...wieder das Thema Klassensprung

Fürs und Widers zum Überspringen
Meine3
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Re: ...wieder das Thema Klassensprung

Beitrag von Meine3 »

Icc habe das meinem Sohn natürlich schon einige Male so erklärt. Er ist Linkshänder, so wie ich. Vielleicht hat es sich was damit zu tun.

Er macht es instinktiv halt immer erst einmal „falsch“, um sich selbst dann zu korrigieren. Das heißt, er „weiß“ wie es geht, aber sein sprachliches Verständnis arbeitet immer dagegen :fahne:.

Das wird schon
Es kann sein, dass nicht alles wahr ist, was ein Mensch dafür hält, denn er kann irren, aber in allem, was er sagt, muss er wahrhaftig sein.
sinus
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Re: ...wieder das Thema Klassensprung

Beitrag von sinus »

Meine3 hat geschrieben:Icc habe das meinem Sohn natürlich schon einige Male so erklärt. Er ist Linkshänder, so wie ich. Vielleicht hat es sich was damit zu tun.

Er macht es instinktiv halt immer erst einmal „falsch“, um sich selbst dann zu korrigieren. Das heißt, er „weiß“ wie es geht, aber sein sprachliches Verständnis arbeitet immer dagegen :fahne:.

Das wird schon

Meine Jünste ist Rechtshänderin und macht diesen Fehler auch noch ab und an beim Zahlen lesen.
Die Blätter sind bunt
nun bellt der Hund
nun lacht der Mund
Raureif liegt auf dem Gras.
Der Has`
friert um die Nas.

(Herbstgedicht der 6jährigen)
Katze_keine_Ahnung
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Re: ...wieder das Thema Klassensprung

Beitrag von Katze_keine_Ahnung »

Ich bin schon lange keine 6, keine Linkshänderin und war in Mathe einer der zwei Klassenbesten. Mein Mann hat mir heute früh eine Telefonnummer diktiert: dreiundsiebzig, dreiundneuzig... ich saß mit einer Stift in der Hand wie ein Ochs am Berg... Ich kann einfach nicht umlernen. Es ist gegen jede Logik beim Lesen von links die Zahlen von Recht zu lesen.
Meine3
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Re: ...wieder das Thema Klassensprung

Beitrag von Meine3 »

@Katze: Dafür bist du eben keine Muttersprachlerin :) :fahne:

Ja, es ist komplett unlogisch. Mir leuchtet das auch immer noch überhaupt nicht ein. Und ja: NUR quatre-vingt-dix ist noch schlimmer 8-).

Ich denke, das wird schon alles, sofern das menschliche in der neuen Klasse passt.
Zuletzt geändert von Meine3 am So 12. Jul 2020, 20:32, insgesamt 1-mal geändert.
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sinus
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Re: ...wieder das Thema Klassensprung

Beitrag von sinus »

...ich hab neulich mit der Großen zusammen eine Mathehausaufgabe besprochen, dabei sollte sie an einer Stelle zwischendrin 100 000 minus 72 000 rechnen, also 100 - 72.
Sie sagte mir irgendwas völlig unpassendes.
Ich war irritiert und fragte leicht ungeduldig nochmal.
Antwort die gleiche und sie schaut mich unsicher an, wo das Problem sei.
Ich wurde ungeduldig bzw reagierte fassungslos, wie sie eine so einfache Aufgabe denn nicht rechnen könne bzw mir eine so komplett falsche, unwahrscheinliche Zahl sagen konnte.
Sie zog dann beleidigt ab und machte allein weiter.

Später erklärte sie mir, dass ihr beim Aufschreiben dann klar wurde, wie das Missverständnis zustande kam:
Sie hatte mir die Lösung einfach falschrum angesagt, also von hinten nach vorn.
Sie hatte mir also statt mit "28" mit "82" geantwortet. :?
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Katze_keine_Ahnung
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Re: ...wieder das Thema Klassensprung

Beitrag von Katze_keine_Ahnung »

@Meine3

Du brauchst keine Bauchweh haben. Das ist weder eine große noch eine irreversible Veränderung. Das Kind geht ja weiterhin auf die gleiche Schule. Wenn du dich entspannst, wirst du die Veränderungen kaum merken :D und wenn du in deinem Gedächtnis krammst, wirst du dich vielleicht an die Momente erinnern, in denen du festgestellt hast, dass dein Sohn auch Mathe überdurchschnittlich gut kann. Denn ich glaube nicht an den Wert im Sprachbereich ohne entsprechende Ansätze für Logik.

