alibaba hat geschrieben:Karen hat geschrieben: WISC bei 6 jahrigen dauert um 1.5 Stunden. Wenn all untertests gemacht werden - kann es schnell 2 Stunden werden. Da ist mindestens 1 Pause nötig, und ich habe niergends gesehen oder gehört dass es verboten ist - es wird hier immer 1 Pause gemacht. Weiss nicht woher deine Info stammen.
Sorry, ich lese einfach im Internet und das stand u.a., dass sich ganz selten an die Testvorgaben gehalten wird. Außerdem sieht man ganz gut aus dem hier Geschilderten, jeder macht einen Test anders. Eine Pause, zwei oder eben gar keine. Manchmal wird das auch auf 'Tage aufgeteilt.
Karen hat geschrieben: Mir ist klar dass die schlechte Bedinungen die werte nach unten ziehen. Aber wenn ich ein Kind mit IQ100 ein test machen lasse, und super optimale Bedinungen schaffe, wird es trotzdem kein IQ von 120 zeigen. Höchestens ein IQ von 105 - was in der warscheinlichkeit interval noch drin liegt.
Ich bin kein Testexperte. Aber ich kann Dir sagen, weiß aber nicht wie oft so etwas vorkommt, das Werte einmal den Wert "100" haben können und einmal eben "130". "Wir" sind der lebende Beweis dafür, das signifikante Unterschiede sehr wohl existieren - in beide Richtungen.

Bei meinem Sohn wurde eine kurze Pause gemacht nach 1,5 Stunden. Das ist eventuell nicht zulässig, waren aber immer noch "schwerere" Bedingungen als beim 1. Test vor gut einem Jahr, wo der Test in 4 Sitzungen abgehalten wurde (immer 30 Minuten Test, dann spielen, da nebenher ja auch das Sozialverhalten beobachtet wurde) und diese KJP macht das seit Jahren IMMER so mit Kindern im Vor- und Grundschulalter.
Merkwürdig, dass mein Sohn beim Test, der in 4 Sitzungen abgehalten wurde, "schlechter" abgeschnitten hat

, obwohl das doch eigentlich ein Vorteil für gewesen sein dürfte, rein objektiv betrachtet... Aber wie motiviert man ist scheint mehr zu wiegen als "ungleiche" Testbedingungen.
Es spielen zu viele Faktoren mit ein (äußere Testbedingungen, vorbereiteter oder unvorbereiteter Termin, Interaktion mit dem Tester und dessen Wohlwollen, Verfassung des zu Testenden an dem Tag, etc.pp), um wirklich GLEICHE Testbedingungen für jeden zu schaffen.
Ich denke komplett faire Testbedingungen bestehen erst dann, wenn man auf die Bedürfnisse des einzelnen eingeht (mit Pausen, ohne Zeitdruck), was dann aber auch wieder als unfaire Bedingungen ausgelegt werden könnte. Bei Rabaukenmamas 2.Kind waren die die Testbedingungen mehr als erschwert, da hier mehrere Tests hintereinander gemacht wurden, ohne die Behinderung und das Alter des Kindes zu berücksichtigen und die Intelligenztestung ganz am Schluss gemacht wurde. Bei Karen waren aus auch "zu viele" Tests hintereinander, das Kind war beim zweiten Termin erkältet.
Bei meinem Kind, das wahrscheinlich nun mal eine Wahrnehmungsstörung hat, wurde eine kurze Pause (die ging so 5 Minuten, er war auf dem Klo, kurz an der frischen Luft und hat was getrunken) nach 1,5 Stunden Testung eingelegt, weil der Tester auf den erhöhten Unruhelevel eingegangen ist und das auch die normal beanschlagte Zeit des Tests ist. Ich bin aber recht sicher, dass die nachfolgenden 2-3 Untertests (einer oder sogar 2 davon war Subtest) nicht signifikant anders verlaufen wären, da die Pause viel zu kurz war, um das Energiedepot wieder aufzufüllen und bei diesen Untertests dann das Niveau nicht plötzlich viel höher war oder ähnliches.
Der eine Tester gibt Pausen, obwohl keine angedacht sind, der andere splittet den Test auf verschiedene Termine, wieder ein anderer guckt vielleicht bei den zeitgebundenen Tests nicht so streng auf die Zeit, der nächste erklärt länger im Vorfeld was getan werden soll oder gibt kurze Hinweise oder Hilfestellungen, was nicht zulässig ist, der nächste hält sich von hinten bis vorne streng ans Protokoll... Unsere Testbedingungen waren insgesamt gut bei beiden Tests, wurden allerdings vollkommen unterschiedlich gehandhabt. Das Ergebnis war vom Muster her dennoch gleich, sprich die Tendenzen in den Teilbereichen sind identisch, nur in der Höhe unterschieden sich die einzelnen Werte, teilweise minimal, in manchen sehr. Und das OBWOHL beim 1. Test viel mehr Pausen (nämlich ganze Tage!!) zwischen den einzelnen Untertests lagen.
Bei uns wurden beim zweiten Test die einzelnen Untertests so gut wie gar nicht im Vorfeld erläutert, bzw erklärt, was getan werden soll, auch weil mein Sohn immer direkt gleich losgelegt hat, ohne auf eine Erklärung zu warten

