...wieder das Thema Klassensprung

Fürs und Widers zum Überspringen
Meine3
Dauergast
Beiträge: 1074
Registriert: Mo 11. Mär 2019, 10:55

Re: ...wieder das Thema Klassensprung

Beitrag von Meine3 »

charlotte12 hat geschrieben:Wenn ich mittlerweise etwas gelernt habe, dann dass Bremsen nichts bringt. Ich würde mich prinzipiell nicht nach der alten sondern nach der neuen Klassenlehrerin richten, aber so lange die Motivation vom Kind aus kommt - lass ihn einfach machen! Wenn er in drei Tagen durch den Stoff der zweiten Klasse durchsaust, dann würde es ihn auch nicht vor Langeweile bewahren, diese drei Tage gleichmäßig auf das zweite Schuljahr zu verteilen. Und zumindest mein Kind würde so etwas auch nicht mit sich machen lassen sondern den Turbogang wieder ausschalten, so dass derselbe Stoff nur mit Mühe, viel Kraft und einem Vielfachen der Zeit halbwegs in den Kopf zu bekommen wäre. Was ich definitiv nicht machen würde ist, ihn in den Ferien zum Lernen zu drängen, wenn die Begeisterung irgendwann mitten im Buch nachlässt und er (gerade in den Ferien) lieber etwas anderes machen möchte. Da habt ihr ja auch volle Rückendeckung der neuen Lehrerin. Jedes Kind tickt anders, aber zumindest bei meiner Tochter wäre es für die Motivation auch komplett kontraproduktiv, gegen ihren Willen an der Schreibgeschwindigkeit arbeiten zu wollen. Schreibgeschwindigkeit und Schriftbild ist auch bei ihr Thema. Bei ihr bewirkt gerade die neue Brieffreundin kleinere Wunder, aber ich könnte mir vorstellen, dass das für Jungs weniger interessant ist als für Mädchen. So wie du die neue Lehrerin beschreibst, wird sie (hoffentlich) das Kind dort abholen, wo es steht, egal ob das der komplett sitzende Stoff von Klasse 2 ist oder eine (noch) zu langsame Schreibgeschwindigkeit.

Ich hab ihn dann auch machen lassen, da die Motivation ohnehin sehr schwanken wird. Das mit drm Bücher verstecken war auch nicht so wirklich ernst gemeint :fahne:.

Mein Sohn ist da leider genau so gestrickt: wenn ER will, lernt er mit totaler Leichtigkeit das komplizierte Zeug in kürzester Zeit, wenn er aber eine Aufgabe als unsinnig empfindet oder er grade einfach keinen Bock hat, „versucht“ er es zwar trotzdem, kann sich dann aber einfach überhaupt nicht konzentrieren. Dann artet es echt in harte Arbeit aus und ist mehr als mühselig. :roll:

Grade wegen dieser Einstellung mache ich mir öfter Gedanken. In der Schule darf man schließlich selten genau das tun oder lernen, was einem grade passt. Da muss er aber durch, ob in der 2. , 3. oder 11. Klasse.
Es kann sein, dass nicht alles wahr ist, was ein Mensch dafür hält, denn er kann irren, aber in allem, was er sagt, muss er wahrhaftig sein.
Katze_keine_Ahnung
Dauergast
Beiträge: 1480
Registriert: Do 23. Jan 2020, 09:33

Re: ...wieder das Thema Klassensprung

Beitrag von Katze_keine_Ahnung »

@Meine3

du machst dir falsche Sorgen :fahne: Es wird keine Probleme mit dem Stoffanschluss geben. Ich habe vor ein Paar Tagen das Zeugnis meines Kleinen gelesen. Seine Drehtür in Mathe lief nur von Januar bis März. In dieser Zeit hat er das ihm fehlende Jahr geschlossen. Die ersten zwei Noten waren 3er. Der Grund: Sachaufgabe nicht richtig gelesen (die Tabelle dazu war eingetackert und er hat nicht unter die Tackerklammer reingeschaut), schlampig gezeichnet, und ähnliche Probleme. Die letzte Note war eine 2, es haben 2 Punkte zu bis zu einer 1 gefehlt. Dabei hat seine Begeisterung für systematisches Nachholen im Heft nach zwei Tagen verfüchtigt.

