erneuter Test und Ausschluss von ADHS

hochbegabt oder ADS oder beides?
Meine3
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Re: erneuter Test und Ausschluss von ADHS

Beitrag von Meine3 »

Katze_keine_Ahnung hat geschrieben:Bei Inklusion bekommt man die Schubegleitung bei uns erst dann wenn das Kind im Unterricht massiv stört. Ein Kind mit ADHS hat eine, ein Kind mit ADS keine, obwohl beide gleiche Konzentrationsprobleme haben.

Dann ist das hier wohl anders...
Es kann sein, dass nicht alles wahr ist, was ein Mensch dafür hält, denn er kann irren, aber in allem, was er sagt, muss er wahrhaftig sein.
Katze_keine_Ahnung
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Re: erneuter Test und Ausschluss von ADHS

Beitrag von Katze_keine_Ahnung »

Hast du probiert einen zu bekommen? Ich habe es gemacht, und ich kenne die Realität zumindest hier aus der ersten Hand.
alibaba

Re: erneuter Test und Ausschluss von ADHS

Beitrag von alibaba »

Meine3 hat geschrieben:Es ist so, dass es mein Kind im höchsten Maße verunsichert, da er offensichtlich eine komplett andere Strategie hatte, zu rechnen, als jetzt von ihm verlangt wird. ... Dies Entwicklung ist RÜCKLÄUFIG und zu beobachten seit er in der Schule ist. Es hat ihn einfach nachhaltig verwirrt, dass ihm da eine Art zu rechnen "aufgedrückt" wird, die nicht seiner Strategie entspricht. Jetzt ist er so weit, dass er sich angepasst hat und nun halt brav abzählt und Kringel malt und damit seine gesamte Sicherheit, die er im Vorschulalter im rechnen hatte, verloren hat. DAS finde ich traurig und wünsche ich mir einfach nicht für mein Kind.
Und Du denkst, dass an der neuen Schule dein Kind mit seiner eigenen Rechenstrategie durchgelassen wird? Okay ……..

Ich muss da jetzt an dieser Stelle passen denn mein Kind kam mit der unterschiedlichen Strategie gut zurecht. DAS war kein Problem. Meiner kann und konnte sich da immer gut anpassen. Er macht halt das was der Lehrer will. Es hat ihn nicht verwirrt und auch nicht zurück geworfen. Rechnet der Lehrer das eben so, dann tat das mein Kind auch "so". Das andere "so" was sich mein Kind selber erarbeitete setzte er "in die Warteabteilung" seines Gehirns. Das man nach Vorgabe des Lehrers arbeiten muss, wird Euch noch ein ganzes Schulleben begleiten. Vielleicht aber handhabt es die andere Schule anders. Das kann ich natürlich nicht beurteilen. Dann will ich mal die Daumen drücken.
Meine3
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Re: erneuter Test und Ausschluss von ADHS

Beitrag von Meine3 »

Katze_keine_Ahnung hat geschrieben:Hast du probiert einen zu bekommen? Ich habe es gemacht, und ich kenne die Realität zumindest hier aus der ersten Hand.
:gruebel: warum sollte ich ohne gesicherte Diagnose einen Schulbegleiter beantragen? Mein Sohn braucht keinen Schulbegleiter, für meinen Sohn wäre es lediglich "gesünder", wenn er da abgeholt würde, wo er steht und das wird in der jetzigen Schule nicht ansatzweise passieren.

