Mathe in der 2 Klasse Empfehlungen?

Probleme und Lösungen für den Schulalltag
Katze_keine_Ahnung
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Re: Mathe in der 2 Klasse Empfehlungen?

Beitrag von Katze_keine_Ahnung »

Hallo koala,

genau so ging es bei uns los, nur sogar ein bisschen später. Der Kleine kam im Dezember der 2. Klasse als Drehtür in die 3. Klasse für Mathe rein. Ich habe um ein-zwei Stunden pro Woche gebeten, um eine Perspektive zu öffnen, und Lageweile auszugleichen. Ich wurde nicht verstanden, das Kind musste jede Mathestunde der 3. Klasse besuchen, "damit er nichts verpasst". Dass er nichts verpasst wurde ab der 1. Woche klar. Voll unvorbereitet schrieb er schon in der 1. Probe eine 3. Dann flog die Rakete hoch, und zwar sehr schnell. Im Lockdown hat ihn die Lehrerin der 3. "vergessen". Er füllte das Heft selbst aus. Mitte April war er fertig. Die Geschwindikeit lag mit einer Seite pro Schultag, ohne Buch, und ohne dass ich viel erklären musste.

Die 3. Klasslehrerin im nächsten Jahr kam mit dem Konzept nicht zurecht. Der Kleine hatte hi und da was gemacht aber de facto hatte er kein Matheunterricht. Je weniger er Matheunterricht hatte, desto mehr hasste er Deutsch. Die Schere zwischen der Leistung in Deutsch und Mathe ist extrem aufgegangen. Wir versuchen jetzt mit der Unterstützung der Schule, die wenigstens in Person der der Schulpsychologin und der Schulleitung Verständnis für die Schwächen und Stärken hat, die Schere wieder zu schließen. Aber das vermuttlich ein sehr schmerzhafter Prozess. Meine größte Hoffnung ist, dass der Kleine sehr motiviert ist, in die gleiche Schule zu gehen wie seine Geschwister und wird einiges dafür tun, was er sonst nicht gemacht hätte. Aber es werden sicherlich nicht alle Lehrer Verständnis dafür haben.

Wie sind die Werte im Test von deinem Kleinen für die Sprache? Ist er dort genauso stark wie in Mathe oder hat er eine sehr ausgeprägte mathematische Spitze?
koala27
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Re: Mathe in der 2 Klasse Empfehlungen?

Beitrag von koala27 »

Hallo Katze,

die Werte des Kurzen sind in allen Bereichen gleich hoch...
die Werte der Großen sind fast identisch ( bis auf hinter dem Komma...) ebenso in allen Bereichen.

trotzdem liebt die Große Deutsch/Latein und schreibt und liest freiwillig oder macht mal eben Referate freiwillig
der Kurze macht freiwillig aktuell nur Mathe--lesen Kalenderblätter oder Legohefte...oder Matheaufgaben auf Anton

meine Vermutung ist ja, dass der Kurze genau merkt, dass er die Große in Deutsch nicht einholen kann---sind ja auch 6 Schuljahre dazwischen
und genau weiß, dass die Große in Mathe aktuell keinen Plan hat...und ständig darauf schimpft

würde er Stoffmäßig dichter dran sein, würde er ihr sicher jetzt schon Mathe erklären können....


Ich bin ja echt gespannt, wie das dann läuft in Klasse 2---theoretisch klingt das super, aber wie es dann in der Klasse umgesetzt wird--sie schleifen einige Kids erstmal mit wie mein Mann ja erfahren hat auf der Zeugniskonferenz...und mal sehen, wie das dann läuft

Ein Kind hat wohl einen IQ von unter 70 der in unserem Landkreis NICHT für einen Schulbegleiter ausreicht---in einem Nachbarlandkreis wäre das kein Thema....
und das Kind wurde jetzt von der FÖJlerin zeitweise "gefördert" weil es anders nicht ging...die ist aber ja jetzt wieder weg....Inklusion ist ja gut und schön, aber so wird das m.M.nach nichts halbes und nichts ganzes
Zumal auch die Kids das ja merken, wenn sich das Kind keine Buchstaben oder Zahlen merken kann
Katze_keine_Ahnung
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Re: Mathe in der 2 Klasse Empfehlungen?

