ADHS Gymnasialempfehlung trotzdem Rückstellung
Verfasst: Mo 3. Feb 2020, 16:12
Hallo ihr lieben,
viele von euch werden sicher noch die Berichte meines großen Sohnes kennen. Ich habe mich allerdings schon sehr lange nicht gemeldet.
Heute war es so weit, mein Sohnemann und ich hatten ein Entwicklungsgespräch. Da er offiziell in die 3. Klasse versetzt wurde, war das heute doch ein besonderes Ereignis, denn
1. er hat sich gerade im letzten Halbjahr, aber auch schon vorher sehr entwickelt.
2. er hat sämtlichen Stoff aufgeholt und sogar noch über die 4. Klasse hinaus sehr viel gelernt
3. Durch die Medikamentation kann er sehr gut arbeiten und hat sich auch sozial extrem entwickelt.
Alles in allem hieß es heute sehr eindeutig, Sohnemann gehört auf das Gymnasium, und er kann jetzt sämtlichen notwendigen Stoff und bis auf die Rechtschreibung auch alles sehr gut.
Jetzt kommt das aber:
Wenn wir uns entscheiden, ihn dieses Jahr schon weiter zu schicken, steht sie dem nicht im Wege (obwohl er offiziell jetzt in der 3. Klasse ist). Sie aber empfiehlt zwecks der Persönlichkeitsentwicklung, ein Jahr länger zu bleiben.
Da es eine Montessori-Schule ist, kann die Lehrerin wohl leichter solche Entscheidungen treffen. D.h. sie kann eine frühere Rückstellung wohl leichter aufheben, oder das Kind leichter springen lassen. Das ist sehr erfreulich.
In dieser Montessori-Schule kann mein Sohnemann wirklich sehr viel über die 4. Klasse hinaus lernen, sogar bis in die 7. Klasse hinein. Also langweilig wird es ihm in diesem Jahr nicht. Und sein bester Freund bleibt definitiv ein Jahr länger. Allerdings werden beide nicht die gleiche Weiterführende Schule besuchen, und mein Sohnemann ist dann der einzige, der ständig andere Arbeiten präsentiert bekommt und weiteren Stoff vermittelt bekommt.
Da Sohnemann definitiv ADHS hat und eine sehr langame Verarbeitungsgeschwindigkeit (lt. Test vor ein paar Monaten 77, Rest ab 100 bis verbal 130) würde ich meinen Sohnemann zum heutigen Zeitpunkt nicht auf ein Regelgymnasium schicken. Eigentlich auf gar keine Regelschule, da er ja kaum eine Klassenarbeit in der angegebenen Zeit vollständig erledigen kann, egal welche Nivaeustufe.
Aber ich habe ein Gymnasium gefunden, das sehr kleine Klassen hat (5. und 6. Klasse ab 1 bis meist 5 Kindern, später werden die Klassen größer max 15, weil Kinder nachkommen, die auf Regelschulen Probleme haben). Und den Schülern auch in Klassenarbeiten die Zeit lässt, die diese benötigen. Wenn jemand lange mit Hausaufgaben benötigt, den Kern richtig macht und im Unterricht zeigt, dass dieser es kann, dann wird auf den Rest ohne Notenverschlechterung verzichtet.
Wenn jemand schneller lernt, bekommt er angeblich schwerere Aufgaben. Das aber kann ich mir bei der Kombination langsames Arbeiten und gleichzeitig schnelles Lernen nicht vorstellen. Diese Schule hat wohl recht gute Erfahrungen mit ADHS- und Autismus Kindern, bzw. mit Kindern, die sonst trotz hoher Intelligenz auf einer Regelschule nicht klar kommen.
Auf die Bemerkung hin, dass er vielleicht mit einem Jahr länger Grundschule auf ein normales Gymnasium gehen kann, kam nur "Möchte ich gar nicht, mir gefällt die Schule sehr" von meinem Sohnemann vor der Lehrerin ganz spontan.
Das Gefühl sagt mir, es ist die richtige Schule.
Das Gefühl sagt mir, es ist auch jetzt schon die richtige Schule. Schon allein wegen des Stoffes. In Mathematik, Geschichte usw. macht er schon Stoff aus der 6. Klasse, auch in Deutsch teilweise. Die Grammatik und das schriftliche in Englisch fehlt ihm auf der Grundschule, aber das Hörverstehen wird geübt, und darin ist Sohnemann super.
Wenn aber in der persönlichen Reife etwas fehlt, wie mir die Lehrerin ja suggeriert mit der Empfehlung ihn doch länger zu lasse, wie geht es dann? Ich (im Gegensatz zu meinem Mann) habe kein Problem damit Sohnemann länger zu lassen, aber ich habe ein Problem damit, dass er sich evtl. auf der neuen Schule langweilen könnte, nur weil er jetzt bereits Stofflich schon sehr weit ist. Die Lehrerin meinte, wenn diese Schule schon so individuell auf die Kinder eingeht, dann doch auch nach oben (mit Input, Schwierigkeitsgrad, Springen). Das habe ich von meinem Gefühl her glatt verneint. Er wird nicht in einigen Fächern in höheren Klassen Unterricht machen können, höchstens eine Klasse überspringen, aber da fehlt dann ja die Grammatik und das Schriftliche in Englisch.
