Auswertungsgespräch Hospitation Schulpsychologin

schneller, mehr oder anderes lernen, was ist besser?
Winnie
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Re: Auswertungsgespräch Hospitation Schulpsychologin

Beitrag von Winnie »

Ich möchte mal eben erzählen, dass irgendwas passiert ist. Wir haben das Training noch gar nicht angefangen, aber sie hat sich verändert. Sie ist irgendwie sehr viel umgänglicher, aber auch zielstrebiger geworden. Sie macht ihre Hausaufgaben jetzt schon so, dass sie selber ihre Mappen raussucht und ihre Aufgaben auch alleine bearbeitet (ich muss fast gar nichts mehr erklären.) Allerdings möchte sie immer noch gerne, dass ich dabei sitze. Das Tempo hat sich merklich gesteigert. Was auf jeden Fall krass ist, ist ihre Entwicklung in Mathe. Zusammenfassend kann man sagen, dass sie alle Aufgaben im 20er-Bereich jetzt im Kopf rechnet, auch mit Zehnerübergang, plus und minus. Außerdem ist noch hinzugekommen, dass sie manchmal zur Abkürzung schon so kleinere 1x1-Aufgaben rechnet, auch im Kopf. Es sind dann so Aufgaben wie halbieren oder verdoppeln. Da ist es eigentlich vorgesehen, dass die Kinder noch einzeln abzählen. Aber sie zählt schon so: 3... 3...3...3. ... 12 oder 5 ... 5 .... 5 ... 15

Ich muss sagen, ich kann das alles gar nicht mehr nachvollziehen. Sie muckelt da so vor sich hin. Ich weiß manchmal gar nicht, was sie da rechnet und wie. Auf jeden Fall kommt es auf öfter vor, dass sie eine neue Aufgabe hat und ich ihr was erklären will und sie dann gleich sagt:"Lass mich in Ruhe, ich will das alleine machen!" :shock: ich frage mich, wofür ich dann noch daneben sitzen soll. :gruebel:

Was sie auch ganz toll kann (und das ist ja meine persönlche Achillesferse), sind diese Zahlenreihen. 3 6 9 12 15 ? Da habe ich meinen blinden Fleck im Gehirn. Diese Begabung hat sie eindeutig von meinem Mann geerbt.

Lesen und Schreiben ist in der Regel langsam, aber fast immer richtig. Da kann ich mich überhaupt nicht beschweren. Die Lehrerin sagte auch, das Tempo kommt von ganz alleine. Wichtig ist, dass sie weiß, wie es geht.

Und ja, sie schaltet immer noch manchmal ab. Das findet die Lehrerin aber nicht mehr so schlimm und die anderen Kinder haben sich sowieso längst dran gewöhnt. Es ist jetzt aber nicht mehr so, dass sie tageweise komplett ausfällt, sondern sie hat jetzt innerhalb einer Schulstunde mal so Phase, wo sie dann wirklich an die Decke starrt oder im Heft rumblättert und sich dann einfach nicht aufraffen kann. Beim Eckenraten hat sie diesmal mitgemacht, hat sich aber geärgert, dass sie "nur" zweite Siegerin war. Ich habe ihr erstmal gesagt, dass ich und ihre Lehrerin es überhaupt toll finden, dass sie mitgemacht hat.

Sie spricht jetzt mit ihrer Religionslehrerin und macht in Sachkunde auch schon manchmal mit. Es wird langsam...
"Entschuldigung, ich habe nur kurz fantasiert." meine große Tochter, 4 Jahre alt (inzwischen 9 geworden)
Winnie
Dauergast
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Re: Auswertungsgespräch Hospitation Schulpsychologin

Beitrag von Winnie »

alibaba hat geschrieben:Koschka,

wenn ich darauf Antworten hätte bzw. das beeinflussen könnte, dann hätten wir jetzt keinen weiteren "Aufklärer" gesucht. Ich wollte keinen weiteren IQ-Test, es ist aber einer geworden, soweit ich das weiß. Näheres erfahre ich erst zum Auswertungsgespräch.

Schule....die reden viel und machen wenig. Gute Vorsätze auf dem Papier...die Theorie ist in der Tat viel einfacher als die Praxis. Auch die neue Pyschologin sprach davon, das vieles bei ihm, und hier haben jetzt zig Leute Materialien über den Sohn zugearbeitet, das er hb sei, sie deswegen gerne einen IQ-Test machen würde, da man nicht darum kommt. Wir sprachen über seine Verweigerung Hürdchen in Angriff zu nehmen, aus welchen Gründen auch immer er das nicht macht. Nach den 2 Stunden war sie voller Lobes für den Sohn, weil er trotz wieder nicht zu überspringender Hürdchen, es wohl versucht und auch geschafft hat. Weil er so der OT: "ein Erfolgserlebnis hatte." Was auch immer das jetzt alles bedeutet, das weiß ich nicht.