Beitrag von Katze_keine_Ahnung »

Hallo koala

mein Kleiner hat hier allerlei Vorbilder, die er nicht einholen kann, sowohl in Mathe als auch in Deutsch gab es hier schon vor dem Beginn seiner Schulkariere einen Spezialisten. Ich habe eine andere Vermutung: unsere Söhne möchten nicht bloß gestellt werden. Wenn sie mehr Deusch machen, dann könnte die Lehrerin ja sehen, dass das Schriftbild und die Rechtschreibung nicht pefekt sind. Beim stockenden Lesen führt man sich selber auch vor, dass man gerade das nicht kann, was die Mehrheit der Menschen mühelos beherrscht.

Wenn man die Arbeit meidet, geht die Schere weiter auseinander. Ich halte nach eigener Erfahrung Matheheft der nächste Klasse für einen Holzweg. Dein Sohn kann von den Heftchen wahrscheinlich 3 im Jahr machen. Wie du es richtig schreibt, könnte er bald der Mittelstufe Mathe erklären. Wie sieht die Zukunft aus? Ist ein Sprung angedacht, dann braucht er eigentlich schon direkt nach den Ferien Themen, die ihm zeigen, wie gut er die Sprache beherrscht. Dass er selber sieht, dass er die Informationen sich erlesen kann, dass er Plakate erstellen kann und sein Wissen auch der Klasse präsentieren. Er braucht Projekte, die ihm liegen. Die er vielleicht nicht ganz aus Eigenmotivation schafft, aber doch micht Interesse. Alles was ich zu der Thema HB-Förderung funktionierend in Deutschland gesehen habe, lief und läut ähnlich wie sinus es von der Lehrerin ihrer Tochter beschreibt. Die Hb-Klassen der Großen laufen genau so: die Kids haben überdurchschnttlich viele Referate, sie diskutieren mit den Lehrer auch mitunter über Fachfremdes.

Ich weiß nicht, wie du deinem Sohn mehr Deutsch "verkaufen" kannst. Vermuttlich am ehesten durch Heimat und Sachunterricht. Aber er braucht eine Art gekoppelte Bedingung an dieses Heft. Dieses Heft darf nicht für alles hinhalten was er in der Schule an Leerlauf hat.
Auguste
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Re: Mathe in der 2 Klasse Empfehlungen?

Beitrag von Auguste »

Katze_keine_Ahnung hat geschrieben: Alles was ich zu der Thema HB-Förderung funktionierend in Deutschland gesehen habe, lief und läut ähnlich wie sinus es von der Lehrerin ihrer Tochter beschreibt. Die Hb-Klassen der Großen laufen genau so: die Kids haben überdurchschnttlich viele Referate, sie diskutieren mit den Lehrer auch mitunter über Fachfremdes.
So läuft das hier in den Leistungs- und Begabungsklassen auch. Es wird der normale Unterrichtsstoff vermittelt, aber ohne Wiederholungen und deswegen viel schneller. Die dadurch frei gewordene Zeit wird für Projekte genutzt oder für tiefergehende Diskussionen. Bei der Auswahl der Projekte entscheiden die Schüler mit bzw. schlagen diese vor.

Bei uns gibt es seit 1-2 Jahren (?) keine Drehtürmodelle mehr. Wurde abgeschafft. Hintergründe sind mir nicht bekannt, aber es könnte durchaus sein, dass man erkannt hat, dass diese Modelle zwar zeitweilig ein Problem scheinbar lösen können, aber langfristig ein anderes schaffen. Nämlich die immer größer werdende Schere zwischen dem "Drehtürfach" und den anderen Fächern.