Ich kenne diese Realität auch aus erster Hand, da ich dieses Mädchen und seine Mutter zwischenzeitlich kennen gelernt habe. Warum zweifelst du ständig die Meinung und Erfahrungen anderer an? Sind deine Erfahrungen irgendwie "richtiger" als die der anderen? Ich WEIß, dass sie Asperger hat, keine Probleme in der Schule (bislang) und die Schulbegleiterin an allen 5 Tagen der Woche dieses Kind begleitet. Warum dies so "durchging" mag vielleicht daran liegen, dass sie im Kindergarten sehr wohl auffällig war.
Es kann sein, dass nicht alles wahr ist, was ein Mensch dafür hält, denn er kann irren, aber in allem, was er sagt, muss er wahrhaftig sein.
Meine3
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Re: erneuter Test und Ausschluss von ADHS

Beitrag von Meine3 »

Und Du denkst, dass an der neuen Schule dein Kind mit seiner eigenen Rechenstrategie durchgelassen wird? Okay ……..
Äh ja. Folgendes habe ich schon weiter vorne beschrieben. Dabei geht es um die Rektorin an der "neuen" Schule:

Wir haben der Rektorin von der rückläufigen Entwicklung in Mathe erzählt, dass er durch diese Mengenbestimmung komplett verunsichert ist und nun wieder an den Fingern abzählt. Sie unterbrach uns und meinte, das sei doch aber ganz klar! Das wäre ja so, als würde man von uns verlangen, zu erklären welchen Muskel wir wie und wann einsetzen wenn wir laufen und dann von uns verlangen würde BEWUSST die Muskel so einzusetzen, dass wir laufen können, obwohl dies schon längst völlig unbewusst und automatisch läuft. Sie meinte:" ich versichere ihnen, sie würden stolpern und hinfallen, bei dem Bemühen BEWUSST zu laufen!" Ebenso verhalte es sich bei Dingen, die Kinder sich selbst erschlossen haben und wirklich KÖNNEN und dann sollen sie plötzlich von vorne anfangen und genau darüber nachdenken, warum sie wann was tun.
Ich muss da jetzt an dieser Stelle passen denn mein Kind kam mit der unterschiedlichen Strategie gut zurecht. DAS war kein Problem.
Freut mich für euch. Bei uns ist es nicht so.
Meiner kann und konnte sich da immer gut anpassen. Er macht halt das was der Lehrer will. Es hat ihn nicht verwirrt und auch nicht zurück geworfen. Rechnet der Lehrer das eben so, dann tat das mein Kind auch "so". Das andere "so" was sich mein Kind selber erarbeitete setzte er "in die Warteabteilung" seines Gehirns. Das man nach Vorgabe des Lehrers arbeiten muss, wird Euch noch ein ganzes Schulleben begleiten. Vielleicht aber handhabt es die andere Schule anders. Das kann ich natürlich nicht beurteilen. Dann will ich mal die Daumen drücken.
Dann ist dein Kind eben einfach flexibler als meins, was eventuell mit meinem Verdacht zu tun haben könnte, dass mein Kind zusätzlich zur hohen Begabung eine Wahrnehmungsstörung hat oder damit, dass man eben kein Kind wirklich miteinander vergleichen kann. Das führt doch nichts. Du verstehst es nicht, die Rektorin in der Schule hat es sehr wohl verstanden. Wir haben diese rückläufige Entwicklung übrigens zuvor auch NICHT verstehen wollen und waren der Meinung, er solle sich eben einfach anpassen (was er ja auch gemacht hat, aber mit dem Effekt, dass er nun eben auf dem Stand der 1 Klasse, 1. Halbjahr ist und lieb an den Fingern abzählt :roll: :roll: ). Erst als die Rektorin uns das veranschaulicht hat, haben wir realisiert, dass das so nicht laufen MUSS. Wir haben Sohnemann immer wieder gefragt, was ihn eigentlich so verunsichert und verwirrt und ob er nicht einfach diese Art zu rechnen annehmen kann. Weißt du, wie mein Sohn dann reagiert hat? Er hatte Tränen in den Augen und meinte, er sei eben für Mathe zu dumm. Und das bei einem Kind, dass im Vorschulalter die 4 Grundrechenarten auf unterschiedlichem Niveau durchdrungen hatte und sich für Bruchrechnen und Quadratzahlen und Wurzelziehen interessiert hat.