Die Lautstärke: alle meine Kinder sind lärmempfindlich. ABER eines der Hauptgründe warum mein Kleiner so gerne seine Drehtür genutz hat, war die Lautstärke in der 3. Klasse. Sie war deutlich niedriger als in seiner Klasse, weil die Kinder sich langsam daran gewöhnt haben einigermaßen still zu abreiten.
Meine3
Dauergast
Beiträge: 1074
Registriert: Mo 11. Mär 2019, 10:55

Re: ...wieder das Thema Klassensprung

Beitrag von Meine3 »

Katze_keine_Ahnung hat geschrieben:@Meine3

du machst dir falsche Sorgen :fahne: Es wird keine Probleme mit dem Stoffanschluss geben. Ich habe vor ein Paar Tagen das Zeugnis meines Kleinen gelesen. Seine Drehtür in Mathe lief nur von Januar bis März. In dieser Zeit hat er das ihm fehlende Jahr geschlossen. Die ersten zwei Noten waren 3er. Der Grund: Sachaufgabe nicht richtig gelesen (die Tabelle dazu war eingetackert und er hat nicht unter die Tackerklammer reingeschaut), schlampig gezeichnet, und ähnliche Probleme. Die letzte Note war eine 2, es haben 2 Punkte zu bis zu einer 1 gefehlt. Dabei hat seine Begeisterung für systematisches Nachholen im Heft nach zwei Tagen verfüchtigt.

Die Lautstärke: alle meine Kinder sind lärmempfindlich. ABER eines der Hauptgründe warum mein Kleiner so gerne seine Drehtür genutz hat, war die Lautstärke in der 3. Klasse. Sie war deutlich niedriger als in seiner Klasse, weil die Kinder sich langsam daran gewöhnt haben einigermaßen still zu abreiten.

ach du. Ich mache mir ständig "falsche" oder zu viel Sorgen...

Das gehört bei mir zur Grundausstattung, sozusagen zum guten Ton. Ist auch echt schwer abzulegen. Aber ich arbeite dran :mrgreen:.

Dein Kleiner ist, glaube ich, rein begabungstechnisch, meinem Sohn nicht sonderlich ähnlich. Dein kleiner Sohn hat mathematisch deutlich mehr auf dem Kasten ;).

Beim Sohn liegt die Begabung GANZ EINDEUTIG und ohne jeden Zweifel im sprachlichen Bereich (und alles was damit zu tun hat: Deutsch, Sprachen, Geschichte, auswendig lernen, Sachverhalte in schriftlicher oder gesprochener Form sehr, sehr schnell verstehen, etcpp). Das merkt man auch, ohne seine Testergebnisse zu wissen. Und wie gesagt: in Deutsch, Sachkunde, Französisch (kommt jetzt dann dazu) mache ich mir mal gar keine Sorgen.

Ich denke aber er ist was logisches Denken angeht, ähnlich gestrickt wie ich. Das ist schon auch überdurchschnittlich angelegt, aber es fällt einem selbst einfach sehr auf, dass das "mühseliger" ist als das Sprachding. Bei Sohn liegen die Bereiche "Logik'" und "Sprache" über 2 Standardabweichungen auseinander (also WLD war bei 120 und SV eben bei 155)...Diese Diskrepanz spürt man schon auch selbst. Das eine liegt einem im Blut, das andere, na ja, KOMMT einem schwer vor. Auch wenn es verglichen mit anderen Personen, noch schwerer sein könnte ;).

Es gibt Tage, da rechnet er völlig mühelos und sicher und dann benimmt er sich wieder als hätte er noch nie mit Zahlen zu tun gehabt :roll:.

Er versteht jedes logische "Prinzip" sehr schnell, kann es auch schnell transferieren. Beispiel: wenn 2*9=9+9=18 ist, dann ist 4*9 18+18=36. Das musste ihm keiner erklären, sowas versteht er blitzschnell und wendet es dann auch an. Er kennt das 1x1 ja noch nicht auswendig und rechnet aber mittlerweile recht schnell auf diese Art und Weise die "kleinen" Malaufgaben aus. Weit schneller als Subtraktion :roll:. Überhaupt liegen ihm Subtraktion und Division nicht besonders (ebenso das gleiche bei mir!), Addition und Multiplikation ist hingegen kein Problem (in der Regel). Na und dann haben wir eben noch das Ding mit den zweistelligen Zahlen. Da kommt dann so Kauderwelsch wie: aus 10+60 (im Kopf korrekt gerechnet =70) wird 10+6 auf dem Papier (Zwischenschritte beim halbschriftlichen addieren...) und dann schreibt er oben bei der eigentlichen Gleichung die Summe korrekt hin, die Zwischenschritte sind aber falsch, weil er Nullen weglässt oder sonstwas.