Wie man das Kind jetzt in den anderen Fächern motivieren kann, weiß ich auch nicht. Mein Sohn hat seine Probleme auch in Deutsch, allerdings beim freien Schreiben und z.B. bei schriftlichen Zusammenfassungen von gelesenen Texten. Er findet da einfach keinen "Faden", hockt stundenlang vor dem weißen Blatt und bekommt nix zusammen. Gern schreibt er auch nicht. Beim Sohn halfen kurze tägliche Übungen (5-10 Minuten) mit entsprechenden Übungsheften. Die habe ich ihm immer "untergeschoben", wenn er Langeweile hatte.

Lustig fanden beide Kinder die "Verrückte Lücken"-Hefte. Damit haben sie ganz nebenbei "Deutsch" gelernt und einen Heidenspaß gehabt.
Katze_keine_Ahnung
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Re: Mathe in der 2 Klasse Empfehlungen?

Beitrag von Katze_keine_Ahnung »

@Auguste

Danke für den Tipp! Ein Heft der Reihe habe ich gleich bestellt. Drehtür ist so ein Ding. Vor zwei Jahren wollte ich für den große Sohn die Drehtür aus Matheunterricht in Lateinunterricht haben, und zwar auf dem Niveau von 50:50. Dann hätte zusätzlich zu seinen zwei Fremdsprachen Latein gelernt und gleichzeitig dem langweiligen Matheunterricht entkommen. Leider kann in einem normalen Gymnasium kein Mensch sich vorstellen, dass es erfolgreich funktioniert. "Er kriegt doch Lücken!" Häufig wird der organisatorischer Aufwand vorgeschoben, aber wo der Wille da der Weg. Es hätte nicht viel gekostet, zu schauen, was der Sohn hätte noch machen können statt Mathestunden. Aber das wäre ja laute Anerkennung der eigenen Niederlage: "wir können dem Großsohn in Mathe nichts bieten..." Das macht auch keiner. Generell müssen die Kids so viel Unsinn ertragen, weil es "einfach so ist", und auf der anderen Seite so im Zeitnot versinken... Man fragt sich, kann man vielleicht irgendwann mal von dem Konzept abrücken, dass alle das gleiche machen müssen?
sinus
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Re: Mathe in der 2 Klasse Empfehlungen?

Beitrag von sinus »

sinus hat geschrieben: Mi 14. Jul 2021, 12:17
Aktuell hibbeln wir, ob ihr bester Freund evtl. nächstes Schuljahr an ihre Schule und vielleicht sogar in ihre Klasse wechseln kann. Er hat letzte Woche die dafür nötige "Quereinsteigerprüfung" gemacht.
Ich finde, er würde da total gut hinpassen! Er stottert & wirkt leicht autistisch, tut sich etwas schwer mit Freundschaften und großen Klassen, meine Tochter ist quasi seine einzige Freundin. Aber nach dem, was ich von meinem Kind da so höre, hätte er in der Klasse sicher einige andere Jungs, zu denen er passt. (Einen weitere Jungen der Klasse kennt er über meine Tochter schon von regelmäßigen gemeinsamem Minecraft-Online-Spielverabredungen im letzten Jahr)
Er ist ein totaler "Forschertyp", der nicht locker lässt, wenn ihn was interessiert und hat besonders viel Interesse an Naturwissenschaften. (Und zusätzlich auch künstlerisch sehr begabt und äußerst kreativ.)
In seiner aktuellen Schule hatte er totales Pech mit der Klassenlehrerin (für die zählen nur Kinder, die nach Schema F funktionieren und liefern) und auch keinen Anschluss in der Klasse gefunden. Zuletzt hatte er psychosomatische Beschwerden, immer wenn er in die Schule sollte. Die Klasse und Schule ist sicher auch zu groß für ihn mit 28 Kindern. (In der Schule gibt es 1400 Schüler. Da ist das einzelne Kind nur eine Nummer unter vielen...)
Sicher ist er da in der 500-Kinder Schule mit nur 20-22 Kindern pro Klasse und Schwerpunkt Naturwissenschaften und für besondere Kinder aufgeschlosseneren Lehrern besser aufgehoben.