Manche Menschen kommen eventuell damit zurecht die Schullaufbahn mit ständig angezogener Handbremse und Beifahrer, der einem ständig sagt, wie man fahren soll, zu durchfahren, obwohl man es schon längst kann. Andere nicht.
Zuletzt geändert von Meine3 am Fr 31. Jan 2020, 14:15, insgesamt 1-mal geändert.
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sinus
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Re: erneuter Test und Ausschluss von ADHS

Beitrag von sinus »

alibaba hat geschrieben: Ich muss da jetzt an dieser Stelle passen denn mein Kind kam mit der unterschiedlichen Strategie gut zurecht. DAS war kein Problem. Meiner kann und konnte sich da immer gut anpassen. Er macht halt das was der Lehrer will. Es hat ihn nicht verwirrt und auch nicht zurück geworfen. Rechnet der Lehrer das eben so, dann tat das mein Kind auch "so". Das andere "so" was sich mein Kind selber erarbeitete setzte er "in die Warteabteilung" seines Gehirns. Das man nach Vorgabe des Lehrers arbeiten muss, wird Euch noch ein ganzes Schulleben begleiten. Vielleicht aber handhabt es die andere Schule anders. Das kann ich natürlich nicht beurteilen. Dann will ich mal die Daumen drücken.
Ich kenne das von meiner Tochter tendenziell auch so wie meine3 es erlebt. Vielleicht liegt es ein bisschen am generellen Selbstbewusstsein des Kindes.
Meine Tochter ist sehr schnell verunsichert, wenn jemand ihr einen anderen Weg zeigt/zeigen will, weil sie sofort davon ausgeht, dass ihre eigene Herangehensweise demnach falsch sein muss.
Dann ist sie so verunsichert, dass sie sich erlebt nicht mehr zutraut und kann dann nur schwer was aufnehmen.


Dazu passt, dass es meine3's Sohn jetzt etwas besser geworden ist. Weiß, dass er nicht "blöder" als andere ist, sondern nur "anders" denkt.
Ich glaube auch nicht, dass dem anderen Denken in der Schule ausreichend Raum gegeben werden kann, aber vielleicht reicht es da mitunter schon, etwas offener zu sein. Seitens der Schule zum Kind hin und auch seitens des Kindes zum Lehrstoff hin. Das klappt evtl dann für beide Seiten besser, nachdem die Hochbegabung bekannt ist.
Ich hoffe es für euch, meine3!

Meine Tochter meldet sich bspw in der Schule auch kaum, selbst wenn sie die Antwort meistens weiß, und ganz besonders dann nicht, wenn sie sonst kein anderer weiß - denn es kann ja nicht sein, dass ausgerechnet SIE dann als einzige eine richtige Antwort wissen kann...
(Wir sprachen gerade gestern darüber, als wir über die Kopfnoten spekuliert haben, die sie bekommen wird. Sei meinte In Ordnung und Mitarbeit wird es wohl schlecht werden und ich fragte, warum sie nicht mitarbeitet, obwohl sie doch sagt, dass der Unterricht jetzt meistens (außer in Mathe und Deutsch wie sie sagte) an sich doch immer sehr interessant wäre)

@alibaba: So wie du deinen Sohn bisher beschrieben hast, ist er tatsächlich recht selbstbewusst, macht sein Ding und lässt sich nicht so leicht verunsichern. Stimmt das?
Zuletzt geändert von sinus am Fr 31. Jan 2020, 14:22, insgesamt 3-mal geändert.
Die Blätter sind bunt
nun bellt der Hund
nun lacht der Mund
Raureif liegt auf dem Gras.
Der Has`
friert um die Nas.