Also er wird das schon packen, aber so ganz ohne was zu tun, befürchte ich, wird er in Mathe baden gehen. Er ist da einfach zu schnell verunsichert, verwirrt und unkonzentriert, macht dann echt "dumme" Fehler (die ich persönlich SEHR gut nachvollziehen kann, weil mir die selben Fehler passierten) Und er stellte auch schon frustriert fest:" Mama, ich verstehe selbst nicht, warum ich manchmal so durcheinander komme, eigentlich kann ich das alles..." Hmmm. Ich habe ihn übrigens nicht dazu gedrängt oder ähnliches. Er wollte heute morgen von sich aus, ein wenig im Arbeitsheft der 2. Klasse üben.
Es kann sein, dass nicht alles wahr ist, was ein Mensch dafür hält, denn er kann irren, aber in allem, was er sagt, muss er wahrhaftig sein.
Katze_keine_Ahnung
Dauergast
Beiträge: 1480
Registriert: Do 23. Jan 2020, 09:33

Re: ...wieder das Thema Klassensprung

Beitrag von Katze_keine_Ahnung »

@Meine3

Mein Kleiner ist auch ein Sparchtyp. Ich habe keine Werte, aber auch seine Spitze liegt ganz eindeutig in dem sprachlichen Bereich. Er kann nach mehreren Wochen noch ein Sachwissenhörbuch fast eins zu eins wiedergeben. Der schneller Tempo in Mathe ist eher eine Nebenwirkung. Er kann ganz gut auf der sprachliche Ebene schlussfolgern. Mein Großer ist ganz anders. Er hat eine mathematische Begabung, und ein ganz anderes Gefühl von Zahlen. Er wusste in dem Alter des Kleinen noch gar nicht, wie er zu den richtigen Lösungen gelangt war. Er hatte im Grunschullalter weder System noch Ordnung, eher ein Gefühl für Mathematik.
Meine3
Dauergast
Beiträge: 1074
Registriert: Mo 11. Mär 2019, 10:55

Re: ...wieder das Thema Klassensprung

Beitrag von Meine3 »

Katze_keine_Ahnung hat geschrieben:@Meine3

Mein Kleiner ist auch ein Sparchtyp. Ich habe keine Werte, aber auch seine Spitze liegt ganz eindeutig in dem sprachlichen Bereich. Er kann nach mehreren Wochen noch ein Sachwissenhörbuch fast eins zu eins wiedergeben. Der schneller Tempo in Mathe ist eher eine Nebenwirkung. Er kann ganz gut auf der sprachliche Ebene schlussfolgern. Mein Großer ist ganz anders. Er hat eine mathematische Begabung, und ein ganz anderes Gefühl von Zahlen. Er wusste in dem Alter des Kleinen noch gar nicht, wie er zu den richtigen Lösungen gelangt war. Er hatte im Grunschullalter weder System noch Ordnung, eher ein Gefühl für Mathematik.

Hm. Mein Sohn hat auch keinen Sinn für Ordnung, auch "Muster" sieht er nicht besonders schnell (Stichwort Zahlenreihen fortsetzen oder puzzlen oder ähnliches, da tut er sich im Vergleich zum Rest, schwer) aber das transferieren von Wissen in einen anderen Bereich geht wunderbar. Am besten eben auch über Sprache.

Ich sehe nicht das kognitive Potential als Problem beim überspringen, sondern eher den "Charakter" meines Kindes. Ihm fehlt es an Durchhaltevermögen, Disziplin, Anstrengungsbereitschaft und an Konzentration (bei Dingen, die man nicht so toll findet, die aber sein müssen). In Deutsch und Sachkunde macht das nichts. Er kommt trotzdem mit. In Mathe wird er diese Eigenschaften brauchen, um Anschluss zu finden.

