Kind schämt sich für gute Beurteilungen
Verfasst: Do 22. Jul 2021, 18:21
Hallo,
hat jemand von euch eine Idee, woher es kommt, dass meine Tochter ihre guten Bewegungen in der Schule verheimlicht bzw. sich dafür schämt?
Meine Tochter (9) hat ihr Schuljahr nach dem Klassensprung super gemeistert. Wirklich toll, ohne etwas nachholen zu müssen, ohne Notenabfall, auch sozial super integriert und vor allem: glücklicher.
Man könnte ja meinen, dass sie vielleicht selbst ein bisschen stolz oder zumindest froh ist, dass es so gut geklappt hat. Oder zumindest erleichtert?
Nun ist es aber so, dass die wie früher die guten Noten gerne mal im Ranzen vergisst. Oder wenn sie davon erzählt, nur in Taschengeld umgerechnet. Leider hat das die Oma eingeführt, konnte ja keiner ahnen, dass sie dabei pleite geht
Nun kam das Zeugnis und zum wiederholten Mal flippt die total aus, wenn ich die Beurteilung vorlese. Am liebsten würde sie es mir aus der Hand schlagen. Sie hält sich die Ohren zu und läuft brüllend durch die Wohnung.
Ich hab auch immer mal nachgefragt, ob die Lehrerin persönliche Worte an jedes Kind gerichtet hat zum Abschluss. Nö. Kaltherzige Kneifzange, dachte ich. Aber nun fand ich beim Ausmisten der Schulsachen einen wunderschönen persönlichen Abschiedsbrief. Den hat sie nicht durchgelesen. In der Tat hat die sich nicht die Beurteilung im Zeugnis durchgelesen. Die hab ich ihr nämlich falsch (also schlecht) vorgelesen. Da hab ich es gemerkt.
Und auch beim gemeinsamen Übertrittsgesptäch, bei dem die Lehrerin echt mal z zu olle Worte gefunden hat, hat sie so auf Durchzug gestellt, dass sie nichts davon mitgenommen hat.
Ich hab ja echt gedacht, so ein Lob würde das Kind stärken, aber nö. Sie traut sich immer noch nicht viel zu und bewertet sich oft schlechter als andere. Wenn ein Punkt zur 15 gefehlt hat oder sie nur die 14 hat, eine Mitschülerin die 15, dann ist sie ja sooooo schlecht.
Warum macht sie das? Es ist nicht so, dass wir das zum Thema außerhalb unserer vier Wände machen, außer die Ona fragt nach dem Zeugnis. Wir stellen dieses also nicht in den Mittelpunkt vor fremden Leuten. Sie wurde meines Wissens nie damit aufgezogen oder gerobbt. Manchmal hatte ich den Eindruck, die Noten bedeuten ihr nichts. Einmal sagte sie „15 in Rechtschreibung? Ich schreib doch noch so viele Fehler!“ Als würde sie denken, die Benotung stimme nicht.
Ich will ja kein Kind, dass auf Noten oder gute Beurteilungen fixiert ist und sich darüber definiert. Aber ich dachte, solch ein Lob könne die Stärken? Warum kann die es nicht annehmen?
hat jemand von euch eine Idee, woher es kommt, dass meine Tochter ihre guten Bewegungen in der Schule verheimlicht bzw. sich dafür schämt?
Meine Tochter (9) hat ihr Schuljahr nach dem Klassensprung super gemeistert. Wirklich toll, ohne etwas nachholen zu müssen, ohne Notenabfall, auch sozial super integriert und vor allem: glücklicher.
Man könnte ja meinen, dass sie vielleicht selbst ein bisschen stolz oder zumindest froh ist, dass es so gut geklappt hat. Oder zumindest erleichtert?
Nun ist es aber so, dass die wie früher die guten Noten gerne mal im Ranzen vergisst. Oder wenn sie davon erzählt, nur in Taschengeld umgerechnet. Leider hat das die Oma eingeführt, konnte ja keiner ahnen, dass sie dabei pleite geht
Nun kam das Zeugnis und zum wiederholten Mal flippt die total aus, wenn ich die Beurteilung vorlese. Am liebsten würde sie es mir aus der Hand schlagen. Sie hält sich die Ohren zu und läuft brüllend durch die Wohnung.
Ich hab auch immer mal nachgefragt, ob die Lehrerin persönliche Worte an jedes Kind gerichtet hat zum Abschluss. Nö. Kaltherzige Kneifzange, dachte ich. Aber nun fand ich beim Ausmisten der Schulsachen einen wunderschönen persönlichen Abschiedsbrief. Den hat sie nicht durchgelesen. In der Tat hat die sich nicht die Beurteilung im Zeugnis durchgelesen. Die hab ich ihr nämlich falsch (also schlecht) vorgelesen. Da hab ich es gemerkt.
Und auch beim gemeinsamen Übertrittsgesptäch, bei dem die Lehrerin echt mal z zu olle Worte gefunden hat, hat sie so auf Durchzug gestellt, dass sie nichts davon mitgenommen hat.
Ich hab ja echt gedacht, so ein Lob würde das Kind stärken, aber nö. Sie traut sich immer noch nicht viel zu und bewertet sich oft schlechter als andere. Wenn ein Punkt zur 15 gefehlt hat oder sie nur die 14 hat, eine Mitschülerin die 15, dann ist sie ja sooooo schlecht.
Warum macht sie das? Es ist nicht so, dass wir das zum Thema außerhalb unserer vier Wände machen, außer die Ona fragt nach dem Zeugnis. Wir stellen dieses also nicht in den Mittelpunkt vor fremden Leuten. Sie wurde meines Wissens nie damit aufgezogen oder gerobbt. Manchmal hatte ich den Eindruck, die Noten bedeuten ihr nichts. Einmal sagte sie „15 in Rechtschreibung? Ich schreib doch noch so viele Fehler!“ Als würde sie denken, die Benotung stimme nicht.
Ich will ja kein Kind, dass auf Noten oder gute Beurteilungen fixiert ist und sich darüber definiert. Aber ich dachte, solch ein Lob könne die Stärken? Warum kann die es nicht annehmen?