Alle haben mich bestärkt einen weiteren Psychologen zu nehmen, das habe ich getan. Von dem erhoffe ich mir jetzt Hilfe im Umgang Schule/Kind. Auch um die Hilfe ob nun Sprung, Ja oder Nein. Die Psychologen bieten auch Therapien an, vielleicht ist mein Sohn ja gestört und benötigt so eine. ;) Vielleicht hat er ja AD(H)S oder hat Asperger.....keine Ahnung....das hat man wohl jetzt abgeklärt. Man könne wohl am Verhalten eines Kindes viel erkennen..... :gruebel: ....da sich Kinder in so jungen Jahren noch nicht verstellen können...es bedarf aber nur jemanden der das auch lesen kann. So nützt mir keiner der mir erklärt, das Sohn sich bei einer Aufgabe verweigert hat, man das also nicht werten kann. Was soll das denn bitte?

Also es geht hier weniger um mich, die einen IQ unbedingt wissen will, weil ihr Kind ja so schlau ist und schon alles kann, sondern hier treten eher Dritte und drängen auf Aufklärung, da der gemessene IQ nicht zum Kind passt. Interessant ist das schon.........zumal die Dritten immer Fachpersonen sind.

VLG
Ich weiß, es hat dir ja schon mal mal jemand hier eine Antwort in der Richtung gegeben, aber vielleicht ist das der Moment, wo selber noch mal deine Beiträge mit Kommentaren zu den Problemen meiner Tochter nachlesen und deine Antworten von damals überdenken solltest. Deine Gedanken hier bestätigen das, was ich auch schon immer gesagt habe, nur mit dem Unterschied, dass du selbst nicht kritisch genug bist. Du denkst, weil du viele Leute befragst und sie sich alle "Fachleute" und "Psychologen" schimpfen und von sich selber behaupten, sie würden sich auskennen, muss das noch lang nichts heißen. Normalerweise müsste dein Hintergrundwissen inzwischen dazu ausreichen, um exakt diesen weiteren IQ-Test abzulehnen, weil es eben NICHT das ist, was zur Aufklärung führt.

Ich glaube, dir geht es zu einem nicht unwesentlichen Teil darum, dass du für dich die Hoffnung trägst, dass das nächste Ergebnis die ersehnte Hochbegabung zeigen wird. Es geht hier aber nicht um dich. Hast du dir schon mal Gedanken darüber gemacht, dass die Verweigerungshaltung eben genau daraus resultiert? Man kann am Verhalten der Mutter auch viel erkennen. Wer behauptet, dass Kinder sich in so jungen Jahren nicht verstellen können, der hat keine Ahnung, sorry. Das ist definitiv nicht wahr!

Für mich ist ein Satz ganz zentral, nämlich, dass man eine Aufgabe oder einen Test nicht werten kann, weil dein Sohn sich verweigert hat. DAS ist des Pudels Kern! ich denke, dass alles darauf hinausläuft, dass dein Sohn nicht länger bewertet werden will. Es wird alles am Maßstab einer Hochbegabung gemessen und das ist für ein Kind, das viellicht noch nicht einmal hochbegabt ist, eine ganz schwere Bürde.

Eine weitere Testung ist wie Öl ins Feuer zu gießen. Hättest du den ersten Test gar nicht erst gemacht, würde sich kein Mensch Gedanken machen, ob sein Verhalten zum Testergebnis passt. Sein Verhalten ist so , wie es ist. Wie kommst du darauf, dass es sich ändern wird, wenn plötzlich eine Hochbegabung dabei rauskommt? Denkst du, dass die Lehrer, die jetzt schon keine Lust haben, ihn besonders zu fördern, auf einmal ihre Meinung ändern werden? Oder glaubst du, dass dein Sohn denken wird:"Aha, jetzt bin ich offiziell hochbegabt, jetzt kann ich ja wieder gerne zur Schule gehen?"

