...wieder das Thema Klassensprung

Fürs und Widers zum Überspringen
Meine3
Dauergast
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Re: ...wieder das Thema Klassensprung

Beitrag von Meine3 »

Katze_keine_Ahnung hat geschrieben:@Meine3

Mach ihm nicht zu viel Hoffnung auf "Erarbeiten müssen", bei mir hatte das bis heute, einschließlich Klasse 9, keiner nötig...
Das glaube ich dir. Aber mein Sohn ist nicht deine Kinder :fahne:.

Ich bin mir immer sicherer, dass er neben der hohen Begabung auch noch eine Wahrnehmungsstörung hat. Ich weiß nur noch nicht, ob eine Diagnose mehr Vor- oder mehr Nachteile bringen würde...

Deswegen zaudern wir immer noch. Es ist ja nicht so, als kämen wir nicht irgendwie zurecht. Aber einfach ist es oft nicht. Nur grade wenn ich Rabaukenmama so erzählen höre, denke ich mir, dass einem eine gesicherte Diagnose nicht wirklich Vorteile bringt. Heilung schon garnicht.

Man muss die Kinder annehmen, wie sie sind. Sie lieben wie sie sind. Und das tue ich. Ich liebe meinem Sohn. Ich traue ihm kognitiv sehr viel zu, aber ich kenne auch seine Schwächen und weiß wo er sich selbst im Weg steht.


Wir werden sehen...

:fahne:
Es kann sein, dass nicht alles wahr ist, was ein Mensch dafür hält, denn er kann irren, aber in allem, was er sagt, muss er wahrhaftig sein.
Katze_keine_Ahnung
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Re: ...wieder das Thema Klassensprung

Beitrag von Katze_keine_Ahnung »

@Meine3

du glaubst wohl nicht, dass meine Kinder keine Schwächen haben? Ich musste nur lernen, dass im Vergleich zu den gleichaltrigen diese Schwächen sich sehr relativieren... Du vegleichst deinen Sohn mit deiner Tochter, und dieser Vergleich kann für ihn in einigen Punkten ungünstig ausfallen. Wenn du deinen Sohn aber mit einem durchschnittlichen 3. Klässler vergleichst, bin ich mir fast sicher, dass er auch an den vermutlich schwachen Stellen mit ihm auf der gleichen Augenhöhe ist.

Wenn üben in den Ferien nicht klappt, lass es einfach sein. Bewerte es aber nicht negativ: gib deinem Sohn einfach die Zuversicht, dass er dann in den ersten Monaten eine Chance hat sich ins Zeug zu legen und die anderen einholen.

Dein Sohn könnte Schreiben nicht nur wegen Konzentrationsproblemen meiden, sondern auch um seine Versagensängste im Griff zu halten. Wenn was geschriebenes erst steht, steht es für immer da, und alle sehen, dass er das falsch oder unschön geschrieben hat.

PS... ich kann mir auch vorstellen, dass dein Sohn eine Konzentration oder/und eine Wahrnehmungsstörung hat, aber die Kompensationsmöglichkeiten in dem oberen IQ-Bereich und günstigen außen Bedingungen sind nicht zu unterschätzen. Wenn jemand drei mal so schnell begreift und fünf mal so viel Einzelheiten speichert, kann er sich durchaus einige Schwächen leisten. Je weiter die Ausbildung fortschreitet, je höher Transferleitung und Denken bewertet werden, desto weiter verschiebt sich das Gleichgewicht in die günstige Richtung.
Zuletzt geändert von Katze_keine_Ahnung am Di 4. Aug 2020, 22:19, insgesamt 1-mal geändert.
Auguste
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Re: ...wieder das Thema Klassensprung

Beitrag von Auguste »

Meine3 hat geschrieben: ...
Ja, er will es selbst. Aber er ist 7 und ihm scheint nicht bewusst zu sein, was das bedeutet, 1 Jahr zu überspringen. Er ist hoch motiviert. - Im Kopf! Aber seine Schreibhand ist es so garnicht :lol:...

Er befindet sich z.B. graphomotorisch am unteren Ende der Leistungsskala in seiner Klasse. Wie wird das in der 3. aussehen? Er schreibt riesengroß, sehr langsam, schief und hasst es einfach.

