und selbst aus verrückten Ideen, können später noch machbar Sachen entstehen. 8-)
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Katze_keine_Ahnung
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Re: Förderprogramme im Grundschulalter - was fändet ihr gut?

Beitrag von Katze_keine_Ahnung »

man fragt sich schon, wo es das alles gibt... Unsere Grundschule macht Null, nicht mal AGs.
sinus
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Re: Förderprogramme im Grundschulalter - was fändet ihr gut?

Beitrag von sinus »

@Katze: Die Grundschule der Kleinen ist die eine in der Region (und zufällig in unserer Nähe), die mit dem Programm "Fordern & Fördern" wirbt, zusätzlich ab Klasse 1 spielerisch eine Fremdsprache einführt (französisch) und in Klasse 3 eine Geigenklasse. Diese Grundschule wird direkt von entsprechenden Beratungsstelen für fitte Kinder empfohlen und einige der Lehrer haben wohl irgendwann mal eine Schulung von einer Begabungsstelle des Landes bekommen. An sich sollte es pro Woche eine Förder- und eine Forderstunde extra für je eine entsprechende Gruppe geben.
Trotzdem findet da an Forderstunden in der Realität nicht sooo viel statt. Tochter hatte bisher (in den 4 Monaten die sie in die Schule ging) 1x so eine Forderstunde und da arbeiteten die Kinder in Alfons Lernwelt am Computer.
Kinds Klassenlehrerin scheint aber immerhin gut informiert und offen zu sein, sie sagte direkt selbst, dass sie versuchen würde, in der Zeit wo die Klasse Übunges- und Verfestigungsaufgaben machen würde, die fitten Kinder mit anderem zu beschäftigen.
Sie habe aber dabei leider nicht die Möglichkeiten, gleichzeitig die Kinder der Klasse + eine Fordergruppe angemessen zu betreuen.
Das war der Punkt wo ich spontan gesagt habe, das würde ich machen, wenn es nur daran scheitert.
Denn selbst bei einer willigen Lehrerin sehe ich es auch so, dass gerade derzeit die Prioritäten so gesetzt sind, dass benachteiligte Kinder, die mit Lücken aus dem Homeschooling kommen, mehr Betreuung brauchen und darum in nächster Zeit nicht mit Förderprogrammen zu rechnen ist.
Und mir tut es nicht weh, die Zeit zu opfern - schließlich profitiert ja auch mein Kind davon. Ich hätte sogar Freude daran.

Die Dame mit Erfahrung, mit der ich mich darüber unterhalten habe, habe ich im Netz in der facebookgruppe "Hochbegabte Kinder" gefunden. Sie nimmt teil an einem von der Sparkasse geförderten Projekt und besucht mit ihren Kursen einige Grundschulen in München. 1x die Woche eine Schulstunde lang. Sie ist von Haus aus Gymnasiallehrerin, hat aber nie in dem Beruf gearbeitet, weil sie mit dem System nicht glücklich war. Sie hat selbst 3 hochbegabte Kinder und auch quasi wie ich aus "Eigennutz" damit angefangen. Macht es jetzt seit 7 Jahren.
Zuletzt geändert von sinus am Di 9. Mär 2021, 11:48, insgesamt 1-mal geändert.
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HBMama
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Re: Förderprogramme im Grundschulalter - was fändet ihr gut?

Beitrag von HBMama »

sinus hat geschrieben: Irgendwas zum Thema Geographie würd ich gern noch machen.
Vielleicht kann man das auch mit einem Quiz/Suchspiel verbinden.
Oder eine Weltkarte auf großem Papier vorgeben und dazu Kleien "typische" bewegliche Elemente/Fotos, die dann in Gruppe/gemeinsamer Diskussion auf der Karte richtig verortet und aufgeklebt werden müssen. (Sowas wie Eiffelturm, Cowboy und Indianer, Yaks, Giraffen, Brandenburger Tor...)
Mein Sohn hat zu Nikolaus zwei Quartett-Spiele bekommen:
* Wendels Kartenspiele Länder Europas
* Ferne Länder
Damit vergleichen wir immer wieder auf spielerische Art verschiedene Länder. Welches ist am größten? Wo wohnen die meisten Menschen? ...?

Ich könnte mir gut vorstellen, daß man so ein Spiel auch gemeinsam mit Kindern basteln könnte. In einer ersten Runde sich auf die Länder und die Fragen einigen. Und dann in der zweiten Runde Informationen und Material zur Verfügung stellen und basteln lassen. Und dann natürlich spielen lassen ;)

Das gleiche ginge natürlich auch für Städte, Flüsse, Berge, ...
Katze_keine_Ahnung
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Re: Förderprogramme im Grundschulalter - was fändet ihr gut?

Beitrag von Katze_keine_Ahnung »

@sinus

so klingt das wiederum eher nach guten Vorsätzen. Man kann die Geige ab der 3. Klasse nicht einfach so anfangen nur wenn man schnell im Denken ist. Dafür müsste man die passenden Kinder ganz anders auswählen als nach einem IQ-Test. Geige für alle wird zwangsläufig heißen, dass keiner richtig spielen lernt, der das ohnehin schon vorher konnte und Forderstunde ohne Betreuungskraft ist auch nur Luft.
sinus
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Re: Förderprogramme im Grundschulalter - was fändet ihr gut?