Ende der Sommerferien wird er auch noch getestet. Ich gehe von einer ausgeprägten Begabung im mathematische/logischen und visuell-räumlichen Bereich aus.
Englisch und Deutsch bzw alle Gesellschaftswissenschaften fallen ihm eher schwer (bzw interessieren ihn nicht), obwohl er bspw auch sehr früh schon sprach damals.
Bin gespannt, was beim Test rauskommt.

Wenn er in die Klasse meiner Großen will, müsste er jetzt erstmal 1 Jahr Französisch nachholen... und wohl auch an seinen Arbeitstechniken arbeiten. (Lernen ist bisher nicht so seins... was ihn nicht interessiert, bleibt nicht hängen. Aber vielleicht beflügeln sich die zwei ja dann auch gegenseitig. Meine Tochter hat da ja jetzt offensichtlich gut die Kurve gekriegt!)
Das wird so oder so aber erstmal nicht so leicht für ihn.

Meine Große sagt, sie wünscht sich schon seit dem Schulanfang 1. Klasse, mit ihm in derselben Kasse zu sein und hofft jetzt ganz inständig, dass es klappt!
(in Klasse 5 hätten schon in die Schule meiner Großen gekonnt, wollte aber lieber in die am Ort, von der er nur 5 Minuten entfernt wohnt. Inzwischen sagt er selbst, dass er unbedingt in die Schule meiner Tochter will und fand auch den mündlichen Bereich des Aufnahmetests mit Experimenten & Co, die erklärt werden sollten, total gut. Wo ihm ja das Mündliche sonst ja gar nichts so liegt, wegen des Stotterns...)

Update:
Leider hat es für den Freund meiner Tochter bisher nicht geklappt. Bei der Quereinsteiger-Aufnahmeprüfung für die Schule war er wohl ganz gut bis mittelmäßig, es hätte von der Punktzahl zwar gereicht, aber offensichtlich waren andere "Quereinsteiger" besser, denn es gibt zwei neue in Tochters Klasse und ihm haben sie gesagt, die Klassen seien voll und darum können sie ihn aktuell nicht nehmen. (Und die Schule war offensichtlich wirklich bemüht, der Schuldirektor höchstselbst hat sich Zeit genommen für einen Gesprächstermin mit der Mutter über das Ergebnis des Aufnahmetests.)

Der IQ-Test war letzte Woche und - Überraschung - er hat zwar ein etwas anderes Profil, aber exakt den gleichen Gesamtwert wie meine Tochter.
Das Profil war recht ausgeglichen, außer Verarbeitungsgeschwindigkeit (um die 100) alles zwischen 123 und 133. Wie richtig vermutet war der visuell-räumliche Test besonders gut, aber die Spitze war bei ihm - unerwartererweise - im Sprachverständnis.
Das ist natürlich hart für jemanden, der stottert - und Deutsch und Englisch sind wie oben geschrieben auch seine schlechtesten Fächer.
Das kann aber auch an der Lehrerin (leider gleichzeitig auch seine Klassenlehrerin) liegen, die hier überall verschrieen ist und von der sogar ehemalige Kollegen schlecht sprechen.
Sie wird auch ganz sicher keinen Pfifferling auf so ein Testergebnis geben... eher im Gegenteil. (Dann muss er wohl einfach faul sein...)
Da der Schulwechsel nun auch gescheitert ist, muss der Junge jetzt erstmal weiterhin dort bleiben.

Seine Mutter versucht jetzt zunächst einen Nachteilsausgleich zu bekommen für den mündlichen Bereich wegen des Stotterns.
Wir hoffen sehr, dass im Laufe des Schuljahres vielleicht doch noch ein Platz an Tochters Schule für ihn frei wird. Vielleicht geht jemand zum Halbjahr... (sonst gehen immer 1,2 Kinder pro Schuljahr wegen der hohen Anforderungen, aber wegen Corona waren das diesmal wohl weniger.)

