KL 3 überspringen / Ungewohnte Situation / Umfeld

Fürs und Widers zum Überspringen
Meine3
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Re: KL 3 überspringen / Ungewohnte Situation / Umfeld

Beitrag von Meine3 »

Katze_keine_Ahnung hat geschrieben:@Meine3

Wenn deine Tochter aktiv sagt, sie wolle nicht springen, will sie eingentlich springen, traut sich das aber nicht zu. Denn falls sie das Thema nicht interessieren würde, würde sie das in ihrem Alter bloß ignorieren und darüber Gras wachsen lassen. Sag ihr jedes Mal wie ein Mantra: "Du muss nicht, aber ich bin mir sicher, du könntest das auch. Und wenn du Lust hast, dann kriegen wir das auch durch."
Ich weiß. Sie hat Versagensängste, dabei macht sie alles so toll. Ich habe ihr auch ziemlich genau das geantwortet. Ich sagte ihr, dass sie nicht springen muss und das keiner von ihr erwartet. Dass ich weiß, dass ihr Freunde sehr wichtig sind. Dass sie aber jederzeit springen KÖNNTE, wenn sie es auch will. Und dass sie das entscheiden darf und wir sie in allem unterstützen und immer lieb haben. Wie gesagt, mein Hauptjob ist zur Zeit: Mittlere bestärken und ihr zuhören (auch wenn sie nichts sagt ;) ), Sohn sensibilisieren für soziale Belange, Kleine Ihre Autonomiephase ausleben lassen... :schwitz:
Es kann sein, dass nicht alles wahr ist, was ein Mensch dafür hält, denn er kann irren, aber in allem, was er sagt, muss er wahrhaftig sein.
Katze_keine_Ahnung
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Re: KL 3 überspringen / Ungewohnte Situation / Umfeld

Beitrag von Katze_keine_Ahnung »

@Meine3

Da hast du was zu tun! :D Mein Kleiner ist zur Zeit so schwerig, dass ich gebannt auf die Infektionszahlen schaue und denke, wenn die Schulen nicht aufmachen, weiß ich nicht, wie das weiter gehen soll.
sinus
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Re: KL 3 überspringen / Ungewohnte Situation / Umfeld

Beitrag von sinus »

...deine Mittlere, Meine3, scheint meiner Großen recht ähnlich. Sie wollte damals am Liebsten gar nicht in die Schule kommen (obwohl sie Kindergarten ja auch gehasst hat) und sorgte sich schon vor Einschulung um Zensuren und wollte von mir wissen, ob ich mit ihr schimpfen würde, wenn sie schlechte Noten bekäme.
Dabei hatte sie ja als ältestes Kind nichtmal jemanden über sich, wo sie Stress um Noten o.ä. mitbekommen hätte... Keine Ahnung, woher sie das damals hatte.
Zuletzt geändert von sinus am Do 13. Aug 2020, 10:45, insgesamt 1-mal geändert.
Die Blätter sind bunt
nun bellt der Hund
nun lacht der Mund
Raureif liegt auf dem Gras.
Der Has`
friert um die Nas.

(Herbstgedicht der 6jährigen)
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Re: KL 3 überspringen / Ungewohnte Situation / Umfeld

Beitrag von Meine3 »

Katze_keine_Ahnung hat geschrieben:@Meine3

Da hast du was zu tun! :D Mein Kleiner ist zur Zeit so schwerig, dass ich gebannt auf die Infektionszahlen schaue und denke, wenn die Schulen nicht aufmachen, weiß ich nicht, wie das weiter gehen soll.

mir geht es genau so. Bei uns sind alle grade "schwierig", aber nur so "mittel". Keins der Kinder ist grade komplett am durchdrehen. Mein Mantra ist zur Zeit:" im Herbst wird alles leichter..." :mrgreen:, dabei ist mir durchaus bewusst, dass wieder der Lockdown kommen kann und dann mal garnichts leichter werden wird. Aber man muss sich ja irgendwie selbst bei der Stange halten :schwitz:
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Re: KL 3 überspringen / Ungewohnte Situation / Umfeld