Was deine Kleine betrifft, würde ich auch ihr einen Sprung in Aussicht stellen, falls sie das so will. Damit sie sich nicht benachteiligt fühlt. Ich erkenne viel von meiner Tochter in deiner großen Tochter. Wenn ich an der Kindheit meiner Großen was ändern könnte, würde ich sie viel früher aus dem Schatten des Überfliegers rausholen und sie bestärken, dass sie nicht weniger schlau ist.
alibaba

Re: ...wieder das Thema Klassensprung

Beitrag von alibaba »

Nun, das Kind ist ja recht "alt" und vielleicht sogar recht groß und im Kopf fit. Da spricht ja so gesehen nichts dagegen zu springen. Warum nicht. Kind will, die Lehrer unterstützen und die Eltern sind bereit das Kind anzutreiben oder es macht es im Idealfall als "Selbstmotivierer" sogar total gern und alleine - klar. Dann spricht augenscheinlich nichts dagegen.

Erinnern möchte ich, dass bei uns der Schnitt von 1 auf 3 oder von 2 auf 3 recht hart war. Weniger was den kognitiven Anspruch angeht, sondern das hier schlagartig der Kuschelkurs weg war und die knallharte Schulrealität einen einholte. Alleine was die Fehlertoleranz angeht, war das von - da bekomme ich noch ein Pünktchen (vielleicht weil mir die Schrift so toll gelungen war) von "haste Pech gehabt" . DAS war in der Tat eine Umstellung. Wo vorher jeder Schritt positiv bewertet wurde, war letzten Endes "alles" falsch, wenn eben irgendwo etwas vergessen oder nicht richtig ausgefüllt wurde. Schwupp gingen da die gewohnten Noten nach unten.

Aber wenn die Lehrer hier unterstützend eingreifen und Verständnis für das Sprungkind zeigen, dann sollte das ja kein Problem sein. Aber sobald man hier eben irgendwo mal eine oder zwei 3er hatte (und das Portfolio des Lehrers recht eng gehalten wurde) war es eben nichts mehr mit einer 1. Aber das ist ja total verschieden. Individuell von der Schule und dem Lehrer abhängig.

Ich wünsche deinem Kind gutes Gelingen.
Meine3
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Re: ...wieder das Thema Klassensprung

Beitrag von Meine3 »

@alibaba: recht groß ist er nicht. Auch die Milchzähne wollen nur sehr spärlich ausfallen. Ich denke aber dennoch, dass es rein vom äußerlichen her nicht so auffalen wird, da er ja ein Oktober-Kannkind ist und viele Kinder ähnlich alt sein werden wie er. Er ist selbstbewusst und offen und traut es sich selbst zu. Seine KL meinte auch, dass sie es vor einem halben Jahr emotional noch nicht zugetraut hätte (da befand er sich in nicht so guter Verfassung), jetzt hätte er ein ganz anderes Standing und ließe sich auch nicht mehr von Hänseleien oder ählichem provozieren oder verunsichern.

Katze_keine_Ahnung: das mit Mathe stimmt auch. VOR der Einschulung war er richtig fit. Es ist wie gesagt nicht so, dass ich ihm das nicht grundsätzlich zu traue, aber er hat da einen Knoten im Kopf seit Schulbeginn. Was die Veränderung betrifft: ich finde einen Sprung grundsätzlich schon eine große Veränderung. Aber bei unserem Sohn ist es aufgrund des Alters und vielen anderen günstigen Faktoren wohl JETZT ein wirklich guter Zeitpunkt. Ich habe der Mittleren schon in Aussicht gestellt, dass es durchaus sein kann, dass sie auch springen wird. Sie hat aber eben ein ganz anderes Selbstbild. Leider. Sie ist jetzt schon der Meinung, dass sie in der Schule versagen wird. KEINE AHNUNG warum. Sie ist einfach Perfektionistin und zweifelt viel an sich selbst. Wir haben immer versucht ihr Stärke und Mut zuvermitteln und dass sie keineswegs "dümmer" als ihr Bruder ist, was sie selbst glaubt.
Es kann sein, dass nicht alles wahr ist, was ein Mensch dafür hält, denn er kann irren, aber in allem, was er sagt, muss er wahrhaftig sein.
Auguste
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Re: ...wieder das Thema Klassensprung

Beitrag von Auguste »

Meine3 hat geschrieben:@alibaba: recht groß ist er nicht. Auch die Milchzähne wollen nur sehr spärlich ausfallen. Ich denke aber dennoch, dass es rein vom äußerlichen her nicht so auffallen wird, da er ja ein Oktober-Kannkind ist und viele Kinder ähnlich alt sein werden wie er. Er ist selbstbewusst und offen und traut es sich selbst zu. Seine KL meinte auch, dass sie es vor einem halben Jahr emotional noch nicht zugetraut hätte (da befand er sich in nicht so guter Verfassung), jetzt hätte er ein ganz anderes Standing und ließe sich auch nicht mehr von Hänseleien oder ähnlichem provozieren oder verunsichern.