Ich bin im Nachhinein mal wieder verblüfft, wie solche Kinder (oder auch wir Eltern) sich immer "riechen".
Wir kennen uns als Familien ja seit Babyalter (von einem Mütter-Babykurs) und meine Tochter hing an und harmonierte mit dem Jungen von Anfang an sehr, obwohl sie nie die gleichen Einrichtungen besuchten.
Im Grundschulalter sagte sie mal wörtlich: "Ich muss unbedingt A. bald wieder treffen. Ich werde sonst krank, da bekomme ich A.-Mangel!"
Was ich auch immer deutlich beobachten konnte war, wie anders sie sich mit ihm zusammen verhielt. Offener, fröhlicher, frecher - einfach viel freier. Ich dachte aber immer, dass es evtl. auch daran liegen kann, dass sie sich so lange schon kennen und recht oft sehen...
Ich bin froh, dass ich nicht auf dem Holzweg war, ich hatte schon vor längerem der Mutter immermal Bücher von mir über hochbegabte Kinder und Adressen gegeben - eigentlich war es letzten Endes meine Anregung, dass sie sich dann zu einem Test entschlossen haben. Wäre blöd für Eltern und Kind gewesen, wenn es anders ausgegangen wäre und ich diejenige gewesen wäre, die ihnen die Idee "eingpflanzt" hätte.

Wir fahren jetzt in 2 Wochen auch erstmal zusammen zu einem DGhK-Familienwochende, da hatten sie sich auch schon vor dem Test gemeinsam mit mir angemeldet, weil ich fand, dass bspw der angekündigte Vortrag perfekt für sie passt.
Wir drei (ich und meine Mädels) waren da ja letzen Jahr schon dabei und fanden es gut... für die Kinder und auch für Eltern zum Austausch.

Wie es schulisch für ihn weitergehen soll, ist unklar.
Zuletzt hatte er ja psychosomatische Probleme, obwohl er eigentlich sagt, er ginge ganz gern zur Schule. Aber er hatte zuletzt immer Bauchschmerzen, Kopfschmerzen, Übelkeit... (in den Ferien nicht, alles körperlich ist auch schon längst abgeklärt)
Beim Test in der Beratungsstelle hat er aber auch angegeben, dass er nicht ungern geht und sich die Langeweile auch in Grenzen hält. Aber als er die Absage für die Schule meiner Tochter Anfang der Ferien bekommen hatte, war er schon ziemlich am Boden...
Die Blätter sind bunt
nun bellt der Hund
nun lacht der Mund
Raureif liegt auf dem Gras.
Der Has`
friert um die Nas.

(Herbstgedicht der 6jährigen)
sinus
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Re: Mathe in der 2 Klasse Empfehlungen?

Beitrag von sinus »

Und zu allen anderen Kindern der - wie war der Start ins neue Schuljahr?
Was gibts neues?

Bei uns ist heute erst der erste Schultag...
Die Blätter sind bunt
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(Herbstgedicht der 6jährigen)
Katze_keine_Ahnung
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Re: Mathe in der 2 Klasse Empfehlungen?

Beitrag von Katze_keine_Ahnung »

Hallo sinus,

wir haben noch eine Woche Ferien. Auf den Start bin ich gespannt. Nach all dem Kampf ist mir jetzt doch angst und bange wie das laufen wird. Gestern nach 3 Wochen Pause hat der Kleine seine Geige ausgepackt... ein motivertes Kind sieht anders aus. :lol: "alles ist soooo schwer".