Beitrag von Meine3 »

sinus hat geschrieben:...deine Mittlere, Meine3, scheint meiner Großen recht ähnlich. Sie wollte damals am Liebsten gar nicht in die Schule kommen (obwohl sie Kindergarten ja auch gehasst hat) und sorgte sich schon vor Einschulung um Zensuren und wollte von mir wissen, ob ich mit ihr schimpfen wurde, wenn sie schlechte Noten bekäme.
Dabei hatte sie ja als ältestes Kind nichtmal jemanden über sich, wo sie Stress um Noten o.ä. mitbekommen hätte... Keine Ahnung, woher sie das damals hatte.
Ja, genau. Die Mittlere ähnelt mir als Kind. Ich war genau so :| in dem Alter. Deswegen sage ich auch immer, dass ich da so viele Parallelen zu deinem Großkind sehe...Der Sohn hat bislang ja auch keine Noten bekommen in KLasse 1 :gruebel:, also kann es auch nicht wirklich daher kommen. Und wir sind sowieso keine Eltern, die gesteigerten Wert auf gute Noten legen. Wichtig ist mir persönlich nur, dass meine Kinder nicht so einen krummen Weg gehen müssen wie ich (Realschule-, Ausbildung, arbeiten, Abitur 2. Bildungsweg, studieren... :roll: ). Ich fände es schön, wenn sie direkt im Gymnasium landen. Aber wenn sie nur eine Realschul-Empfehlung bekämen (grade beim Großen könnte ich mir das vorstellen), dann bin ich mir recht sicher, dass sie trotzdem ihren Weg machen. Also Druck kommt vom Elternhaus garnicht (war bei mir auch nicht der Fall, eher das Gegenteil: totales Desinteresse), das kommt schon von den Kindern...
Es kann sein, dass nicht alles wahr ist, was ein Mensch dafür hält, denn er kann irren, aber in allem, was er sagt, muss er wahrhaftig sein.
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Re: KL 3 überspringen / Ungewohnte Situation / Umfeld

Beitrag von Meine3 »

Karen hat geschrieben:Meine Tochter ist so ein überangepasste Kind dass sich aufgibt um dazu zu gehören. Überanpassung und damit verbundenes Leiden waren sicher das Grund warum es in Kiga eskaliert hat und wir sie testen liessen. Es ist schon besser geworden aber immer noch recht extrem. Was sie gelernt hat, ist dass sie sich zurückziehen kann wenn es ihr zu viel wird. Das sie die Kindergruppe selber verlässt wenn es nicht mehr geht. Sie leidet aber darunter dass es keine Kinder gibt mit denen sie wirklich ihre Abenteuer erleben kann. Also - sie hat Freunde, aber das sind nicht die Freunde die sie haben möchte und die wirklich passen. Es gibt zwei Mädchen die passen - aber die wohnen weit weg (wir haben uns in den Ferien kennengelernt, von 3-4 Jahren und seit dem immer mal wieder getroffen). Diese Kinder passen einfach.
Ich muss sagen dass übers passen mich leider triggert - ich war selber so ein Kind ohne eigene Meinung (nach aussen) und es hat mich Zeit gebraucht (mit 16) es zu ändern und eigentlich zu das Gegenteil zu werden, deshalb ist es so wichtig für mich. Aber ich merke dass ausser besprechen, verstehen, reflektieren ich nichts machen kann.
Ich war auch so (bis zur Pupertät, da hab ich dann auch auf Rebellion geschalten, gleichzeitig habe mich aber der Peergroup sehr angepasst (schlechte Noten, Schule schwänzen, etc.pp. Dabei hab ich ja immer gern gelernt eigentlich).

Ich denke, man kann nur zeigen, dass man da ist und eben in Kontakt bleiben. Sie müssen da durch, wie wir da durch mussten :cry: und sie können von unseren Erfahrungen profitieren, wenn sie es zulassen.
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Re: KL 3 überspringen / Ungewohnte Situation / Umfeld

Beitrag von Meine3 »

nosupermum hat geschrieben:Wir haben unserer Tochter gestern auch mitgeteilt , dass sie an einem Förderprogramm teilnehmen kann, um auch mal andere Kinder kennenzulernen, die sich für ähnliche Themen interessieren und ggf. schon älter sind. Sie war ganz fasziniert und erklärte mir, dass sie mit kaum jemanden aus der Klasse über all die spannenden Dinge reden kann , die sie interessieren. Die meisten seien „zu doof“ dafür, obwohl sie nur die einfachen Fakten erklären würde; zb über die Tiefsee; die andere hätten kein Interesse, obwohl sie eigentlich ganz clever seien.
Da rückte sie erstmals damit raus, wie in unschön sie das alles findet. Aber wie sollte das arme Ding das auch ausdrücken können, wenn ihr niemanden sagt, dass sie schlauer ist und auch mehr können und wissen darf?