Was bringt es ihm, wenn er mündlich eine Inhaltsangabe über Harry Potter raushaut, die jeden Autor neidisch werden lässt, wenn er es dann nicht aufschreiben kann? Es bringt nichts, wenn er im Kopf subtrahieren kann, er aber einen Knoten im Kopf bekommt, sobald er die 2stelligen Zahlen SIEHT oder schreiben soll und dann simpelste Aufgaben wie 5-3 nicht mehr rechnen kann (und das ist leider nicht übertrieben. Heute so geschehen bei der Aufgabe 35-13 schriftlich. Mündlich wäre es kein Problem gewesen...)...

Es ist sein Wunsch zu springen. Ich kann wunderbar damit leben, wenn er wieder zurück gestuft wird, sicherlich besser als er...

Mal klappt das mit dem schreiben üben gut, mal ist es eine Katastrophe. Ich hab jetzt schon keinen Bock mehr jeden Tag nachzufragen. Ich denke, ich lasse es dann auch.
Mein Sohn mag auch nicht schreiben. War langsam, hatte keine Lust, es war kraklig und kaum lesbar. Wir haben das Schreiben einfach in den Alltag eingebaut, das hat er besser akzeptiert als langweiliges Üben. Er hat die Einkaufszettel geschrieben, Geschenkelisten für Geburtstag, Weihnachten, Er hat die Einladungen für seinen Geburtstag selbst geschrieben, ich hab ihn Rezepte aus dem Internet abschreiben lassen, die wir kochen wollten, usw. Da findet sich immer wieder was, was man die Kleinen gut (ab)schreiben lassen kann und sie üben, ohne es zu merken ;) Inzwischen kommt mein Sohn bei der Schreiberei ganz gut mit und man kann es sogar (meist) lesen.
Rabaukenmama
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Re: ...wieder das Thema Klassensprung

Beitrag von Rabaukenmama »

Meine3 hat geschrieben:
Katze_keine_Ahnung hat geschrieben:@Meine3

Mach ihm nicht zu viel Hoffnung auf "Erarbeiten müssen", bei mir hatte das bis heute, einschließlich Klasse 9, keiner nötig...
Das glaube ich dir. Aber mein Sohn ist nicht deine Kinder :fahne:.

Ich bin mir immer sicherer, dass er neben der hohen Begabung auch noch eine Wahrnehmungsstörung hat. Ich weiß nur noch nicht, ob eine Diagnose mehr Vor- oder mehr Nachteile bringen würde...

Deswegen zaudern wir immer noch. Es ist ja nicht so, als kämen wir nicht irgendwie zurecht. Aber einfach ist es oft nicht. Nur grade wenn ich Rabaukenmama so erzählen höre, denke ich mir, dass einem eine gesicherte Diagnose nicht wirklich Vorteile bringt. Heilung schon garnicht.

Man muss die Kinder annehmen, wie sie sind. Sie lieben wie sie sind. Und das tue ich. Ich liebe meinem Sohn. Ich traue ihm kognitiv sehr viel zu, aber ich kenne auch seine Schwächen und weiß wo er sich selbst im Weg steht.


Wir werden sehen...

:fahne:
Hallo Meine3!

Auch ich kenne die Schwächen meiner Kinder. Aber einen Klassensprung hätte ich meinem Sohn kognitiv wirklich JEDERZEIT zugetraut. Dass er nie einen Sprung gemacht hat liegt ausschließlich an seinen sozial-emotionalen Schwierigkeiten. Dabei ist er auch von der Arbeitshaltung und Motivation her absolut KEIN Überflieger. Dazu kommt, dass er schnell aufgibt wenn ihm was nicht auf Anhieb gelingt. Flüssig Schreibschrift schreiben hat er z.B. erst in der 4. Klasse gelernt.

Was mich verwundert ist, dass aus meinen Beiträgen anscheinend hervorgeht, dass eine gesicherte Diagnose nichts bringt. Was wären für dich "wirklich Vorteile"? Sehr wohl kann man mit einer gesicherten Diagnose Nachteilsausgleiche beantragen. In Deutschland ist das nur (rechtlich) von Bundesland zu Bundesland verschieden und es hängt natürlich auch sehr von der Kooperationsbereitschaft der Lehrer und der Direktion ab. Da kann durchaus auch sein, dass man trotz Diagnose keinen Nachteilsausgleich bekommt oder dass auch ohne etwas schriftlich zu haben auf die Besonderheiten des Kindes Rücksicht genommen wird. Aber das ist zumindest für mich kein Grund, von Haus aus "Diagnose bringt nix" zu sagen.

