ADHS und Hochbegabung
Verfasst: Mo 24. Feb 2014, 15:14
http://www.adhs-deutschland.de/Home/ADH ... abung.aspx
für alle die es interessiert. Das ist eine sehr gute Seite.
für alle die es interessiert. Das ist eine sehr gute Seite.
Austausch zum Thema Hochbegabte Kinder
https://forum.klugekinder.at/
ich stimme hier ziemlich genau mit rabaukenmama überein (nachdem ich das ganze durchgelesen habe). das ganze liest sich auch ziemlich, wie formuliere ich das am besten, sagen wir mal "weich, formbar" d.h. es scheint mir viel auf annahmen und vermutungen zu basieren. das muss jetzt ja nicht zwangsläufig schlecht sein, da der artikel aber einen wissenschaftlichen charakter erwecken will (glaube ich zumindest) fehlen mir da schon etwas die "greifbaren" belege der annahmen, z.b. wie der "neurobiologisch bedingten verarbeitungsstörung".Rabaukenmama hat geschrieben:Habe die Seite jetzt relativ genau durchgelesen, bin aber nicht wirklich schlau daraus geworden.
Vor allem drängt sich mir die Frage auf, von wem und unter welchen Kriterien, der "wünschenswerte Normalwert" festgelegt wurde. Wenn von einer angeborenen, neurobiologisch bedingten veränderten Wahrnehmungsverarbeitung gesprochen wird, dann inpliziert die Aussage ja, dass es Richtwerte gibt, denen im Fall von ADS/ADGHS eben NICHT entsprochen wird.
Bei Kindern ist mMn ausserdem sehr schwer festzustellen, ob Aufmerksamkeit und Konzentration willentlich gesteuert werden können oder nicht. Denn es geht ja um den Willen des Kindes, nicht den der Eltern (die natürlich WOLLEN dass das Kind sich auf dieses oder jenes konzentriert). Wie kann man feststellen, ob dem Kind nicht schlichtweg die Motivation, sich zu konzentrieren, fehlt?
Ganz abgesehen davon ist die willentliche Steuerung von Aufmerksamkeit und Konzentration bei vielen (als gesund geltenden) Erwachsenen auch mehr oder weniger beschränkt. Wer legt die Werte fest, wie lange man sich willentlich auf etwas konzentrieren können "sollte"? Und ist es wirklich so ungewöhnlich wenn Personen, die deutlich rascher zu Lösungen kommen als andere, auch mit kürzeren Konzentrationsphasen auskommen?
Der Schlussabsatz, dass eine rechtzeitige Diagnose und Behandlung den Kindern hilft und sie vor "Panikattaken, Blackout-Reaktionen, Angst-, Zwangs- oder Essstörungen sowie Suiziddrohungen" schützt, inpliziert leider, jedes kluge Kind so schnell wie möglich auf mögliche ADS/ADHS hin untersuchen zu lassen. Wenn man bedenkt, dass ein Grossteil der ADHS-Diagnosen therapeutische Fehleinschätzungen sind und laut Fachleuten viele gesunde Kinder (teils mit sehr starken Medikamenten) wegen ADHS behandelt werden, ist das mMn ein gefährlicher Ansatz.
Ob ein Kind erfrischen lebhaft oder krankhaft hyperaktiv ist liegt hauptsächlich im Auge des Betrachters.
Ich sehe einen logischen Zusammenhang zwischen Hochsensibilität und Hochbegabung. Sind die Sinne besonders geschärft, wird mehr wahrgenommen, aufgenommen, verarbeitet. Natürlich ist nicht jeder hochsensible Mensch auch gleichzeitig hochbegabt (es sind ja auch ca. 20% der Menschen hochsensibel), doch viele Hochbegabte sind sicher auch hochsensibel.Aber zum Beispiel in dem Buch das Hochsensible Kind wird die Hochbegabung auch oft mit Hochsensiblen Charaktereigenschaften in Verbindung gebracht. Aber nicht jeder Hochsensible ist auch Hochbegabt.
Jedes Konzept und jede Umsetzung eines Waldkindergartens ist sicherlich individuell unterschiedlich und vielleicht passt es auch nicht zu jedem Kind. Doch die Hauptaussage finde ich dennoch einleuchtend, dass eine Zeit in enger Verbundenheit mit der Natur, mit täglichen Wanderungen an frischer Luft, Balancieren, Klettern, kreativem Spiel mit absolut natürlichen Dingen etc. ein wunderbares Grundgerüst in der Motorik, sozialen Fähigkeiten, in der Hirnentwicklung und auch ein positives, sicheres Gefühl für sich selbst und die eigenen Fähigkeiten ausbauen. Alle weiteren Fähigkeiten lernen die Kinder dann je nach Interessen spielend weiter, zusätzlich gibt es ja auch eine Zeit zu hause!Meine Kinder waren in einem Waldkindergarten. Es war für ein Kind eine Katastrophe. Es hatte nicht genug Anregungen zu spielen, es hatte Angst vor Bäumen, weil auf einem Baum ein Gesicht aufgemalt war (das habe ich Jahre später erfahren). Im Alter von 5 Jahren hat mein Kind gesagt, dass ich ihm einen anderen Kindergarten suchen soll - egal welchen, Hauptsache raus aus dem Waldkindergarten. Dadurch, dass während des Waldjahres seine Feinmotorik sich nur eingeschränkt entwickeln konnte, hat sich auch später eine große Frustquelle gebidet - Schreiben ist schwer! Ich habe meine Kinder aus dem Waldkindergarten rausgenommen. Ein Freund von meinen Kindern war da geblieben. Mit dem Ergebnis, dass er (ich vermute auch HB), in einer normalen Schule nicht beschulbar war.
Ich verstehe die "Vernachlässigung" eher in dem Sinne, dass den Kindern ihr Grundbedürfnis nach freier, kreativer Zeit, nach eigener Entfaltung genommen wird. Diese Bedürfnisse werden vernachlässigt, statt dessen werden die Kinder dem zeitlichen und ökonomischen Druck der Eltern ausgesetzt. Kriegskinder haben natürlich mit ganz anderen traumatischen Erlebnissen zu kämpfen, doch dieser Leistungsdruck fehlte, der ein Grund für die spezielle Verhaltensstörung ADHS sein könnte.Zu der Vernachlässigung als Ursache von ADS... Auf der Seite ist ein kluger Kommentar - warum sind dann Kriegskinder keine ADS-Kinder?
Das ist die Frage!Die echten Diagnosen kommen wie oben schon erwähnt auf die veränderten Gehirnstrukturen zurück und dafür die Vernachlässigung als Ursache zu nennen ist m.E. alles andere als korrekt.