Katze_keine_Ahnung: das mit Mathe stimmt auch. VOR der Einschulung war er richtig fit. Es ist wie gesagt nicht so, dass ich ihm das nicht grundsätzlich zu traue, aber er hat da einen Knoten im Kopf seit Schulbeginn. Was die Veränderung betrifft: ich finde einen Sprung grundsätzlich schon eine große Veränderung. Aber bei unserem Sohn ist es aufgrund des Alters und vielen anderen günstigen Faktoren wohl JETZT ein wirklich guter Zeitpunkt. Ich habe der Mittleren schon in Aussicht gestellt, dass es durchaus sein kann, dass sie auch springen wird. Sie hat aber eben ein ganz anderes Selbstbild. Leider. Sie ist jetzt schon der Meinung, dass sie in der Schule versagen wird. KEINE AHNUNG warum. Sie ist einfach Perfektionistin und zweifelt viel an sich selbst. Wir haben immer versucht ihr Stärke und Mut zu vermitteln und dass sie keineswegs "dümmer" als ihr Bruder ist, was sie selbst glaubt.
Ich habe mal alles nachgelesen und stimme in den Chor ein. Wenn ihr es nicht jetzt versucht, wann dann? Der Zeitpunkt ist günstig, die Schule steht voll dahinter und Dein Sohn will es selbst. Lasse ihn diese Chance nutzen. Sie wird so wahrscheinlich nicht nochmal kommen. Und was das Alter angeht, so ist er ja fast genauso alt wie die jetzigen Zweitklässler. Vielleicht ist ja sogar ein früheingeschultes Kind in der Klasse? Dann wäre er nicht mal der Jüngste. Mein Sohn ist normal eingeschultes Ende-September-Musskind. Er ist bisher immer der Jüngste gewesen - in allen 3 Klassen, in denen er schon war. Manchmal findet er es doof, der Jüngste zu sein - meistens ist es ihm egal.

Und was die kleine Schwester angeht, so gab es hier ähnliches Verhalten bei der großen Schwester, nachdem der Sohn getestet wurde. Aufgrund der Schulprobleme und der ganzen Tests stand er halt lange im Mittelpunkt, war viel mit mir unterwegs und die Große fühlte sich vernachlässigt. Als dann das Ergebnis des IQ-Tests vorlag, hat Sohnemann gern mal den Großkotz raushängen lassen, weil er ja sooo schlau ist. Da mussten wir dem Junior auch erst mal die Rübe zurechtrücken und ihm klar machen, dass sein IQ nicht bedeutet, dass er alles kann, sondern nur, dass er schneller lernen kann, aber durchaus noch lernen muss, denn sonst nützt ihm sein ganzer IQ überhaupt nichts, wenn er meint, darauf könne er sich ausruhen.

Meine Tochter fühlte sich blöd und war sicher, dass sie niemals so schlau sein kann wie ihr Bruder. Ist halt auch doof, wenn der zwei Jahre jüngere Bruder ihre Matheaufgaben sofort begreift und lösen kann und sie packt es nicht, weil sie mal wieder ein Brett vor dem Kopf hat ;)

Unserer Tochter haben wir erklärt, dass sie mindestens genauso schlau ist wie ihr Bruder, nur halt in anderen Bereichen. Sie war dann sehr überrascht, dass es z.B. nicht "normal" ist, wenn man in der 1. Klasse nach 6 Wochen Unterricht anfängt, Geschichten und Gedichte zu schreiben ;) Sie konnte vorher gar nicht schreiben. Das hat sie in den 6 Wochen gelernt.

Ihr hat auch geholfen, immer wieder zu betonen, dass "schlau sein" nicht bedeutet, dass man alles kann. Auch schlaue Menschen haben Stärken und Schwächen. Und nur weil ihr Mathe nicht in den Schoß fällt, heißt das nicht, dass sie dumm ist. Dafür fällt ihrem Bruder genau das schwer, was sie super kann: Freie Texte schreiben.

Außerdem haben wir unserer Tochter noch erklärt, dass der Bruder nur getestet wurde, weil wir herausfinden wollten, warum er solche Probleme in der Schule hatte und nicht, weil wir wissen wollten, wie schlau er ist oder weil wir gar annehmen würden, dass er schlauer wäre als sie. Es hat einige Zeit gedauert, aber inzwischen glaubt sie uns und vor Allem glaubt sie an sich selbst :mrgreen:

Ich drücke einfach mal die Daumen für einen "guten Sprung" bei Eurem Sohn und eine stressfreie Einschulung und Schulzeit für Eure Tochter.

Gruß
Auguste
Katze_keine_Ahnung
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Re: ...wieder das Thema Klassensprung

Beitrag von Katze_keine_Ahnung »

Meiner Tochter hat so richtig erst der IQ-Test geholfen. Sie war immer schlau genug zu verstehen, dass unsere Erklärungen genauso gut Verschönerung der Situation sein könnten, um sie zu schutzen.
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