(Herbstgedicht der 6jährigen)
sinus
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Re: erneuter Test und Ausschluss von ADHS

Beitrag von sinus »

Meine3 hat geschrieben: Er hatte Tränen in den Augen und meinte, er sei eben für Mathe zu dumm. Und das bei einem Kind, dass im Vorschulalter die 4 Grundrechenarten auf unterschiedlichem Niveau durchdrungen hatte
...da sind sich in dem Punkt meine Große und dein Kind wohl tatsächlich sehr ähnlich.
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(Herbstgedicht der 6jährigen)
Meine3
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Re: erneuter Test und Ausschluss von ADHS

Beitrag von Meine3 »

sinus hat geschrieben:
alibaba hat geschrieben: Ich muss da jetzt an dieser Stelle passen denn mein Kind kam mit der unterschiedlichen Strategie gut zurecht. DAS war kein Problem. Meiner kann und konnte sich da immer gut anpassen. Er macht halt das was der Lehrer will. Es hat ihn nicht verwirrt und auch nicht zurück geworfen. Rechnet der Lehrer das eben so, dann tat das mein Kind auch "so". Das andere "so" was sich mein Kind selber erarbeitete setzte er "in die Warteabteilung" seines Gehirns. Das man nach Vorgabe des Lehrers arbeiten muss, wird Euch noch ein ganzes Schulleben begleiten. Vielleicht aber handhabt es die andere Schule anders. Das kann ich natürlich nicht beurteilen. Dann will ich mal die Daumen drücken.
Ich kenne das von meiner Tochter tendenziell auch so wie meine3 es erlebt. Vielleicht liegt es ein bisschen am generellen Selbstbewusstsein des Kindes.
Meine Tochter ist sehr schnell verunsichert, wenn jemand ihr einen anderen Weg zeigt/zeigen will, weil sie sofort davon ausgeht, dass ihre eigene Herangehensweise demnach falsch sein muss.
Dann ist sie so verunsichert, dass sie sich erlebt nicht mehr zutraut und kann dann nur schwer was aufnehmen.

Dazu passt, dass es meine3's Sohn jetzt etwas besser geworden ist. Weiß, dass er nicht "blöder" als andere ist, sondern nur "anders" denkt.
Ich glaube auch nicht, dass dem anderen Denken in der Schule ausreichend Raum gegeben werden kann, aber vielleicht reicht es da mitunter schon, etwas offener zu sein. Seitens der Schule zum Kind hin und auch seitens des Kindes zum Lehrstoff hin. Das klappt evtl dann für beide Seiten besser, nachdem die Hochbegabung bekannt ist.
Ich hoffe es für euch, meine3!

@alibaba: So wie du deinen Sohn bisher beschrieben hast, ist er tatsächlich recht selbstbewusst, macht sein Ding und lässt sich nicht so leicht verunsichern. Stimmt das?
Danke Sinus. ich drück dich mal virtuell. Bei meinem Sohn ist es tatsächlich so, dass er gern selbstbewusst WÄRE, im Grunde aber sehr unsicher ist. Das merkt man aber leider bei ihm nicht sofort, da er es gut überspielt.

Ich denke seine Verunsicherung, vor allem in Mathe rührt daher, dass er seine kognitivite Diskrepanz selbst sehr stark wahrnimmt (alles was mit Sprache zu tun hat, fliegt ihm zu und fällt ihm so unglaublich leicht, das ist seine "Heimat". Alles was mit logischen Denken zu tun hat, kann er auch, objektiv betrachtet um einiges besser als der Durchschnitt. Aber für SEIN Erleben eben viel schlechter (bis garnicht), da ihm andere Dinge viel mehr liegen. Ich vermute auch, dass er sich zuvor das Rechnen auch irgendwie über die Sprache erkärt hat. Wie genau, weiß ich auch nicht, aber es scheint schon komplett anders gewesen zu sein, als das wie jetzt an Zahlen herangegangen wird).