Du fragst jetzt mal breit in die Runde und jeder Experte wird dir was anderes erzählen. Dann wird dein Sohn durch sämtliche Tests und Therapien getrieben, bis er irgendwann selbst das Gefühl bekommt, dass mit ihm irgendwas nicht stimmt. JEDER wird seine plausible und wissenschaftlich fundierte Diagnose stellen und dir Dinge empfehlen, die sich mit den anderen Empfehlungen diametral widersprechen. Und während dieser ganzen Zeit, die er in Wartezimmern und Untersuchungsräumen sitzt, findet das Leben draußen ohne ihn statt.

Du wirst dich damit auseinandersetzen müssen, dass deine ganz persönliche Enttäuschung, dass er beim 1. Test nicht hochbegabt getestet worden ist, bei ihm Spuren hinterlassen hat. Man kann das aus allen deinen Postings herauslesen und ich denke, dass das noch offensichtlicher ist, wenn dein Sohn vor dir steht und dir in die Augen sieht. Eins ist für dich wichtig zu wissen: Am Anfang der Schule haben Kinder noch keine Motivtion aus sich selbst heraus, sie können das Ziel des ganzen Systems noch nicht erfassen. Deswegen gehen sie in den ersten 2 Klassen vor allem den Eltern zuliebe zur Schule, was sich dann später so verändern, dass sie dem Lehrer zuliebe Leistung bringen, um von ihm anerkannt zu werden. Dies Tatsache muss man sich immer vor Augen halten, denn deine Einstellung zu Schule und Leistung prägt deine Kinder entscheidend mit.

Ich unterstelle dir auch ganz dreist, dass du nur einen Grund gesucht hast, um den Test wiederholen zu lassen. Generell sagt einem Jahr auch der gesunde Menschenverstand, dass es wenig sinnvoll ist, ein verweigerndes Kind in eine Testsituation zu schicken. Ginge es dir nur ums Kind, hättest du das ablehnen müssen.
"Entschuldigung, ich habe nur kurz fantasiert." meine große Tochter, 4 Jahre alt (inzwischen 9 geworden)
alibaba

Re: Auswertungsgespräch Hospitation Schulpsychologin

Beitrag von alibaba »

Winnie hat geschrieben:Ich unterstelle dir auch ganz dreist, dass du nur einen Grund gesucht hast, um den Test wiederholen zu lassen. Generell sagt einem Jahr auch der gesunde Menschenverstand, dass es wenig sinnvoll ist, ein verweigerndes Kind in eine Testsituation zu schicken. Ginge es dir nur ums Kind, hättest du das ablehnen müssen.
Winnie, auch in guter Absicht hier geschrieben...aber Du hast keine Ahnung. Fakt ist mal eins, bei Ärzten, egal wie sie sich schimpfen, alle glauben dem Anderen nicht. Alle untersuchen noch einmal, überall ist das das gleiche. Bis vielleicht auf ein Röntgenbild...das wird dann geglaubt. Aber zur Sicherheit macht man doch noch einmal eins selber.

Warum wird immer wieder ein Test gemacht? Weil es eine Momentaufnahme ist und in unserem Fall ein gutes Mittel seine Verweigerung mal bildlich festzuhalten und zu analysieren. Das war sehr hilfreich. Dabei ging es weniger um ein Ergebnis.

Ich bin sicher, denn jetzt sind wir hier bei einem neuen Kinder- und Jugenpsychologen, das auch dieser erneut testen wird....das ist nur eine Frage der Zeit.

Leistung... die sind hier automatisch stimmig. Es geht um die soziale Kompatibiliät.....Schule muss man auch mitmachen wenn es langweilig ist, verweigern hilft da nicht...das sollte man sozial drauf haben. Hat der Sohn aber nicht. Ausserdem ist seine Gruppenintegration gestört....damit hapert es gewaltig....das benötigt man aber fürs Leben...alles ist heute gruppendynamisiert. Wie komme ich im Team klar...sind Sie teamfähig? Das findet man in jeder Stellenanzeige. Jetzt mit 7 kann man das noch lernen und das wird er jetzt in einer speziellen Gruppentherapie. Die Gruppe ist offen, aussteigen jederzeit möglich, wir werden sehen.