Ich habe ihn nochmal gefragt, ob er wirklich springen will? Dass er in der 2. Klasse schön ganz vorne mitschwimmen könnte, ohne Anstrengung und ohne etwas tun zu müssen, sehr gute Noten haben könnte, er für das überspringen sich eben dann ins Zeug legen, lernen und selbst sich Dinge erarbeiten muss (dann eben nach Schulbeginn), die er eben NICHT schon kennt. Er hat mich nachdenklich angesehen und gesagt:"ich will TROTZDEM springen! Ich kann das." Ich habe ihm versichert, dass ich das auch so sehe, dass er das vom Kopf her KANN. Dass ich aber zweifle ob er fleißig genug ist....Das hat er dann schon auch verstanden.
Es kann sein, dass nicht alles wahr ist, was ein Mensch dafür hält, denn er kann irren, aber in allem, was er sagt, muss er wahrhaftig sein.
Katze_keine_Ahnung
Dauergast
Beiträge: 1480
Registriert: Do 23. Jan 2020, 09:33

Re: ...wieder das Thema Klassensprung

Beitrag von Katze_keine_Ahnung »

@Meine3

Mach ihm nicht zu viel Hoffnung auf "Erarbeiten müssen", bei mir hatte das bis heute, einschließlich Klasse 9, keiner nötig...
Auguste
Dauergast
Beiträge: 287
Registriert: Do 4. Jul 2019, 22:34

Re: ...wieder das Thema Klassensprung

Beitrag von Auguste »

Meine3 hat geschrieben:
Katze_keine_Ahnung hat geschrieben:@Meine3

...

Ich sehe nicht das kognitive Potential als Problem beim überspringen, sondern eher den "Charakter" meines Kindes. Ihm fehlt es an Durchhaltevermögen, Disziplin, Anstrengungsbereitschaft und an Konzentration (bei Dingen, die man nicht so toll findet, die aber sein müssen). In Deutsch und Sachkunde macht das nichts. Er kommt trotzdem mit. In Mathe wird er diese Eigenschaften brauchen, um Anschluss zu finden.

..
Die "alte" Lehrerin meines Sohnes sprach diesem ähnliche Eigenschaften zu. Faul, desinteressiert, nicht anstrengungsbereit, mangelhafte Konzentration. Das waren ihre Argumente, weshalb sie meinen Sohn für die Leistungs- und Begabungsklasse (und fürs Gymnasium überhaupt) für ungeeignet hielt und ihre Empfehlung (die leider notwendig war) "nicht geeignet" lautete.

Im letzten Zeugnis (neue Klasse, neue Lehrer) war davon keine Rede mehr.
Seine "Kopfnoten":
-Lern- und Leistungsbereitschaft: 1,
-Zuverlässigkeit und Sorgfalt: 1,
-Ausdauer und Belastbarkeit: 2
-Selbstständigkeit: 1
(Bei der anderen Lehrerin hatte er in allen 4 Bereichen eine 3, was die zweitschlechteste Note ist. Die Kopfnoten gehen nur bis 4).

Mein Sohn hat immer betont, dass er ja gern lernen will, dass es aber für ihn bei dieser Lehrerin nahezu unmöglich ist. Ein Punkt war auch, dass er den Unterricht stinklangweilig fand. Die Lehrerin differenzierte gar nicht und meckerte nur rum.

Die neue Lehrerin ist ein echter Glücksgriff, da sie zum einen von sich aus differenziert und zum anderen Sohns Handicap ernst nimmt, begriffen hat wie konkret ihn das einschränkt und ihn unterstützt, wenn er es braucht- auch ohne offiziellen Nachteilsausgleich.

Vertraue Deinem Sohn. Wenn er den Sprung will, dann packt er das auch :mrgreen: ;) Im Moment hat er einfach nichts, wofür es sich lohnt, sich anzustrengen und durchzuhalten, weil er den Stoff eh schon kann. Das wird in der neuen Klasse anders sein.
Rabaukenmama
Dauergast
Beiträge: 2953
Registriert: So 8. Dez 2013, 21:24

Re: ...wieder das Thema Klassensprung

Beitrag von Rabaukenmama »

Motivation und Durchhaltevemögen sind - anders als Intelligenz - keine vorgegebenen Größen, sondern hängen sehr vom Kontext sein. Ein- und dasselbe Kind kann je nach Situation total demotiviert oder hochmotiviert sein, bei gleichblribender Intelligenz. Die Motivation ist eng mit dem Durchhaltevermögen verknüpft, welches bei hoher Motivation meistens ebenfalls deutlich höher ist.

