Binnendifferenzierung

schneller, mehr oder anderes lernen, was ist besser?
Karen
Dauergast
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Registriert: Mo 27. Jul 2015, 22:46

Re: Binnendifferenzierung

Beitrag von Karen »

Es macht doch unterschied wie man übt und ob es spass macht. Musiker, kunstturner, usw. müssen viel üben aber die guten machen es gerne, oder weil das Ziel für sie persönlich wichtig ist. Viele Kinde müssen aber üben weil die Lehrerin oder Eltern das wollen und nicht weil es spass macht oder Kind von sich aus das Ziel erreichen will. Das ist Drill, das bringt in meisten fallen kein nachhaltiger Erfolg - nur resignation.
alibaba

Re: Binnendifferenzierung

Beitrag von alibaba »

Karen hat geschrieben:Es macht doch unterschied wie man übt und ob es spass macht. Musiker, kunstturner, usw. müssen viel üben aber die guten machen es gerne, oder weil das Ziel für sie persönlich wichtig ist. Viele Kinde müssen aber üben weil die Lehrerin oder Eltern das wollen und nicht weil es spass macht oder Kind von sich aus das Ziel erreichen will. Das ist Drill, das bringt in meisten fallen kein nachhaltiger Erfolg - nur resignation.
Da würde ich aber sagen, Du unterschätzt die Wirkkraft der Eltern was üben bei Sportlern oder Musikern angeht. Oftmals sind es gerade die, die ihre Kinder dazu "zwingen". Und aus Gehorsam machen es die Kinder. Wenn man mal die Biographien großer Musiker sich anhört, kommen die schnell zu des Pudels Kern.

Wenn man sein Kind drillen muss, damit es durch die Schule kommt, habe ich da sogar eine große Portion Verständnis. Denn ein guter Schulabschluss ist wichtig. Ich finde daher Drillschuleltern nicht so schlimm, wie Hobbydrilleltern.

Unbenommen davon, ich bin immer beeindruckt woher andere Eltern wissen, wie andere Kinder gedrillt werden. Und um bei dem Lesebeispiel zu bleiben … ich find es normal, am Ende Kl.1 flüssig lesen zu können, erst recht, wenn es sich um eine Seite im Buch xy handelt, welche man üben kann.
alibaba

Re: Binnendifferenzierung

Beitrag von alibaba »

Koschka hat geschrieben:Erwartete Lesegeschwindkeit am Ende der 1. Kasse liegt bei 25-40 Wörter pro Minute. Es ist alles andere als flüssig.
Aber wo ist denn jetzt das Problem? Die Kinder haben geübt. Hier lesen frische 1.Klässler die Fürbitten flüssig vom Blatt. Die haben das halt geübt. ist doch super!

Mein Kindklein hat gestern Gitarre geübt. Immer wieder eine Stelle. Nach dem 10.Mal klappte das schon wesentlich besser. Jetzt noch 10x und das klappt perfekt. Als wenn es das Normalste der Welt wäre, dass so zu können. Ich verstehe jetzt so gar nicht, warum das Drill sein soll.
alibaba

Re: Binnendifferenzierung

Beitrag von alibaba »

Vielleicht mag es ja an den Extremen liegen …. aber ich bin froh, wenn die Schulzeit für schulische Dinge verwendet wird und nicht für Projekttage. Früher habe ich mir immer gedacht …. müssen die so durch den Stoff hetzen, nur weil sie eben auch noch das Musical unterbringen wollen, die Projektwoche, die Zeitungswoche, die weiß ich was Woche ……. und dann eben den Kindern ne Latte Hausaufgaben aufgeben, die sie zuhause noch erledigen sollen, weil sie im Unterricht nicht mehr dazu gekommen sind.