VG
Canani
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Re: Auswertungsgespräch Hospitation Schulpsychologin

Beitrag von Canani »

Liebe Alibaba,

ich bin hier eher eine stille Mitleserin und habe bisher kaum etwas geschrieben und doch möchte ich Dir gerne schreiben.
Mein Sohn ist in vielen Dingen vergleichbar mit Deinem Sohn, von vielen Seiten wird immer wieder eine HB vermutet.
Auch er war immer wieder auffälig und Gruppen vermied er wo es nur ging. Zu Beginn der Kindergartenzeit wurde uns nahe
gelegt ihn doch mal im SPZ vorzustellen, einfach zur Abklärung ob keine Wahrnehmungsstörung vorliegt. Wir taten das und
damit sollte ein Rattenschwanz beginnen. Ergotherapie, Psychomotorik und und und. Aber es wurde nichts wirkliches
diagnostiziert. Wir haben das auch eine zeitlang mitgemacht und irgendwann hab ich mir mein Kind angeshen und gesagt.
Nein, Du bist einzigartig, vielleicht ein Eizelgänger, mit Sicherheit sehr intelligent aber genau so wie Du bist, bist Du toll.
Ich will nicht, nur weil Du vielleicht in das Bild der Gesellschaft oder in mein Bild nicht 100 % reinpasst jetzt ewig an Dir
rumtherapieren. Mir ist irgendwann klar geworden, dass es mein Thema war und nicht seins.
Ich wollte die Aufmerksamkeit, mir tat es irgendwie gut, dass mein Kind ansders war und wenn er dazu noch durch seine Intelligenz
auffällt, um so besser. Ich hab viel an mir gearbeitet und mich selber hinterfragt. Jetzt sind wir an einem Punkt, wo alles gut ist wie es ist.
Er hat tolle Sprünge im sozialen Bereich gemacht. Er ist immer noch ein Einzelgänger, aber er ist glücklich damit und das ist
doch das wichtigste. Ich denke, da ich ihn aus meinem "Problem" entlassen konnte, konnte er sich frei entwickeln und musste
sich nicht mehr gegen alles wehren (verweigern!!!). Kinder sind unsere Spiegel und wir dürfen jeden Tag von ihnen lernen.

Alibaba, du scheinst ein sehr intelligenter Mensch zu sein, der sich voller Einsatz um seine Kinder kümmert. Ich bin mir sicher,
dass Du den richtigen Weg finden wirst.

Liebe Grüße
alibaba

Re: Auswertungsgespräch Hospitation Schulpsychologin

Beitrag von alibaba »

Koschka hat geschrieben: Kommt bei euch keiner der Psychologen auf die Idee, dass er sich aus Angst weigert? Hat er Angst vor den Fehlern?
Angst...ja vor Spinnen, er will nicht...so seine Aussage. Die erneute Testung wurde aufgezeichnet, mit Angst hat das wenig zu tun. Unterfordert.....? Darum geht es meines Erachtens nach nicht. Es geht darum wie man damit umgeht als Kind. Mit Sicherheit sind einige Kinder in Schule unterfordert, nur keiner reagiert so wie mein Sohn. Wut in geballter Ladung um anschließend beleidigt zu sein. Das ist nicht sozial kompatibel. So schrieb mein Sohn einen Aufsatz in Stichpunkten.......das ist aber kein Aufsatz, meinem Sohn reichte es aber, der Lehrerin aber nicht. ;)

Angst, die habe ich. Angst wieder antreten zu dürfen damit ich mir dann wieder einmal anhöre, was "Paul" nicht gemacht hat. Jetzt will ich aber auch mal nicht mehr.........meine/unsere Ansagen bzw. meine/unsere Bemühungen erreichen ihn nicht, also lagere ich das Problem aus.

@canani

Ja, vielleicht bin ich der negative Verstärker seiner Probleme. Aber das werde ich Ende des Monats erfahren. Da bekomme ich ein Coaching wie ich auf sein Verhalten adäquat reagieren kann. Immerhin bin ich mal beruhigt, denn viele wissen nicht des Rätsels Lösung, vieles ist hier probieren...denen geht es also auch bloß nicht anders. :gruebel: Was ist richtig? Das weiß man doch nie, zumal man es hier ja nicht mit einem gebrochenen Bein zu tun hat, was man in einem Röntgenbild sicher diagnostizieren kann. :mrgreen:

Mein Sohn ist auch ein Einzelgänger, aber er ist nicht glücklich damit, er will es auch nicht sein, obwohl er immer angibt, dase sihn nicht störe. Wir Menschen brauchen wenigsten ein oder zwei Freunde, jeder, auch wenn er anderes behauptet. Durch seine Art vergrault sich Paul seine Freunde....da muss ich ihm helfen...so läuft es halt im Leben nicht.