Uns hat die Diagnose (neben dem Platz im sehr guten, heilpädagogischen Hort) vor allem Klarheit gebracht. Wir gehen anders mit unserem Sohn um als vor der Diagnose, was sich wiederum positiv auf ihn auswirkt. Dabei war uns auch schon vor der Diagnose klar dass da wahrscheinlich was ist,...nur war es eben so diffus, nicht wirklich greifbar. Wirklich mit Austimus und ADHS BEFASST und unser Verhalten verändert haben wir (als Eltern) erst mit der gesicherten Diagnose.

Aber Nachteilsausgleiche sind Fall deines Sohnes nicht mal notwendig. Oder glaubst du ernsthaft, dass alle Drittklässler motiviert, flüssig und richtig schreiben :P ? Da gebe ich Katze_keine_Ahnung recht: wer kluge Kinder hat, bemerkt oft nicht den Niveau-Unterschied zu Durchschnittskindern. Das, was als Schwäche erscheint, ist tatsächlich oft Schnitt! Nur ist man eben als Mutter eines klugen Kindes gar nicht gewohnt, dass das Kind auf dem einen oder anderen Gebiet eben NICHT deutlich voraus ist, und "nur" durchschnittlich unterwegs zu sein (was für den Großteil der Eltern das tägliche Brot ist)., kommt einem subjektiv schon bedrohlich vor. Wobei ich ziemlich sicher bin dass dein Sohn nur "übergangsweise" im Durchschnittsbereich bleiben wird :) .

Was das jucken betrifft: Es juckt maximal DICH, weil du Ängste hast, deinen Sohn juckt es nicht! Warum sollte ER sich kratzen wenn es DICH juckt ;) ?
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
Katze_keine_Ahnung
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Re: ...wieder das Thema Klassensprung

Beitrag von Katze_keine_Ahnung »

Ich habe meinen Großen nach einigen Jahren Homeschooling in die 7. Klasse geschickt. Sein Deutsch war katastrophal: Rechtschreibfehler, zum Teil unleserliche Schrift, Gedankensprünge beim Erzählen und Schreiben, etc. Im Spätherbst habe ich mit seiner Deuschleherrin gesprochen und sie gefragt, wie schlecht die Situation tatsächlich sei. Sie hat mich verdattert angeguckt, und gesagt, wenn die Kinder alle so Texte verstehen könnten wie mein Großer, hätte sie wesentlich weniger Probleme im Unterricht. Am Ende des SJ stand für Deutsch im Zeugnis eine 1.
Meine3
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Re: ...wieder das Thema Klassensprung

Beitrag von Meine3 »

Rabaukenmama,

Wo hab ich denn geschrieben, dass ich meinem Sohn das kognitiv nicht zutraue? :gruebel:

Ich sehe zwei „Hürden“:

1. Sozialverhalten (der Grund warum dein Sohn nicht gesprungen ist). Er tut sich schwer mit neuen Gruppen. Er braucht ca. 6 Monate um in einer neuen Gruppe anzukommen. Zumindest war das in der neuen Kita und in der Schule jetzt so. Wenn er in dieser Anfangsphase dann auch noch kognitiv überfordert wäre (nicht nur gefordert), dann könnte das dazu führen, dass entweder die sozial-emotionale Seite leidet oder aber die kognitive.

2. Arbeitshaltung. Mein Sohn ist es, wie viele kluge Kinder, nicht gewohnt sich anstrengen zu müssen. Er ist nicht faul, aber er ist es eben gewohnt, dass alles läuft und ihm zufliegt. In Mathe hat er, warum auch immer, seit Schulbeginn wie schon mehrfach beschrieben ungewohnte Probleme. Mal läuft es super und er erschließt sich selbst Dinge und rechnet gut, dann wieder kapiert er nach dem 4. Erklärvorgang immer noch nix und kann wirklich einfachste Rechnungen nichts mehr, die er mit 4 im Kopf ohne Probleme konnte. In der 2. klasse ist das kein Problem. Er wäre dennoch mindestens (!) Durchschnitt, aber in der 3. kann ich es nicht einschätzen.