Solche Aussagen kamen von meiner Tochter schon auch. Wobei das "doof" sich bei meiner Tochter als sie das sagte, nicht nur auf den Intellekt bezog, sondern durchaus auch auf ein "doofes Verhalten". Ich kann mich erinnern, dass ich in diesem Alter auch oft schwer verwirrt war. Auf der einen Seit habe ich gespürt, dass viele Kinder mir einfach nicht folgen können (im Spiel oder bei meinen Interessen) und empfand sie dann auch als "dumm" oder war einfach nur sauer, dass sie nicht verstehen "WOLLEN" :oops:, auf der anderen Seite habe ich mich selbst für SEHR dumm gehalten und war sehr perfektionistisch und unsicher... Aber im GEgensatz zu unseren Mädels war ich damit allein.

Wir begleiten unsere Kinder ja, sie werden schon gut da durch kommen. Es ist nicht leicht, aber als sehr armer Mensch, sehr dummer Mensch oder dicker oder was auch immer, hat mans auch nicht leicht. Alles was nicht der Norm entspricht ist eben in der Gesellschaft (hier?!) unerwünscht :roll:.

Ich denke für unsere Mädchen (Kinder) ist es immer wieder wichtig die Balance zu finden: sie sollen ruhig wissen, dass sie fitter und schneller sind, dass sie nicht dumm sind. Aber man muss aufpassen, dass sie (und eventuell auch man selbst?!) nicht überheblich wird dabei. Denn jeder Mensch hat ja seine Stärken. Daher versuche ich immer zu beschreiben:" XX kann besonders schnell rennnen, YY tanzt sehr schön, WW kann schon Gitarre spielen, und du bist eben schnell im Kopf." So auf die Art...
Zuletzt geändert von Meine3 am Do 13. Aug 2020, 10:53, insgesamt 1-mal geändert.
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sinus
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Re: KL 3 überspringen / Ungewohnte Situation / Umfeld

Beitrag von sinus »

Meine3 hat geschrieben:
sinus hat geschrieben:...deine Mittlere, Meine3, scheint meiner Großen recht ähnlich. Sie wollte damals am Liebsten gar nicht in die Schule kommen (obwohl sie Kindergarten ja auch gehasst hat) und sorgte sich schon vor Einschulung um Zensuren und wollte von mir wissen, ob ich mit ihr schimpfen wurde, wenn sie schlechte Noten bekäme.
Dabei hatte sie ja als ältestes Kind nichtmal jemanden über sich, wo sie Stress um Noten o.ä. mitbekommen hätte... Keine Ahnung, woher sie das damals hatte.
Ja, genau. Die Mittlere ähnelt mir als Kind. Ich war genau so :| in dem Alter. Deswegen sage ich auch immer, dass ich da so viele Parallelen zu deinem Großkind sehe...Der Sohn hat bislang ja auch keine Noten bekommen in KLasse 1 :gruebel:, also kann es auch nicht wirklich daher kommen. Und wir sind sowieso keine Eltern, die gesteigerten Wert auf gute Noten legen. Wichtig ist mir persönlich nur, dass meine Kinder nicht so einen krummen Weg gehen müssen wie ich (Realschule-, Ausbildung, arbeiten, Abitur 2. Bildungsweg, studieren... :roll: ). Ich fände es schön, wenn sie direkt im Gymnasium landen. Aber wenn sie nur eine Realschul-Empfehlung bekämen (grade beim Großen könnte ich mir das vorstellen), dann bin ich mir recht sicher, dass sie trotzdem ihren Weg machen. Also Druck kommt vom Elternhaus garnicht (war bei mir auch nicht der Fall, eher das Gegenteil: totales Desinteresse), das kommt schon von den Kindern...
Ich kann mich auch nicht erinnern, dass Noten in meiner Kindheit von meine Eltern groß kommentiert wurden. Dem Zeugnis kam null Bedeutung bei. Überhaupt war alles schulische rein eigene Verantwortung des Kindes.
Wobei ich lange nur sehr gute hatte (war ja bis Klasse 7 in einer POS, also Gesamtschule vergleichbar), und als sie dann im Gymnasium (wegen der Wende konnte ich erst in Klasse 7 aufs Gymnasium wechseln) zumindest ab und an mal schlechter waren, war ich so ca. 14/15 und schon so groß und selbstständig, dass meine Eltern sich erst recht nicht mehr irgendwie einmischten.
Ich finde es schade, dass meine 11jährige Tochter sich schon so viele Gedanken drum macht und sich da so stresst.
Für sie wäre wirklich eine Schule ohne Noten so lange wie möglich günstig...
Zuletzt geändert von sinus am Do 13. Aug 2020, 10:55, insgesamt 2-mal geändert.
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(Herbstgedicht der 6jährigen)
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Re: KL 3 überspringen / Ungewohnte Situation / Umfeld