Auguste beschreibt genau DAS bei ihrem Sohn.

Und dein Sohn, meine3, hat sehr gute Voraussetzungen zu diesem Sprung. Die wichtigste davon ist, dass er es selbst will. Aber auch der Rest "passt" (Einstellung der Schulleitung, der neuen Klassenlehrerin,...). Natürlich gibt es keinen Garantieschein, aber ich finde nichts, was noch deutlich mehr "passen" könnte.

Was deine Sorgen betrifft: es reicht, sich zu kratzen, wenn es juckt ;) .
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
Meine3
Dauergast
Beiträge: 1074
Registriert: Mo 11. Mär 2019, 10:55

Re: ...wieder das Thema Klassensprung

Beitrag von Meine3 »

Auguste hat geschrieben:
Meine3 hat geschrieben:
Katze_keine_Ahnung hat geschrieben:@Meine3

...

Ich sehe nicht das kognitive Potential als Problem beim überspringen, sondern eher den "Charakter" meines Kindes. Ihm fehlt es an Durchhaltevermögen, Disziplin, Anstrengungsbereitschaft und an Konzentration (bei Dingen, die man nicht so toll findet, die aber sein müssen). In Deutsch und Sachkunde macht das nichts. Er kommt trotzdem mit. In Mathe wird er diese Eigenschaften brauchen, um Anschluss zu finden.

..
Die "alte" Lehrerin meines Sohnes sprach diesem ähnliche Eigenschaften zu. Faul, desinteressiert, nicht anstrengungsbereit, mangelhafte Konzentration. Das waren ihre Argumente, weshalb sie meinen Sohn für die Leistungs- und Begabungsklasse (und fürs Gymnasium überhaupt) für ungeeignet hielt und ihre Empfehlung (die leider notwendig war) "nicht geeignet" lautete.

Im letzten Zeugnis (neue Klasse, neue Lehrer) war davon keine Rede mehr.
Seine "Kopfnoten":
-Lern- und Leistungsbereitschaft: 1,
-Zuverlässigkeit und Sorgfalt: 1,
-Ausdauer und Belastbarkeit: 2
-Selbstständigkeit: 1
(Bei der anderen Lehrerin hatte er in allen 4 Bereichen eine 3, was die zweitschlechteste Note ist. Die Kopfnoten gehen nur bis 4).

Mein Sohn hat immer betont, dass er ja gern lernen will, dass es aber für ihn bei dieser Lehrerin nahezu unmöglich ist. Ein Punkt war auch, dass er den Unterricht stinklangweilig fand. Die Lehrerin differenzierte gar nicht und meckerte nur rum.

Die neue Lehrerin ist ein echter Glücksgriff, da sie zum einen von sich aus differenziert und zum anderen Sohns Handicap ernst nimmt, begriffen hat wie konkret ihn das einschränkt und ihn unterstützt, wenn er es braucht- auch ohne offiziellen Nachteilsausgleich.

Vertraue Deinem Sohn. Wenn er den Sprung will, dann packt er das auch :mrgreen: ;) Im Moment hat er einfach nichts, wofür es sich lohnt, sich anzustrengen und durchzuhalten, weil er den Stoff eh schon kann. Das wird in der neuen Klasse anders sein.

Huhu Auguste,

es ist immer wieder erstaunlich wie viel die lehrende Person ausmacht. Sohnemann liebt seine jetzige Klassenlehrerin. Wenn dem nicht so wäre, wäre das Jahr ein totales Disaster geworden und er wahrscheinlich mittlerweile auf dem Weg in die Förderschule. Die neue scheint okay zu sein, aber ob das so perfekt passt wie bei der "alten", weiß ich nicht...

ich vertraue meinem Sohn. Er kann das. Theoretisch.

Aber ich kenne ihn auch sehr gut. Er hat einen Horror vor Langeweile und deswegen will er unbedingt springen. Aber mein Sohn hat tatsächlich ein Problem mit der Konzentration (mit Impulskontrolle und Selbstregulation auch). Das sage ICH, als Mutter, nicht seine Lehrerin. Er ist auf der einen Seite hochmotiviert (theoretisch) und gleichzeitig nicht anstrengungsbereit (praktisch).

