mein Sohn hat ADHS, nun offiziell...

hochbegabt oder ADS oder beides?
Rabaukenmama
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Re: mein Sohn hat ADHS, nun offiziell...

Beitrag von Rabaukenmama »

Meine3 hat geschrieben: Es ist also verzwickt, aber ich werde weiterhin stetig, gebetsmühlenartig, immer wieder das Thema Medikamente einstreuen und hoffen, dass bald auch mal ein konstruktives Gespräch dazu möglich ist.
Hallo Meine3!

Du glaubst nicht wie viele ähnlich lautende Statements ich bereits im anderen Forum gelesen habe. Was ich bei all dem nicht kapiere ist, dass die Mütter immer glauben, erst dann eine Medikation ausprobieren zu DÜRFEN, wenn auch die Väter einwilligen. Sprich: solange sich der Vater quer legt geschieht SEIN Wille. Und das völlig unabhängig davon, dass es meistens die Mutter ist, welche das Kind tröstet, wenn es auf Grund seiner Handycaps verzweifelt ist, die die Gespräche mit der Schule führt, die versucht, Freundschaften zu ermöglichen, usw.

Nicht missverstehen, ich bin wirklich kein Fan von Medikamenten. Aber ich finde schlichtweg ungerecht, dass man, wenn zwei Elternteile verschiedener Meinung sind, nicht mal beide Wege einen abgesprochenen Zeitraum lang (z.B. 2 Monate) ausprobieren kann und DANN GEMEINSAM eine Entscheidung treffen kann, wie es weiter geht.

Dabei geht es nicht auf biegen und brechen. Wenn schon nach einer oder zwei Tabletten klar ist, dass die Nebenwirkungen massiv sind (wie das bei meinem Sohn bei EINEM Medikament der Fall war), wird kein seriöser KJP darauf bestehen, das Medikament weiter zu nehmen.

Bei meinem älteren Sohn haben wir erstmals Medikation ausprobiert als er 8 Jahre alt war. Die ersten Medis haben keinerlei Wirkung gezeigt, hatten aber auch keine merkbaren Nebenwirkungen. Dann haben wir eine Medikament ausprobiert, welches massive Nebenwirkungen hatte, und das wir auch nach nur 2 Tabletten in Absprache mit unserem KJP wieder abgesetzt haben. Dann haben wir uns entschlossen, es erst mal ohne Medikamente weiter zu versuchen. Damals gab es klare Stukturen in Schule und Hort und mein Sohn war an beiden Stellen schon gut eingewöhnt. Es gab auch ohne Medis keine gröberen Probleme und mein Sohn hatte auch keinen massiven Leidensdruck.

Das hat sich mit dem Wechsel ins Gymnasium leider massiv geändert und die durch Corona ständig wechselnden Bedingungen sind eine zusätzliche Belastung. Seit ca. 8 Wochen versuchen wir wieder ein neues Medikament, welches mMn kaum Wirkung zeigt. Wir haben aber auch massiv Druck von der Schule im Nacken, endlich "was zu tun". Auch der neue KJP ist nicht unsere Wahl sondern er wurde uns von der Schule "aufs Auge gedrückt". Klar kann uns die Schule nicht zur Medikation zwingen, aber wir haben echt keine Ahnung wohin mit unserem Sohn, wenn er rausfliegen sollte. Die Noten passen, ich finde sogar dass sie für die geringe Anstrengung, die mein Sohn aktuell aufbringt, ziemlich gut sind (keine 4 und keine 5). Alle Schulformen, die auf die Besonderheiten meines Sohnes eingehen würden, also mit kleinen Klassen, viel Struktur und gutem Betreuungsschlüssel, sind im Sonderschulbereich angesiedelt, wo mein Sohn wirklich absolut nicht hingehört.
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Auguste
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Re: mein Sohn hat ADHS, nun offiziell...