Beitrag von sinus »

Katze_keine_Ahnung hat geschrieben:@sinus

so klingt das wiederum eher nach guten Vorsätzen. Man kann die Geige ab der 3. Klasse nicht einfach so anfangen nur wenn man schnell im Denken ist. Dafür müsste man die passenden Kinder ganz anders auswählen als nach einem IQ-Test. Geige für alle wird zwangsläufig heißen, dass keiner richtig spielen lernt, der das ohnehin schon vorher konnte und Forderstunde ohne Betreuungskraft ist auch nur Luft.
Das ist an sich eine normale Grundschule nur mit einigen Zusatzangeboten, die für kluge Kinder attraktiv sein KÖNNEN, aber grundsätzlich jedem offen stehen.

Ich hab gehört, was die Geigenlehrerin mit den Kindern auf die Beine stellt. Das ist erstaunlich erträglich... :fahne:
Da werden ja auch begleitend viele Leersaiten gespielt etc. einige die es besser können machen die Melodie. Es ist eine Art Orchesterstunde.
Die Geigengruppe ist auch für jeden offen, an der Schule wird kein IQ Test etc für irgendetwas verlangt.

Die zusätzliche Fremdsprache ab Klasse 1 ist bis Ende 2. Klasse verbindlich für alle (ohne Zensuren), ab Klasse 3 ist sie optional. (man kann dann bewertet weiter französisch machen oder eben abwählen und nur das reguläre Englisch machen.)

Die Forderstunden und Förderstunden sind auch optional. Man kann entscheiden, ob das Kind teilnehmen mag oder nicht. Man bekommt die Empfehlung der Lehrerin dafür.
(und die Stunden sind natürlich dann betreut, finden aber leider nicht regelmäßig statt)
Das ist an sich je eine Stunde alle 14 Tage zusätzlich im Stundenplan in kleiner Gruppe, Montag Fördern, Dienstag Fordern bspw.
Der Sohn meiner Freundin, der nach Hinweis der Klassenlehrerin die Forderstunden hätte besuchen können, hat früh immer lieber eine Stunde länger geschlafen, als an dem Tag zur 1. Stunde in die Schule zu kommen...

Mein Angebot ging jetzt dahin, dass die Kinder nicht zusätzlich, sondern ANSTATT im normalen Unterricht zu sitzen, wenn Stoff geübt, wiederholt und gefestigt wird, in der Zeit von mir mit anderen Aufgaben betreut werden.
Also anders als die zusätzliche Forderstunde eine anstatt-Betreuung möglich ist, um den Kindern langweilige Wiederholungsstunden zu ersparen und gleichzeitig eine optimale Betreuung beider Gruppen zu ermöglichen. (Klasse -> Lehrerin, leistungsstarke Kinder -> ich. Alternativ bekämen sie halt schwerere Aufgaben, müssten aber weitestgehend allein damit klarkommen) .
Die Blätter sind bunt
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Re: Förderprogramme im Grundschulalter - was fändet ihr gut?

Beitrag von Katze_keine_Ahnung »

Dieses "für alle offen" stört mich mittlerweile gewaltig. Das heißt in Unkehrschluss - wir betreuen wieder die Mitte. Orchester ist toll, aber wenn ein begabtes Kind nicht vorwärtskommt, dann hört es auf. Hier spielt Kinderstrechorchester die Sonaten von Haydn. Alter der Kinder 8-12, und ab 13 spielen sie im Jugendorchester, der in der Philarmonie auch Konzerte gibt. Alles rein privat, erstmal die Schule absitzen, dann Geige spielen. Nicht mal von Musikstunden kann man sich befreiein lassen. Mein Kleinsohn, der ideal nach Noten singt hat für Musik auf dem Zeugnis eine 2. Mit der Begründung: "singt nicht so gerne mit". Ich weiß schon den Grund, warum er dort ungerne singt, aber wenn ich den vortrage, ist die Lehrerin sicher beleidigt...

Ich kenne mit Musik auch den Beispiel von den Regensburger Spatzen. Vorauswahl bei der Einschulung, verpflichtender Gesangunterricht ab der 1. Klasse. Fürs Ergebnis braucht sich keiner schämen. Aber es ist auch eine Privatschule. So dreht sich der Spieß um: die gut gemeinte Gerechtigkeit "alles für alle" heißt, dass die Begabten aber mittellosen Kinder (egal was fehlt: Geld, Zeit oder Zuwendung), zu nichts kommen. Letzendlich soll jemand Geige spielen, der dafür ein Interesse und eine Begabung hat, und nicht jeder, dessen Eltern glauben, er solle die Geigenklasse besuchen, damit man besser gefördert wird und bessere Chancen im Leben hat.

@sinus

ich weiß nicht, wie deine Schule das regelt. Bei uns würden sich 30 Kinder für einen interessanten Kurs anmelden, und man hätte es sich nicht aussuchen dürfen, welche Kinder man nimmt. Im besten Fall wären die Plätze verlost, im Standardfall wären das die ersten 10 Kinder.
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