Dass es Mich juckt, meinen Sohn aber garnicht, das sehe ich überhaupt nicht so. Er will springen, ihn juckt es. Aber kratzen will er sich dafür nicht.

Ich erwarte kein Kind, das von sich aus jeden Morgen erst mal brav das 1x1pauckt. Aber wenn er springen will, sollte er bereit sein, täglich zu schreiben (@auguste: klar machen wir das spielerisch! In Form
von Briefe schreiben, Stadt-Land-Fluss, wem fällt der albernste Satz mit Alliterationen ein, etc.pp. Er bricht dennoch oft ab oder will nicht) und hin und wieder die 1x1 Karten in die Hand zu nehmen und sich abfragen zu lassen. Mal ist er motiviert, mal so gar nicht. Nur hab ich hier halt auch noch anderes zu tun. Wenn er keine Lust hat, wenn ich Zeit habe, dann muss er das allein machen (und dann ist nix mit spielerisch) und dann wird’s eben nix.

Wie gesagt: ich setze ihn da nicht unter Druck. Soll er machen. Er will den Sprung, nicht ich.
Es kann sein, dass nicht alles wahr ist, was ein Mensch dafür hält, denn er kann irren, aber in allem, was er sagt, muss er wahrhaftig sein.
Meine3
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Re: ...wieder das Thema Klassensprung

Beitrag von Meine3 »

Katze_keine_Ahnung hat geschrieben:Ich habe meinen Großen nach einigen Jahren Homeschooling in die 7. Klasse geschickt. Sein Deutsch war katastrophal: Rechtschreibfehler, zum Teil unleserliche Schrift, Gedankensprünge beim Erzählen und Schreiben, etc. Im Spätherbst habe ich mit seiner Deuschleherrin gesprochen und sie gefragt, wie schlecht die Situation tatsächlich sei. Sie hat mich verdattert angeguckt, und gesagt, wenn die Kinder alle so Texte verstehen könnten wie mein Großer, hätte sie wesentlich weniger Probleme im Unterricht. Am Ende des SJ stand für Deutsch im Zeugnis eine 1.

Wie immer steht und fällt hier viel mit der Lehrerin. Sie hat zwar die korrekte Erwartungshaltung was die Noten angeht, hat aber schon gezeigt, dass sie voraussetzt, dass der Sohn die Lücken aufholt (auch so blöden/leichten Kram
wie Wörterbuch nachschlagen oder die Uhr lesen, was Sohn mit 100%iger Sicherheit nebenher lernen würde/wird). Vor allem mit dem überreichen des schulmaterisls der 2. klasse wurde das nochmal klar.

Wenn ich eine Lehrerin habe, die entspannt auf das kognitive Vermögen des Kindes vertraut und davon ausgeht, dass das Kind einfach schneller lernt, ist es kein Problem. Aber hier kann ich die Lehrerin nicht richtig einschätzen. Die wirkt eher so, als setze sie voraus, dass wir zu Hause alles kompensieren...
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charlotte12
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Re: ...wieder das Thema Klassensprung

Beitrag von charlotte12 »

Interessant finde ich, dass du ausgerechnet "Wörterbuch nachschlagen" erwähnst. Das HASST meine Tochter seit Klasse 2 und weigert sich, das zu trainieren. Sie sieht den Sinn nicht - klassische Lexika gibt es praktisch nicht mehr und richtig schreiben kann sie auch ohne Wörterbuch. Ich möchte dich ja nicht entmutigen, aber habe es bis jetzt (Ende Klasse 4...) nicht geschafft, meinem widerstrebenden Kind das vernünftig beizubringen und habe es schließlich bleiben lassen. Wenn es mal einen Sinn drin sieht, wird es das schon von selbst lernen.
Über das Uhren-lesen sprachen wir vor kurzem mit dem Klassenlehrer meiner Tochter. Er meinte, wenn das nur in der Schule gelernt wird und daheim nicht angewendet wird, dann verschwindet das Wissen bald wieder komplett (wie ich gut an Mitschülern meiner Tochter beobachten konnte). Uhren lesen sei etwas, was man nicht in der Schule sondern daheim aus dem Alltag heraus lernt und trainiert, das in der Schule kurz mal als Thema durchzunehmen findet er eigentlich unsinnig.
Rabaukenmama
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Re: ...wieder das Thema Klassensprung