In Deutsch ist es übrigens so, wie bei alibabas Sohn. Er kann schreiben und lesen, aber er macht brav alles mit und ist da auch nicht verunsichert. Klar sein Schriftbild passt nicht bei leichten Sachen, aber sonst hat er hier keine "Probleme" sich anzupassen. In Mathe schon.
Es kann sein, dass nicht alles wahr ist, was ein Mensch dafür hält, denn er kann irren, aber in allem, was er sagt, muss er wahrhaftig sein.
sinus
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Re: erneuter Test und Ausschluss von ADHS

Beitrag von sinus »

Meine3 hat geschrieben:
sinus hat geschrieben:
alibaba hat geschrieben: Ich muss da jetzt an dieser Stelle passen denn mein Kind kam mit der unterschiedlichen Strategie gut zurecht. DAS war kein Problem. Meiner kann und konnte sich da immer gut anpassen. Er macht halt das was der Lehrer will. Es hat ihn nicht verwirrt und auch nicht zurück geworfen. Rechnet der Lehrer das eben so, dann tat das mein Kind auch "so". Das andere "so" was sich mein Kind selber erarbeitete setzte er "in die Warteabteilung" seines Gehirns. Das man nach Vorgabe des Lehrers arbeiten muss, wird Euch noch ein ganzes Schulleben begleiten. Vielleicht aber handhabt es die andere Schule anders. Das kann ich natürlich nicht beurteilen. Dann will ich mal die Daumen drücken.
Ich kenne das von meiner Tochter tendenziell auch so wie meine3 es erlebt. Vielleicht liegt es ein bisschen am generellen Selbstbewusstsein des Kindes.
Meine Tochter ist sehr schnell verunsichert, wenn jemand ihr einen anderen Weg zeigt/zeigen will, weil sie sofort davon ausgeht, dass ihre eigene Herangehensweise demnach falsch sein muss.
Dann ist sie so verunsichert, dass sie sich erlebt nicht mehr zutraut und kann dann nur schwer was aufnehmen.

Dazu passt, dass es meine3's Sohn jetzt etwas besser geworden ist. Weiß, dass er nicht "blöder" als andere ist, sondern nur "anders" denkt.
Ich glaube auch nicht, dass dem anderen Denken in der Schule ausreichend Raum gegeben werden kann, aber vielleicht reicht es da mitunter schon, etwas offener zu sein. Seitens der Schule zum Kind hin und auch seitens des Kindes zum Lehrstoff hin. Das klappt evtl dann für beide Seiten besser, nachdem die Hochbegabung bekannt ist.
Ich hoffe es für euch, meine3!

@alibaba: So wie du deinen Sohn bisher beschrieben hast, ist er tatsächlich recht selbstbewusst, macht sein Ding und lässt sich nicht so leicht verunsichern. Stimmt das?
Danke Sinus. ich drück dich mal virtuell. Bei meinem Sohn ist es tatsächlich so, dass er gern selbstbewusst WÄRE, im Grunde aber sehr unsicher ist. Das merkt man aber leider bei ihm nicht sofort, da er es gut überspielt.

Ich denke seine Verunsicherung, vor allem in Mathe rührt daher, dass er seine kognitivite Diskrepanz selbst sehr stark wahrnimmt (alles was mit Sprache zu tun hat, fliegt ihm zu und fällt ihm so unglaublich leicht, das ist seine "Heimat". Alles was mit logischen Denken zu tun hat, kann er auch, objektiv betrachtet um einiges besser als der Durchschnitt. Aber für SEIN Erleben eben viel schlechter (bis garnicht), da ihm andere Dinge viel mehr liegen. Ich vermute auch, dass er sich zuvor das Rechnen auch irgendwie über die Sprache erkärt hat. Wie genau, weiß ich auch nicht, aber es scheint schon komplett anders gewesen zu sein, als das wie jetzt an Zahlen herangegangen wird).