, dafür gab der Tester beim Sprachwortschatz-test zwischendurch kurz den Hinweis, dass er es ohne Beispiele zu verwenden probieren soll (da er vor der Übung ja keine Gelegenheit hatte darauf hinzuweisen

).
Ich finde, dass sowohl die Pausen als auch zwischendurch aufs Klo gehen oder ähnliches grundsätzlich zulässig sein sollte. Wer mal richtig dringend aufs Klo musste, weiß, wie sehr das die Konzentration beeinträchtigen kann. Wohingegen ich Hilfestellungen oder Hinweise, bzw. verbale und nonverbale Interaktion mit dem zu Testenden während des Tests als unfair empfinde.
Fakt ist, dass mein Sohn mit geringer Motivation, dafür aber mit vielen Pausen einen überdurchschnittlichen Gesamt-IQ (da laut KJP nicht aussagekräftig wegen oft wechselnder Motivation und daraus resultierender Heterogenität, wurde dieser aber vernachlässigt) mit sprachlicher Höchstbegabung (148 IQ Punkte) bei heterogenen Intelligenzprofil beim 1. Test vorwies und beim 2. Test MIT Motivation ein überdurchschnittlichen GESAMT-IQ (dieses Mal knapp unter der HB-Grenze) mit sprachlicher Höchstbegabung (155 IQ Punkte). Somit würde ich aus eigener Erfahrung sagen, dass dieses Verfahren grundsätzlich funktioniert und das kognitive Potenzial in den abgefragten Bereichen zumindest mit einer starken Tendenz anzeigt. Nicht umsonst gibt es ja immer diesen Konfidenzintervall.
Ich halte auch überhaupt nichts davon, sich ständig auf diese magische Zahl
130 festzubeißen. Diese Grenze wurde willkürlich gewählt. Man hätte ebenso gut festlegen können, ab 127,5 oder 132 gilt ein Mensch als hochbegabt. Denn mit Sicherheit erwartet man von einem Kind mit 128IQ Punkten (wie bei meinem) keine großartig anderen Leistungen als bei einem Kind, dass 134 IQ Punkte hat. Einen Unterschied von 20-30 IQ-Punkten wiederum merkt man sicherlich deutlich. Und wenn ein Test, wie bei alibabas oder Rabaukenmamas Söhnen einen Unterschied von (über)25-30 IQ Punkten im GESAMTergebnis hatte, waren die Bedingungen wohl tatsächlich sehr ungünstig beim niedrigeren Test. Sei es nun die eigene Verfassung, fehlende Motivation, Krankheit oder was auch immer.
Die Tendenz ist wichtig, die Stärken und Schwächen, das ungefähre Potenzial in den einzelnen Bereichen. Und nicht der genaue Indexwert. So zumindest meine bescheidene Meinung.
Es kann sein, dass nicht alles wahr ist, was ein Mensch dafür hält, denn er kann irren, aber in allem, was er sagt, muss er wahrhaftig sein.