Beitrag von Auguste »

Na ja, es ist schon schwierig, dem Kind Medikamente zu geben, wenn der Vater des Kindes absolut dagegen ist. Schließlich haben beide Eltern das Sorgerecht und beide müssen der Medikation zustimmen. Das gleiche gilt ja auch bei Diagnostik und Therapien. Oft genug wird ja auch die Unterschrift beider Elternteile verlangt, bevor es überhaupt ein Rezept oder Behandlung gibt.

Mein Mann hat sich auch schwer getan mit der Diagnostik und war zuerst dagegen. Er war halt der Meinung, die Schule/Lehrerin ist schuld und wenn wir die "weg" haben, hat unser Sohn keine Probleme mehr in der Schule. Main Mann hat sich nur mühsam von mir überzeugen lassen, dass nicht nur die Schule/Lehrerin das Problem ist, sondern unser Sohn durchaus auch selbst ein Problem haben könnte, welches wir besser einfach mal abklären lassen sollten. Wenn dabei nichts rauskäme, dann ist es ja auch o.k. Mein Mann hat letztlich der Diagnostik nur zugestimmt, um am Ende bestätigt zu bekommen, dass der Sohn nichts hat. Dass es dann anders lief, hat ihn überrascht.

Aber auch dann hat mein Mann nicht nicht wirklich mit dem Ergebnis der Tests beschäftigt, nicht damit, welche Einschränkungen unser Sohn genau hat und wie sich das auswirkt. Wenn ich versucht habe, ihm was zu erklären, hörte er nicht richtig hin. Mein Mann meinte erst vor einem halben Jahr zu mir, dass es ihm auf den Keks ginge, dass der Junge sich immer noch ständig von jeder Kleinigkeit ablenken lässt und dass er ja nun langsam mal alt genug wäre zu lernen, sich eben nicht von jedem klitzekleinen Geräusch ablenken zu lassen. :cry: Da musste ich meinem Mann zum Xten Mal erklären, dass unser Sohn das nie lernen wird, weil genau das eine Auswirkung des AVWS beim Sohn ist und er das deswegen gar nicht lernen kann.

Wenn du als Mutter siehst, dass das Kind leidet und der Vater das nicht wahrnimmt oder nicht wahrhaben will, dann ist das nicht so einfach. Eltern sind nun mal beide und Entscheidungen zu Therapien und Medikation sollten und müssen von beiden Eltern getroffen werden. Wenn man als Mutter des Kindes den Vater nicht überzeugen kann, dann bleibt nur noch, dass jemand anderes die Überzeugungsarbeit leistet, z.B. der KJP. Und wenn sich der andere Elternteil nicht überzeugen lässt, dann brauchst du hier in Deutschland einen Gerichtsbeschluss. Der Weg ist aber sicher nicht gerade förderlich für den Familienfrieden...
Rabaukenmama
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Re: mein Sohn hat ADHS, nun offiziell...

Beitrag von Rabaukenmama »

@Auguste: Es geht ja nicht um eine permanente Medikation, sondern schlichtweg ums AUSPROBIEREN. Dafür braucht man eine Beziehung auf Augenhöhe, keinen Gerichtsbeschluss. Denn gerade bei unretardiertem Ritalin (um das es in erster Linie geht, wenn ich das richtig verstanden habe) kann man jederzeit absetzen. Die Wirkung dauert je nach Dosierung nur 2–6 Stunden und wenn keine bzw. nur geringe Nebenwirkungen auftreten kann man in wenigen Wochen feststellen ob es dem Kind hilft oder eben nicht. Und wenn nicht setzt man es eben ab.