Mich hat das immer total genervt, wenn meine zum zweiten Mal in die Theatervorstellung mussten. DAS sehe ich nämlich als Elternbildung für ihre Kinder. So gehen wir hier jährlich ins Theater oder in Musicals oder Museen oder oder oder, so dass ich es immer als sehr sinnlos empfand, wenn das Gleiche nochmals mit der Schule angesehen werden musste. Da wären mir mehr Lesestunden oder Rechtschreibstunden lieber gewesen, die nämlich dadurch weg fielen.
alibaba

Re: Binnendifferenzierung

Beitrag von alibaba »

Ja, es mag wohl an der Qualität des Unterrichts liegen. Aber meine nervte langweiliger Matheunterricht genauso wie langweiliges üben für ein Musical. Da war es egal, ob man das Unterricht oder Projektwoche nannte. Morgen ist bei uns Schulausflug. Das nervt meine jetzt schon, denn dort waren wir schon 5 mal.
Rabaukenmama
Dauergast
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Re: Binnendifferenzierung

Beitrag von Rabaukenmama »

Es ist tatsächlich schwer, als Schule für die Kinder Aktivitäten "draußen" zu finden, die ein breites Spektrum abdecken. Gerade wenn die Eltern selbst aktiv sind und viel mit den Kindern unternehmen kennen die das meiste schon. Bei uns in Wien sind das z.B. der Tierpark Schönrunn, das Schloss Schönbrunn, das technische Museum, das Haus der Musik, der Flughafen und in unserem Fall das Schokolademuseum, weil es in unserem Bezirk liegt (wobei die Kinder da auch gerne mal öfter hingehen :mrgreen: ).

Mein älterer Sohn hat das alles mit uns als Familie sowie mit Kindergarten, Hort und Schule schon mehrmals "durch" - die vierte Kinderführung im Schloss Schönbrunn ist einfach langweilig, auch (bzw. erst recht), wenn man sich für das, was dort gezeigt wird, interessiert. Das technische Museum liebt mein Sohn, wenn wir privat dort sind, mag es aber überhaupt nicht bei Ausflügen, weil er dann immer bei der Gruppe bleiben muss. Die Sachen, die ihn interessieren, würde er gern länger und intensiver sehen, bei anderen Dingen hingegen schnell durchgehen. Das geht in der Herde nicht und es frustriert meinen Sohn. Für den Tierpark hatten ich eine Jahreskarte als die Kinder kleiner waren - da waren wir wirklich oft dort und es gibt kaum etwas, das mein Sohn dort nicht kennt.

Trotzdem kommt immer wieder mal was, was ihn fasziniert und was er noch nicht kennt. Er war z.B. begeistert von der Schul-Exkursion zum Hundertwasser-Haus und vom Hort-Ausflug zur "Münze Österreich" im Rahmen des Wiener Ferienspiels. Das waren beides Aktivitäten, auf die ich von mir aus nie gekommen wäre.

Wegen Schulstoff-versäumen weil die Schule Ausflüge oder Prpjekttage macht, habe ich bei meinem Sohn keine Sorge. Er ist aber auch noch in der Grundschule und daher sind die Anforderungen vermutlich noch nicht so hoch. Mein Sohn hätte vermutlich dieselben Noten, wenn er eine Klasse drüber oder drunter wäre. Er lernt für die Schule nach wie vor nichts. Die Hortbetreuer schaffen es immerhin, dass er die HÜ macht (sofern es ihm nicht gelingt, diese im Bus oder sonst wo "verschwinden" zu lassen), aber wirklich keinen Handgriff mehr.

@Koschka: So, wie es bei Dir ist (keinerlei außerschulische Aktivitäten), finde ich es genauso wenig sinnvoll wie es Alibaba beschreibt. Wenn schon außerschulische Aktivitäten, dann mit Maß und Ziel und so ausgesucht, dass möglichst viele Kinder was "davon" haben. Ich fand z.B. ziemlich grotesk, dass die Klasse meines jüngeren Sohnes vier gehörlosen Kindern ins Haus der Musik gegangen ist :gruebel: .
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
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