VLG
keshali
Dauergast
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Registriert: Do 12. Apr 2007, 21:41

Re: Auswertungsgespräch Hospitation Schulpsychologin

Beitrag von keshali »

Hallo Alibaba,


schöne Grüße an deinen Sohn, ich schreibe ein "Lied" hier rein, welches meine Tochter geschrieben hat...finde es gerade passend zu dem was du schreibst:

Ich bin wie ich bin

Ich bin wie ich bin soll jeder über mich spotten ich bleib trotzdem wie ich bin

Ich bin wie ich bin.

Ref. Ich kicke gern ich singe und tanze gern, ich lese gern, ich rechne gern, ich turne gern, ich schreib gern, ich spiel gern und ich genise gern die Natur.

1,2, 1,2, 1,2,3 komm mal zu mir herbei dan zeig ich dir wie das geht einfach so zu sein wie du bist.


;)
alibaba

Re: Auswertungsgespräch Hospitation Schulpsychologin

Beitrag von alibaba »

Ach keshali,

wenn es nur so einfach wäre. Aber in der Tat mein Sohn ist wirklich anders. Oft stößt er damit, gerade bei anderen Buben, an. Die Mädchen laufen ihm hinterher. So hat mein Sohn einen eigenen Charakter...er macht halt nicht das was alle machen....das kann sehr gut sein....aber auch im Gruppenverhalten sehr hinderlich. Hier darf man natürlich das Liedchen so vor sich hin trällern, aber trotzdem hilft es nicht bei der sozialen Integration. Keiner will einen anderen Menschen aus meinem Kind machen....aber ihm aufzeigen, das man sich doch anpassen oder adäquat reagiereb muss, damit man im sozialen Gefüge zurecht kommt. Ein DAS-MACHE-ICH-NICHT ist da einfach wenig hilfreich.

VLG
keshali
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Re: Auswertungsgespräch Hospitation Schulpsychologin

Beitrag von keshali »

Ich habe das Lied eigentlich so gemeint, als "Trost" von Kind zu Kind....meine Tochter ist ja auch nicht gerade die Ausgeburt an "Gruppenkind",...zieht sich lieber zurück und wird dann für ihre Eigenheiten (so was schreckliches wie Lieder erfinden in der Hofpause), verspottet.

Ich habe öfter und lange mit ihrer Lehrerin gesprochen, sozialverhalten gut und schön, aber es muß sich nicht immer der eine verbiegen um für die Gruppe "passend" gemacht zu werden.

Die Kinder merken nämlich sehr schnell, wer hier leichter die wohlmeinende Kritik der Lehrer abbekommt,...und kommen mit immer mehr Beschwerden (sei leiser, die Lehrerin hat auch gesagt du bist immer laut, sei lauter die Lehrerin hat auch gesagt....sei schneller, du Schnecke...hat die Lehrerin zuletzt auch gesagt du bist immer so langsam).

Man kann auch auf Gegenseitigkeit arbeiten, einerseits jemanden mit seinen vielleicht komischen Eigenheiten in der Gruppe akzeptieren, und dieser mit den komischen Eigenheiten macht dafür weniger auf bockig.

http://www.roterdorn.de/inhalt.php?xz=rezi&id=15274

Finde ich ein gutes Buch, für solch Themen....Friederike schneidet sich ihre roten Haare ab, damit die "Ursache" immer ausgeschlossen zu werden endlich weg ist. Aber die Haare wachsen wieder nach.

Frage von mir jetzt, kann man jemanden auch in der Gruppe akzeptieren wenn er anders ist?

Und ist dieser erst anders gewesen und dann bockig geworden, oder war er von Beginn weg bockig?

Was sind die roten Haare von deinen Sohn, die er (angeblich) abschneiden soll?


Hoffe ich konnte verständlich machen was ich meine, ich war einfach froh als meine Tochter das Lied schrieb,....weil ich weiß sie akzeptiert sich selbst inzwischen mit ihren "Anderssein".
alibaba

Re: Auswertungsgespräch Hospitation Schulpsychologin

Beitrag von alibaba »

Hallo keshali,

mein Sohn will nicht ANDERS sein. So spielt er Fußball, obwohl es ihm weder liegt noch er dafür Interesse zeigt noch es kann. Aber er WILL unbedingt. Ich denke Mädchen können da ganz anders umgehen bzw. das einfach schneller akzeptieren.

Der Sohn wird jetzt in eine "Therapie" gehen die ihn nicht ändern will, aber Lösungstrategien mit auf den Weg geben wird. Denn das hat er noch nicht gelernt....da scheint deine Tochter meinem Sohn einfach voraus zu sein....was mich nicht wundert, denn Mädchen sind da einfach reifer. ;)

VL, dankende, G
Antworten