Wenn das Kind Diabetes hätte und ein Elternteil würde die Gabe von Insulin ablehnen wäre jeder auf der Seite des Elternteils, der die Medikation befürwortet. Ich habe als Kind keinerlei Medis bekommen und war mit meiner nicht diagnostizierten ADHS auf mich gestellt. Ich wurde in der Hauptschule getreten, geschlagen, gemobbt und mit Mord bedroht, einfach nur, weil ich „anders“ war. Keine Ahnung ob es anders gewesen wäre wenn ich Medikamente bekommen hätte. Aber ich weiß, wie es mir ergangen ist. Selbst nach dem Wechsel auf eine reine Mädchenschule mit Unterbringung in einem Internat war ich in der neuen Klasse sofort wieder Mobbingopfer. Ohne körperlicher Gewalt und ohne Morddrohungen, aber dafür subtil sehr gemein und verletzend. „Es“ lag also klar an meinem unangepassten Verhalten und nicht daran, dass meine PeinigerInnen besonders boshaft gewesen wären.

Ich weiß, dass ich meinem Sohn nichts ersparen kann. Aber ich hoffe immer noch, Möglichkeiten zu finden, es ihm ETWAS leichter zu machen. Und das versuchen wir seit Jahren mit einer multimodalen Therapie. Also nicht nur eine Sache, sondern mehrere. Aktuell ist das gleichzeitig Kinder–Psychotherapie bei einem Autismusspezialisten, täglich Neurofeedback mit einem mobilen Gerät (zu Hause), täglich mindestens 30min Bewegung (hauptsächlich Rad fahren) UND der Medikation. Dasselbe hatten wir schon vor gut einem Jahr (Neurofeedback wöchentlich 45min statt täglich 10min), nur ohne Medikamente, und damals war es okay, weil kaum Leidensdruck da war. Jetzt ist die Situation aber völlig anders.

Man weiß ja immer nur, was bei der Lösung rausgekommen ist, für die man sich entschieden hat. Veränderungen sollten immer Verbesserungen sein, egal ob Therapie, Schulwechsel oder Medikation. Natürlich weiß man das nicht immer im Vorhinein, aber zumindest ich kenne ja mein Kind und seine Schwierigkeiten und kann daher halbwegs einschätzen, wo es Verbesserungspotential gibt, und wo nicht. Und ich weiß aus den Erfahrungen anderer Eltern (auch aus einer Eltern–Selbsthilfegruppe) dass durch passende Medikation viel Leidensdruck genommen werden kann und die Kinder deutlich mehr Lebensqualität und Freude bekommen können. Allein das macht für mich den Versuch wert.

Beim Schulwechsel hingegen bin ich mir ziemlich sicher dass es dadurch NICHT leichter wird. Mein Sohn würde so eine Klasse „brauchen“ wie sein gehörloser Bruder: 4 Kinder, zwei speziell ausgebildete Lehrer, zusätzlich Sozialarbeiter, klare Strukturen, immer die gleiche Abläufe und Schulstoff genau individuell nach dem Stand jeder einzelnen Kindes. Hätte ich kein Kind in so einer Klasse wüsste ich gar nicht, dass es das gibt. Nur muss man für so eine Klasse AUCH eine Sinnerbehinderung haben. ASS und ADHS sind zu wenig...
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Auguste
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Re: mein Sohn hat ADHS, nun offiziell...

Beitrag von Auguste »

Das Problem ist doch, dass auch für das Ausprobieren der Medikamente oder Therapien beide Eltern zustimmen müssen. Wenn nun einer das absolut nicht will, hat die Familie ein Problem. Dann muss erst Mal Überzeugungsarbeit geleistet werden für die ggf. gerade auch keine Kraft da ist. Auch Eltern nehmen ihre Kinder unterschiedlich wahr.

Der Mann von Meine3 will keine Medikation. Er sieht die Notwendigkeit nicht, weil er "genauso war" wie sein Sohn und er selbst auch ohne Medikamente durchs Leben gekommen ist. Mir scheint, dass er die Wünsche des Kindes nicht ernst nimmt und den tatsächlichen Leidensdruck von Meine3 und dem Sohn nicht wirklich wahrnimmt. Der Sohn will auf keinen Fall die Schule wechseln, der Vater würde das gegen den Willen des Kindes lieber durchsetzen wollen, als ihn da zu lassen, wo er sich wohl fühlt und Medikamente auszuprobieren.