Beitrag von nosupermum »

Jeder kann was gut, das stimmt. Leider ist der sportliche die Sportskanone, das musikalische Kind ein Talent und die intellektuell fitten die Streber :(
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Re: KL 3 überspringen / Ungewohnte Situation / Umfeld

Beitrag von Meine3 »

sinus hat geschrieben:
Meine3 hat geschrieben:
sinus hat geschrieben:...deine Mittlere, Meine3, scheint meiner Großen recht ähnlich. Sie wollte damals am Liebsten gar nicht in die Schule kommen (obwohl sie Kindergarten ja auch gehasst hat) und sorgte sich schon vor Einschulung um Zensuren und wollte von mir wissen, ob ich mit ihr schimpfen wurde, wenn sie schlechte Noten bekäme.
Dabei hatte sie ja als ältestes Kind nichtmal jemanden über sich, wo sie Stress um Noten o.ä. mitbekommen hätte... Keine Ahnung, woher sie das damals hatte.
Ja, genau. Die Mittlere ähnelt mir als Kind. Ich war genau so :| in dem Alter. Deswegen sage ich auch immer, dass ich da so viele Parallelen zu deinem Großkind sehe...Der Sohn hat bislang ja auch keine Noten bekommen in KLasse 1 :gruebel:, also kann es auch nicht wirklich daher kommen. Und wir sind sowieso keine Eltern, die gesteigerten Wert auf gute Noten legen. Wichtig ist mir persönlich nur, dass meine Kinder nicht so einen krummen Weg gehen müssen wie ich (Realschule-, Ausbildung, arbeiten, Abitur 2. Bildungsweg, studieren... :roll: ). Ich fände es schön, wenn sie direkt im Gymnasium landen. Aber wenn sie nur eine Realschul-Empfehlung bekämen (grade beim Großen könnte ich mir das vorstellen), dann bin ich mir recht sicher, dass sie trotzdem ihren Weg machen. Also Druck kommt vom Elternhaus garnicht (war bei mir auch nicht der Fall, eher das Gegenteil: totales Desinteresse), das kommt schon von den Kindern...
Ich kann mich auch nicht erinnern, dass Noten in meiner Kindheit groß kommentiert wurden. Dem Zeugnis kam null Bedeutung bei. Wobei ich immer sehr gute hatte (war ja bis Klasse 7 in einer POS, also Gesamtschule vergleichbar), und als sie dann ab und an schlechter wurden, war ich so ca. 15 und schon so groß und selbstständig, dass meine Eltern sich erst recht nicht irgendwie einmischten.
Ich finde es schade, dass meine 11jährige Tochter sich schon so viele Gedanken drum macht und sich da so stresst.
Ja, das ist es. Ich kann dir auch garnicht sagen, warum ich davor Angst hatte damals. Ich hatte einfach Angst zu versagen. Ich wollte immer alles richtig und perfekt machen und habe mich damit sehr unter Druck gesetzt, habe mich immer mit den Besten verglichen und dabei nicht gesehen, dass ich oft selbst zu den Besten gehörte, denn wenn es da ein Kind gab, dass in etwas besser war, dann sah ich mich als Versager :roll: . Diesen Perfektionismus habe ich immer noch, haben alle meine Kinder... :schwitz: Dabei bin ich nur mir gegenüber so kritisch. Meine Mutter hat früher schon immer gesagt:" Kind, du bist viel zu selbstkritisch!" Hm.
Es kann sein, dass nicht alles wahr ist, was ein Mensch dafür hält, denn er kann irren, aber in allem, was er sagt, muss er wahrhaftig sein.
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