Mit dem Freund deiner Tochter fühle ich mit... Meine zwei haben sich für den Quereinstieg vor 2 Jahren beworben. Es war sowohl für mich als auch für sie sehr stressig. In die Klasse des Sohnes wurden nur zwei Kinder aufgenommen, beide lagen mit IQ-Test über 145. Bei der Tochter kannte ich die Mitbewerber nicht, aber weibliches Geschlecht ist bei solchen Klassen schon ein großer Vorteil. Alle Kinder, die in ihre Klasse bis zu der 10. eingestiegen waren, waren Mädchen. Ich würde nicht damit rechnen, dass der Junge, nachdem er abgelehnt wurde, in diese Klasse einsteigen kann. Es muss eine andere Lösung her. Gibt es bei euch andere Schulen, wohin er kann? Wenn du die Lehrerin treffend beschreibst, dann heißt es ja, nichts wie weg, egal wohin.

Die Schwierigkeiten in Deutsch und Englisch trotzt der massiven Begabung kann ich sehr gut verstehen. Meinem KLeinen ging es bei seiner Lehrerin in der Grundschule nicht anders. Die Englischlehrerin hat bemängelt, dass er im Arbeitsheft nichts macht. Die Deutschlehrerin beschwerte sich über das Schriftbild und Minimalismus im schriftlichem Ausdruck. Auf Dauer schafft solche Behandlung ein negatives Selbstbild.
sinus
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Re: Mathe in der 2 Klasse Empfehlungen?

Beitrag von sinus »

@Katze: Naja, an sich ist die Schule meiner Tochter ja keine für Hochbegabte sondern für "besonders Begabte im Bereich Naturwissenschaften". Also ein bestimmter IQ-Wert wird nicht verlangt oder überprüft und ziemlich sicher sind auch nicht alle hochbegabt da.
Meine Tochter kam eben heim und berichtete, dass es nur ein Neueinsteigerin der Klasse ist, der andere ist ein Wiederholer. Das ist sonst an der Schule nicht vorgesehen/erlaubt, aber wegen Corona wurde eine Ausnahme gemacht. Somit sind es bei einem Weggang in Klasse 6 und einem Neuzugang und einem Wiederholer jetzt 1 mehr als zu Beginn. (Klasse 5)
22 satt 21. Und ein Kind hat eine Schulbegleitung, das "reserviert" glaub einen weiteren zusätzlichen Platz.
Aber selbst dann wären es ja nur 23 - einer müsste da doch dann eigentlich noch reinpassen.
Ob sie einen Platz freihalten...?
Meine Freundin hat noch mal das Ergebnis des Tests hingeschickt und um Rückmeldung gebeten, inwieweit sie ihn vielleicht doch noch unterkriegen können. Das Gespräch war damals ja noch vor dem Test und sie hatte auch nicht erwähnt, dass sowas geplant ist, nur dass er naturwissenschaftlich ungewöhnlich interessiert ist und seine einzigen Freunde beide in diese Schule gehen und er sonst schwer Anschluss findet und sie darum denkt, dass er dort besser hinpassen würde...

Für deinen Sohn toitoitoi und einen guten Start. Er beginnt jetzt am Gymnasium, oder?

Meine Kleine hat im Verlauf der Ferien auch immer weniger Geige geübt, anfangs 2-3x die Woche, jetzt 3 Wochen gar nicht mehr. (2 davon aber konnte sie kaum, wegen ganztägigem Feriencamp und einer Urlaubsreise)
Auch sonst war hier außer viel Spielen mit den Nachbarskindern, Baden gehen etc kaum was an "Bildung" gesagt.
Auch lesen wollte sie kaum, außer ab und an im "Pokemon-Lexikon" was sie fürs Zeugnis bekommen hat.

Aber sie ist im "4 gewinnt" jetzt so gut, dass ich sie maximal jede 2. Mal noch besiegen kann. Wenn überhaupt.
Den 11jährigen Nachbarsjungen - auch ein ziemlich Schlauer, er hatte heute den ersten Tag in Klasse 5 an derselben Schule wie mein Große - hat sie gestern 3x hintereinander besiegt und war ziemlich happy deswegen.
Seinen kleinen Bruder, nur ein paar Monate älter als sie, hat sie abgebügelt mit "Ich will lieber mit W. (dem große Bruder) spielen - ich brauche eine Herausforderung". :?
Der war dann etwas stinkig.
Da muss ich mal schauen, wie sehr ich Kind in so Situationen jetzt bremsen/zurechtweisen sollte.