Beitrag von Rabaukenmama »

Meine3 hat geschrieben: Dass es Mich juckt, meinen Sohn aber garnicht, das sehe ich überhaupt nicht so. Er will springen, ihn juckt es. Aber kratzen will er sich dafür nicht.
Du hast meinen Vergleich nicht verstanden. Wenn ich sage "Ich kratze mich erst, wenn es juckt" meine ich damit, dass ich mir erst Sorgen mache und Lösungen suche, wenn es ein Problem gibt. Und das gibt es bei euch bis dato nur in deinem Kopf. Nur, weil er springen will, juckt es deinen Sohn nicht. Das neue Schuljahr hat ja noch nicht mal begonnen und nur weil DU vorausschauend schon Probleme siehst sieht muss ER nicht reagieren, indem er das tut, was deine Ängste mindert.

Es kann sein, dass er in der neuen Klasse mit der Schreibgeschwindigkeit überfordert ist, es kann sein dass er in Mathe schlechtere Noten schreibt weil die Konzentration fehlt, es kann sein dass sich dein Sohn in der neuen Klasse nicht integrieren kann - DANN juckt es IHN. Aber im Moment spielt sich alles, was du als Problem siehst, ausschließlich in DEINEM Kopf ab. Dein Sohn sieht offensichtlich keine Notwendigkeit, sich in der Weise auf den Sprung vorzubereiten, die DU als notwendig empfindest. Er vertraut darauf, dass er es dann in der Situation schon wuppen wird. Und wenn er sich das selbst zutraut dann solltest du versuchen, das auch zu tun ;) .

Ich könnte mir jetzt täglich einen Kopf machen wie es meinem Sohn im Gymnasium ergehen wird. In der ersten Klasse Grundschule war ich wöchentlich dort um mit Lehrerinnen und Direktorin zu besprechen, wie wir über die kommende Woche kommen. Ende 2. Klasse war er dann so weit, dass er ohne Drama innerhalb der Schule die Räumlichkeiten wechseln konnte (in den Turnsaal, den Werkraum, die Aula,...). Da er eine Mehrstufenklasse besucht war er zuletzt eines der ältesten Kinder der Klasse und sein sozialen Defizite sind im Vergleich zu den Klassenkameraden dadurch nicht so aufgefallen. Der Schulwechsel ins Gymnasium wir auf jeden Fall eine extreme Herausforderung für ihn sein, auch was die schulischen Anforderungen betrifft. Denn längere Aufsätze in Schreibschrift schreiben mag er immer noch nicht und er macht für die Schule wirklich nicht mehr als unbedingt notwendig. Ich hätte also allen Grund, jeden Tag zu grübeln wie es ihm ergehen wird, ob und wie er den Wechsel schaffen kann, wie ich ihn unterstützen oder motivieren könnte...

...doch ich warte erst mal auf den 7. September. Denn das ist der erste Schultag und AB diesem Tag wird sich herausstellen, was wirklich Sache ist. Zur Zeit habe ich ohnehin nicht die Kapazität mir auszumalen was alles sein könnte. Vorgestern hatte der Kleine in der Ferienbetreuung einen 2 1/2stündigen, autistischen Anfall, gestern ist er von dort weggelaufen und wurde von der Polizei gesucht,...daneben gehe ich arbeiten, mache den Haushalt, organisiere den Alltag und komme Gott sei Dank gar nicht dazu, mir irgendwelche Szenarien auszumalen, was alles noch auf mich bzw. uns zukommen könnte.
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
Katze_keine_Ahnung
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Re: ...wieder das Thema Klassensprung

Beitrag von Katze_keine_Ahnung »

@Meine3

ich meine es ernst. Schalte auf Durchzug, hör nicht jedem zu, der von deinem Kind was will. Es wird schon. Ich hatte gestern hier einen Springer (auch von 1 nach 3.) aus der Klasse des Kleines zum Besuch und er macht gar nichts, außer bisschen Schreibschrift. Wir wissen gar nicht, wer die Lehrerin wird, und keiner verlangt was. :fahne:
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