Aber ich hab da grad garkeine Lust mehr drauf, ihm zu erklären, warum er schreiben üben sollte oder warum er noch Übung bei der Subtraktion (schriftlich. Im Kopf geht es alles ganz gut) braucht. Wenn er nicht will, geht er halt mit seinem jetzigen Fertigkeits- und Kenntnisstand in die 3. und fällt erstmal auf die Nase. Vielleicht braucht er das ja auch :?. Ob er dann die Kurve kriegt hängt dann wohl auch sehr vom Langmut und der Nachsicht der Lehrerin ab und wie schnell er frustriert ist.

Mein Sohn macht alles gern im Kopf, sobald es darum geht "schriftlich" zu üben, ist er raus. Das ist ein Problem, wenn einem 1 Jahr Schreibübung fehlt.
Zuletzt geändert von Meine3 am Di 4. Aug 2020, 20:51, insgesamt 3-mal geändert.
Es kann sein, dass nicht alles wahr ist, was ein Mensch dafür hält, denn er kann irren, aber in allem, was er sagt, muss er wahrhaftig sein.
Meine3
Dauergast
Beiträge: 1074
Registriert: Mo 11. Mär 2019, 10:55

Re: ...wieder das Thema Klassensprung

Beitrag von Meine3 »

Rabaukenmama hat geschrieben:Motivation und Durchhaltevemögen sind - anders als Intelligenz - keine vorgegebenen Größen, sondern hängen sehr vom Kontext sein. Ein- und dasselbe Kind kann je nach Situation total demotiviert oder hochmotiviert sein, bei gleichblribender Intelligenz. Die Motivation ist eng mit dem Durchhaltevermögen verknüpft, welches bei hoher Motivation meistens ebenfalls deutlich höher ist.

Auguste beschreibt genau DAS bei ihrem Sohn.

Und dein Sohn, meine3, hat sehr gute Voraussetzungen zu diesem Sprung. Die wichtigste davon ist, dass er es selbst will. Aber auch der Rest "passt" (Einstellung der Schulleitung, der neuen Klassenlehrerin,...). Natürlich gibt es keinen Garantieschein, aber ich finde nichts, was noch deutlich mehr "passen" könnte.

Was deine Sorgen betrifft: es reicht, sich zu kratzen, wenn es juckt ;) .
Hallo du,

Nun. Es juckt halt schon ;). Aber mein Sohn hat keine Lust sich zu kratzen.

Ja, er will es selbst. Aber er ist 7 und ihm scheint nicht bewusst zu sein, was das bedeutet, 1 Jahr zu überspringen. Er ist hoch motiviert. - Im Kopf! Aber seine Schreibhand ist es so garnicht :lol:...

Er befindet sich z.B. graphomotorisch am unteren Ende der Leistungsskala in seiner Klasse. Wie wird das in der 3. aussehen? Er schreibt riesengroß, sehr langsam, schief und hasst es einfach.

Was bringt es ihm, wenn er mündlich eine Inhaltsangabe über Harry Potter raushaut, die jeden Autor neidisch werden lässt, wenn er es dann nicht aufschreiben kann? Es bringt nichts, wenn er im Kopf subtrahieren kann, er aber einen Knoten im Kopf bekommt, sobald er die 2stelligen Zahlen SIEHT oder schreiben soll und dann simpelste Aufgaben wie 5-3 nicht mehr rechnen kann (und das ist leider nicht übertrieben. Heute so geschehen bei der Aufgabe 35-13 schriftlich. Mündlich wäre es kein Problem gewesen...)...

Es ist sein Wunsch zu springen. Ich kann wunderbar damit leben, wenn er wieder zurück gestuft wird, sicherlich besser als er...

Mal klappt das mit dem schreiben üben gut, mal ist es eine Katastrophe. Ich hab jetzt schon keinen Bock mehr jeden Tag nachzufragen. Ich denke, ich lasse es dann auch.
Es kann sein, dass nicht alles wahr ist, was ein Mensch dafür hält, denn er kann irren, aber in allem, was er sagt, muss er wahrhaftig sein.
Antworten