In Deutsch ist es übrigens so, wie bei alibabas Sohn. Er kann schreiben und lesen, aber er macht brav alles mit und ist da auch nicht verunsichert. Klar sein Schriftbild passt nicht bei leichten Sachen, aber sonst hat er hier keine "Probleme" sich anzupassen. In Mathe schon.
Komischerweise hat meine Tochter ihr Peak (PR >99) ja im logischen Bereich und sie kennt auch ihr Ergebnis.
Leider nützt ihr diese Begabung und das Wissen darum aktuell in Mathe genau nichts.
Sie hasst Mathe und fürchtet sich jetzt sogar davor, weil sie es derzeit immer wieder erlebt, dass sie es nicht versteht.
Ich hab ihr gesagt, sie solle jetzt einfach mal akzeptieren, dass die momentanen Mathethemen und der Lehrer wohl einfacher nicht gut zu ihrer Denkweise passen und sich mit den regelmäßigen 3en zufrieden geben.
Es kommen auch wieder andere Themen/Tage etc.
In Deutsch findet sie auch grad alles öde, weil es um Grammatik geht.
Sie meinte gestern, wenn es Deutsch und Mathe nicht gäbe, wäre die Schule wo sie jetzt ist eigentlich so richtig toll.
(Im sprachlichen und im logischen Bereich war sie über/an der hb-Grenze...)

Aber alles in allem ist diese Aussage von ihr ein Riesenfortschritt und Unterschied zur Grundschule und für mich echt ein Grund zum feiern. :fahne:
Zuletzt geändert von sinus am Fr 31. Jan 2020, 14:34, insgesamt 7-mal geändert.
Die Blätter sind bunt
nun bellt der Hund
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Raureif liegt auf dem Gras.
Der Has`
friert um die Nas.

(Herbstgedicht der 6jährigen)
Katze_keine_Ahnung
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Registriert: Do 23. Jan 2020, 09:33

Re: erneuter Test und Ausschluss von ADHS

Beitrag von Katze_keine_Ahnung »

Meine Erfahrungen sind nicht richtiger oder falscher, ich habe einige Jahre Erfahrung mit dem Schulsystem mit sehr unterschiedlichen Kindern. Ein Schulbegleiter wird einem hier gewährt, wenn das Kind so derart den Unterricht stört, dass es die Qualität des Unterrichts erheblich beeinträchtigt. Bei einem Aspergerkind ist das sehr wahrscheinlich der Fall (kann natürlich auch ohne gehen). Eind Kind mit ADS ohne H stört den Unterricht nicht. Das träumt leise vor sich hin. Auch ein Kind mit einem moderaten H bekommt nicht immer einen Schulbegleiter. Erst vor kurzem wurde in der Klasse des Kleinen ein gestellter Antrag abgelehnt. Ein Kind mit deutlicher IQ-Minderung ist auch drin, auch ohne Schulbegleiter. Weil man einen bekommt erst wenn die Intelligenz deutlich unter 80 ist. Der Junge kommt mit dem Unterricht nicht mit, aber die Lehrerin soll damit bitte selber klar kommen. Der Junge blieb in der 1. Klasse sitzen. Auch wenn man einen Schulbegleiter genehmigt bekommt, herrscht dort ein sehr spürbarer Personalmangel. Es ist ein schlecht bezahlter Job, und war früher die Aufgabe des ZIVIs. In unserer Schule bemühen sich die Lehrkräfte schon einen Begleiter für jedes auffäliges Kind zu bekommen. Oft genug wird das abgewiesen. Man kann, wenn man Kraft hat, gegen den Beschluss gerichtlich vorgehen. Aber nicht jeder hat Lust und Kompetenz dafür. Defacto hat in der Schule in Kind mit extremen ADHS einen Begleiter (ganztags) und ein autistisches Kind (erst ab der 1. Pause). Für alle anderen wurden die Anträge abgelehnt. Noch mehr, ab diesem Jahr wurde die Einzelförderung abgeschaft. Der Sonderpädagogischer Dienst (MDS) arbeitet nicht mehr direkt mit den Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf, sondern berät nur die Lehrer, was sie zu tun hätten. Das alles passiert, weil hier weiterhin zweigleisig gefahren wird. Einerseits existieren die Förderschulen weitehin, andererseits wird Inklusion versprochen, aber bitte ohne Geld und Personal (das steckt ja noch in den Förderschulen). Die Handhabung führt dazu, dass in den Förderschulen die Auffälligsten Kinder zusammekommen und das Sozialklima absolut unmöglich ist.
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