Was würdet ihr so machen?
Liebe Grüße
Anja1972
viele von euch werden sicher noch die Berichte meines großen Sohnes kennen. Ich habe mich allerdings schon sehr lange nicht gemeldet.
Heute war es so weit, mein Sohnemann und ich hatten ein Entwicklungsgespräch. Da er offiziell in die 3. Klasse versetzt wurde, war das heute doch ein besonderes Ereignis, denn
1. er hat sich gerade im letzten Halbjahr, aber auch schon vorher sehr entwickelt.
2. er hat sämtlichen Stoff aufgeholt und sogar noch über die 4. Klasse hinaus sehr viel gelernt
3. Durch die Medikamentation kann er sehr gut arbeiten und hat sich auch sozial extrem entwickelt.
Alles in allem hieß es heute sehr eindeutig, Sohnemann gehört auf das Gymnasium, und er kann jetzt sämtlichen notwendigen Stoff und bis auf die Rechtschreibung auch alles sehr gut.
Jetzt kommt das aber:
Wenn wir uns entscheiden, ihn dieses Jahr schon weiter zu schicken, steht sie dem nicht im Wege (obwohl er offiziell jetzt in der 3. Klasse ist). Sie aber empfiehlt zwecks der Persönlichkeitsentwicklung, ein Jahr länger zu bleiben.
Da es eine Montessori-Schule ist, kann die Lehrerin wohl leichter solche Entscheidungen treffen. D.h. sie kann eine frühere Rückstellung wohl leichter aufheben, oder das Kind leichter springen lassen. Das ist sehr erfreulich.
In dieser Montessori-Schule kann mein Sohnemann wirklich sehr viel über die 4. Klasse hinaus lernen, sogar bis in die 7. Klasse hinein. Also langweilig wird es ihm in diesem Jahr nicht. Und sein bester Freund bleibt definitiv ein Jahr länger. Allerdings werden beide nicht die gleiche Weiterführende Schule besuchen, und mein Sohnemann ist dann der einzige, der ständig andere Arbeiten präsentiert bekommt und weiteren Stoff vermittelt bekommt.
Da Sohnemann definitiv ADHS hat und eine sehr langame Verarbeitungsgeschwindigkeit (lt. Test vor ein paar Monaten 77, Rest ab 100 bis verbal 130) würde ich meinen Sohnemann zum heutigen Zeitpunkt nicht auf ein Regelgymnasium schicken. Eigentlich auf gar keine Regelschule, da er ja kaum eine Klassenarbeit in der angegebenen Zeit vollständig erledigen kann, egal welche Nivaeustufe.
Aber ich habe ein Gymnasium gefunden, das sehr kleine Klassen hat (5. und 6. Klasse ab 1 bis meist 5 Kindern, später werden die Klassen größer max 15, weil Kinder nachkommen, die auf Regelschulen Probleme haben). Und den Schülern auch in Klassenarbeiten die Zeit lässt, die diese benötigen. Wenn jemand lange mit Hausaufgaben benötigt, den Kern richtig macht und im Unterricht zeigt, dass dieser es kann, dann wird auf den Rest ohne Notenverschlechterung verzichtet.
Wenn jemand schneller lernt, bekommt er angeblich schwerere Aufgaben. Das aber kann ich mir bei der Kombination langsames Arbeiten und gleichzeitig schnelles Lernen nicht vorstellen. Diese Schule hat wohl recht gute Erfahrungen mit ADHS- und Autismus Kindern, bzw. mit Kindern, die sonst trotz hoher Intelligenz auf einer Regelschule nicht klar kommen.
Auf die Bemerkung hin, dass er vielleicht mit einem Jahr länger Grundschule auf ein normales Gymnasium gehen kann, kam nur "Möchte ich gar nicht, mir gefällt die Schule sehr" von meinem Sohnemann vor der Lehrerin ganz spontan.
Das Gefühl sagt mir, es ist die richtige Schule.
Das Gefühl sagt mir, es ist auch jetzt schon die richtige Schule. Schon allein wegen des Stoffes. In Mathematik, Geschichte usw. macht er schon Stoff aus der 6. Klasse, auch in Deutsch teilweise. Die Grammatik und das schriftliche in Englisch fehlt ihm auf der Grundschule, aber das Hörverstehen wird geübt, und darin ist Sohnemann super.
Wenn aber in der persönlichen Reife etwas fehlt, wie mir die Lehrerin ja suggeriert mit der Empfehlung ihn doch länger zu lasse, wie geht es dann? Ich (im Gegensatz zu meinem Mann) habe kein Problem damit Sohnemann länger zu lassen, aber ich habe ein Problem damit, dass er sich evtl. auf der neuen Schule langweilen könnte, nur weil er jetzt bereits Stofflich schon sehr weit ist. Die Lehrerin meinte, wenn diese Schule schon so individuell auf die Kinder eingeht, dann doch auch nach oben (mit Input, Schwierigkeitsgrad, Springen). Das habe ich von meinem Gefühl her glatt verneint. Er wird nicht in einigen Fächern in höheren Klassen Unterricht machen können, höchstens eine Klasse überspringen, aber da fehlt dann ja die Grammatik und das Schriftliche in Englisch.
Was würdet ihr so machen?
Liebe Grüße
Anja1972