Das ist kein Problem der Augenhöhe, sondern ein Problem unterschiedlicher Ansichten und Wahrnehmung bei den Eltern. Die Frage ist nun, wer am Ende wen überzeugen kann. Die Medikation zu probieren ist jedenfalls deutlich einfacher, als einen erneuten Schulwechsel zu probieren ;) Wobei beim Schulwechsel ja auch noch die Frage wäre, wohin? Die freie Schule wollte den Jungen ja nicht. Die 3. Klasse wollte ihn wieder los werden. Die jetzige Klasse will ihn auch wieder los werden. Das wird in einer anderen Schule nicht anders werden, erst Recht nicht, wenn der Wechsel gegen den Willen des Kindes geschieht. Vielleicht kann man den Mann ja damit überzeugen, die Medikamente wenigstens zu probieren.

Außerdem stehen ja noch Eltern-Gespräche mit dem Therapeuten aus. Vielleicht ist der Mann danach ja offener für andere Versuche als erneuten Schulwechsel, wenn ein "Profi" ihm erzählt, wie schlecht es dem Kind geht.
Rabaukenmama
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Re: mein Sohn hat ADHS, nun offiziell...

Beitrag von Rabaukenmama »

@Auguste: Ich sehe das anders. Es ist in dem Fall ja so, dass durch das nicht–finden einer gemeinsamen Lösung der Willen das Vaters durchgesetzt wird. Und alles dreht sich um den Vater und alle versuchen ihn von was zu überzeugen während der Fokus eigentlich auf dem Kind sein sollte. Wie lange wird es dauern, bis er zähneknirschend zustimmt und was muss bis dahin passieren?

Hier könnte ein Kompromiss sein, wenn die Mutter sagt „Ich erwarte, dass für 6 Wochen eine Medikation versucht wird und wenn du nicht einverstanden bist verantworte ich das allein“, auch auf die Gefahr einer ernsthaften Krise hin. Denn wenn sie das nicht tut dann bestimmt der Vater monate – oder sogar jahrelang die Vorgehensweise, obwohl er dazu sicher nicht mehr Recht hat als die Mutter.

Natürlich muss das nicht von jetzt auf gleich geschehen. Klar kann man noch versuchen, zu ergründen, was genau die Vorurteile des Vater sind und erst mal das kooperative Gespräch suchen. Auch mit Fachleuten (KJP, Kinderpsychologe, Kinderarzt,Neurologe,...) im Boot! Aber wenn das schon mehrmals erfolglos geschehen ist und trotzdem das Veto jeglichen VERSUCH einer Medikation verhindert, frage ich mich echt was an so einer Beziehung „auf Augenhöhe“ bedeutet.
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Katze_keine_Ahnung
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Re: mein Sohn hat ADHS, nun offiziell...

Beitrag von Katze_keine_Ahnung »

Die Frage für mich ist, wer die Hauptlast des Kinderbetreuung trägt. Macht das der Vater, kann er gerne ohne Medikation weiter leben. Macht das die Mutter hat sie das Recht auf die Entlastung. Denn das Nichteingreifen belastet nicht nur die Mutter, sondern die Geschwister. Vor allem jetzt, unter Homeschooling und ständigem daheim bleiben, ist ein hyperaktives Kind ein erheblicher Störfaktor für den Familienfrieden. Gestern musste ich die Hefte des Kleinen der Lehrerin übergeben und habe mit den anderen Eltern geredet. Bei uns geht das ADHS Kind in die Notbetreuung. Da kümmert sich seine Schulbegleitung um seine Hausaufgaben. Ich weiß von dem Kind, dass er auch Ritalin nimmt. Somit hat die Mutter schon an zwei Stellen einen Hebel, der nicht nur dem Kind hilft, sondern auch ihr und der Familie. Erhalt der Familie hat in solchen Situationen den höchsten Priorität.
Maca
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Re: mein Sohn hat ADHS, nun offiziell...