Sie lässt sich schon auch selbst schnell noch verunsichern, was ihre Fähigkeiten betrifft... Neulich hatte ihr ebenfalls cleverer gleichaltrige Großcousin eine Rechenaufgabe ("Wie viele Minuten dauert ein Film, der 2 Stunden und 23 Minuten geht?") schneller raus aus sie und meinte dann mehrmals abschätzig laut "Das kann sie nicht!" (er ist es sicher auch gewohnt, vieles besser als Gleichaltrige zu können) - da hab ich ihr angesehen, wie sie das getroffen hat - sie war den Tränen nahe.
Darum gönn ich ihr den Triumph eigentlich und mag ihr eigentlich nicht sagen, dass sie da bisschen aufpassen muss, um den Nachbarsjungen nicht zu verärgern. (also den kleineren, mit dem sie nicht mehr spielen wollte, weil er "keine Herausforderung" für sie ist)
Die Blätter sind bunt
nun bellt der Hund
nun lacht der Mund
Raureif liegt auf dem Gras.
Der Has`
friert um die Nas.

(Herbstgedicht der 6jährigen)
Katze_keine_Ahnung
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Re: Mathe in der 2 Klasse Empfehlungen?

Beitrag von Katze_keine_Ahnung »

@sinus

diese Klassen und Schulen suchen sich bevorzugt Hochleister aus. Sie wollen nicht nur Begabung, sondern auch das Ergebnis sehen. Ich glaube bei euch noch viel mehr als bei uns. Nur sind wir alle Menschen, und manchmal funkt es villeicht auch auf der menschlichen Ebene: "Ich muss dem Kind helfen!". Aber meistens eben nicht. Es wird einfach sortiert und auf eine Nummer sicher entschieden.

Ich steckte in der gleichen Zwickmühle bei der Schulpsychologin: Erzähle ich jetzt, dass mein Kind mit einer normalen Klasse gar nicht zurecht kommt und daher die Förderklasse unbedingt braucht? Dann kommt sie auf die Idee, dass das Kind zu schwierig ist und schickt mich ganz weg. Erzähle ich das nicht, dann versteht sie nicht, warum er in den HB-Zug muss. Leider hat im Gegensatz zu der Schulberatung die Schulpsychologin nicht einsehen wollen, dass dieses Kind nur dann Chancen auf die Integration hat, wenn er unter den hochbegabten landet. Ich bin trotzdem der Schule sehr dankbar, dass sie ihn genommen haben. Sie haben es nicht gemusst, und sie haben für ihn sogar einen Platz herbeizaubern müssen, weil sie eigentlich voll sind. So ist das Leben, ich muss damit leben. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie meinen Kleinen nur aufgenommen haben, weil er auf die Beraterin, die ihn getestet hat, für ihn ein gutes Wort eingelegt hat, und sie meine zwei Kinder schon zwei Jahre lang kennen, mich an der Schule noch nie gesehen haben und weit weg vom Gedanken sind, ich sei eine Überambitionierte. Alleine mit einem IQ-Test hätte ich nichts erreicht. Wenn deine Freundin da unbedingt einen Platz möchte, sollte liebe die Beratungsstelle dort anrufen und aus sozialer Sicht begründen, warum der Junge aus der alten Schule weg muss. Wenn ein Elternteil von einem Lehrer-Schüler Konflikt spricht, kommt es nicht gut an. Wenn eine Kinderpsychologin das gleiche Thema anschneidet, kann es dann ganz anders werden. Aber wenn es schon +1 heßt, sehe ich ehrlich gesagt keine Chance. Bei uns hat die Förderklasse 21 Kinder, im Gegensatz zu 28 in einer nomalen, und ich glaube das ist sogar im Schulgesetz geregelt.
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