Beitrag von Maca »

Das Problem, wenn nicht alle Beteiligten vollkommen hinter einem Medikamentenversuch stehen, ist, dass sich die unterschwellige Ablehnung negativ auf die Erfolgsaussichten auswirken kann.

Dann ist es halt abzuwägen, für wie wichtig man eine höchstmögliche Unvoreingenommenheit hält, damit der Versuch nicht beeinflusst wird.
Gerade bei einem sehr hohen Leidensdruck wäre es mir persönlich wichtig, während der Versuchsphase nicht noch gegen offene oder subtile Vorbehalte meines Partners angehen zu müssen.
Das ist sowieso eine stressige Zeit, da sind Einigkeit und Harmonie vorteilhaft.
Maca
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Re: mein Sohn hat ADHS, nun offiziell...

Beitrag von Maca »

Damit meine ich keinesfalls die Ablehnung des Partners widerspruchslos zu akzeptieren, sondern , dass sich vorherige Überzeugungsarbeit durchaus lohnen kann.
Rabaukenmama
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Re: mein Sohn hat ADHS, nun offiziell...

Beitrag von Rabaukenmama »

Maca hat geschrieben:Damit meine ich keinesfalls die Ablehnung des Partners widerspruchslos zu akzeptieren, sondern , dass sich vorherige Überzeugungsarbeit durchaus lohnen kann.
Das habe ich nie bestritten. Nur sind die Fälle, wo das Veto des Vaters eine Medakation eines leidenden Kindes auf Jahre verhindert, leider nicht so selten, wie man annehmen würde.

Katze hat sehr gut ausgedrückt was ich meine: Je mehr Belastung durch das Kind ein Partner trägt desto mehr hat seine Meinung Gewicht bei so einer Entscheidung. Vielleicht ist bei Meine3 ja tatsächlich ihr Mann derjenige, der die Gespräche mit Lehrerin und Direktorin führt, bei schulischen Dingen unterstützt und vermittelt, und ist auch in der Freizeit die erwachsene Haupt-Bezugsperson des Sohnes. Dann hat seine Sichtweise tatsächlich mehr Gewicht als die von Meine3 und sie könnte ihn nur durch Überredung zum Versuch der Medikation bewegen.

Wir reden hier von Medikamenten, die nicht durch dran-glauben oder den Placeboeffekt wirken. Und es geht um den Versuch, nicht um eine endgültige Entscheidung. Wenn die Situation in der Schule mal so zugespitzt ist, dass ein Rauswurf im Raum steht, ist es für solche Versuche vielleicht schon zu spät.

Edit: Im Übrigen bin ich mir sicher dass weder der Mann von Meine3 noch sie selbst auf einer Medikation beharren werden, wenn diese entweder keine Wirkung zeigt oder die Nebenwirkungen mehr kaputt machen als die Wirkung gut macht. Das kann durchaus auch der Fall sein. Klar gibt es Kinder bei denen schon das erste ausprobierte Medikament deutliche Besserung bringt, und wo auch rasch die passende Dosierung gefunden wird. Aber davon kann man nicht ausgehen.

Meiner Erfahrung nach ist ganz viel Versuch und Irrtum, und es ist keineswegs gesagt, dass man wirklich Medis findet, die dem Kind helfen. Aber die Chancen stehen nicht so schlecht. Nur brauchen diese Versuche Zeit und sollten daher daher nicht erst beginnen, wenn das Kind schon in einer handfesten Krise steckt.
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Katze_keine_Ahnung
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Beitrag von Katze_keine_Ahnung »

Um zu wissen, wie aussichtsreich eine Diskussion über Kompromisse ist, muss man wissen, wie viel vom Kinds Charakter in dem Vater steckt...
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